Ergänzende Info

Anfrage an die Stadt Münster, 11. Dezember 2023

von Ralf Heimann

Das Rathausbündnis hat einen Antrag zur Umgestaltung des Knotenpunkts am Aegidiitor veröffentlicht. Darin heißt es, „die notwendigen Planungen zur Umgestaltung des Knotenpunktes Aegidiitor seit Beschluss der Vorlage V/0062/2022 in geänderter Fassung nicht erkennbar vorangeschritten“. Ist das richtig? Falls ja: Welche Gründe hat das? 

Die Fachverwaltung hat sich seit dem Beschluss zur Vorlage V/0062/2022 fortlaufend mit den Planungen zum Knotenpunkt Aegidiitor befasst. Im Zuge der Planungen rund um das Aegidiitor stellen sich vielfältige Abwägungsfragen, insbesondere hinsichtlich der zukünftigen Ausrichtung diverser relevanter Streckenabschnitte im Umfeld (Aegidiistraße, Universitätsstraße, Hüfferstraße, Schlossplatz/Am Stadtgraben).

Relevant ist in diesem Zusammenhang die Netzbetrachtung und nicht die reine Einzelfallbefassung. Jede Eingriffsüberlegung in die Netzfunktion wirkt sich unmittelbar auf die übrigen sowie die dazwischenliegenden Knotenpunkte aus.

Die Komplexität der räumlichen und zeitlichen Abhängigkeiten machen eine detaillierte Betrachtung und Abwägung unter umfassender Beteiligung vieler betroffener Ämter unabdingbar und binden zugleich ein hohes Maß an Personal- und Arbeitskapazitäten. Im Hinblick auf die aktuelle Vielzahl großer, komplexer Veränderungsprozesse im Verkehrsnetz sind die Kapazitäten der Fachverwaltung ausgelastet, was auch immer wieder Anpassungen in der Priorisierung zwischen den unterschiedlichen Projekten notwendig macht.

Was hat genau hat die Stadtverwaltung seit dem Ratsbeschluss unternommen, um den vom Rat in Auftrag gegebenen Vorschlag zu erarbeiten?

Aktuell prüft die Verwaltung vorrangig, ob die Einrichtung einer Lichtsignalanlage an der Querung Promenade/Aegidiistraße als kleinteilige Verbesserung und zur Entschärfung des Unfallschwerpunktes möglich und zielführend sein könnte. Grundlage für ein Beteiligungsformat hierzu soll neben einem Lageplan auch eine Videosimulation der Verkehrsabläufe mit einer solchen Lichtsignalanlage sein. Aufgrund der Komplexität des Gesamtknotenpunktes hat sich die Erstellung der Simulation deutlich länger hingezogen als erwartet. Der Verwaltung liegt erst seit dieser Woche eine funktionierende Simulation vor. Die weitere Erarbeitung schließt sich an.

Wo liegen die konkreten Schwierigkeiten?

Für die Einrichtung der Lichtsignalanlage und der dazu notwendigen baulichen Anpassungen im Umfeld sind umfassende Abstimmungen notwendig, etwa hinsichtlich der unterschiedlich starken Eingriffe in die Funktionen der Promenade als Gartendenkmal und öffentliche Grünfläche.

Zudem ist abzuwägen, ob die Bevorrechtigung der durchgehenden Fahrtbeziehung Promenade-Promenade mittels Lichtsignalanlage gegenüber der Aegidiistraße als potenzielle Fahrradstraße und zentrale Altstadtzugang für den Fuß- und Radverkehr einen geeigneten Planungsansatz darstellt. Dieser Abwägungsprozess muss zunächst abgeschlossen werden, bevor nächste Schritte wie beispielsweise die Bürgerbeteiligung angegangen werden können.

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