Resolution gegen Rechtsextremismus | Unbezahlte Werbung: Takumi

Porträt von Svenja Stühmeier
Mit Svenja Stühmeier

Guten Tag,

am Mittwoch ist etwas Ungewöhnliches im Rat passiert: Ein Ratsherr ist mittendrin gegangen. Wohl noch ungewöhnlicher: Deswegen haben andere Ratsmitglieder applaudiert. Klingt seltsam ungehalten für dieses politische Gremium, oder?

AfD-Vertreter Richard Mol war derjenige, der den Saal aus Protest verlassen hat. Er fand es skandalös, dass sich die übrigen Parteien einer Erklärung gegen Rechtsextremismus an die Trierer Erklärung angeschlossen hatten. Der Deutsche Städtetag hatte die Erklärung als Reaktion auf das Treffen in Potsdam formuliert.

Anstoß des Ganzen war ein Antrag der Internationale Fraktion, dem nicht alle zustimmen wollten. Wenn man den Text neben die Trierer Erklärung legt, stellt man etwa fest: Die Internationale Fraktion hebt hervor, dass die Proteste der vergangenen Wochen „eine Forderung an die demokratischen Parteien und Politiker:innen“ seien. 

Das macht die Trierer Erklärung nicht, dafür steht da: Es darf ruhig gestritten werden, Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten sind Teil der Demokratie. Aber eben nur, bis „die Würde des Menschen“ angegriffen wird. Das sei etwa für die FDP in Münster ein wichtiger Punkt gewesen, sagt Fraktionschef Jörg Berens am Telefon.

Die Unterschiede wurden in der Ratssitzung allerdings nicht wirklich thematisiert. Ist auch gehopst wie gesprungen, beziehungsweise: Das kann man ja später noch diskutieren. Hauptsache, man findet in dieser Sache den Minimalkonsens und ist sich einig: Ja, dieser Text passt für uns alle. Und immerhin das ist jetzt erst mal gelungen. (sst)

Einladung zum Infoabend

Die Prostata-Selbsthilfegruppe Münster e. V. hat Prof. Bögemann, Leiter der Uroonkologie im UKM, eingeladen. Er spricht am 29. Februar 2024 um 18 Uhr über „Neuerungen bei Zweit- und Dritt-Therapie bei Prostatakrebs“. Hier erfährt man etwas über die aktuellen Therapieansätze. Ort: Konferenzraum der Selbsthilfe-Kontaktstelle im Dahlweg 112.
Kontakt: prostata@prostata-selbsthilfe-muenster.de

Hier erfahren Sie mehr über unser Ehrenamt.
Ein-Satz-Zentrale

+++ Beim Heimspiel von Preußen Münster gegen den MSV Duisburg heute Abend ist das Stadion zum fünften Mal in dieser Saison ausverkauft. (Preußen Münster)

+++ Das Mittagessen an 15 städtischen Schulen wird in diesem Jahr um über 10 Prozent teurer. (Westfälische Nachrichten)

+++ Nach der Ankündigung des grünen NRW-Verkehrsministers, Straßen vor Schulen zu bestimmten Zeiten zu sperren, Stichwort Elterntaxis, schreiben Münsters Grüne, das sei gut und habe auch aus pädagogischen Gründen einige Vorteile (vielleicht auch für die Eltern?) (Grüne Münster, WDR)

+++ Neben Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist am 7. März auch der Start-up-Versteher Frank Thelen bei der Konferenz „Data Unplugged“ (Thema: Künstliche Intelligenz) zu Gast. (Westfälische Nachrichten, Data Unplugged)

+++ Das Blaue Haus in Münster steht (wie auch weiterhin die selbstgemachten grünen Nudeln) zum Verkauf. (Westfälische Nachrichten)

+++ Der Abriss des Paul-Gerhardt-Hauses beginnt in der nächsten Woche. (Westfälische Nachrichten)

+++ Das Bistum Münster will bis zum nächsten Jahr 33 Millionen Euro sparen, unter Umständen auch bei Schulen und Kitas. (WDR Münster)

+++ Nach 48 Jahren in Folge wird es erstmals kein Juwi-Fest (Jura und Wirtschaftswissenschaften) mehr geben, weil die Veranstalter keinen passenden Ort finden und die Auflagen so hoch sind. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die Stadt hat am Ermlandweg im Norden von Münster eine neue Unterkunft für Geflüchtete eröffnet, in der bis zu 50 Menschen wohnen können. (Stadt Münster, Foto hier)

+++ In die Melanchthon-Grundschule in Coerde ist in den vergangenen zwei Jahren sieben Mal eingebrochen worden. (WDR Münster)

+++ NRW-Schulministerin Dorothee Feller hat Lehrkräfte aufgerufen, mit Schüler:innen gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. (Spiegel)

Unbezahlte Werbung

Die Influencerin Yesse.Expore hat kürzlich das japanische Restaurant Takumi an der Wolbecker Straße getestet. Ihr Fazit: „nice für‘s kalte Wetter“. Takumi serviert eine spezielle Nudelsuppe aus Japan: Ramen. Die Nudeln werden in der japanischen Region Hokkaido mit lokalen Zutaten hergestellt. In Münster landen sie dann mit Brühe und frischen Zutaten auf Ihrem Teller. Auch bei uns kommt’s gut an. Mein Kollege Sebastian Fobbe war dort und kann die Veggi Miso Ramen empfehlen. (rba)

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Heute hat Raphael Balke in den Veranstaltungskalender geschaut. Das sind seine Empfehlungen:

+++ Keine Absprache, keine Vorgabe: Beim „Musik Blind Date” improvisieren Musiker:innen am Sonntag im Kreativ-Haus ein Live-Konzert. Die Zuschauer:innen geben mit Reaktionen und Ideen kreativen Input für die vier Künstler:innen auf der Bühne. Tickets gibt’s hier.

+++ Straßennamen sind immer wieder ein Politikum, gerade wenn es um Umbenennungen geht. Woher einige Namen stammen, erfahren Sie bei einer Führung am Samstag. Drei Gästeführer:innen erklären etwa, warum die Straße „Spiegelturm“ ihren Namen trägt, obwohl dort weder ein Spiegel noch ein Turm zusehen sind. Los geht’s am Platz des Westfälischen Friedens.

+++ Bis zum 15. März zeigt der LWL die Ausstellung „Werde Zweitzeug*in“ im Landeshaus. Die Wanderausstellung thematisiert die Geschichten von vier Zeitzeug:innen des Holocaust. Die Inhalte sind barrierefrei gestaltet, etwa in leichter Sprache verfügbar.

+++ Beim „XY-Fragezeichen“-Kneipenquiz in Kinderhaus testen am Montag mehrere Teams ihr Wissen. In fünf Runden stellen die Organisator:innen jeweils zehn Fragen aus verschiedenen Rubriken. Wenn sie dabei sein wollen, können sie sich hier anmelden.

+++ Morgen jährt sich der russische Überfall auf die Ukraine zum zweiten Mal. Um 11:30 Uhr beginnt ein Solidaritätsmarsch an den Aaseekugeln. Die Schlusskundgebung findet vor dem historischen Rathaus statt. Die Demonstration organisieren die Fachstelle Weltkirche des Bistums Münster sowie die Ukraine-Vereine aus Münster und Greven.

Und sonst so?

Am Mittwoch hat der Rat nicht nur eine Resolution gegen Rechts, sondern auch viele andere Beschlüsse verabschiedet. Wir haben die wichtigsten für Sie prägnant zusammengefasst.

Eine Debatte drehte sich um die Klimapolitik der Stadt. Ein Einwohner fragte, wie weit die Münster auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2030 ist. Der Oberbürgermeister hat darauf reagiert. Die Antwort in der Kurzfassung: Es ist alles sehr komplex – und passiert ist noch nichts Konkretes.

Wenn Sie mehr aus dem Stadtrat erfahren wollen, dann abonnieren Sie doch RUMS. Wir schreiben über alles, was in Münster wichtig ist: die Verkehrswende, Klimaschutz, Soziales, Wirtschaft und Arbeit zum Beispiel. In den ersten drei Monaten bekommen Sie das volle Programm mit Hintergrundberichten, Analysen und Kolumnen zum halben Preis.

Am Dienstag schreibt Ihnen Sebastian Fobbe. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. 

Herzliche Grüße
Svenja Stühmeier

Mitarbeit: Raphael Balke (rab), Ralf Heimann (rhe) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Susanne Bauer

PS

In Krisen entsteht schnell eine apokalyptische Stimmung. Und wenn Sie jetzt an die Bauern und Robert Habeck auf der Fähre denken: Nein, es geht um die Wiedertäufer. Sie haben im 16. Jahrhundert eine Bewegung geschaffen, die Münster zu einem Gottesstaat machen wollte. Und na ja, die Vorstellung, dass Münster ein Staat, ach was, im Grunde ein Universum ist, die hat sich ja immerhin bis heute gehalten. Aber das geht jetzt zu weit. Die Täufer wollten jedenfalls eine streng moralische Ordnung; und dann endete alles in einem schrecklichen Blutvergießen. Der Münsteraner Heiner Wember hat für die WDR-Radiosendung „Zeitzeichen“ einen sehr hörenswerten Radiobeitrag über das Täuferreich gemacht, der heute Nachmittag im Radio lief, aber in der Mediathek weiter zu finden ist. Und falls der Name Heiner Wember Ihnen bekannt vorkommt: Genau, das war der Journalist, der mit Kindern an der Wartburg-Grundschule Radio macht (RUMS-Brief). (rhe)

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