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Keine barrierefreie Rollstuhlrampe | Wie sich Münster auf den Coronaherbst vorbereitet | Muwa Sushi
Guten Tag,
in meinem letzten RUMS-Brief hatte ich Ihnen von den grandiosen Hitzetipps aus dem Reich der Tiere erzählt. Einen davon hatte ich allerdings vergessen: viel trinken.
Viel trinken heißt aber auch: oft aufs Klo müssen. Und das kann in einigen Fällen eine echte Herausforderung sein, wie ein neuer Beitrag des NDR-Satiremagazins Extra 3 beweist. Das Magazin hat Antonia Müller-Laackmann besucht. Sie arbeitet beim Allgemeinen Studierendenausschuss der Uni Münster und lebt mit Rollstuhl. Blöderweise ist ihr Arbeitsplatz alles andere als rollstuhlgerecht. Wenn Müller-Laackmann zur barrierefreien Toilette ins Schloss muss, braucht sie deshalb Hilfe von zwei starken Kollegen, die sie die zwei Treppenstufen an der Eingangstür vom Gebäude auf den Schlossplatz heruntertragen.
Meine Güte, werden Sie jetzt denken, geht das nicht einfacher? Kann man da denn keine Rampe hinstellen? Natürlich kann man das. Aber doch bitte nicht dauerhaft. Wäre ja zu einfach. Die Uni hat Antonia Müller-Laackmann eine Rampe besorgt, aber keine feste. Die müssen ihre starken Kollegen jetzt immer für sie aufbauen, wenn sie auf die Toilette will. Schauen Sie sich diesen Schildbürgerstreich von der Uni Münster ruhig einmal selbst an. (sfo)
+++ Sie haben es bestimmt mitbekommen: Wegen des unerwarteten und ungewöhnlich rasanten Ausbruchs der Affenpocken hat die Weltgesundheitsorganisation WHO am 23. Juli die gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite ausgerufen. Die US-amerikanische Behörde für Seuchenkontrolle und -prävention zählt im Moment fast 21.200 Affenpockenfälle in 78 Ländern. In 71 davon wurden zuvor noch nie Infektionen mit dem Virus nachgewiesen, dazu zählt auch Deutschland. Praktische Auswirkungen hat der WHO-Zustand nicht. Die Regierungen werden aber dazu aufgerufen, die pandemische Lage im Blick zu behalten.
An der Uniklinik Münster beginnen nächste Woche die Impfungen gegen das Affenpockenvirus, teilt uns die Pressestelle auf Anfrage mit. Vorrangig sollen diejenigen geimpft werden, die ein erhöhtes Risiko haben, schwer zu erkranken (zum Beispiel HIV-Infizierte oder Immungeschwächte), oder die in den letzten 14 Tagen Kontakt zu einer infizierten Person hatten. Diese Priorisierung sieht auch die Ständige Impfkommission vor, weil derzeit der Pockenimpfstoff Imvanex knapp ist.
Ein erhöhtes Risiko, sich mit den Affenpocken anzustecken, haben neben Laborpersonal, das Proben untersucht, Männer, die gleichgeschlechtlichen sexuellen Kontakt zu häufig wechselnden Partnern haben. Von den – Stand heute – 2.595 registrierten Affenpockenfällen in Deutschland sind nur fünf Infektionen bei Frauen nachgewiesen worden. Kinder und Jugendliche sind bisher noch nicht angesteckt worden. (sfo)
+++ Es gibt schon wieder mehr Autos in Münster. Die Zahl der Neuzulassungen ist weiter gestiegen. 2.172 mehr als im Jahr zuvor, melden die Westfälischen Nachrichten. Insgesamt sind es über 140.000 (mehr dazu in der Infografiken unten). In anderen Städten ist die Autodichte noch größer. In Münster kommen auf 1.000 Menschen 558 Autos, im Bundesschnitt sind es 717. Fällt die Verkehrswende jetzt also aus? Die Grünen kritisieren in einer Pressemitteilung die „vielfältigen Subventionierungen“ des Individualverkehrs: Ohne den Abbau dieser Privilegien für den Individualverkehr könne die Verkehrswende mit Stärkung der Alternativen im Umweltverbund kaum erfolgreich sein, heißt es. In anderen Worten: Warum sollte irgendwer Interesse an einer Alternative haben, wenn Autofahren mit Abstand am günstigsten ist? Die FDP sieht das Problem auch in Münster. Sie meldet: „Nicht allein das Mehr an Autos [ist das] Problem, sondern die Tatsache, dass der Steigerung an Fahrzeugen kein wirksames Konzept entgegengesetzt wird.“ Wir fassen zusammen: Ohne Verkehrswende keine Alternativen und ohne Alternativen keine Verkehrswende. Die bildliche Darstellung dieses Problems ist vermutlich ein Kreisverkehr, allerdings ohne Ausfahrt. (rhe/jgn)
+++ Damit die Gas- und Energiekosten die Kommunen nicht in die Knie zwingen, haben viele Städte sich überlegt, wo überall man den Stecker ziehen könnte. Köln zum Beispiel hat eine „Task Force“ eingerichtet, also einfach eine Arbeitsgruppe (was nur längst nicht so gut klingt), die sich überlegen soll, wie man jetzt vorgeht. Koblenz hat vor zwei Wochen angekündigt, die Wassertemperatur in den Hallenbädern etwas zu senken und die Bäder ab Herbst möglicherweise ganz zu schließen. Außerdem will man Kirchen und das städtische Wahrzeichen nicht mehr beleuchten. Und was macht Münster? Kurz zusammengefasst: im Moment noch prüfen, das schreibt eine Sprecherin. Allerdings spare man ohnehin schon Energie. Der Energieverbrauch von Straßenlaternen sei seit 2006 um ein knappes Viertel (23 Prozent) gesunken. Man tausche seit sieben Jahren alte Leuchtmittel gegen LED-Lampen aus. Etwas mehr als ein Viertel (28 Prozent) seien umgerüstet worden. Wenn es in der gleichen Geschwindigkeit weitergehen würde, wäre in 18 Jahren alles geschafft. In den nächsten Jahren soll es aber wohl etwas schneller gehen. Pro Jahr wolle man 1.200 Leuchten umrüsten, dazu adaptive Laternen aufstellen, also Laternen, die sich anschalten, wenn man vorbeifährt. Außerdem arbeite man an Ideen für die neue Hallenbadsaison. Möglicherweise in einer Arbeitsgruppe. Hoffen wir also, es geht dort bald irgendwem ein Licht auf. (rhe)
Vergangenen Freitag erhielten die rund 1.200 Mitarbeitenden der FH Münster eine E-Mail vom Präsidium, auf die sie wahrscheinlich schon lange gewartet haben: Sie haben endlich wieder Internet. Fast auf den Tag genau vier Wochen waren die FH-Mitarbeitenden damit vom Netz getrennt. Denn nachdem Hacker:innen eine Cyberattacke auf die Fachhochschule verübt hatten, waren die Mitarbeitenden und Studierenden notgedrungen seit dem 21. Juni offline. Seit dem 11. Juli können Studierende wieder das WLAN am Campus nutzen.
Wie uns Christoph Hebbecker, Staatsanwalt bei der Zentralen Anlaufstelle Cybercrime in Köln, auf Anfrage mitteilt, ist der Stand der Ermittlungen vier Wochen nach dem Angriff noch weitgehend unverändert: Die Ermittlungen laufen gegen Unbekannt, der Tatverdacht laute Ausspähen von Daten, und zurzeit werde geprüft, diesen Anfangsverdacht um Computersabotage zu erweitern. (sfo)
Bis 2030 sollen alle Autos in Münster elektrisch betrieben werden, so heißt ein Ziel in der Klimaneutralität-Studie. Dazu müssten pro Jahr 13.000 mit Benzin oder Diesel betriebene PKW durch Elektroautos ersetzt werden. Dieses Tempo ist noch lange nicht erreicht, aber immerhin tut sich etwas. Am 1. Januar 2022 waren in Münster 2.847 Elektroautos zugelassen, am 1. Juli schon 3.729.
Wie viele Autos mit Verbrennermotoren zugelassen sind, erhebt die Stadt nur einmal pro Jahr – diese Zahl ist deshalb noch auf dem Stand vom 1. Januar. Vielleicht sind neue Benziner nicht so spannend wie neue Elektroautos.
(Quellen: Jahresstatistik der Stadt Münster, Konzeptstudie „Münster Klimaneutralität 2030“)
Hier finden Sie alle unsere Infografiken. Sollte Ihnen eine davon besonders gut gefallen, teilen Sie sie gerne!
Wie sich Münster auf den Coronaherbst vorbereitet
Vielleicht geht es Ihnen ein bisschen wie mir: Mich strengt gerade einfach alles an. Durch den Krieg in der Ukraine und alles, was deshalb auch auf uns zukommt, ist zumindest mein Sommergefühl nicht wirklich unbeschwert. Aber immerhin ist der Sommer bald vorbei, je nachdem wie man rechnet, beginnt der Herbst entweder am 1. oder 23. September 2022.
Es wäre jedoch falsch zu glauben, dass mit der kalten Jahreshälfte auch die Sorglosigkeit zurückkommt. Und damit meine ich gar nicht die steigenden Heizkosten, die nicht nur auf den Kontostand, sondern auch aufs Gemüt schlagen. Schließlich ist die Coronapandemie immer noch nicht vorbei, die Wocheninzidenz ist weiterhin extrem hoch (siehe Corona-Update unten), und ungefähr ein Viertel der Menschen in Deutschland hat sich noch kein einziges Mal impfen lassen.
Wenn es wieder kalt wird, stecken sich auch wieder mehr Menschen mit dem Coronavirus an und je nach Schwere der Krankheit kann Corona unser Gesundheitssystem belasten. Vieles ist dabei ungewiss, denn das Pandemiegeschehen hängt auch davon ab, welche neuen Varianten auftauchen und welche Regeln wir uns für den dritten Coronaherbst geben. Vorbereiten müssen wir uns also. Die Frage ist nur: Wie?
Drei Szenarien sind denkbar
Einen Teil der Antwort gibt der Expertenrat der Bundesregierung. Er beschreibt drei mögliche Szenarien für die kalten Monate 2022:
- Szenario I: Es taucht eine mildere Omikron-Variante auf, die weniger schwere Krankheitsverläufe verursacht. Diese neue Variante müsste sich aber auch schneller verbreiten und den Immunschutz austricksen können, den wir dank Impfung und Infektion mittlerweile haben. Sonst würde sie sich gar nicht durchsetzen. Würde diese Variante dominat, bräuchten wir nur noch Schutzmaßnahmen für sogenannte Risikogruppen, sollten aber weiterhin Masken tragen, um andere Atemwegserreger fernzuhalten. Weil in den vergangenen Pandemiejahren zum Beispiel die Grippewelle ausgefallen ist, würden Kinder und Jugendliche die Infektionen sonst nachholen. Eltern würden deshalb häufiger bei der Arbeit fehlen, weil sie sich um ihre kranken Kinder kümmern müssten.
- Szenario II: Die Krankheitsschwere, die das Coronavirus auslöst, bleibt gleich. Dann würden die Infektionen in Herbst und Winter wieder zunehmen und damit auch die Arbeitsausfälle von Berufstätigen. Wenn dann auch in der Intensivmedizin ständig Personal fehlt, könnte das zu Problemen führen, obwohl Covid-19 die Intensivstationen im Moment nur moderat belastet. In einem solchen Szenario würden Masken beim Infektionsschutz nicht ausreichen. Dann bräuchte es auch wieder Kontaktsperren.
- Szenario III: Eine neuartige Variante setzt sich durch, die schwerere Krankheitsverläufe verursacht. Auch mehrfach Geimpfte würden schwer erkranken, vor allem wenn Risikofaktoren wie Alter, Schwangerschaft oder Immunsuppression hinzukommen. Die Krankenhäuser hätten sehr viel zu tun, es müsste nachgeimpft werden und dafür bräuchte man vielleicht einen angepassten Impfstoff. Immerhin würden andere Atemwegserkrankungen das Gesundheitssystem weniger stark belasten, weil die Maskenpflicht zurückkommen müsste und auch vor anderen Maßnahmen kein Halt gemacht werden dürfte.
Auf diese Szenarien muss sich die Stadt Münster irgendwie vorbereiten. Aber auch hier ist viel Kaffeesatzleserei mit dabei. Denn wie man schon an den sehr unterschiedlichen Szenarien erkennen kann, weiß niemand genau, wie sich die Pandemie weiterentwickelt und welche Variante als nächstes die Überhand gewinnt.
Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat ihre Coronaschutzverordnung übrigens vorsorglich zunächst bis zum 25. August verlängert. Gestern hat Bildungsministerin Dorothee Feller ihr Konzept für die Schulen vorgestellt, das vor allem auf Freiwilligkeit setzt: Die Gesetzeslage würde es zurzeit nicht hergeben, Tests oder das Tragen einer Maske verpflichtend vorzuschreiben, sagte sie auf der Pressekonferenz. Die Schulen sollen den Eltern aber Antigenschnelltests für die Schüler:innen zur Verfügung stellen. Familienministerin Josephine Paul hat Ähnliches geplant: Sie möchte Kita-Kindern zwei Tests pro Woche bereitstellen. Außerdem solle die Coronaschutzverordnung in NRW so geändert werden, dass Kinder mit Covid-Symptomen so lange von der Betreuung ausgeschlossen werden, bis ein negativer Test vorliegt.
Fragezeichen bei der Maske
So viel zur Landespolitik. Wie aber bereitet sich die Stadt Münster gerade vor? Das Kommunikationsamt teilt uns mit, dass die Koordinierende Covid-Impfeinheit, das Gesundheitsamt und einige Hilfsorganisationen an einem Konzept arbeiten. Dabei gehe es unter anderem ums Impfen: Die Impfstelle im Jovel werde früher aus der Sommerpause zurückgeholt, daneben solle es mobile Angebote in den Stadtteilen geben.
Das Pflegemanagement sei in den Krankenhäusern und Pflegeheimen der Stadt inzwischen eingespielt, schreibt das Kommunikationsamt. Ein Problem für die Gesundheitsversorgung seien aber immer wieder Personalengpässe gewesen. Die Stadt habe daher „dankbar die Nachricht vom Ende des Streiks in den Uni-Kliniken in NRW zur Kenntnis genommen“.
Der Streik ist allerdings nicht unbedingt die Hauptursache für Personalengpässe gewesen. Auch krankheitsbedingte Ausfälle sind immer wieder ein Problem. An dieser Stelle noch einmal kurz zur Landespolitik: Gestern teilte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann mit, dass er die Impfpflicht für Pflegekräfte auf den Prüfstand stellen will, weil die Impfung die Ansteckung nicht verhindere.
Es gibt aber eine sehr einfache Methode, Infektionen zu verhindern: die Wiedereinführung der Maskenpflicht. Allein die FFP2-Maske senkt das Risiko, sich mit dem Coronavirus anzustecken, auf nahezu null. Das Kommunikationsamt schreibt, dass die Maskenpflicht in Geschäften oder in der Innenstadt allerdings bislang noch kein Thema im Schutzkonzept für den Herbst sei.
Zurzeit gilt die Maskenpflicht fast nirgendwo in Nordrhein-Westfalen. Geschäfte und Kneipen können das Tragen einer Maske im Moment selbst per Hausrecht anordnen. Eine allgemeine Pflicht zum Tragen einer Maske kann nur lokal begrenzt wieder eingeführt werden: Eine Stadt wie Münster müsste sich dazu auf die sogenannte Hotspot-Regelung berufen. Städte oder Kreise gelten dann als Hotspot, wenn sich dort eine gefährliche Coronavariante durchsetzt oder die Krankenhäuser überlaufen. Ob das zutrifft, entscheidet der Landtag. Erst wenn Münster zum Hotspot erklärt wird, könnte die Stadt die Maske wieder anordnen.
Gelbes Licht an der Uniklinik
An der Uniklinik ist das anders. Dort gelten nach wie vor strenge Regeln für Besucher:innen und zu Beginn der Coronakrise hat man Pläne entwickelt, die auf die verschiedenen Pandemiesituationen reagieren. Zurzeit stehe dieser vierstufige Krisenplan auf der Warnstufe Gelb, sagt die Uniklinik-Sprecherin Anja Wengenroth. Danach würden noch die Stufen Orange und Rot kommen, davor gebe es noch den grünen Normalmodus.
Woran genau sich die einzelnen Stufen orientieren und was sie für den Klinikalltag bedeuten, seien interne Informationen, sagt Wengenroth. Als Beispiel nennt sie allerdings die Auslastung auf den Intensivstationen. Wenn Ende des Jahres die Zahl der Intensivpatient:innen wieder zunehme, könnte die Uniklinik in eine höhere Krisenstufe rutschen. Bisher sei die pandemische Lage aber noch nie so sehr eskaliert, dass der Krisenmodus Rot in Kraft getreten sei, sagt Wengenroth.
Die Stadt hofft, dass sie mit den Impfungen einen Beitrag für einen ruhigen Coronaherbst leisten kann. Die Impfquote sei in Münster sehr hoch, schreibt das Presseamt. Das hat das Robert-Koch-Institut kürzlich nachgerechnet. Die Quote der Zweitimpfungen lag demnach am 31. Dezember 2021 in Münster bei fast 76 Prozent. Das entspricht dem derzeitigen Bundesdurchschnitt.
Aber nicht nur das Impfen trage zum Immunschutz bei, schreibt das Kommunikationsamt. Auch hätten schon viele Menschen in Münster eine Covid-19-Infektion durchgemacht. Laut offiziellen Zahlen liegt die Infektionsrate bei über 35 Prozent. In Wahrheit dürfte sie aber noch höher liegen: Die Dunkelziffer bei der Inzidenz ist hoch, weil nur positive PCR-Test in die Statistik einfließen. (sfo)
Korrekturhinweis: In einer früheren Version des Briefs haben wir den Eindruck erweckt, in den Schulen würde es keine Schnelltests mehr geben, in den Kitas aber schon. Tatsächlich bekommen die Eltern für ihre Kinder weiterhin Schnelltests gestellt. Wir haben die missverständliche Formulierung klargestellt.
Im RUMS-Brief am Dienstag schrieben wir in der Bildunterschrift zum Cartoon aus Versehen von der Fußball-Weltmeisterschaft, die gerade in England läuft. In Wirklichkeit läuft natürlich die Fußball-Europameisterschaft. Entschuldigung, das sind die Emotionen.
Außerdem schrieben wir im Text über den Glasfaserausbau, der Zeitplan vom Juni vergangenen Jahres auf der Seite der Stadt stimme nicht mehr. Der Zeitplan ist zwar immer noch online und bei Google zu finden. So waren wir drauf gestoßen. Aber auf der Website hat die Stadt den Plan inzwischen aktualisiert. Den aktuellen Plan haben wir im Text verlinkt. (rhe)
+++ Drei Monate nach einer Corona-Infektion haben Menschen deutlich häufiger Atemwegssymptome sowie bestimmte psychische und kognitive Probleme. Das hat ein Forschungsteam der Universität von Birmingham in einer Studie zu Long Covid herausgefunden, berichtet unter anderem die Frankfurter Rundschau. Das Team hat die Daten von 2,4 Millionen Menschen in Großbritannien untersucht. Insgesamt fanden sie 62 Symptome, die bei Coronainfizierten später häufiger auftreten, zum Beispiel Fatigue, Atemlosigkeit und kognitive Leiden wie Vergesslichkeit. (rhe)
+++ Ein Blick auf die Zahlen: Seit gestern hat die Stadt nach eigenen Angaben 250 Neuinfektionen registriert. Die Inzidenz bewegt sich weiter bei knapp über 500 (Infektionen pro 100.000 Menschen innerhalb einer Woche). Für Münster bedeutet das: über 1.500 Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage. In dieser Woche sind laut Stadt zudem zwei weitere Menschen an oder mit Corona gestorben. Die Zahl der Coronatoten in Münster steigt damit auf 222. (rhe)
+++ Das Personal der Hamburger Superbiomarkt-Filiale ist sauer auf Firmengründer Michael Radau aus Münster, weil sie erst spät erfahren haben, dass der Markt zum Monatsende schließt und weil sie noch immer auf ihr Geld warten. (WDR)
+++ Nachdem die linke Münsterliste mehr Bezirksparlamente und die etwas liberalere Partei Volt eine schlankere Struktur mit weniger sublokalen Vertretungen gefordert hat, möchte die CDU – wie von einer konservativen Partei zu erwarten – dass alles so bleibt, wie es ist. (CDU Münster)
+++ Zwischen dem Koburger Weg und dem Germania Campus sollen 120 Wohnungen für Studierende und 30 bis 40 Parkplätze entstehen. (Westfälische Nachrichten)
+++ Ab Montag fahren bis zum 25. September einige Rikschas durch die Innenstadt. (Alles Münster)
+++ Die nordrhein-westfälische Landesregierung will aus dem Zentrum für Islamische Theologie der Uni Münster die erste Fakultät für Islamische Theologie in Westeuropa machen. (Westfälische Nachrichten)
+++ Die Polizei Münster nimmt deutlich mehr Anzeigen wegen Diebstählen aus parkenden Autos auf als im vergangenen Jahr. (Polizei Münster)
+++ Laut der Gewerkschaft NGG verlieren die Haushalte in Münster dieses Jahr 162,6 Millionen Euro Kaufkraft – vorausgesetzt, an der Inflation ändert sich nichts. (NGG Münsterland)
+++ Die Stadtwerke Münster machen einen Gewinn von 8,2 Millionen Euro und müssen davon wie üblich 6,5 Millionen Euro der Stadt geben. (Stadtwerke Münster)
+++ In Industrie und Handel hat sich der Ausbildungsmarkt leicht erholt. (IHK Nord Westfalen)
+++ Im Handwerk sind kurz vor Ausbildungsbeginn viele Stellen noch frei. (Handwerkskammer Münster)
+++ Wer sich jetzt noch für eine Ausbildung entscheidet, hat im Gebiet der Arbeitsagentur Ahlen-Münster die Wahl aus über 1.400 offenen Stellen. (Agentur für Arbeit Ahlen-Münster)
+++ Die Arbeitslosigkeit in Münster ist im Vergleich zum vergangenen Jahr zurückgegangen. (Arbeitsagentur Ahlen-Münster)
+++ Wer sich am Fontänenfeld im Südpark abkühlen möchte, muss wegen bevorstehender Wartungsarbeiten, ähm, warten. (Stadt Münster)
+++ Nach der Reparatur der Wasseraufbereitungsanlage ist das Hiltruper Freibad wieder geöffnet. (Antenne Münster)
+++ Der Maxi-Turm in der Innenstadt öffnet nach der Sommerpause wieder. (Stadt Münster)
+++ Das Onlinemagazin Perspective Daily aus Münster ist noch knapp 500 Mitglieder von seiner Rettung entfernt. (Perspective Daily)
+++ Das Institut für Kommunikationswissenschaft der Uni Münster sucht nach Proband:innen für eine Studie, in der es darum geht, wie Nachrichten wirken. (Uni Münster)
Schräg gegenüber der Apostelkirche finden Sie in der Neubrückenstraße in einem ziemlich unauffälligen Ladenlokal eines der besten Sushi-Restaurants Münsters: Muwa Sushi. Ob vor Ort im geschmackvoll eingerichteten Lokal oder zum Abholen oder Liefern – die frisch gerollten Sushi-Spezialitäten schmecken überall vorzüglich. Besonders empfehlenswert sind die Dragon Rolls oder – von der vegetarischen Karte – Spicy Kappavo. Für uns auch ein Geheimtipp für die Mittagspause, denn Muwa Sushi ist nur ein paar Schritte vom RUMS-Büro entfernt. Eine abwechslungsreiche Mittagskarte gibt es auch.
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!
Eva Strehlke hat heute die Tipps für Sie zusammengestellt. Bis auf eine Empfehlung, die steht am Schluss und kommt von mir:
+++ Jeden Freitag in den Sommerferien (also noch heute und nächste Woche) lädt das 1648 über den Dächern Münsters ab 18.30 Uhr zur Summer After Work Lounge ein – mit leckeren Cocktails, die aus münsterschen Zutaten gemixt werden.
+++ Gestern startete das Zeltfestival im Kulturquartier Münster (zwischen Coerde und Mariendorf) mit einem Konzert. Noch bis zum 5. August geht es weiter mit Lesungen, Theater und noch mehr Konzerten. Morgen wird sogar Geburtstag gefeiert: Dann gibt es das Kulturquartier schon fünf Jahre. Das volle Programm finden Sie auf der Website.
+++ Vor ein paar Wochen haben wir schon einmal auf das Zukunftsdiplom für Kinder hingewiesen: viele spannende Kurse der Volkshochschule rund um das Thema Nachhaltigkeit. Seitdem sind noch viele Angebote hinzugekommen, bis in den Oktober hinein, und fast überall sind noch Plätze frei. Für 10 Euro können Sie Ihr Kind hier im Hauptkurs anmelden und dann aus dem vielfältigen Programm beliebig wählen. Geschwister nehmen übrigens kostenlos teil.
+++ Über die Sportart Polo lässt sich streiten, doch das Polopicknick in Münster hat Tradition. Nach zwei Jahren unfreiwilliger Pause ist es am Wochenende wieder so weit. Sportler:innen und Schaulustige treffen sich auf dem Hugerlandshof an der Werse. Tickets bekommen Sie hier, einen Eindruck vom Spektakel können Sie sich vorab im Foto-Archiv machen.
+++ Es ist ein Evergreen der Fragen, die uns alle beschäftigen: Ist da noch wer? Oder wie es das Planetarium formuliert: EXO – sind wir allein im All? Karten für diese und weitere Vorstellungen am Sonntag gibt es online im Ticketshop des LWL Naturkundemuseums.
+++ Wussten Sie, dass die Partnerstadt von Soest in Westfalen auch Soest heißt? Die liegt in den Niederlanden zwischen Amersfoort und Utrecht und hat fast genauso viele Einwohner:innen wie das deutsche Soest. Manche von ihnen malen sehr gerne und sehr gut und deshalb stellt das Zentrum für Niederlande-Studien jetzt einige Kunstwerke in der kleinen, aber abwechslungsreichen Ausstellung Verknopen – Verknüpfungen aus. Bis zum 7. August können Sie sich die Gemälde und Skulpturen noch im Krameramtshaus hinter der Lambertikirche angucken. Der Eintritt ist frei und geöffnet hat die Ausstellung unter der Woche zwischen 12 und 18 Uhr, am Wochenende von 10 bis 16 Uhr.
Am Dienstag bekommen Sie noch einmal Post von mir. Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende.
Herzliche Grüße
Sebastian Fobbe
Mitarbeit: Jan Große Nobis, Ralf Heimann, Eva Strehlke
Lektorat: Eva Strehlke
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PS
Lange bevor in der Salzstraße 61 ein italienisches Bistro einzog, um dort Panini, Pizzen und Cappuccino zu servieren, gehörte das Geschäft Benjamin Cohen. Der Kaufmann aus Krefeld kam 1897 nach Münster, um hier als Inhaber eines Spezialgeschäftes Seidentücher zu verkaufen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte Cohen an der Front, erhielt einen Ehrenorden für seinen Einsatz und musste in der Weltwirtschaftskrise sein Geschäft in der Salzstraße aufgeben. Dann kamen die Nazis an die Macht. Nach dem Pogrom im Jahr 1938 durfte Bejamin Cohen seine neue Tätigkeit als Vertreter nicht mehr ausüben, weil er Jude war. 1942 wurde er ins Judenhaus am Kanonengraben 4 umgesiedelt und am 31. Juli ins Altersghetto nach Theresienstadt deportiert. Dort starb Cohen sechs Wochen später wegen der furchtbaren Lebensumstände im Lager. Er wurde 72 Jahre alt. An diesem Sonntag jährt sich die Deportation der münsterländischen Jüd:innen ins Altersghetto Theresienstadt zum achtzigsten Mal. Es war der Tag, an dem „die jüdische Gemeinde in Münster ausgelöscht“ wurde. Viele Stolpersteine in der Stadt erinnern an die Menschen, die von den Nazis ermordet wurden. Einer davon gehört zu Benjamin Cohen. Er liegt in der Hammer Straße 101. Die Lebensgeschichten der Menschen, denen die Stolpersteine gehören, hat die Villa ten Hompel gesammelt. Sie können sie in einer App nachlesen. Zu finden ist diese App im Google Play Store und im Apple Store.
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