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Tierversuche an der Uni Münster | Corona-Wortschatz | Homebeis

Guten Tag,
bei uns in der RUMS-Redaktion ist der Satz „Heute schreibe ich mal einen kürzeren Text“ längst zu einem Running Gag geworden. Immer wieder nehmen wir uns vor, uns mal etwas kürzer zu fassen. Aber Sie lesen es ja selbst, wir fassen uns dann doch meistens lang. Aus gutem Grund, wir stoßen bei unseren Recherchen auf so viele interessante Aspekte, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten. Und darum geht es uns ja, wir möchten nicht an der Oberfläche bleiben, sondern die Dinge wirklich verstehen und aus möglichst vielen Blickwinkeln betrachten.
Heute schicke ich Ihnen tatsächlich einen deutlich kürzeren Brief. Aber wir haben natürlich auch heute eine große Recherche für Sie: einen neuen Beitrag auf unserer Website.
Darin geht es um ein Thema, mit dem sich eigentlich niemand sehr gerne beschäftigen möchte, über das wir aber viel mehr sprechen sollten. Es geht um Tierversuche in der medizinischen Forschung. Joshua Kocher von der Reportageschule Reutlingen hat für RUMS mit mehreren Wissenschaftlern gesprochen, die an der Uni Münster Tierversuche durchführen, für die Labortiere verantwortlich sind oder sich damit auseinandersetzen, welche Rahmenbedingungen für solche Experimente gelten sollten.
Die Uni gehört seit Juli einer Initiative an, die bei dem kontroversen Thema mehr Transparenz schaffen möchte. Sie veröffentlicht zum Beispiel auf ihrer Website, wie viele Tierversuche die Forscher:innen durchführen, und die Wissenschaftler haben Joshua Kocher ausführliche Interviews gegeben. In die Labors durften er und unser Fotograf allerdings nicht. Hier geht es zum Beitrag.
Und noch ein Hinweis für alle, die unsere Texte lieber hören als lesen: Unsere Beiträge gibt es (noch) nicht als Podcast. Aber am Freitag kommt wieder ein längerer RUMS-Brief, und den lese ich dann auch wieder vor.
+++ Lockdown, Niesetikette, Schnutenpulli: Wir haben in der Pandemie viele neue Wörter gelernt. Um etwa 1.000 Begriffe ist unser Wortschatz gewachsen, schätzt das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache. Die meisten wollten wir zwar lieber nicht haben, aber jetzt sind sie trotzdem da. Und wir beherrschen jetzt auch viele Abkürzungen, die es zwar schon gab, aber nicht unbedingt in unserer Alltagssprache: Wie die Profis reden wir über das RKI (Robert-Koch-Institut), die STIKO (Ständige Impfkommission) und die KVWL (Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe).
Ganz neu im Sortiment ist KoCI, die Koordinierende Covid-Impfeinheit. So hat die Stadt das mobile Impfteam genannt, das seit dem Ende des Impfzentrums in der Stadt unterwegs ist und Pikse verteilt. Zum Beispiel morgen zwischen 10 und 13 Uhr im Schloss, in Kooperation mit der WWU und der FH. Es gibt die Impfstoffe von Johnson & Johnson und Biontech (den auch für Zweitimpfungen), und zwar auch für Nicht-Studis. Hier können Sie das alles noch mal ausführlich nachlesen.
Und für noch mehr schöne Abkürzungen schicke ich Sie weiter zu den Fantastischen Vier, Entschuldigung, ich meine natürlich: zu Fanta 4. MfG.
+++ Seit gestern sind die sogenannten Bürgertests, also die Corona-Schnelltests an den Teststationen in der Stadt, für die meisten Menschen nicht mehr kostenlos. Nur wer jünger als zwölf Jahre ist oder aus anderen Gründen nicht oder noch nicht geimpft werden kann, wird noch kostenfrei getestet. Die Stadt hat hier eine Liste der Teststellen und Arztpraxen sowie weitere Informationen zu den Tests zusammengestellt.
In den vergangenen Wochen hatten wir über das Integrierte Stadtentwicklungskonzept und den Prozess MünsterZukünfte 20 | 30 | 50 geschrieben, zum Beispiel in diesem Brief. Dazu hat uns Christian Ladleif, der sich bei Parents for Future engagiert, einen Leserbrief geschickt. Er kritisiert, die Stadtverwaltung berücksichtige im Entwicklungskonzept für Münsters Zukunft den Klimaschutz und Anpassungen an den Klimawandel zu wenig. Und er macht einige Vorschläge, wie Verwaltung und Stadtgesellschaft sich gemeinsam mit den Herausforderungen auseinandersetzen sollten. Hier geht es zu seinem Leserbrief.
Noch mehr als mit neuen Wörtern beschäftigen wir uns in der Pandemie mit den Zahlen. Und auch da gibt es jetzt eine neue, die wir eigentlich lieber nicht erreichen wollten: 10.000. So viele Corona-Infektionen wurden in Münster seit dem Frühjahr 2020 registriert, in Wirklichkeit haben sich wahrscheinlich deutlich mehr Menschen angesteckt.
Heute gelten 169 Münsteraner:innen als infiziert, die Inzidenz in Münster wird mit 30 angegeben. In den Krankenhäusern werden 15 Covid-Patient:innen behandelt, vier von ihnen auf der Intensivstation, ein:e Patient:in wird beatmet.
Direkt gegenüber vom Aegidiimarkt, neben dem Central Hotel, finden Sie seit Kurzem einen kleinen Laden, in dem es neben Kaffee auch Eis, Bier, Nussmischungen, Postkarten, Decken, Kerzen und vieles mehr zu kaufen gibt. Das klingt wie wild zusammengewürfelt, aber es gibt eine Gemeinsamkeit: Alles kommt aus dem Münsterland. Deswegen heißt der Laden auch Homebeis. Ich muss zugeben, dass ich einen Moment gebraucht habe, um das Wortspiel zu verstehen – mein Tipp: Lesen Sie sich den Namen selbst laut vor. Die münsterländer Heimatbasis ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Uns haben es besonders die hübschen Frühstücksteller mit dem Bienenmotiv angetan.
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!
+++ Ist das nicht schön: Es sind wieder Erstis in Münster. Schon seit letzter Woche ziehen sie durch die Stadt und lernen ihre neue Heimat auf Zeit kennen. Falls Sie gerade neu in Münster gelandet sind – herzlich willkommen! Wenn Sie nicht neu sind, lesen Sie trotzdem weiter. Wir empfehlen hier jetzt zwar die nachhaltige O-Woche, die von Freitag bis Sonntag im Vom-Stein-Haus stattfindet. Aber an den Veranstaltungen zu Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit kann jede:r teilnehmen. Das Programm finden Sie hier und anmelden müssen Sie sich dann hier.
+++ Am Freitag feiert das Tanztheater Der kleine Prinz von Hans Henning Paar nach der Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry im Kleinen Haus des Stadttheaters Premiere. Und weil das Kleine Haus wirklich gar nicht so groß ist, sind schon alle Karten weg. Bescheid sagen wollten wir Ihnen trotzdem, denn wenn Sie Lust haben, sich das anzuschauen und die Musik von Erik Satie zu hören, sollten Sie für die nächsten Aufführungen schnell sein. Für den 17., 20. und 30. Oktober sind nur noch ein paar Restkarten verfügbar. Buchen können Sie online.
Am Freitag schreibe ich Ihnen noch einmal. Ich wünsche Ihnen bis dahin eine gute Woche.
Herzliche Grüße
Constanze Busch
Mitarbeit: Eva Strehlke
PS
Vor ein paar Tagen hatte ich einen Urlaubsgruß von einem RUMS-Leser in meinem E-Mail-Fach. Er hatte mir im Sommer schon einmal geschrieben, vor meinem Urlaub, und mir Bücher für meine Reise empfohlen. Ich habe mich für die tollen Tipps natürlich mit eigenen Empfehlungen bedankt, und die hat unser Leser nun auf seine Reise mitgenommen.
Einen Buchtipp, den ich ihm geschickt habe, hatte ich selbst von einem anderen RUMS-Leser bekommen und weitergegeben. So ist innerhalb unserer RUMS-Community eine kleine Bücher-Community entstanden. Und das ist wirklich sehr schön.
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