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Grüße in den Sommerurlaub | FH lahmgelegt: Die Fachhochschule und die Hacker:innen | Veganer Döner von Sayf Kebab

Guten Tag,
die Ferien haben angefangen und damit auch das übliche Verkehrschaos. Auf der Autobahn und am Flughafen hat das ja Tradition, und auch an und in den Bahnhöfen sind völlig überraschend viele Menschen anzutreffen. So ist das eben, wenn ein ganzes Bundesland gleichzeitig unterwegs ist, jedenfalls gefühlt.
Sie haben das erste Ferienwochenende hoffentlich gut überstanden und sind wohlbehalten im Urlaub oder auch wieder zu Hause angekommen. Falls Sie meinen RUMS-Brief außerhalb von Münster am Strand, auf einem Berg, im Liegestuhl oder in der Hängematte lesen, schicken Sie uns doch gerne einen kleinen Gruß. Wir freuen uns ja immer über Post, besonders im Sommer auch über luftig-leichte, in der es einmal nicht um unsere oft eher ernsten Themen geht.
Ernst wird es heute trotzdem. Die FH Münster ist letzte Woche Opfer einer Cyberattacke geworden. Ich habe mich erkundigt, was passiert ist und ob es schon ähnliche Fälle gegeben hat. Die Ergebnisse meiner Recherchen lesen Sie weiter unten. Nun erstmal die Nachrichten. (sfo)
+++ Eine traurige Nachricht: Ein 33-jähriger Mann ist zwei Tage nach einem Badeunfall im Hiltruper Freibad im Krankenhaus gestorben. Wie die Stadt mitteilt, hatten andere Badegäste, Mitarbeiter:innen des Schwimmbads und der Rettungsdienst am Samstag nach dem Unfall versucht, den Mann zu reanimieren. Er wurde schließlich in ein Krankenhaus gebracht und auf der Intensivstation versorgt, wo er gestern starb.
Das Freibad ist inzwischen wieder geöffnet, die für Freitag geplante Pool-Party wurde abgesagt. (cbu)
+++ Die Uni Münster belegt beim diesjährigen Leiden-Ranking deutschlandweit den fünften Platz und international Platz 201 unter insgesamt gut 1.300 Unis. Für dieses Ranking wird ausgewertet, wie oft Veröffentlichungen einer Uni zitiert werden. Bei Studium und Lehre erreichen deutsche Unis einer Studie des Centrums für Hochschulentwicklung zufolge im internationalen Vergleich nicht einmal das Mittelmaß, berichtet der Spiegel, in anderen Bereichen sah es laut der Studie besser aus. Die Uni Münster verlinkt auf ihrer Website neben dem Leiden-Ranking noch vier weitere Hochschulvergleiche. In drei der fünf Rankings ist sie im Laufe der Jahre weiter nach hinten gerutscht. (ast)
+++ Neulich haben wir Ihnen hier die Umfrage für den großen Zensus angekündigt. Neben dieser Erhebung, die alle zehn Jahre stattfindet, gibt es auch noch einen jährlichen Mikrozensus. Dafür wird rund ein Prozent der deutschen Bevölkerung nach den Lebens- und Arbeitsbedingungen befragt. Eine RUMS-Kollegin wohnt in einem der zufällig ausgewählten Häuser, sie wird in den nächsten fünf Jahren bis zu viermal interviewt. Zieht sie in diesem Zeitraum aus, wird ihr:e Nachmieter:in befragt.
Wir waren natürlich neugierig: Was möchte der Staat denn alles wissen? Im ersten halbstündigen Telefon-Interview fragte die Erhebungsbeauftragte zum Beispiel, ob unsere Kollegin ihre Arbeitsstunden lieber aufstocken oder reduzieren wollen würde, wie viel sie für Miete und Nebenkosten zahlt und ob ihr Vermieter eine Privatperson oder ein Unternehmen ist. Außerdem ging es viel um das Thema Barrierefreiheit der Wohnung. Und was passiert dann mit den ganzen Informationen? Werden etwa neue barrierefreie Wohnungen gebaut, wenn sich herausstellt, dass es nicht genug gibt? Nein, jedenfalls nicht als direkte Folge der Erhebung. Die Ergebnisse werden vom statistischen Landesamt Information und Technik Nordrhein-Westfalen gespeichert. Sie dienen später als Datenquelle für Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Medien und Öffentlichkeit. Aus einigen wird irgendwann vielleicht eine schöne RUMS-Infografik. (ast)

4.425 Menschen aus Münster haben im vergangenen Jahr beim Amtsgericht Münster ihren Kirchenaustritt erklärt, davon 3.214 Katholik:innen. Die katholische Kirche hat damit so viele Mitglieder verloren wie noch nie innerhalb eines Jahres. 2020 hatten 1.717 Menschen aus Münster die katholische Kirche verlassen, wegen der Coronapandemie eine vergleichsweise kleine Zahl. 2019 traten 2.035 münstersche Katholik:innen aus, 1.436 im Jahr 2018. Auch deutschlandweit hat die katholische Kirche im Jahr 2021 so viele Mitglieder verloren wie noch nie. Zum ersten Mal gehören nun weniger als die Hälfte der Menschen in Deutschland einer der christlichen Konfessionen an.
(Quellen: Bistum Münster, Tagesschau)
Hier finden Sie alle unsere Infografiken. Sollte Ihnen eine davon besonders gut gefallen, teilen Sie sie gerne!
Die Fachhochschule und die Hacker:innen
Auf einmal ging gar nichts mehr. Heute vor einer Woche verschickte das Präsidium der Fachhochschule Münster eine Rundmail an alle Studierenden und Beschäftigten. Der Inhalt deutete nichts Gutes an: Es habe ein „großes IT-Sicherheitsproblem“ gegeben, an dessen Lösung „akribisch und mit Hochdruck“ gearbeitet werde. Mehr Informationen gab es zunächst nicht.
Am nächsten Tag war klar: Die FH wurde gehackt. Durch den Cyberangriff sind die 15.000 Studierenden und rund 2.000 Mitarbeiter:innen vorübergehend zurück ins analoge Studium katapultiert worden. Bücher ausleihen, Seminare geben, Prüfungen schreiben – alles muss jetzt erst einmal ohne Computer laufen.
Aber was genau ist an der FH passiert? Haben die Hacker:innen Daten gestohlen oder Infrastruktur zerstört? Und welche Folgen wird die Attacke haben?
Sieben Fragen und Antworten.
#1 Wie hat die FH auf den Angriff reagiert?
Anfang letzter Woche haben IT-Sicherheitskräfte der FH bemerkt, dass etwas nicht stimme, sagt Michelle Liedtke von der FH-Pressestelle. Wenig später entschloss sich die Fachhochschulleitung dazu, jede Verbindung mit dem Internet zu kappen. Nur wer sich auf dem Campus aufhält, kann seitdem die internen Systeme wie das E-Mail-Postfach, die Lernplattform Ilias oder das Portal „MyFH“ nutzen. All das funktioniert über das Intranet der Hochschule, von außen ist die FH zurzeit nicht zu erreichen.
Angriffe auf Unternehmen oder Organisationen wie die FH sind keine Seltenheit. Ende vergangenen Jahres meldete das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine erhöhte Gefahrenlage für Deutschland. 2021 wurden dem BSI 14,8 Millionen Angriffe mit Schadsoftware gemeldet, im Jahr zuvor waren es gerade einmal halb so viele.
Einen Grund für die steigende Zahl von Cyberangriffen sieht das BSI in der Coronapandemie. Denn dadurch, dass mehr Menschen im Homeoffice arbeiten, hat sich auch der Datenverkehr erhöht. Dazu kommt der Ukraine-Krieg, der die Risikolage in Deutschland weiter verschärft. Der Digitalverband Bitkom rät Unternehmen und Organisationen deshalb zu besonderer Wachsamkeit.
Es ist auch nicht das erste Mal, dass die FH angegriffen wurde. Anfang des Jahres hatten Hacker:innen schon einmal versucht, ins Netzwerk der Fachhochschule einzudringen. Nur mit weniger Erfolg. Die Qualität und das Ausmaß hätten sich deutlich von der jetzigen Attacke unterschieden, sagt Liedtke. Aus diesem Grund sei es jetzt zu dem radikalen Schritt gekommen, die FH vom Internet zu trennen.
#2 Wie sind die Hacker:innen vorgegangen?
Der Klassiker unter den Angriffen ist der sogenannte Kryptotrojaner, erläutert Uwe Sommer von der IT-Unternehmensberatung Netcon. Die Kriminellen schleusen eine Schadsoftware in das Firmennetzwerk ein, die nach dem Eindringen Daten verschlüsselt. Das kann durch einen Mausklick passieren, zum Beispiel wenn jemand einen Link oder einen Anhang aus einer seltsamen E-Mail öffnet. Der Trojaner kann aber auch unbemerkt ins System gelangen, sagt Sommer. So oder so: Danach verlangen die Hacker:innen ein Lösegeld dafür, dass sie die Daten wieder freigeben.
Das ist der FH aber nicht passiert. Sie schreibt auf der provisorisch eingerichteten Website meinefh.de, sie werde nicht erpresst oder aufgefordert, Lösegeld zu zahlen. Allerdings: „Im Kern haben wir Gewissheit, dass unbekannte Angreifer*innen Zugriff auf die zentrale Benutzer*innenverwaltung der FH Münster erlangt haben.“
Das ist die Stellungnahme, die gestern Abend veröffentlicht wurde. Sie ist fast identisch mit einer E-Mail, die die Angehörigen der FH am Freitagabend erhalten haben. In der internen E-Mail, die uns von Studierenden weitergeleitet wurde und die auch auf einem sozialen Netzwerk einsehbar war, gibt die Fachhochschule noch mehr Informationen zum Cyberangriff preis: Bei der Attacke konnten die Hacker:innen „die Zugangsdaten aller aktiven FH-Benutzer*innen stehlen“, heißt es dort. Vor- und Nachnamen, die persönlichen FH-E-Mail-Adressen und die Passwörter sind also im Besitz der Hacker:innen.
#3 Wie ist der Stand der Ermittlungen?
Kurz nachdem die FH die Attacke bemerkt hatte, stellte sie Strafanzeige. Kommt es in Nordrhein-Westfalen zu solchen größeren Hacks, leitet die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) von der Staatsanwaltschaft Köln die Ermittlungen. Die Polizei Münster ermittelt vor Ort, um alles Weitere kümmert sich die ZAC.
Staatsanwalt Christoph Hebbecker von der ZAC kann aus ermittlungstaktischen Gründen noch wenig Konkretes über den Hackerangriff in Münster sagen. Der Anfangsverdacht laute Ausspähen von Daten, könne sich aber um Computerspionage erweitern. Zur Erklärung: Von Computerspionage spricht man, wenn nicht nur willkürlich Zugangsdaten abgefangen werden, sondern ein konkretes Gerät und die darauf gespeicherten Dateien ausgespäht werden. Diejenigen, deren Daten gestohlen wurden, seien informiert, sagt Hebbecker.
Das ZAC untersuche zurzeit unter anderem, was im System der FH passiert sei, an welcher Stelle die Hacker:innen ins Netzwerk gelangt seien und ob es Querverbindungen zu anderen Cyberangriffen gebe. Bei den Ermittlungen ergäben sich oft Verbindungen ins Ausland, sagt Hebbecker. Ob die ZAC im Fall FH Münster schon im Ausland ermittle, sagt er nicht. Sollte sie aber eine Spur finden, die ins Ausland führt, wäre die ZAC auf die Zusammenarbeit mit den dortigen Behörden angewiesen. Das funktioniere mal besser, mal schlechter.
Und eine Spur in ein anderes Land beweise auch nicht, dass die Angreifer:innen auch von dort aus agieren, sagt Hebbecker. Die Hacker:innen könnten auch mit gefälschten IP-Adressen eine falsche Fährte ins Ausland legen. Fazit: „Oftmals gelingt es uns in solchen Fällen nicht, am Ende des Ermittlungsverfahrens Beschuldigte zu identifizieren“, sagt Christoph Hebbecker.
#4 Gibt es Cyberangriffe, die mit der Attacke auf die FH vergleichbar sind?
Ja. Die FH Münster ist nicht die erste Bildungseinrichtung, auf die es Hacker:innen abgesehen haben. Der erste große Hack traf im Dezember 2019 die Uni Gießen. Weitere Beispiele: Zu Beginn der Coronapandemie ist die Ruhr-Uni Bochum gehackt worden, Mitte 2021 wurde die TU Berlin Opfer eines Cyberangriffs und erst vor Kurzem hat es die Pädagogische Hochschule Freiburg erwischt. Ob hinter den Angriffen ähnliche Motive stecken, lässt sich nicht sagen.
Die Folgen der Angriffe waren für die anderen Hochschulen gravierend und zeigen, was noch auf die FH Münster zukommen könnte. In Gießen haben die Hacker:innen die Uni für mehrere Wochen lahmgelegt: Ende Dezember 2019 attackierten Unbekannte die Uni, erst Ende März 2020 waren fast alle Bereiche der Hochschule wieder online. Insgesamt kostete der Hack 1,7 Millionen Euro. Allein eine Million Euro ging für zusätzliche Personalkosten drauf.
Auch die TU Berlin spürte noch mehrere Wochen lang die Auswirkungen des Angriffs. Vielen Erstsemestern konnte deshalb keine Immatrikulationsbescheinigung ausgestellt werden – die brauchen Studierende aber zum Beispiel auf der Wohnungssuche. Die FH Münster teilt auf Nachfrage mit, sie könne ihren Studierenden Bescheinigungen ausstellen. Die dazu benötigten Daten seien bei der Cyberattacke nicht vernichtet worden.
Die Uni Münster ist bisher von derart heftigen Cyberattacken verschont geblieben. Angriffsversuche habe es aber durchaus schon gegeben, teilt Uni-Pressesprecher Norbert Robers mit. Diese Attacken seien aber bisher weniger gezielt gewesen und hätten sich auf automatisierte Scans beschränkt, mit denen die Hacker:innen Schwachstellen herausfinden wollen. Erfolgreich seien sie sehr selten, bisher seien nur einzelne Computer gehackt worden.
#5 Hat die FH Münster eine Sicherheitslücke?
Das lässt sich nicht eindeutig beantworten. Michelle Liedtke von der FH-Pressestelle weist darauf hin, dass die Cyberattacke frühzeitig erkannt wurde. Das liege daran, dass die Sicherheitssysteme fortlaufend überprüft werden.
Derzeit hat die Fachhochschule eine Stelle ausgeschrieben für eine:n IT-Sicherheitsbeauftragte:n. Könnten die Hacker:innen einfach ausgenutzt haben, dass zu wenig Personal da war? Michelle Liedtke antwortet, das IT-Sicherheitsteam sei gut besetzt, die FH wolle nur die Abteilung noch weiter ausbauen.
Aus dem Angriff zu schließen, die FH habe ein chronisches Sicherheitsproblem, wäre IT-Unternehmensberater Uwe Sommer zufolge ein Trugschluss. Er sagt, die Cybersicherheit könne man sich wie einen Gartenzaun vorstellen. Der sei ja auch nie hoch genug, um Einbrecher:innen abzuhalten.
So ähnlich formuliert es auch Sebastian van Deel, Leiter des Bereichs Digitalisierung bei der IHK Nord Westfalen. Die IHK erstellt gerade einen Report über die Cybersicherheit in ihrem Bezirk, der im Spätsommer veröffentlicht werden soll, berichtet er mir in einem Telefonat. Konkrete Zahlen will van Deel deshalb noch nicht nennen, bei der Untersuchung habe man bei vielen Unternehmen aber „recht schnell viele Angriffsflächen“ gefunden. Angriffe auf Unternehmen in Münster seien deshalb nicht unüblich, auch solche nicht, die mit dem Hack auf die FH vergleichbar seien.
Dafür gibt es aber bundesweite Daten zu Cyberangriffen auf Unternehmen. Laut einer Studie des Digitalverbandes Bitkom hatte schon fast jedes Unternehmen mit Hacker:innen zu tun: Neun von zehn Firmen wurden bereits Opfer von Attacken aus dem Internet. Das ist teuer: 2021 soll die Schadenssumme laut Bitkom bei insgesamt 223 Milliarden Euro gelegen haben. Datenklau, Spionage und Sabotage haben damit im vergangenen Jahr mehr als doppelt so viel Schaden angerichtet wie noch 2019. Jeder zehnte Angriff habe das Fortbestehen des betroffenen Unternehmens bedroht. Die Hacker:innen haben es also nicht nur auf große Konzerne und Institutionen abgesehen. Auch kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups stehen zunehmend im Fokus der Kriminellen.
#6 Was bedeutet der Angriff für die Studierenden der FH Münster?
Michelle Liedtke sagt, intern sei die FH arbeitsfähig. Forschung und Lehre würden unverändert weiterlaufen. Und man könne die Bewerbungen von Studieninteressierten bearbeiten, die schon eingegangen sind. Trotzdem: Die 15.000 FH-Studierenden trifft der IT-Angriff am empfindlichsten. Sie stehen kurz vor der Klausurenphase und coronabedingt sollte ein Teil der Prüfungen online stattfinden. Aber das geht ja gerade nicht.
Stattdessen arbeiten die einzelnen Fachbereiche der FH an Alternativen, heißt es auf der Website. Es kann dabei sein, dass ein Teil der Prüfungstermine in den September verschoben wird. Darüber informiere das Prüfungsamt „auf dem altmodischen, aber verlässlichen Weg des Aushangs.“
Ein Problem dabei: Wer für die Klausuren lernen und dazu beispielsweise das Lernportal Ilias nutzen will, muss zum Campus. Von zu Hause aus sind die Systeme der FH schließlich nicht mehr erreichbar. Sonntags sind die FH-Gebäude jedoch geschlossen, und dabei wird es auch bleiben, sagt Michelle Liedtke von der Pressestelle. Am Sonntag ist also lernfrei, gezwungenermaßen.
Immerhin: Die Studierenden bekommen keinen Fehlversuch angerechnet, wenn sie einen Prüfungstermin nicht wahrnehmen. Sie werden zwar darum gebeten, sich per (interner) E-Mail beim Prüfungsamt abzumelden. Wenn sie das nicht tun, etwa weil sie vor der Prüfung gar nicht in Münster sind, hat das für sie aber keine negativen Folgen.
#7 Wie geht es weiter?
Auf ihrer provisorischen Website schreibt die FH Münster, sie sei „zuversichtlich“, die „IT-Probleme rechtzeitig zu beheben“, damit sich Studieninteressierte auf zulassungsbeschränkte Studiengänge bewerben können. Diese Frist endet schon am 15. Juli.
Damit die FH bis dahin wieder online ist, sollen zuerst alle Passwörter zurückgesetzt werden. Alle 17.000 FH-Angehörigen werden dazu per E-Mail und Post benachrichtigt. Danach soll die FH wieder stufenweise ins digitale Zeitalter zurückkehren. Einen Plan dazu arbeiten FH-IT und -Leitung gerade noch aus.
Transparenzhinweis: Ich stehe in einer persönlichen Beziehung zu einer Mitarbeiterin der FH Münster. Sie war weder direkt noch indirekt an der Recherche oder meinen Anfragen an die FH beteiligt. (sfo)
+++ Wie stabil bleibt die Infrastruktur unserer Stadt, wenn sich immer mehr Menschen mit dem Coronavirus anstecken und nicht arbeiten können? Die Gewerkschaft Verdi schreibt in einer Pressemitteilung, an der Uniklinik seien so viele Beschäftigte erkrankt, dass Streikende immer häufiger einspringen und den Streik unterbrechen müssten. Genaue Zahlen konnte uns Gewerkschaftssekretär Thomas Meißner auf Anfrage aber nicht nennen. Anja Wengenroth, die Pressesprecherin der Uniklinik, schreibt uns auf Anfrage, dass 300 Mitarbeitende in Isolation seien, mehr als doppelt so viele wie noch Anfang Juni. Die medizinische Versorgung sei zwar aktuell eine erhebliche Herausforderung, aber Notfälle würden immer noch vollumfänglich versorgt, sagt Wengenroth. Auch die Feuerwehr spürt die Auswirkungen des Infektionsgeschehens: Dort könne aktuell nur jeweils ein Löschfahrzeug pro Einheit besetzt werden, sodass auch immer die angrenzende Löscheinheit mitalarmiert wird, schreibt die Stadt auf Nachfrage. Die Situation der Polizei in Münster habe sich hingegen nicht verändert, sagt Pressesprecherin Angela Lüttmann. Hin und wieder erkranke jemand, aber dank der Notfallpläne und angepassten Dienstschichtmodelle bleibe die Polizei einsatzfähig. (ast)
+++ Das Robert-Koch-Institut meldet für Münster heute eine Inzidenz von 936 Neuinfektionen pro 100.000 in den vergangenen sieben Tagen. Insgesamt gelten heute 4.377 Menschen aus Münster als infiziert. Auf den Intensivstationen der münsterschen Krankenhäuser werden laut Intensivregister inzwischen acht Covid-Patient:innen behandelt, vier von ihnen müssen invasiv beatmet werden. (cbu)
Ein-Satz-Zentrale
+++ Der SC Preußen Münster kritisiert, dass die Stadt die Bauabschnitte des Stadionumbaus unter Finanzierungsvorbehalte stellen will. (100ProzentMeinSCP)
+++ Die Stadt reißt einen Bereich des Bremer Platzes ab, der von Menschen aus der sogenannten Drogenszene genutzt wurde. (WN)
+++ Laut AStA profitieren nur wenige Studierende in Münster von der beschlossenen Bafög-Erhöhung. (WN)
+++ Die neue App „Fair City Guide Münster“ soll einen Überblick über die nachhaltigen und fair gehandelten Angebote in der Stadt bieten. (WN)
+++ Der Tierbefreiungstreff Münster hat dagegen demonstriert, dass im Zirkus Charles Knie noch Tiere auftreten. (Alles Münster)
+++ 50 Menschen haben am Samstag dafür demonstriert, dass Elektrokleinstfahrzeuge wie Mono-Wheels und E-Skateboards für den Verkehr zugelassen werden. (WN)
+++ Der Riesenspielplatz mit Türmen, Rutschen, Seilbahn und Matsch im Kinderbachtal ist freigegeben. (Stadt Münster mit Video)
Bei Sayf Kebab in der Aegidiistraße gibt es Döner vom Spieß – aber ganz ohne tierische Bestandteile. Das, was sich hier vor den Grillstäben dreht, basiert auf Seitan, also Weizeneiweiß. Auch sonst setzt Inhaber Shirin Abdal ganz auf pflanzlichen Genuss, mit frittiertem Gemüse, Salat, hausgemachten Soßen, Falafeln und veganem Çiğköfte. Deswegen wird der Name Sayf auch gesprochen wie das englische safe (sicher). Das soll heißen: Der Döner hier ist lecker und sicher.
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!
+++ Der Stadtsportbund organisiert diesen Sommer schon zum vierten Mal „Sport im Park“: ein buntes Draußen-Sportprogramm, kostenlos und für alle offen. Das Angebot von Morgen-Yoga bis Werse-Paddeln finden Sie hier oder in der App (Android/Apple).
+++ Eine besondere Form von Yoga wird in den kommenden Sommerwochen immer am Mittwochmorgen am Wewerka Pavillon geübt: Lach-Yoga. Sie können einfach um 7:30 Uhr vorbeikommen und für einen Beitrag von 1 Euro schauen, ob das so lustig ist, wie es klingt.
+++ Ihnen geht es dann hoffentlich nicht so wie Kath in der englischen Serie „After Life“. In der dritten und finalen Staffel wird sie wegen zu schlechter Laune aus dem Lach-Yoga-Kurs geschmissen. Wenn Sie einen etwas derberen und manchmal makabren Humor, Mut zur Lücke und nachdenkliche Momente mögen, möchten wir Ihnen diese Serie von und mit Ricky Gervais ans Herz legen. Alle drei Staffeln finden Sie bei Netflix.
+++ Im botanischen Garten gibt es ein Ferienprogramm für Schulkinder. Mal geht es um Insekten, mal um Zauberpflanzen, alle Infos finden Sie online. Anmeldungen werden per E-Mail entgegengenommen, jeweils 3 Euro müssen Sie für das Material einplanen.
Am Freitag schreibt Ihnen Constanze Busch. Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche.
Herzliche Grüße
Sebastian Fobbe
Mitarbeit: Constanze Busch, Jan Große Nobis, Eva Strehlke, Antonia Strotmann
Lektorat: Antonia Strotmann
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PS
Am Dienstagabend hat ein 49-Jähriger in Münster einen neuen Rekord aufgestellt: Der Mann war auf einem E-Scooter unterwegs und ignorierte eine rote Ampel. Das ist noch nicht so spektakulär, aber natürlich verkehrswidrig, und ein rechtschaffener Motorradfahrer konnte den Übeltäter an der Mauritzstraße stoppen. Nachdem die Polizei die Personalien des E-Scooter-Fahrers aufgenommen hatte, drehte der um und fuhr über die nächstbeste rote Ampel. Die Folge: zwei Anzeigen, zwei Punkte in Flensburg, über 100 Euro Bußgeld, und das alles in nur knapp vier Minuten. Muss man erstmal schaffen.
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