Die weitgehend böllerfreie Innenstadt kommt | Karstadt und Kaufhof: Was passiert, wenn einer geht? | Bienenhonig vom Borromaeum

Porträt von Sebastian Fobbe
Mit Sebastian Fobbe

Guten Tag,

auch ich wünsche Ihnen ein frohes neues Jahr und alles Gute für 2023.

Gestern ist die erste RUMS-Prophezeiung des Jahres eingetreten: Münster bekommt eine weitgehend böllerfreie Innenstadt. Die Nacht des 31. Dezember 2023 soll ruhiger werden als der vergangene Silvesterabend. Dazu möchte die Stadt Verbotszonen für Feuerwerk in der Altstadt einrichten. Am Domplatz, am Prinzipalmarkt und in den angrenzenden Straßen wird das Geböller und Geknalle komplett verboten sein.

Die Stadt begründet das Verbot in der dazugehörigen Pressemitteilung damit, dass das „Stör- und Unfallpotential“ wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht habe. Außerdem brauche es mehr „Aufklärung über die Gefahren von Pyrotechnik, insbesondere in Verbindung mit erhöhtem Alkoholkonsum“.

Das hört sich doch alles ganz vernünftig an: Silvesterraketen sind sehr laut und können eine Gefahr für Menschen und Tiere sein, und sie verschmutzen die Innenstadt. Deshalb verbieten wir die Raketen. Und noch nicht jede:r hat verstanden, dass es eine wirklich dumme Idee ist, besoffen ein riesiges Feuerwerk abzufackeln oder Böller auf fremde Leute zu werfen. Deshalb erklären wir es allen noch mal.

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich persönlich hege keinerlei Sympathien für das Männervergnügen, in der Silvesternacht feuerwerksmäßig so richtig die Sau raus zu lassen. Ein Böllerverbot ist trotzdem eine weitreichende Maßnahme – aber ist sie auch verhältnismäßig? Halten sich die Leute überhaupt daran? Wenn wir mal kurz über die Grenze in die Niederlande schauen, wo am 31. Dezember vielerorts das Böllern untersagt war, sehen wir: Das Verbot hat dort niemanden so richtig interessiert.

Wie wir am Dienstag berichtet haben, war es an Silvester in Münster recht ruhig. Die Polizei, die Feuerwehr und der Rettungsdienst mussten zwar immer mal wieder ausrücken, aber für Silvesterverhältnisse nicht besonders oft. Auch die Stadt räumt in der Pressemeldung ein, dass es hier nicht zu Ausschreitungen kam, anders als in anderen Großstädten. Einige haben sich dennoch komplett danebenbenommen: Am Domplatz und in der Umgebung flogen viele Böller gezielt auf feiernde Menschen.

Ausbaden mussten das die Notaufnahmen. Die Uniklinik teilte uns am Dienstag mit, dass es dort ungewöhnlich voll gewesen sei und die Ärzt:innen besonders viele Verletzungen im Gesicht und am Auge behandeln mussten. Drei Patient:innen haben ihre Sehkraft in der Silvesternacht verloren.

Ob ein Böllerverbot als Maßnahme taugt, darüber herrscht unter den Mediziner:innen an der Uniklinik keine Einigkeit. Sebastian Dries von der Augenklinik findet die Idee nicht schlecht. Die Augenverletzungen sorgten nicht nur an Silvester für viele Aufnahmen, sondern müssten auch im Nachgang weiterbehandelt werden.

Der Leiter der Unfallchirurgie, Michael Raschke, hält dagegen generell wenig von Verboten, sagt aber, die Böllerei beanspruche die knappen Ressourcen im Gesundheitswesen stark. Das belaste letztlich die Solidargemeinschaft.

Beim Jahreswechsel von 2021 auf 2022 hatten die Notaufnahmen an der Uniklinik jedenfalls deutlich weniger zu tun. In der Augenklinik wurden zwei schwere Wunden behandelt, die Unfallchirurgie musste keine Notoperationen wegen Sprengverletzungen durchführen.

Kurzum: Die weitgehend böllerfreie Innenstadt mag für die einen ein Verbot bedeuten – für die anderen ist sie aber Schutz und Entlastung. Die Widerstände gegen das Böllerverbot dürften sich in Grenzen halten. Laut einer aktuellen Umfrage befürworten fast zwei Drittel der Deutschen ein solches Verbot. Und es muss ja nicht direkt alles scheppern, bevor sich politisch etwas ändert.

Ob in diesem Jahr ein zentrales Feuerwerk in Münster stattfindet, kann die Stadt noch nicht sagen. Macht aber auch nichts. Bis eine Lösung gefunden ist, bleiben ja noch 359 Tage. (sfo)

Kurz und Klein

+++ Sie sind auf Youtube, Anti-Corona-Demonstrationen und im Raum Münster vertreten: Personen, die der Reichsbürgerszene zugerechnet werden. Rund 450 Menschen aus dem Regierungsbezirk Münster gehören laut nordrhein-westfälischem Verfassungsschutz der Gruppierung an. In ganz NRW gibt es zurzeit etwa 3.400 Reichsbürger:innen. Ihr Auftreten ist ein flächendeckendes Phänomen, allerdings ist die Szene heterogen. An einigen Orten gibt es gut organisierte Gruppen, andernorts sind Einzelpersonen nur online aktiv. Der Verfassungsschutz bewertet die Reichsbürger:innen und Selbstverwalter:innen „als Bestrebung mit erheblichem Gefahrenpotenzial“, die sich womöglich weiter radikalisieren könnte. Teile der rechtsradikalen Szene und der Reichsbürgerszene sähen sich im Widerstand und machten deshalb auch vor schweren Gewalttaten keinen Halt. (sst)

+++ Geschieden? Lesbisch? Oder gar unverheiratet zusammenlebend? Alles kein Problem mehr für Mitarbeitende der katholischen Kirche und ihrer Caritas. Seit dem 1. Januar 2023 gelten die Änderungen in der kirchlichen Grundordnung auch im Bistum Münster. Sie ist Rechtsquelle des Kirchenarbeitsrechts. Eine Veränderung ist, dass die private Lebensgestaltung nun als Privatsache gilt und keinen rechtlichen Bewertungen mehr unterliegt. Wobei das Bistum in Münster das nach eigenen Angaben schon in den vergangenen Jahren so praktiziert hat, zumindest bei den Menschen, die nicht in der Seelsorge arbeiten. Ein weiterer Punkt ist der sogenannte institutionenorientierte Ansatz. Das bedeutet, dass einzelne Mitarbeitende nicht mehr mit ihrer persönlichen Lebensgestaltung dafür verantwortlich sind, den christlichen Charakter einer Einrichtung hervorzuheben. Bischof Felix Genn sieht das alles positiv: „Die Kirche muss ein angstfreier Raum sein, auch und gerade für die Mitarbeitenden. Die Reform des kirchlichen Arbeitsrechts ist dazu ein wichtiger Schritt.“ Priester und Diakone sind aufgrund ihres Weihamts von den Änderungen ausgenommen. Kritik üben die Initiative „#OutInChurch“ und das Katholische „LSBT+Komitee“ unter anderem daran, dass die Änderung nicht eindeutig auf alle geschlechtlichen Identitäten eingeht. (sst)

+++ 8.138 Arbeitslose waren im Dezember bei der Agentur für Arbeit in Münster registriert. Gemeldet waren außerdem 3.169 offene Stellenangebote. Die passende Vermittlung ist allerdings schwierig: 83 Prozent der Angebote richten sich an Menschen mit abgeschlossener Berufs- oder Hochschulausbildung. 4.667 der arbeitslos gemeldeten Personen sind hingegen Geringqualifizierte. Das entspricht einem Anteil von knapp 60 Prozent. Die meisten unbesetzten Stellen befinden sich mit 468 im Bereich Handel, auch Einrichtungen im Bereich Gesundheit und Sozialwesen suchen mit 410 offenen Stellen viele Arbeitskräfte. In beiden Bereichen sind es laut Agentur für Arbeit insbesondere Fachkräfte, die fehlen – genauso im Bereich der Produktions- und Fertigungsberufe. Dazu zählen zum Beispiel Jobs in der Holzverarbeitung oder Energietechnik. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Anzahl der Arbeitslosen um 591 gestiegen. Das liegt laut Agentur für Arbeit daran, dass Menschen aus der Ukraine nach Münster geflohen sind und nun einen Job suchen. (sst)

+++ Die Impfpflicht für Beschäftigte in der Pflege und im Gesundheitswesen hat in Münster in keinem Fall dazu geführt, dass Menschen nicht mehr arbeiten durften, weil sie sich nicht gegen Corona impfen lassen wollten. Aber sie hat viel Arbeit verursacht. Das ist das Ergebnis eines Berichts des Gesundheitsamts, den die Stadt in dieser Woche veröffentlicht hat. Von insgesamt 799 Meldungen hätten sich 616 Fälle sofort erledigt, in knapp 400 davon, weil die Menschen doch noch einen Impfnachweise vorlegten, so steht es in dem Papier. In den 183 Fällen, die man weiterverfolgte, prüfte die Stadt zumindest, ob ein Berufsverbot nötig ist. In 45 Fällen halfen die Personen, um die es ging, so wenig mit, dass die Stadt das als Ordnungswidrigkeit einstufte und ein Verfahren einleitete. Am Ende standen 17 Bußgelder. Zeitweise seien vier Menschen zusätzlich im Gesundheitsamt mit der Aufgabe beschäftigt gewesen. Immerhin: Die Kosten übernimmt das Land. Und noch eine weitere gute Nachricht: Zum Ende des Jahres ist die Regelung ausgelaufen. (rhe)

+++ Eine der schlechtesten Bilanzen der vergangenen Jahre ist vermutlich die der Suchtberatung an den Jobcenter-Standorten. In 47 Sprechstunden meldeten sich zwei Menschen, schreibt die Stadt in einem Verwaltungspapier. In Zukunft soll es die Beratung nicht mehr geben, jedenfalls nicht in der bisherigen Form. CDU und Grüne hatten das Angebot vor vier Jahren eingeführt, um es leichter zugänglich zu machen. Doch so richtig etabliert hat es sich nie. In 147 Sprechstunden erreichte die Beratungsstelle lediglich 13 Menschen direkt, 20 indirekt über eine Fallberatung des Jobcenters. In dem Bericht heißt es: „Diese Zahlen zeigen, dass Kosten und Nutzen in keinem Verhältnis zueinander stehen.“ Eine Vermutung ist, dass Menschen ihre Suchtprobleme ungern beim Jobcenter offenbaren, weil sie Angst haben, Probleme im Job oder bei der Suche nach Arbeit zu bekommen. Beratung finden sie in Münster auch weiterhin, nur eben nicht mehr beim Jobcenter, sondern direkt in den Beratungsstellen vom Caritasverband und der Diakonie. (rhe)

+++ Der Verfassungsgerichtshof in Münster muss prüfen, ob das nordrhein-westfälische Versammlungsgesetz im Einklang mit dem Grundgesetz steht. Laut einer Verfassungsbeschwerde, die Mitglieder der Gesellschaft für Freiheit (GFF) und des Bündnisses „Versammlungsgesetz NRW stoppen“ eingereicht haben, verletzt das bundesweit einmalige Versammlungsverbot auf Autobahnen das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit. Autobahnen seien besser geschützt als der Landtag oder NS-Gedenkstätten, heißt es in einer Pressemitteilung der GFF. Die GFF schreibt uns auf Nachfrage, dass zudem ein Eilantrag eingereicht wurde, der einige Normen bis zur endgültigen Entscheidung außer Kraft setzen soll. Laut Jörg Sander, Pressesprecher des Verfassungsgerichtshofs NRW, lasse sich noch nicht sagen, wann es zu einer Entscheidung kommt. Sollten die Beschwerdeführer:innen in Münster keinen Erfolg haben, sei der Rechtsweg laut GFF erschöpft. Da die Jahresfrist für Verfassungsbeschwerden gegen Gesetze dann verstrichen ist, können Betroffene nur in Einzelfällen gegen Polizeimaßnahmen klagen. Die Beschwerdeführer:innen könnten die Entscheidung des Verfassungsgerichthofs NRW nur dann vor dem Bundesverfassungsgericht anfechten, wenn sie gegen das Bundesverfassungsrecht verstoßen würde, sagt Jörg Sander. (ast)

Der Rürup
Cartoon von Stephan Rürup zu Jazzfestival als Silvesterrandale?

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Karstadt und Kaufhof: Was passiert, wenn einer geht?

Osnabrück im Oktober 2020. Ein Klotz steht an der Kreuzung der Wittekind- und der Möserstraße. Wer an dem Gebäude vorbeiläuft, kann durch die Schaufensterfront ins Erdgeschoss schauen, die fensterlosen Stockwerke darüber sind von quadratischen Kacheln mit futuristischem Muster ummantelt. Die Fassade war vor vielen Jahren bestimmt einmal strahlend weiß, mittlerweile hat der Betonblock einen trüben Graustich.

Es wirkt trist, wie dieser Kasten am Rand der Osnabrücker Innenstadt herumsteht, und so ist auch die Stimmung im Gebäude selbst. Darüber täuschen auch die bunten Plakate nicht hinweg, die Rabatte von 50, 60 oder sogar 70 Prozent versprechen. Schlussverkauf, alles muss raus. Noch bewohnt die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof den vergrauten Kasten in Osnabrück, aber bald nicht mehr.

Denn der Konzern ist ein Sanierungsfall. Schon vor der Jahrtausendwende beginnt die Misere. Missmanagement und der Konkurrenzkampf mit dem Onlinehandel machen der Kaufhauskette zu schaffen. 2018 fusioniert Eigentümer René Benko, ein milliardenschwerer Immobilienmogul aus Österreich, Galeria Kaufhof und Karstadt. Doch statt die Traditionskaufhäuser zu sanieren, lässt Benko im Juli 2020 die Dauerkrise gipfeln: Der neu geschaffene Konzern mit dem sperrigen Namen Galeria Karstadt Kaufhof muss zum ersten Mal Insolvenz anmelden. Das Verfahren endet zwei Monate später.

Mit der Pleite steht auch das Schicksal des Standortes in Osnabrück fest: Die Filiale schließt am 14. Oktober. Bis dahin werden die letzten Restposten noch schnell verramscht, Klamotten, Haushaltswaren, Unterhaltungselektronik. Auch Erinnerungsstücke aus dem Bau wie Deckenlampen, Urinale oder Rolltreppen kann die Galeria-Kundschaft mit nach Hause nehmen.

Kommt der Leerstand nach Münster?

Seit der Schließung sind mehr als zwei Jahre vergangen und genauso lange steht der Bau in Osnabrück leer. Wenn es schlecht läuft, könnte es in Münster bald ähnlich aussehen. Der Galeria-Konzern hat Ende Oktober 2022 Insolvenz angemeldet, wieder einmal. Schuld sind diesmal die gestiegenen Energiekosten und die fehlende Kundschaft in den Innenstädten. Nach dem ersten Verfahren mussten 47 Filialen in Deutschland dichtmachen, damals blieb Münster von der Schließungswelle verschont.

Noch. Denn wie viele der 131 übriggeblieben Filialen jetzt auf dem Spiel stehen, ist ungewiss. Die Chefetage von Galeria Karstadt Kaufhof will nach offiziellen Konzernangaben ein Drittel der Filialen in Deutschland schließen. Glaubt man dem Betriebsrat, dürfte es weit mehr Kaufhäuser treffen: In einer internen Liste sei die Rede von 90 Filialen, denen das Aus drohe.

So oder so: Demnächst wird eine erneute Leerstandswelle durch die Innenstädte rollen – und bald könnte es Münster treffen. Allein schon, weil die Stadt ein Doppelstandort ist, an dem die Filialen von Galeria Kaufhof und Karstadt zu Fuß keine fünf Minuten voneinander entfernt liegen. Lohnt es da, zwei fast identische Warenhäuser weiterzubetreiben?

Und dann ist da noch ein generelles Problem: „In größeren Städten hat das Konzept Kaufhaus überlebt“, sagt Stefan Müller-Schleipen, Geschäftsführer der Initiative Die Stadtretter. In ländlichen Gegenden sei Galeria Karstadt Kaufhof noch so etwas wie ein Vollversorger. Nicht so in den Städten, dort gehe die Ära der Warenhäuser allmählich vorbei, sagt er.

Die Leerstandswelle brechen

Das Ende der Kaufhäuser ist dabei nicht allein ein Problem für Konzerne wie Galeria Karstadt Kaufhof, sondern für die gesamte Innenstadt. Schließt ein Kaufhaus, könnte das Pleiten von benachbarten Geschäften nach sich ziehen, denn mit dem leeren Warenhaus bricht in vielen Innenstädten die Kundschaft weg. Beobachten kann man den um sich greifenden Leerstand in Bottrop: Seit vor sechs Jahren dort eine Karstadt-Filiale zugemacht hat, verödet die Fußgängerzone, die großen Ketten ziehen einfach weg. „In Bottrop kann man eine Stadt ohne Douglas, Christ und bald auch H&M besichtigen“, lästert der Lokalblog Ruhrbarone.

Diese Leerstandswellen zu durchbrechen, sei die größte Aufgabe, die in Zukunft auf die Innenstädte zukomme, sagt Müller-Schleipen. Aus diesem Grund hätten sich die Stadtretter zu Beginn der Coronakrise 2020 gegründet. Sie wollen Konzepte erarbeiten, die den Domino-Effekt nach einer Kaufhausschließung abwenden und die Innenstädte am Leben halten. „Denn das Problem ist: Die Städte erarbeiten oft Insellösungen“, sagt Müller-Schleipen. Sie schauten sich viel zu selten an, wie andere Städte auf den Leerstand reagieren. Deshalb wiederholen sich einige Fehler unbewusst.

Was sollte Münster also am besten tun, sollte Galeria Karstadt Kaufhof hier eine oder beide Filialen schließen? Stefan Müller-Schleipen sagt, das Problem fange schon viel früher an. Nur sehr wenige Städte und Gemeinden in Deutschland bereiteten sich auf Leerstand vor. Kaum eine Kommune habe dazu Konzepte in der Schublade liegen. „Im Idealfall zieht am Tag nach der Schließung sofort eine Übergangslösung in das Kaufhaus ein“, sagt Müller-Schleipen. Erfahrungsgemäß stünden Warenhäuser zwei, drei oder mehr Jahre leer. Siehe Osnabrück.

Zwischennutzungen gesucht

Aber wie sähe so eine Brückenlösung aus? Die Stadtretter haben dazu verschiedene Konzepte entwickelt, zum Beispiel ein Haus des Handwerks. Dort könnten sich Betriebe präsentieren, zeigen, wie sie ihre Produkte anfertigen oder über Ausbildungsmöglichkeiten informieren.

Ein anderes Übergangskonzept für ein leeres Warenhaus wäre ein kommunales Sportzentrum, sagt Müller-Schleipen. Darin könnten beispielsweise ein provisorisches Fitnessstudio entstehen oder eine Boulderwand aufgestellt werden. Das Ganze könnte in Zusammenarbeit mit einem Sportartikelhersteller geschehen, der seine Produkte zum Ausprobieren und Verkaufen anbietet. Etwas Ähnliches gibt es in São Paulo.

Die Stadt Osnabrück hat kein Übergangskonzept umgesetzt. Immerhin ist aber inzwischen klar, wie es mit dem ehemaligen Kaufhof weitergehen soll. Ingmar Bojes, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Osnabrück, sagt, die Stadt habe für den Leerstand einen Projektentwickler gewinnen können, der das Ex-Warenhaus wiederbeleben will.

Das Osnabrücker Ding, so der Name des Projekts, soll 2024 fertig sein und verschiedene Angebote beinhalten: Cafés und Geschäfte im Erdgeschoss, Büro- und Praxisflächen in der dritten Etage sowie eine Mobilitätsstation und Lagerräume im Untergeschoss. Dazwischen sei Platz für Events, E-Sports und Co-Working-Spaces, sagt Bojes. Die Uni Osnabrück wird auch an dem Projekt beteiligt: Die Fachbereiche für Kunst und Textiles Gestalten werden ab dem nächsten Jahr ihre Studierenden im Osnabrücker Ding unterrichten.

Traut man den Bildern auf der Website, soll außerdem die Fassade des einstigen Kaufhofs aufgehübscht werden. Die gräulichen Kacheln kommen auf den Müll und der Betonklotz bekommt endlich Fenster in den oberen Etagen.

Ein gemixtes Kaufhaus

Das Osnabrücker Ding zeigt sehr schön, in welche Richtung sich die Kaufhäuser in den Innenstädten weiterentwickeln werden. Stefan Müller-Schleipen von den Stadtrettern sagt, solche Mischkonzepte werden sich als Dauerlösung durchsetzen, wenn sich kein Investor findet, der die Galeria-Filialen anderweitig weiterbetreiben will.

„Dabei hat es sich bewährt, wenn die Stadt einen kommunalen Aufhänger setzt“, sagt Müller-Schleipen. „Zum Beispiel mit einer städtischen Bühne oder einer Stadtbücherei, die im Kaufhaus integriert wird.“ Die Stadt Lübeck ist einen Schritt weitergegangen: Sie hat eine leerstehende Karstadt-Sport-Immobilie gleich gekauft, um darin ab diesem Jahr neben ein paar Geschäften auch ein städtisches Kultur- und Bildungszentrum einzurichten. Darin sind auch Klassenräume für die Lübecker Innenstadt-Gymnasien vorgesehen.

Aber was könnte Münster mit einem leeren Kaufhaus machen? Stefan Müller-Schleipen hätte eine Idee: eine Fahrradstation. Menschen, die in die Innenstadt radeln, könnten dort ihre Leezen parken oder E-Bikes aufladen und reparieren lassen. Möglich wäre es auch, ein Logistikzentrum für Fahrradkurierdienste einzurichten, die Ware per Lastenrad ausliefern, sagt Müller-Schleipen. Oder man könnte ganz einfach ein paar Lagerräume für angrenzende Geschäfte einrichten.

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Wohnen im Warenhaus

Manche Mischkonzepte beinhalten auch Wohnraum in den ehemaligen Warenhäusern. Die Stadt Lünen hat beispielsweise die Gewerbefläche eines leeren Hertie-Kaufhauses im großen Stil in Wohnungen umgewandelt. Wäre das eine Lösung für den heißen Immobilienmarkt in Münster?

Stefan Müller-Schleipen findet solche Umwidmungen prinzipiell gut. „Vor allem Seniorenwohnungen bieten sich an, denn Ältere gehen oft gerne in der Innenstadt einkaufen oder engagieren sich fürs Quartier“, sagt er. Die Frage ist allerdings, ob sich die Umnutzungen mit dem kommunalen Baurecht vereinbaren lassen.

Und: „Nicht jede Kaufhaus-Immobilie ist zum Wohnen geeignet“, sagt Müller-Schleipen. Die Gebäude seien oft sehr alt und müssten deshalb erstmal energetisch saniert werden – ein teurer Umbau. Dazu kommt, die Stadt verlöre mit der Umwidmung von Gewerbe in Wohnraum Einnahmen aus der Gewerbesteuer. Und überhaupt: Entsteht in der Innenstadt bezahlbarer Wohnraum? Insgesamt also eine eher aufwendige Lösung.

Alles in den Blick nehmen

Ein noch aufwendigeres Projekt hat die Heimatstadt von Stefan Müller-Schleipen, das hessische Hanau, auf den Weg gebracht. 2010 machte ein Karstadt in der City zu. „Das war die Initialzündung für einen großangelegten Umbau der Innenstadt“, sagt er.

Nicht jede Stadt müsse dieses Konzept aus Hanau nachahmen, aber es deutet auf einen wichtigen Aspekt hin: Müller-Schleipen sagt, viele Kommunen begingen den Fehler, den Leerstadt isoliert vom Quartier zu betrachten. Besser sei es, die gesamte Innenstadt auf der Suche nach Lösungen in den Blick zu nehmen, argumentiert er. Hierfür könnten die Kommunen eine:n eigene:n Innenstadtmanager:in einstellen.

Der Vorteil dieses Postens: Diese:r Manager:in kann eine Strategie für die Innenstadt entwickeln und als Ansprechperson für Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft fungieren. „Dabei erweisen sich auch Bürgerbeteiligungen als sinnvoll“, sagt Müller-Schleipen. Die Anwohnenden vor Ort wüssten am besten Bescheid, wie es mit ihrer Stadt weitergehen soll.

Die Stadt will beide Filialen behalten

Was mit den zwei Kaufhäusern in Münster passieren wird, ist weiterhin offen. Die Pressestelle von Galeria Karstadt Kaufhof hat unsere Anfrage bislang nicht beantwortet. Und obwohl momentan noch alles recht spekulativ ist, gibt es ein paar Anzeichen, die Schlüsse auf die Zukunft des Standorts Münster zulassen.

Eine Rolle wird dabei die LVM-Versicherung spielen, denn ihr gehört die Karstadt-Immobilie in Münster. Sprecher Daniel Meyering schreibt uns auf Anfrage, die LVM sei zu Gesprächen mit dem Galeria-Konzern bereit. Die Versicherung führe das Mietverhältnis gerne fort, wenn Galeria an der Filiale an der Salzstraße festhält.

Bei der Filiale an der Ludgeristraße ist die Sache etwas komplizierter. Das Gebäude mit dem Logo von Galeria Kaufhof steht auf einem Grundstück, das zum Teil der Stadt Münster gehört. Das Presseamt schreibt uns, die Stadt wolle am liebsten beide Filialen behalten, weil dort zahlreiche Menschen arbeiten und beide Warenhäuser zur „Attraktivität der Münsteraner Innenstadt“ beitragen.

Das Handelsblatt entwarnt – ein bisschen zumindest

Aktiv beeinflussen kann sie diese Entscheidung aber nicht. Das Galeria Kaufhof-Gebäude gehört nämlich nicht der Stadt, sondern der Signa-Holding. Der Chef des Immobilienkonzerns ist ebenfalls René Benko. Mieter und Vermieter gehören auf dem städtischen Grundstück also zur selben Unternehmensgruppe. Die Westfälischen Nachrichten berichten, Oberbürgermeister Markus Lewe stehe mit Signa in Kontakt, um über die Immobilie zu verhandeln. Über die Gespräche gab uns das Presseamt keine Auskunft.

Laut Handelsblatt stehen die Chancen allerdings sehr gut, dass Galeria Kaufhof der Ludgeristraße erhalten bleibt. Signa habe bisher nichts Gegenteiliges bekannt gemacht. Die Holding habe mit etlichen Kaufhäusern immer irgendetwas angestellt: sie entweder verkauft oder für einen anderen Zweck genutzt. Da aber auf den Standort an der Ludgeristraße weder das eine noch das andere zutrifft, bleibe diese Filiale sehr wahrscheinlich offen, schlussfolgert das Handelsblatt.

Das alles sind aber nur Spekulationen. Es könnte sein, dass eine der beiden Filialen schließt – es könnte aber auch sein, dass es beide trifft oder alles so bleibt, wie es ist. Ende des Monats wissen wir sehr wahrscheinlich mehr. Dann will Galeria Karstadt Kaufhof bekannt geben, wie es mit den Kaufhäusern in Deutschland weitergeht. (sfo)

In eigener Sache

Jugendportal Kanello.net: Workshop gemeinsam mit RUMS

RUMS gibt am 12. Januar gemeinsam mit dem Jugendportal Kanello.net aus Münster einen Workshop für Jugendliche. Bei Kanello.net schreibt eine Jugendredaktion über Themen, die Jugendliche in Münster bewegen.

Wie wird man Redakteur:in? Was bedeutet Medienkompetenz in der heutigen Medienlandschaft? Welche seriösen Verlagshäuser existieren in Deutschland? Was macht eine gute Meldung aus? Wie gelange ich vom Interview zum fertigen Artikel? Unsere erfahrenen Journalist:innen von RUMS geben Antworten auf all diese Fragen. Für ein produktives Arbeitsklima ist die Teilnehmer:innenzahl begrenzt. Es sind noch Plätze frei. Vielleicht gibt es Jugendliche in ihrem Umfeld, die dieser Workshop interessieren könnte. Leiten Sie die Ausschreibung gerne weiter. Im letzten RUMS-Brief war der Link fehlerhaft, diesen Fehler haben wir korrigiert: Anmeldungen nimmt Kanello.net unter info@kanello.net entgegen.

Kanello braucht auch über den Workshop hinaus für die Jugendredaktion Verstärkung. Das Magazin sucht Jugendliche, die erste Erfahrungen im Journalismus machen möchten – Erfahrungen als Redakteur:in sind nicht erforderlich. Die angehenden Journalist:innen lernen in regelmäßig stattfindenden Workshops Techniken des Schreibens, Fotografie für Reportagen und – wie Anfang Januar mit RUMS – Interviewführung kennen und können dieses Wissen praktisch anwenden. Für jeden veröffentlichten Beitrag gibt es sogar eine finanzielle Entschädigung. Geben Sie auch diese Info weiter, wenn Sie Jugendliche kennen, die Interesse daran haben, in den Journalismus hineinzuschnuppern. Alle Fragen zur Arbeit von Kanello.net können ebenfalls unter der oben genannten E-Mailadresse erfragt werden.

Corona-Update

+++ Seit Corona ist klar: Wer krank ist, geht nicht zur Arbeit. Oder? Nicht ganz. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse gehen ein Viertel der Befragten arbeiten, obwohl sie sich krank fühlen. Insbesondere Menschen im Homeoffice arbeiten krank. 12 Prozent von ihnen sogar krankgeschrieben, 30 Prozent nehmen regelmäßig Medikamente, damit sie arbeiten können. (sst)

+++ Die neue Omikron-Subvariante namens XBB.1.5 breitet sich in den USA aus. Sie sei laut Weltgesundheitsorganisation zwar „die ansteckendste Subvariante, die bislang entdeckt wurde“, Anzeichen dafür, dass sie für schwerere Verläufe als andere Varianten sorgt, gebe es bisher jedoch nicht. Im Nordosten der USA steigen die Krankenhauseinweisungen, berichtet die Tagesschau. (sst)

+++ 2022 haben 3,2 Millionen Mal Bürgertests in Münster stattgefunden. Im Jahresdurchschnitt waren 4,5 Prozent davon positiv, im Sommer allerdings haben 12 Prozent der Getesteten im Anschluss ein positives Testergebnis erhalten. Aktuell gibt es etwa 60 offizielle Bürgerteststellen, voraussichtlich noch bis zum 28. Februar 2023. Das teilte die Stadt Münster mit. (sst)

+++ Zum Schluss wie immer der Blick aufs Pandemiegeschehen in Münster: Die Stadt meldet 129 Corona-Neuinfektionen, die seit gestern per PCR-Test bestätigt worden sind. Insgesamt verzeichnet Münster momentan 1.241 offiziell infizierte Personen. Die Sieben-Tage-Inzidenz (positive PCR-Tests pro 100.000 Menschen innerhalb einer Woche) liegt laut Robert-Koch-Institut bei 213. Laut Intensivregister liegen in Münster zehn Menschen mit Covid-19 auf der Intensivstation. Davon werden sechs invasiv beatmet. Seit Dienstag sind außerdem zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 bekannt geworden. Damit erhöht sich die Zahl der Coronatoten in Münster auf 255. (sst)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Der Verein Sozialpalast und das Kollektiv „Gazometer“ haben das Gasometer-Gelände geräumt und den Stadtwerken die Schlüssel übergeben. (Westfälische Nachrichten)

+++ Bis zum Ende des Jahres hat die Bezirksregierung es nicht geschafft, die Frage zu beantworten, ob Münster in Roxel eine Gesamtschule eröffnen darf, aber bis Ende Januar soll es was werden. (Westfälische Nachrichten)

+++ Der Studierendenausschuss Asta will das Semesterticket neu verhandeln, weil es gegenüber einem 49-Euro-Ticket keine großen Vorteile mehr hätte. (Westfälische Nachrichten)

+++ Ein neues Netzwerk will sich mit dem Problem beschäftigen, dass Medizin meistens auf Männer zugeschnitten ist. (Uni Münster)

+++ Münster hat zu wenig Sternsinger:innen. (Antenne Münster)

+++ Weil Personal krank ist und es auch noch Probleme mit den Geldautomaten gibt, bleibt die Postbank am Domplatz am Samstag geschlossen. (Westfälische Nachrichten)

+++ Ein 60-jähriger Arzt aus Münster ist vom Amtsgericht Bad Iburg zu vier Monaten Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 3.000 Euro verurteilt worden, weil er sich auf seinem Dienstrechner Videos von Kindesmissbrauch angesehen hat, hofft aber in der nächsten Instanz auf ein anderes Urteil. (Westfälische Nachrichten)

+++ Nachdem die erst im vorletzten Sommer eröffnete Bar Italia an der Hammer Straße schon wieder Geschichte ist, zieht dort nun eine neue Bar ein, eine sizilianische. (Westfälische Nachrichten)

+++ Seit dieser Woche laufen die Anmeldungen an den weiterführenden Schulen in Münster. (Stadt Münster)

+++ Das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ hat für den 20. Januar zu Protesten auf dem Prinzipalmarkt aufgerufen, denn dann ist beim Neujahrsempfang der AfD im Rathaus der Faschist Björn Höcke zu Gast. (Alles Münster)

Unbezahlte Werbung

Was verbinden Sie mit Honig? Blühende Wiesen? Duftende Wälder? Summende Bienen? Auch mitten in Münster, versteckt auf dem Dach des Borromaeums am Domplatz, finden sich Bienenvölker. Der Biologiestudent Leonard Trau kümmert sich um sie, und er verkauft den Honig dieser Bienen. Wenn Sie Interesse haben, erreichen Sie Leonard Trau unter 0152 54261231 oder per E-Mail. Abholen können Sie den Honig dann im Kuhviertel. Wir versprechen Ihnen: Es lohnt sich!

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Heute hat Eva Strehlke für Sie in den Kalender geschaut. Das sind ihre Empfehlungen:

+++ Ganz kurzfristig: In der Hafenkäserei gibt es heute ein Käsefondue. Um 19 Uhr geht es los. Sie können ganz spontan kommen. Erwachsene zahlen an der Abendkasse 27,80 Euro.

+++ Heute beginnt im Stadttheater das Jazz-Festival. An drei Tagen sind 80 Musiker:innen aus 16 Ländern zu Gast. 17 Konzerte stehen auf dem Programm. Der Vorverkauf läuft schon länger. Tickets bekommen Sie aber auch kurzfristig, für die meisten Konzerte gibt es hier noch Restkarten.

+++ Die dst-Kunstgalerie an der Hafenstraße 21 blickt in einer Gruppenausstellung zurück auf das vergangene Ausstellungsjahr, gleichzeitig gibt sie einen Vorgeschmack auf das, was kommt. Die Ausstellung heißt Same same – but different. Zu sehen ist sie noch bis zum 28. Januar, jeweils mittwochs bis samstags von 12 bis 18 Uhr.

+++ Knifflige Familiensituationen haben viele schon während der Feiertage erlebt. Das Boulevardtheater Münster in der Königspassage zeigt das passende Stück: In „Schwiegermutter und andere Bosheiten“ geht es wahrscheinlich (oder hoffentlich) sogar wesentlich wilder zu. Morgen gibt es zwei Vorstellungen, um 17 und um 20 Uhr, weitere Zeiten finden Sie im Spielplan. Tickets bekommen Sie per Mail oder telefonisch unter 0251 54564.

Dieser Tipp kommt von mir:

+++ Sie haben es bestimmt mitbekommen: Der Energiekonzern RWE lässt gerade Lützerath abbaggern, weil das Dorf auf einem Feld mit Braunkohle sitzt. Sicher ist nicht, ob diese Kohle überhaupt für die Stromversorgung in Deutschland gebraucht wird. Der Klimaentscheid Münster organisiert am Sonntag eine An- und Abreise nach Lützerath, um dort am letzten Dorfspaziergang teilzunehmen. Los geht’s um 7:15 Uhr am Hauptbahnhof. Ab dem 10. Januar soll Lützerath mutmaßlich geräumt werden. Parallel dazu findet eine Fahrraddemo durch Münster statt, an der Sie ab 16 Uhr teilnehmen können, wenn Sie Ihre Solidarität mit dem Dorf bekunden wollen. Treffpunkt ist der Platz an der Stubengasse.

Und zum Schluss noch zwei Empfehlungen von Ralf Heimann:

+++ Morgen Abend feiert im Pumpenhaus die zweite Folge des Live-Hörspiels „Commander Duckworth“ Premiere. Titel: „Das Casino am planetaren Sturz“. 20 Uhr geht’s los. Danach ist Disko. Tickets gibt es hier.

+++ Und zum Vormerken: Das Gleis 22 hat ein Partyformat für Menschen über 60 aus Hamburg importiert: die Faltenrock-Party. Zwei Termine stehen schon fest: der 21. Januar (Schwerpunkt Rock) und der 4. März (Schwerpunkt Pop). Wer unter 60 ist, kommt nur in Begleitung einer Person rein, die ihren 60. Geburtstag schon hinter sich hat. Los geht’s jeweils um 18 Uhr. Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 4 Euro. Ein Faltenrock ist, soweit wir das wissen, lediglich optional.

Am Dienstag bekommen Sie Post von Ralf Heimann. Genießen Sie das erste Wochenende des Jahres.

Herzliche Grüße
Sebastian Fobbe

Mitarbeit: Jan Große Nobis (jgn), Ralf Heimann (rhe), Eva Strehlke (est), Antonia Strotmann (ast), Svenja Stühmeier (sst)
Lektorat: Antonia Strotmann

PS

Haben Sie auch manchmal das Gefühl, Ihre Kolleg:innen arbeiten viel weniger als Sie? So muss es wohl einigen Angestellten der Stadt Münster gehen. Sie melden offenbar emsig ihre Kolleg:innen aus dem Ordnungsamt, weil die ihrer Meinung nach zu wenig gegen die Autos auf den Geh- und Radwegen in Münster unternehmen. Dieser Eindruck entsteht jedenfalls, wenn man sich eine Liste ansieht, die das Portal Weg.li bei Twitter veröffentlicht hat. Über den Dienst kann man dem Ordnungsamt mitteilen, wo Menschen falsch parken. Die Liste zeigt, dass ungewöhnlich viele Beschwerden aus Münster von E-Mail-Adressen mit der Endung „@stadt-muenster.de“ eintrudeln. Wir fragen uns jetzt: Ist das eine liebevolle Arbeitsbeschaffungsmaßnahme unter Kolleg:innen – oder ist es ein Hilferuf aus dem Ordnungsamt?

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