Der Juni und die Wettervergesslichkeit | Lewe-Nachfolge: Wie grün soll’s werden? | Unbezahlte Werbung: Bratwurst & Pommes

Porträt von Sebastian Fobbe
Mit Sebastian Fobbe

Guten Tag,

meteorologisch beginnt der Sommer am 1. Juni. Dieses Jahr scheint es nicht so richtig zu funktionieren. In Münster jedenfalls regnete es noch am Wochenbeginn, danach grauer Himmel. Heute Morgen schien wenigstens einmal kurz die Sonne. 

Mit dem Schmuddelwetter ist Münster nicht allein. Auch in anderen Ecken lässt der Sommer auf sich warten, etwa in Sachsen, Bremen oder dem Taunus. Der diesjährige Juni war kein richtiger Sommermonat, könnte man meinen.

Stimmt aber nicht. Lars Dahlstrom, Meteorologe aus Münster bei Kachelmannwetter.com, schreibt auf Twitter, der Juni in Münster war wettermäßig ein ganz normaler Monat. Der Blick auf die Wetterdaten lasse keinen anderen Schluss zu.

Dahlstrom kann aber verstehen, dass viele Leute den Juni als zu wenig sommerlich wahrgenommen haben. Hinter uns liegen schließlich etliche Hitzesommer. Einer Auswertung der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge war der Juni 2023 deutschlandweit der zehnte Juni in Folge, der viel zu heiß war.

Wie sah es in Münster aus? Mit 19,6 Grad im Schnitt war der Juni 2023 eindeutig zu heiß. Das langjährige Mittel, das sich aus den Werten der Jahre 1981 bis 2010 ergibt, liegt laut „Süddeutscher“ nämlich nur bei 16,2 Grad. Dazu kam deutlich mehr Sonnenschein, gleichzeitig fehlte Niederschlag und insgesamt herrschte eine extreme Trockenheit.

Das Problem allerdings: An diese Wetterextreme gewöhnen wir uns schnell. Denn unser Gehirn ist kaum in der Lage, die Dynamik der Klimakrise richtig zu verarbeiten. Zu diesem Ergebnis kam 2019 eine US-Studie (hier eine Zusammenfassung auf Klimafakten.de).

Die Wissenschaftler:innen hatten über zwei Milliarden Tweets ausgewertet, in denen sich Nutzer:innen über das Wetter unterhielten, und mit den jeweiligen lokalen Wetterdaten abgeglichen. Mit dem Ergebnis: Wenn sich unnormale Temperaturen wiederholen, ist das in den Folgejahren nur noch selten Gesprächsthema. Die Forscher:innen schlossen daraus, dass sich ungewöhnliches Wetter schnell normalisiert.

Um es auf konkrete Zahlen zu bringen: Unsere Wettererinnerungen reichen in der Regel nur zwei bis maximal acht Jahre zurück. Oder wissen Sie noch, wie das Wetter im Juni 2015 in Münster war? Ich jedenfalls nicht. Meteorologe Lars Dahlstrom schon. Er schreibt auf Twitter, der Juni 2015 war der letzte zu kalte Juni in Münster.

Der Frosch im Kochtopf

Unser Klima-Kurzzeitgedächtnis könnte auch politische Folgen haben, schreiben die Wissenschaftler:innen in der US-Studie. Die gefühlte Normalisierung von Wetterextremen, die sich aus den mangelnden Erinnerungen an Hitze, Dürre und Regenströme ergeben, könnte einer der Gründe sein, warum öffentlicher Druck für mehr Klimaschutz häufig ausbleibt.

Die US-Wissenschaftler:innen vergleichen die Menschen deshalb mit dem sprichwörtlichen Frosch im Kochtopf. Wenn der Frosch in heißes Wasser geschmissen wird, springt er heraus, um sein Überleben zu sichern. Wenn er in kaltes Wasser gelegt wird und die Hitze nach und nach steigt, nimmt der Frosch die schleichende Gefahr nicht mehr wahr. So scheint es auch mit uns und der Klimakrise zu sein.

So sehr ich den Frust über das graue Regenwetter verstehen kann, so sehr sollten wir aber die kühlen Tage genießen. Sie könnten im Juni 2025 deutlich seltener sein. (sfo)

Kurz und Klein

+++ Der Tapir Theo tippt so schlecht, dass Medien mittlerweile nicht mehr über seine Tipps schreiben, sondern darüber, dass er immer daneben liegt. Heute wär’s für Deutschland ganz gut, wenn es wieder so wäre. Theo hat auf Spanien getippt. Aber wenn man ein bisschen sucht, findet man auch Argumente, die für einen deutschen Sieg sprechen. Zum Beispiel in der Statistik. Der WDR hat einige zusammengetragen. Eines ist: Deutschland hat noch nie ein Viertelfinale verloren, wenn Manuel Neuer im Tor stand. Aber wie das mit der Statistik so ist, ehrlicherweise muss man auch sagen: Bei den letzten drei Turnieren mit Manuel Neuer im Tor hat Deutschland das Viertelfinale nicht mal erreicht. Andererseits: An einem 5. Juli hat Deutschland noch nie in Stuttgart gegen Spanien verloren. (rhe)

+++ Christof Spannhoff, Direktor des Freilichtmuseums Mühlenhof, hat gekündigt, das meldeten in dieser Woche die Westfälischen Nachrichten. Der Grund: Er wollte ein Museum mit wissenschaftlichem Anspruch führen. Tatsächlich war’s aber offenbar vor allem ein Gastronomiejob. Für den Mühlenhof kommt es noch schlimmer: Der Verein will die Stelle nicht neu besetzen. Und Markus Johow, als sogenannter Erster Baas an der Spitze des Vereins will im nächsten Jahr aufhören. Münsters CDU-Fraktionschef Stefan Weber hat daher seine Kritik erneuert, die Rathausmehrheit lasse den Verein ausbluten. Grünen-Fraktionschef Christoph Kattentidt sagt im WDR-Interview, man wolle nicht von Jahr zu Jahr schauen, was der Mühlenhof kostet. Die Frage soll daher ein Gutachten beantworten. Was sich schon jetzt sagen lässt: Pro Jahr fehlen mindestens 350.000 Euro. (rhe)

+++ Wenn Sie Kinder haben oder in einer Schule arbeiten, werden Sie es schon bemerkt haben: Ab heute sind Sommerferien. Die Stadt hat zum Ferienbeginn eine Übersicht dazu erstellt, was für Kinder während der Ferien in Münster alles los ist. Der Zoo gibt auf dieser Seite einen Überblick über besondere Veranstaltungen. Das Sommerprogramm der Stadtbücherei und der Stadtteilbüchereien finden Sie hier. (rhe)

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Wie grün soll’s werden?

Zwei Grüne wollen sich um Markus Lewes Nachfolge bewerben. Im Hintergrund gibt es Streit. Es geht im Kern um die Frage, wie die Partei am Stadtrand gewinnen kann. Ralf Heimann über die Kandidatensuche der Grünen

Am Donnerstagnachmittag verschickten Münsters Grüne eine Pressemitteilung mit einer ganz nüchternen Nachricht: „Grüne in Münster präsentieren Kandidaturen für OB-Posten.“ Die Findungskommission, die in den vergangenen Wochen eine Auswahl treffen sollte, hatte zwei Personen bestimmt: Sie heißen Andrea Blome und Tilman Fuchs. 

Andrea Blome ist in der Lokalpolitik bekannt. Sie sitzt seit vier Jahren im Stadtrat, ist unter anderem Verkehrsausschuss-Vorsitzende und hat sich in Münster einen Namen gemacht als konsequente Verfechterin der Verkehrswende. 

Tilman Fuchs lebt im Geistviertel und ist bislang einfaches Mitglied der Grünen. Er hat bis vor 15 Jahren im städtischen Sozialamt gearbeitet. Heute ist er Dezernent für Schule, Kultur, Sport, Jugend und Soziales im Kreis Steinfurt. Sein Thema ist vor allem die Sozialpolitik. 

In der Pressemitteilung kommen beide mit kurzen Statements zu Wort. Das von Andrea Blome beginnt mit den Worten: „Ich freue mich.“ Tilman Fuchs sagt sogar: „Ich freue mich sehr.“ Im Hintergrund war Freude zuletzt allerdings nicht das dominierende Gefühl. 

Im Abschlussbericht der Findungskommission (hier und hier) heißt es: „Wir bedauern sehr, das Verfahren vorzeitig beenden zu müssen und dem Auftrag der KMV (Kreismitgliederversammlung, Anmerkung) so nicht vollumfänglich nachkommen zu können. Es trifft uns, dass unsere Neutralität öffentlich infrage gestellt wurde; zumal diese schwerwiegenden Vorwürfe bislang einer inhaltlichen Begründung missen.“

„Vertrauen in die Neutralität verloren”

Was war passiert? Die Westfälischen Nachrichten hatten vor knapp zwei Wochen in einem Artikel über die Lewe-Nachfolge mehrere Namen ins Spiel gebracht: den von Fraktionssprecher Christoph Kattentidt, den von Andrea Blome und den von Kämmerin Christine Zeller. 

Nur Stunden danach hatte die grüne Ratsfraktion auf den Artikel mit einer Pressemitteilung reagiert, in der Sylvia Rietenberg, Fraktionssprecherin und Mitglied der Kommission, sowie Christoph Kattentidt, um den es ja unter anderem ging, die Kandidatur von Zeller dementierten. Zu seinen eigenen Ambitionen schrieb Kattentidt nichts, auch Andrea Blomes Name tauchte in der Mitteilung nicht auf. 

Vor einer Woche dann berichteten die Westfälischen Nachrichten über eine parteiinterne E-Mail, in der Andrea Blome unter anderem geschrieben hatte, nach der „aus meiner Sicht schwierigen Reaktion auf die Berichterstattung in der Zeitung“ habe sie das Vertrauen in die Neutralität der Findungskommission verloren. Daher stehe sie für weitere Gespräche und Veranstaltungen mit der Kommission nicht mehr zur Verfügung. 

Was genau Andrea Blome an der Reaktion störte, schrieb sie nicht. Auf Nachfrage will sie sich nicht dazu äußern. Aber wenn man sich in der Partei umhört, dann hat es wohl damit zu tun, dass es Menschen gibt, die sehr deutlich sagen: Wir halten Andrea Blome nicht für die richtige Kandidatin. 

Das liegt unter anderem daran, dass sie vor allem in der Verkehrspolitik für eine sehr konsequente grüne Haltung steht. In der CDU würde man sagen: Sie ist autofeindlich. Blome hat ein sehr deutliches Profil, in dem eine klare Linie wichtiger ist als politische Kompromisse. 

Im grünen Stadtkern kommt so etwas gut an. Die Frage ist, ob so eine Kandidatin auch die Menschen in Gelmer, Angelmodde oder Amelsbüren davon überzeugen kann, ihr ihre Stimmen zu geben. 

Zeller schien wichtiger zu sein

Der interne Streit entzündete sich nach unseren Informationen an einem Detail. Die Westfälischen Nachrichten hatten geschrieben, Christine Zeller habe von der Fraktion das Signal bekommen, sie solle nicht kandidieren, sondern Kämmerin bleiben. Mehrere Personen aus der Partei sagen, in Wirklichkeit sei es anders gewesen. Zeller habe selbst abgewinkt. Das wollte die Fraktion offenbar richtigstellen. 

Dadurch, dass Rietenberg und Kattentidt die übrigen Namen nicht erwähnten, also unter anderem den von Andrea Blome, sah es so aus, als würden diese beiden Vermutungen wohl stimmen. Die Pressemitteilung wirkte wie eine Bestätigung. Innerhalb einer Partei führt so etwas schnell zu Unruhe. Eine Kandidatur kann es beschädigen. 

Aber was hätte die Fraktionspitze machen sollen? Auch Blomes Kandidatur dementieren? Dann hätte sie lügen müssen. Sie hätte auf die Mitteilung verzichten können, um Blomes Kandidatur nicht zu schaden. Doch das tat sie nicht. Zeller schien wichtiger zu sein. So konnte man das verstehen.

Möglicherweise kamen noch andere Dinge hinzu, die bei Andrea Blome den Eindruck verstärkten, man gebe ihr nicht die gleichen Chancen. Das wissen wir nicht. Bekannt ist, dass sie ihrem Ärger in ihrer E-Mail Luft machte und die Nachricht intern an einen großen Verteiler von mehreren hundert Adressen ging. 

So eskalierte die Situation. Nicht nur, weil Andrea Blome mit einem großen Knall aus dem Verfahren ausstieg, sondern auch, weil sie mit ihrer Kritik in großer Runde die Integrität der Kommission in Frage stellte – und damit auch die der Personen in ihr.

Das waren Judith Petersen und Corinna Schoneberg für den Kreisvorstand, Sylvia Rietenberg und Albert Wenzel für die Ratsfraktion sowie die Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink und Peter Todeskino, der Oberbürgermeister-Kandidat bei der letzten Wahl, für die Kreismitgliederversammlung. 

Viel deutlicher ging es nicht

Wie sehr die Kommission sich über die E-Mail ärgerte, wird im Abschlussbericht deutlich. Dort heißt es: „Während unserer gesamten Arbeit waren uns die Grundsätze von Verschwiegenheit und Neutralität sehr wichtig.“ Und weiter: „Wir verwahren uns gegen Vorwürfe, nicht neutral agiert zu haben und verbitten uns die öffentliche Diskreditierung eines demokratisch gewählten Gremiums.“

Diese Passage richtet sich direkt gegen Andrea Blome, denn außer ihr hat niemand öffentlich die Kommission kritisiert. Auch an anderer Stelle wird der Unmut sehr deutlich, vor allem an einer ganz zentralen, unter dem Punkt, an dem es um das Ergebnis der Kommissionsarbeit geht. Dort steht: „Im Rahmen des Verfahrens ist Tilman Fuchs als Kandidat verblieben. Darüber hinaus hat Andrea Blome angekündigt, sich zur Wahl zu stellen.“

In anderen Worten: Fuchs ist weiter Kandidat. Blome schickt sich der Formulierung nach selbst ins Rennen. 

Viel deutlicher kann die Kommission gar nicht werden, denn ihre Aufgabe war es nicht, einen Kandidaten oder eine Kandidatin zu benennen. Sie sollte lediglich eine Empfehlung abgeben, um den 1.300 Grünen-Mitgliedern in Münster zu signalisieren, welche Kandidaturen die Parteigremien für aussichtsreich halten – oder anders gesagt: um ungewollte Kandidaturen möglichst aussichtslos zu machen. 

Der Wahlkampf beginnt nun mit sehr vielen Scherben. Das ist ein weiterer Vorwurf, der sich gegen Andrea Blome richtet. Sie sei keine Teamplayerin. Das habe sie mit dieser Aktion nun noch einmal belegt. 

Wie immer gibt es mehrere mögliche Deutungen. Man könnte auch sagen: Sie hat ihre Kritik transparent gemacht, klare und deutliche Worte gefunden, auch auf die Gefahr hin, dass sich daraus für sie selbst Nachteile ergeben. Man könnte das auch als Beleg für ihre Gradlinigkeit nehmen. 

Ende Oktober wählen die Mitglieder

In jedem Fall wird es ein interessanter Wahlkampf, denn die Partei muss nun klären, in welche Richtung es gehen soll. 

Auf der einen Seite steht eine Kandidatin, die mit dem Blick von außen auf die Verwaltung schaut, die sich als Beraterin seit Jahren beruflich damit beschäftigt, wie man Veränderungen möglich macht, eine Kandidatin, die Konfrontationen nicht scheut. 

Auf der anderen Seite steht jemand, der damit argumentieren kann, zu wissen, wie eine Verwaltung von innen aussieht und funktioniert, der die Befindlichkeiten in diesem speziellen Kosmos kennt und auch die Perspektive der Menschen, die von außen auf die grüne Innenstadt schauen, auf Menschen, die bei der nächsten Wahl wahrscheinlich den Ausschlag geben werden. 

Wie es am Ende ausgeht, wird sich in vier Monaten zeigen. Am 31. Oktober entscheidet die Kreismitgliederversammlung darüber, wer für die Grünen im nächsten Jahr antreten wird. (rhe)

Grüße aus dem Urlaub

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Man könnte fast meinen, RUMS-Leser Dave Gräb verbringt den Sommerurlaub in Mittelerde. Tatsächlich kommt dieses Foto aber aus Schottland. Wenn auch Sie einen schönen Ort besucht haben, schicken Sie uns gerne Ihr Bild an redaktion@rums.ms. In einem der nächsten RUMS-Briefe veröffentlichen wir Ihren Urlaubsgruß.

Klima-Update

+++ Der Bundesverband von „Fridays for Future“ hat heute den nächsten Termin für den globalen Klima-Streik bekannt gegeben: 20. September. Auf der Website der Ortsgruppe aus Münster findet sich noch kein Eintrag im Terminkalender. Wohl aber, dass am selben Tag der nächste „Parking Day“ veranstaltet wird. Genaueres zum Klimastreik in Münster melden wir, sobald alles feststeht. (sfo)

+++ Die Klimakrise gefährdet zunehmend die Gesundheit vieler Menschen. Allein im vergangenen Jahr sind laut Bundesgesundheitsministerium über 3.000 Menschen an der Sommerhitze gestorben. Medizinstudierende, die sich in der Gruppe „Health for Future“ engagieren, haben deshalb ein Lehrkonzept entwickelt, das angehende Ärzt:innen für klimabedingte Gesundheitsbedrohungen sensibilisieren soll. Dafür hat „Health for Future“ jetzt beim „Tag der Lehre NRW“ einen mit 1.000 Euro dotierten Preis bekommen. Wofür das Preisgeld ausgegeben wird, steht noch nicht fest, sagt Neele Wilkens von „Health for Future“ in einer Pressemeldung der Uni. Da das selbstentwickelte Lehrkonzept ab dem Wintersemester nicht mehr als Wahlfach, sondern als fester Teil des Lehrplans angeboten wird, ist die Finanzierung für die Lehre gesichert. Die 1.000 Euro sollen stattdessen gespendet werden. (sfo)

Einladung
Grafik, auf der die Veranstaltung "Tu was, Münster!" mit Marina Weisband und Ruprecht Polenz vom Verein Rund um Münster e. V. angekündigt wird

Am Donnerstag erscheint das neue Buch unseres Kolumnisten Ruprecht Polenz. Titel: „Tu was! Kurze Anleitung zur Verteidigung der Demokratie“. Unser Verein „Rund um Münster“ hat ihn zusammen mit unserer früheren Kolumnistin Marina Weisband, die im April ebenfalls ein neues Buch („Die neue Schule der Demokratie“) veröffentlicht hat, für Donnerstag (11. Juli) eingeladen. Die beiden sprechen über ihre Bücher und damit vor allem über Demokratie. Andrea Hansen moderiert das Gespräch. Kommen Sie gern vorbei. Los geht’s um 19 Uhr im „SpecOps“ am Aegidiimarkt. Der Eintritt ist frei. Mehr Infos hier.

Korrekturen

Im RUMS-Brief am Dienstag haben wir in der Ein-Satz-Zentrale gemeldet, dass der Verkehrsclub Deutschland die Kürzungen auf der Schnellbuslinie zwischen Münster und Olfen kritisiert. Leider funktionierte der Link zur Pressemitteilung nicht, daher: Hier ist er noch mal

Ein-Satz-Zentrale

+++ Das Oberverwaltungsgericht Münster verhandelt heute über die Frage, ob eine Frau beim Autofahren den islamischen Gesichtsschleier Niqab tragen darf. (WDR)

+++ Münsters Musikschule wird möglicherweise die Gebühren erhöhen, weil sie viele Honorarkräfte nach einem neuen Gerichtsurteil zur Scheinselbstständigkeit fest anstellen muss. (Stadt Münster)

+++ Nach dem in dieser Woche veröffentlichten Spielplan für die 2. Fußball-Bundesliga startet Preußen Münster am 3. oder 4. August gegen Greuther Fürth in die neue Saison. (Deutscher Fußballbund)

+++ Die Düsseldorfer Landesregierung plant, die Kommunalwahl 2025 deutlich vor der Bundestagswahl stattfinden zu lassen, damit eine eventuelle Stichwahl zeitgleich zur Bundestagswahl stattfinden könnte und keine Wahl in die Herbstferien fiele. (Westfälische Nachrichten)

+++ Sylvia Rietenberg, Sprecherin der Ratsfraktion, wird Bundestagskandidatin von Münsters Grünen. (Grüne Münster)

+++ Im kommenden Schuljahr müssen 22 Lehrkräfte von Grundschulen und 25 von Gymnasien aus Münster an anderen Schulen aushelfen, viele von ihnen im Ruhrgebiet. (Bezirksregierung Münster)

+++ Der frühere Fußball-Nationalspieler Christian Pander ist nicht mehr Mitglied des Präsidiums von Preußen Münster. (Preußen Münster)

+++ Tiefbauamtsleiter Jeff Marengwa kehrt nach einem kurzen Zwischenspiel in Münster in seine Heimatstadt Hamburg zurück. (Stadt Münster)

+++ Das Oberverwaltungsgericht hat die Begründung der im Mai verkündeten Urteile zur AfD veröffentlicht. (Oberverwaltungsgericht Münster)

+++ Nachdem der neu gestaltete Bremer Platz fertig ist, bleiben die Menschen in der Nachbarschaft skeptisch. (WDR Münster)

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Drinnen und draußen

Heute hat Annalena Zernott für Sie in den Kalender geschaut. Das sind ihre Empfehlungen: 

+++ Am Samstag erklärt Lesebühnenautor Andreas Weber in einem Workshop, wie man Texte für die Bühne schreibt. Der Workshop findet von 13 bis 16 Uhr in der „Black Box im Cuba“ statt. Karten bekommen Sie hier, mehr zum Programm hier.

+++ Am Samstag um 20 Uhr zeigen Menschen, wie man Texte auf der Bühne vorträgt – beim Poetry-Slam im Sputnikcafé. Sechs Menschen versuchen, ihr Publikum in jeweils sieben Minuten davon zu überzeugen, dass sie den Preis des Abends verdient haben: eine Flasche Schnaps. Karten bekommen Sie hier.

 +++ Ebenfalls am Samstag findet von 14 bis 22 Uhr das Tagesfestival „Up in Space“ im Bennohaus statt. Selbsterklärtes Ziel der Konzertreihe: Präsentation einer Mischung aus Vintage-Rock und elektronischer Musik. Ausführliche Informationen zu den auftretenden Nachwuchskünstler:innen finden Sie hier und bei Instagram. Karten kosten 19 Euro, 15,50 Euro ermäßigt und 26 Euro für alle, die etwas mehr geben wollen.

 +++ Am Sonntag öffnet der Coppenrath-Verlag seinen Showroom. Von 11 bis 17 Uhr gibt es unter anderem ein Kinderprogramm (Gewinnspiele, Getränke, Eis), außerdem wird die Autorin und Illustratorin der Buchreihe rund um den reiselustigen Hasen Felix zugegen sein – der wird in diesem Jahr bereits 30 Jahre alt.

+++ Am Sonntag findet das erste von insgesamt drei Stücken der Kindertheaterreihe „Roter Hund“ auf der Wiese am alten Zoo statt. Um 11 Uhr und um 16 Uhr spielt ein Theaterensemble aus Frankfurt an der Oder ein Stück namens „Trockenschwimmer“, geeignet ist es für Kinder ab 4 Jahren. Der Eintritt ist frei, Snacks und Getränke dürfen Sie mitbringen. Sollte es regnen, wird das Theaterstück in der Westfälischen Schule für Musik aufgeführt.

Am Dienstag bekommen Sie wieder Post von uns. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

Herzliche Grüße
Sebastian Fobbe

Mitarbeit: Ralf Heimann (rhe), Annalena Zernott (aze) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Melanie Kelter

PS

Gestern blickte die Welt gebannt ins Vereinigte Königreich, denn die britische Bevölkerung wählte ein neues Parlament. Schon im Vorfeld wurde ein historisches Ergebnis prophezeit, und siehe da, das war es auch: Die Sozialdemokrat:innen der Labour-Party sicherten sich die absolute Mehrheit im wichtigen Unterhaus, während die konservativen Tories ihr schlechtesten Wahlergebnis der vergangenen 200 (!) Jahren einfuhren. Dieser Erdrutschsieg bringt auch einen rasanten Wechsel mit sich. Labour-Mann Keir Starmer ist heute Mittag schon in die Downing Street 10 eingezogen und hat sein Amt als neuer Premierminister angetreten. Wenn man sich jetzt fragt, wie dieser Umschwung zustande kommt, könnte man recht lapidar antworten: „It’s the economy, stupid!“ Annette Dittert, London-Korrespondentin der ARD, hat für den „Weltspiegel“ eine sehenswerte Doku über die soziale Spaltung in Großbritannien gedreht. Der Film mit dem provokanten Titel „Im Griff der Upper Class“ erläutert, warum die Armut im Land wächst und welche Folgen die Verarmung hat.

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