Das Jahr 2080: Hitze in „Monaco di Vestfalia“ | Häusliche Gewalt in Münster | Unbezahlte Werbung: Fivehome

Porträt von Sebastian Fobbe
Mit Sebastian Fobbe

Guten Tag,

den Gag mit „Monaco di Vestfalia“ hatten wir Ihnen schon erzählt, oder? So hieß Münster früher in Italien. Das ist natürlich sehr witzig, denn es klingt nach Sonne, Vespa und Dolce Vita – also nach dem genauen Gegenteil des typischen Münsterflairs bestehend aus Regenschauern, Fahrrädern und Miesepetrigkeit, ohne dabei den ebenfalls münstertypischen Größenwahn zu verlieren.

In Wahrheit ist aber nicht das Fürstentum Monaco das heimliche Münster am Mittelmeer. Sondern das 1.700-Seelen-Nest Bisenti in den Abruzzen. Oder eher andersherum: Im Jahr 2080 könnte sich das Klima hier bei uns so entwickeln wie im italienischen Bisenti. Das hat eine Forschungsgruppe aus den USA ausgerechnet.

Die Wissenschaftler:innen haben ihre Ergebnisse schon 2019 im Fachblatt „Nature Communications“ veröffentlicht und jetzt noch mal mit aktualisierten Daten in einer interaktiven Karte zusammengestellt. Mit der Karte kann man für etliche Städte auf der ganzen Welt sogenannte Klima-Zwillinge finden. Die Stadtpaare zeigen, wie heiß es am jeweiligen Wohnort in den nächsten 50 Jahren wird.

Dieser Zeitsprung in die Klima-Zukunft ist gleichzeitig die große Schwachstelle der Zwillingsstadtstudien. Denn im Ernst: 2080 führen wir in Münster ein Leben wie in den Abruzzen – ja, meine Güte, was ist daran denn bitte schön so schlimm?

Das hat sich vielleicht auch ein Redakteur der „Rhein-Zeitung“ gedacht, als er Anfang Juli über die Studie geschrieben hat. In dem Artikel geht es um Tolentino, dem Klima-Zwilling der Rhein-Mosel-Stadt Koblenz. Gleich zu Beginn heißt es liebevoll: „Italien. Das ist Dolce Vita, Gelato, Pasta und Pizza, Pavarotti und Ferrari.“

Die „Rhein-Zeitung“ empfiehlt, beim nächsten Italientrip unbedingt einen Ausflug in das unbekannte Tolentino zu machen. Da gebe es sehr schöne Burgen und Kirchenfresken. Aber man könne bei der Gelegenheit in Tolentino auch noch das Klima von morgen kennenlernen, durch das man in Rheinland-Pfalz demnächst auch Zitronen anbauen könne. „Denn: So gut wie alle Städte werden sich dem dortigen mediterranen Klima annähern“, heißt es im Artikel.

Genauso kommuniziert man am besten nicht über die Klimakrise. Denn hängen bleibt nur: Wenn nicht nur Riesling, sondern bald auch Zitrusfrüchte aus dem rheinland-pfälzischen Boden sprießen, dann sind wir dem Traum von der „Toskana Deutschlands“ näher denn je.

Städtebau mit Hitze-Erfahrung

Dabei vergessen wir aber einen Unterschied: Städte wie Koblenz oder Münster sind anders als Tolentino und Bisenti nicht für mediterrane Hitze gebaut. Diesen Satz sollte man als Warnung begreifen. Wenn jeder Sommer in Münster künftig 5 Grad heißer sein wird (zu diesem Ergebnis kam die Zwillingsstadtstudie), könnte das Leben in der Stadt unerträglich, wenn nicht sogar für viele Einwohner:innen gefährlich werden.

Eine Stadt, die schon jetzt gegensteuert, ist Zürich. Dort dürfte es künftig so heiß werden wie in Mailand. Schon 2020 hat Zürich deshalb ein Stadtentwicklungskonzept erarbeitet, das die Stadt etwa mit mehr Bäumen, Grünfassaden, einem besseren Umgang mit Regenwasser und einer luftigeren Bebauung abkühlen soll.

Diese Zwillingsstadtstudien können insgesamt ein Bewusstsein für die Klima-Zukunft schaffen – aber auch den Ernst der Klimakrise verharmlosen. Bisenti in den Abruzzen, das klingt eben nicht nach Starkregen, Dauerdürre und Hitzesommer. (sfo)

Kurz und Klein

+++ Die Stadt Münster hat einige Seiten voller Empfehlungen erhalten, wie sie gesunde und klimafreundlichere Ernährung unterstützen kann. Diese Empfehlungen hat eine Projektgruppe erarbeitet, die Kommunale Gesundheitskonferenz hat sie nun verabschiedet. Ihr Ziel war es dabei, eine möglichst große Gruppe mit den jeweiligen Vorschlägen zu erreichen und Parallelstrukturen zu vermeiden. Ein Beispiel: Tendenziell essen immer mehr Menschen unterwegs. Deswegen gibt es seit Kurzem einen Runden Tisch, der die Vernetzung von landwirtschaftlichen Betrieben und Gastronomie in der Region fördert. Alle Maßnahmen können Sie hier nachlesen. (sst)

+++ Falls Sie in den letzten Stunden zufällig das Stichwort „Münster“ bei X eingegeben haben, ist Ihnen vielleicht ein Name öfter untergekommen: Eric Maxim Choupo-Moting. Der ist Profi-Fußballer und hat bis vor Kurzem für Bayern München gespielt. Einige Nutzer:innen berichten nun, ihn in Münster gesehen zu haben – unter anderem in einem Imbiss, in einem Café und in einem Restaurant. Einmal soll auch Preußen-Geschäftsführer Ole Kittner dabei gewesen sein. Die Preußen-Münster-Blase auf X spekuliert nun eifrig, ob da nicht was im Busch ist. Vielleicht wollte er auch nur mal Münsters kulinarische Vielfalt testen. (sst)

+++ Die nächsten Tage wird’s heiß, sagt der Deutsche Wetterdienst. Bis Freitag klettern die Temperaturen voraussichtlich auf 30 Grad. Falls Sie auf Ihrem schattigen Plätzchen nach der RUMS-Lektüre weiter schmökern wollen, schauen Sie doch mal die Sommer-Buchtipps unserer Kolleg:innen von Perspective Daily an. Oder die Veranstaltungstipps weiter unten, wenn’s mit Lesen dann auch mal gut ist. (sst)

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Gewalt gegen Frauen: Ein Zwischenstand zum Schutzkonzept

Es sind traurige Zahlen, die das Bundeskriminalamt Anfang Juni veröffentlicht hat: Mehr als eine Viertelmillion Menschen haben 2023 häusliche Gewalt erlebt. 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr. In sieben von zehn Fällen ist das Opfer weiblich.

Um Frauen und Mädchen besser vor häuslicher Gewalt zu schützen und Gewaltbetroffenen zu helfen, erarbeitet die Stadt Münster gerade einen Aktionsplan. Über den Ratsantrag, der den Prozess ins Rollen gebracht hat, schrieb Constanze Busch vor anderthalb Jahren diesen RUMS-Brief. Ein Ziel des Aktionsplan ist es, drei wichtige Fragen zu klären: „Wie bekannt sind die Hilfsangebote, wen erreichen sie und wen noch nicht?“

Erste Antworten liefert ein Zwischenbericht, den der Stadtrat im Juni besprochen hat. Er verschafft einen Überblick über alle Institutionen, die mit gewaltbetroffenen Frauen zu tun haben. Für Andrea Blome, gleichstellungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, geht der Bericht aber über eine bloße Bestandsaufnahme hinaus. Denn schon der Zwischenstand habe einige Verbesserungen angestoßen, sagte Blome in der vergangenen Ratssitzung.

Bevor wir auf das eingehen, was sich schon verbessert hat, schauen wir uns den Zwischenbericht näher an. Sechs Fragen und sechs Antworten mit den wichtigsten Punkten.

#1 Worum geht es?

Bei dem Aktionsplan geht es um das „Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ – auch bekannt als Istanbul-Konvention. Die Vorgaben der Konvention gelten in Deutschland seit 2018. Dadurch verpflichtet sich der Staat, häuslicher Gewalt vorzubeugen, Betroffene zu schützen, Straftaten zu ahnden und häusliche Gewalt auch im Asylverfahren zu berücksichtigen. Eine große und vor allem dauerhafte Aufgabe.

Und dieser Aufgabe müssen sich nicht allein der Bund und die Länder stellen, sondern auch die Kommunen. Für die Städte und Gemeinden hat der deutsche Städtebund vor drei Jahren eine Handreichung mit Empfehlungen herausgegeben. Laut dem Zwischenbericht arbeiten gerade rund 60 Städte und Kreise an der Umsetzung der Istanbul-Konvention, mit teils erheblich unterschiedlichen Ressourcen. In Nordrhein-Westfalen erarbeiten neben Münster neun weitere Städte Aktionspläne. Als Vorbild bei der Umsetzung der Istanbul-Konvention gilt ein Modell aus dem hessischen Darmstadt, das auch der Städtetag empfiehlt.

#2 Wie möchte Münster die Istanbul-Konvention umsetzen?

Münster muss nicht bei Null anfangen. Bei der Stadt gibt es schon seit vielen Jahren zwei Gremien, die sich mit häuslicher Gewalt befassen: den Arbeitskreis „Gewaltschutzgesetz“ (seit 2002) und den Arbeitskreis „gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ (seit 1989). Mit der Umsetzung der Istanbul-Konvention geht es aber jetzt darum, das bestehende Hilfesystem zu analysieren, Lücken zu erkennen, Akteur:innen zu vernetzen und Vorschläge zu machen, wie es besser laufen kann. Dazu hat die Stadt im Juni 2023 eine halbe Stelle im Amt für Gleichstellung geschaffen. Der fertige Aktionsplan soll im Februar 2025 erscheinen.

Zum Auftakt haben sich in den ersten drei Monaten des Jahres verschiedene Arbeitsgruppen getroffen, die zum besseren Schutz vor häuslicher Gewalt beitragen können – diverse Ämter der Stadt, Polizei und Justiz, Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen, der Wissenschaft und dem Kinderschutz und natürlich auch sämtliche Frauenberatungsstellen in der Stadt. In dieser Phase ging es darum, den Bedarf zu ermitteln, also um die Fragen: Welche Hilfen kommen bei wem an, welche noch nicht?

#3 Was ist dabei herausgekommen?

Grob gesagt: Fast überall fehlen Personal und Geld. Zwei Punkte springen im Zwischenbericht besonders ins Auge: der Personalmangel und die Unterfinanzierung der Beratungsstellen und der Frauenhäuser.

  • In den fünf Frauenberatungsstellen arbeiten zurzeit 6,5 Vollzeitkräfte. Das ist zu wenig Personal, um Frauen in Akutsituationen sofort helfen zu können. Sie müssen laut Zwischenbericht zwei bis drei Tage auf ein Erstgespräch warten. Aber wie viele Stellen fehlen denn, damit ein Beratungsgespräch sofort möglich wäre? Eine Menge, nämlich 13,5. Damit aber noch nicht genug: Um die Vorgaben der Istanbul-Konvention zu erfüllen, müssten die Fachkräfte auch weitergebildet werden, um etwa auf die besonderen Bedürfnisse von gewaltbetroffenen Frauen mit Behinderung oder Flucht- und Migrationsgeschichte besser eingehen zu können.
  • Ähnlich schwierig ist die Situation in den Frauenhäusern. Zum einen finden dort nicht alle Frauen Schutz (unter anderem Frauen mit Behinderung, ohne festen Wohnsitz oder mit Suchterkrankung). Zum anderen reichen die Plätze nicht aus. Momentan bieten die Frauenhäuser weniger als 20 Familienplätze (für Frauen und ihre Kinder) an. Gemessen an der Einwohnerzahl wären für Münster aber 32 Familienplätze nötig.

Schutzunterkünfte und Fachberatungen sind aber nur zwei Themen, mit denen sich der Aktionsplan befassen soll. Der soll auch weitere Handlungsfelder abarbeiten, darunter etwa das Langzeitprojekt Gewaltprävention und auch die Strafverfolgung. Wie der Bedarf im gesamten Hilfesystem aussieht, will die Stadt in der nächsten Zeit zusammen mit Expert:innen aus den jeweiligen Bereichen herausfinden.

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#4 Wie sieht es aus mit besonders schutzbedürftigen Frauen?

Der Bericht stellt vier Gruppen in den Mittelpunkt:

  1. Frauen mit Behinderung. Sie erleben zwei- bis dreimal häufiger Gewalt als Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt. Wie der Zwischenbericht aber zeigt, kommen Frauen mit Behinderung kaum in Beratungsstellen und Schutzunterkünften an. Ein Problem: Die Hilfsangebote sind nur selten barrierefrei. Um die Situation insgesamt zu verbessern, fand im Juni ein Workshop statt.
  2. Frauen mit Migrations- oder Fluchtgeschichte. Auch diese Gruppe findet nur selten den Weg in die Hilfseinrichtungen. In Münster sollen die Polizei, die Unterkünfte und die Fraueninfrastruktur deshalb enger zusammenarbeiten und das Personal soll geschult werden. Bedarf besteht aber auch auf Bundes- und Landesebene, etwa im Gesundheitswesen. Ratsherr Georgios Tsakalidis kritisierte im Rat, dass der Zwischenbericht nicht im Integrationsrat behandelt wurde. Er regte an, häusliche Gewalt gegen migrantische und geflüchtete Frauen in einem separaten Workshop zu behandeln.
  3. Queere Frauen. Einige Studien deuten darauf hin, dass häusliche Gewalt in gleich- und gegengeschlechtlichen Partnerschaften nahezu gleich oft vorkommt. Beratungsstellen fehlen laut Zwischenbericht allerdings oft queere Kompetenzen, andersherum benötigen queere Fachstellen Expertise im Gewaltschutz (hierzu ein wenig bekanntes Beispiel: Bisexuelle Frauen haben im Vergleich zu homo- und heterosexuellen Frauen ein höheres Risiko, Opfer von Partnerschaftsgewalt zu werden). Ein erster Verbesserungsvorschlag ist hier, dass sich die Fachstellen untereinander vernetzen. Mehr Schnittstellen und Bedarfe soll auch der Aktionsplan gegen Queerfeindlichkeit herausfinden, an dem die Stadt zeitgleich arbeitet.
  4. Seniorinnen, Sexarbeiterinnen, obdachlose Frauen und suchtkranke Frauen. Sie sehen schon: Hier geht es nicht um eine einheitliche Gruppe, sondern um vier unterschiedliche. Offenbar scheint zurzeit nur wenig Wissen über diese Frauen vorhanden zu sein. Im Bericht heißt es nur, Hilfen seien für die betreffenden Frauen schwer erreichbar oder würden ihnen verwehrt.

#5 Was ist mit Kindern?

Hier scheint noch recht viel Nachholbedarf zu bestehen. Für Kinder, die Zeug:innen von häuslicher Gewalt geworden sind, bräuchte es beispielsweise niedrigschwellige Anlaufstellen. Die bestehenden Angebote in Münster seien aber für die meisten Kinder (vor allem mit Behinderung) nur schwer eigenständig erreichbar, heißt es im Zwischenbericht. Für Fachkräfte, die mit Kindern arbeiten, müssten Weiterbildungen geschaffen werden, damit sie häusliche Gewalt schneller erkennen.

Ein Thema, das noch Fragen aufwirft, wird im Zwischenbericht „Gewaltschutz versus Umgangsrecht“ genannt. Worum geht es? Zum Beispiel um die Trennung von gewalttätigen Elternteilen oder um Sorgerechtsstreitigkeiten.

Und dann ist da noch die Dauerbaustelle Gewaltprävention. Hierüber organisiert das Franz-Hitze-Haus im November eine Veranstaltung mit dem Kinderschutzbund.

#6 Was hat sich schon verbessert?

  • Die Arbeit mit Tätern. Die Stadt stattet Vereine, die mit Tätern arbeiten, besser aus. Dadurch, dass mehr Personal zur Verfügung steht, werde sich laut Berichtsvorlage die Wartezeit für Täter und Männer in Krisen voraussichtlich verringern. Dennoch bestehe in der Männerarbeit weiterer Bedarf, heißt es im Bericht: Jungen und Männer müssten stärker am Frauengewaltschutz beteiligt werden, es brauche eine bessere Vernetzung der Hilfestellen und eine bessere Öffentlichkeitsarbeit für (potenzielle) Täter.
  • Neue Dienstanweisungen bei der Polizei. Hier nennt die Vorlage ein Beispiel: Die Einsatzkräfte sollen bei häuslicher Gewalt sofort Kontakt mit Frauenberatungsstellen aufnehmen.
  • Die Arbeit im Familiengericht. Auch dazu steht ein Beispiel im Bericht: Fortbildungen für Rechtspfleger:innen.
  • Mehr Aufmerksamkeit in der Politik. Das Ratsbündnis aus Grünen, SPD und Volt will die Situation der Frauenhäuser verbessern (siehe #3). Per Ratsantrag wollen die Koalitionsparteien erreichen, dass kurzfristig mehr Plätze geschaffen werden. Langfristig soll eine „pauschale Finanzierung“ sicherstellen, dass genug Personal und Plätze in den Frauenhäusern bereitstehen, damit alle Gewaltbetroffenen Schutz finden.

Fazit

Hierzu ein letzter Rückblick in die Juni-Ratssitzung: Andrea Blome von den Grünen sagte damals, die bisherige Arbeit der Verwaltung zeige, dass so ein Zwischenbericht kein Papiertiger sein muss. Wie wir aus anderen Debatten wissen, ist das ja leider oft der Fall. Den Schutz vor häuslicher Gewalt nimmt die Stadt aber bisher sehr ernst. Wie es mit dem Aktionsplan weitergeht, werden Sie daher noch öfter im RUMS-Brief lesen. (sfo)

Frauen, die Gewalt erfahren, können sich auf unterschiedliche Weise Hilfe holen. Eine davon ist das Hilfetelefon des Bundesfamilienministeriums. Die kostenlose Hotline ist jeden Tag und rund um die Uhr unter 116 016 erreichbar. Neben der telefonischen Beratung bietet das Hilfetelefon auch eine Unterstützung per Chat an.

Korrekturhinweis: In früheren Version schrieben wir, die Veranstaltung zur häuslichen Gewalt im November organisiere die Stadt. Richtig ist, die Veranstaltung wird vom Franz-Hitze-Haus organisiert. Den Fehler haben wir korrigiert.

Grüße aus dem Urlaub

Der Sandstrand von Le Gurp an der französischen Atlantikküste

Leserin Judith Babapirali ist begeistert von ihrem Urlaub in der französischen Region Médoc, und zwar jedes Jahr aufs Neue. Gut nachvollziehbar, finden wir. Ihr Campingplatz liegt schließlich mitten in einem Kiefernwald ganz in der Nähe des Atlantik. Falls Sie sich gerade auch an einem tollen Fleckchen Erde befinden, senden Sie uns doch ein Foto an redaktion@rums.ms zu.

Korrekturen

Am Freitag hatten wir Ihnen ein Urlaubsbild im RUMS-Brief mitgeschickt. Je nachdem, auf welchem Gerät Sie den Newsletter lesen, kann es dabei leider zu einem Darstellungsfehler kommen. Falls Sie uns ein Foto aus dem Urlaub zuschicken wollen, dann am besten als Querformat (sfo)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Pflanzenkunde I: Halten Sie Ihren Hund (und sich selbst) in nächster Zeit lieber vom Wasser im Aasee und in der Aa fern, denn da wuchern gerade Blaualgen. (Stadt Münster)

+++ Pflanzenkunde II: Aber auch im heimischen Garten könnte sich gerade giftiges Zeugs ausbreiten (das sogenannte Jakobskraut), das Sie am besten direkt entfernen, wenn Sie es gefunden haben. (Westfälische Nachrichten)

+++ Der Fernleitungsnetzbetreiber Nowega aus Münster bekommt eine Förderung in Höhe von 38 Millionen Euro vom Bundeswirtschaftsministerium, um ein Wasserstoffnetz weiterzuentwickeln. (Nowega, RUMS-Brief)

+++ Leute aus Gievenbeck sind mit den neuen Parkregeln am Horstmarer Landweg unzufrieden, die wohl zu Staus und gefährlicheren Situationen auf der Straße führen. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die Stadt ist nun Mitglied im Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“. (Stadt Münster, RUMS-Brief)

+++ Die JVA Münster muss mit weniger Personal anspruchsvollere Aufgaben erledigen, unter anderem weil mehr Häftlinge psychische Probleme haben. (Tagesschau)

+++ Der ehemalige Telegramm-Bote Roland Kaiser erhält zum 50. Bühnenjubiläum eigene Briefmarken. (Antenne Münster)

+++ Die Junge Union Münster streitet sich weiter, diesmal wegen eines Abwahlantrags gegen den Vorsitzenden. (Westfälische Nachrichten)

Der Rürup
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Hier finden Sie alle unsere Cartoons. Sollte Ihnen ein Cartoon besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

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Meistens empfehlen wir hier Cafés und Restaurants, also Tipps zum Zunehmen. Zur Abwechslung kommt heute mal was zum Abspecken: das Fitnessstudio Fivehome an der Hafenstraße. Das Personal-Training-Studio bietet nicht nur Eins-zu-Eins-Trainings an, sondern auch Zirkeltrainings in der Gruppe, bei dem Spaß und Motivation im Vordergrund stehen. Eine Trainingskraft ist immer dabei und achtet darauf, dass die Übungen korrekt und passend zum Fitnesslevel ausgeführt werden. Dank passender App sind Termine auch kurzfristig und flexibel verfügbar. Fivehome bietet verschiedene Abo-Pakete, die entweder nur das Zirkteltraining beinhalten (Starter, ab 49 Euro im Monat) oder Zirkeltraining mit verschiedenen Personal-Training-Einheiten kombinieren.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Heute hat Katja Angenent nach den besten Freizeitbeschäftigungen Ausschau gehalten:

+++ Am Mittwoch können Sie ab 15:30 Uhr mit Unterstützung von Profis in der Stadtbücherei Altes und Kaputtes wieder in Schuss bringen. Einfach defekte Dinge wie Elektronik oder Möbel mitbringen und gemeinsam mit den Expert:innen vom Repair-Café an einer Lösung arbeiten. Die Helfer:innen freuen sich anschließend über eine Spende.

+++ Ab Donnerstag liegt ein besonderes Schiff im Hafen: die MS Wissenschaft. Auf Höhe der Kunsthalle widmet sich das schwimmende Wissenschaftszentrum dem Thema Freiheit. Mit an Bord ist eine Ausstellung zu Demokratie und Grundrechten. Jeden Tag finden kostenlose Führungen statt, jeweils um 11 und 17 Uhr. Dazu kommen noch verschiedene Veranstaltungen wie „Meet the Scientists“ oder „Dialog an Deck“.

+++ Wenn Sie in den letzten Tagen am Schlossplatz vorbeigekommen sind, haben Sie es bestimmt schon gesehen: Die Aufbauarbeiten für den Sommersend sind in vollem Gange. Von Donnerstag bis Montag findet die Kirmes statt, wie immer mit Feuerwerk am Freitag ab 22:30 Uhr.

+++ Am Freitag verwandelt sich das Freibad Stapelskotten ab 18 Uhr ins Freubad. Heißt also: Bis 21 Uhr können die Gäst:innen nicht nur schwimmen gehen, sondern auch eine Party mit Livemusik und Swingtanz besuchen. Das genaue Programm finden Sie hier. Der Eintritt kostet ganz normal 4,50 Euro.

Am Freitag schreibt Ihnen Svenja Stühmeier. Haben Sie eine schöne Woche!

Herzliche Grüße
Sebastian Fobbe

Mitarbeit: Katja Angenent (kan), Jan Große Nobis (jgn), Svenja Stühmeier (sst) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Susanne Bauer

PS

Vor zwei Jahren wurde ein großer Wunsch von Meinulf Welp erfüllt: Er wollte noch einmal das Meer sehen. Bei einer Spendenaktion von „Antenne Münster“ waren 4.000 Euro zusammengekommen, damit der stadtbekannte und langjährige Verkäufer des Straßenmagazins „draußen!“ einen Urlaub an der Nordseeküste von Norderney verbringen konnte. Meinulf Welp war lange krank gewesen, mehr als zehn Jahre lebte er mit Rollstuhl. Die letzten Wochen verbrachte er im Krankenbett. Gestern gab die „draußen!“ bekannt, dass Meinulf Welp gestorben ist. Er wurde 70 Jahre alt.

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