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Neue Debatte um Verkehr in den Rieselfeldern | Was ist los mit der Klima-Bewegung? | Unbezahlte Werbung: Gemüsegarten in Rumphorst

Zuallererst: Entschuldigung. Der RUMS-Brief kommt einen Tag zu spät. Das liegt daran, dass wir ein Problem mit dem Text hatten, den wir gestern veröffentlichen wollten. Wir hofften, das Problem heute Morgen lösen zu können. Das ist uns leider noch nicht gelungen. Mehr dazu am Dienstag. Heute veröffentlichen wir einen Text, der für die nächste Woche gedacht war.
Guten Tag,
seit fast vier Jahren dürfen Autos auf 875 Metern nicht mehr durch die Straße Coermühle in den Rieselfeldern fahren. Der Beschluss sorgte 2021 schon für Diskussionen und noch immer geht die Debatte weiter. Zuletzt hat sich die Bezirksvertretung Ost mit der Teilsperrung befasst und Ende Februar steht das Thema auch auf der Tagesordnung des Rats.
Diesmal geht es um eine Vorlage, in der die Verwaltung Vorschläge für die weitere Regelung des Verkehrs macht. Durch die Sperrung hat der Verkehr auf der Coermühle zwar um 90 Prozent abgenommen, das ist der positive Effekt. Aber die Sperrung hat auch eine Kehrseite, denn jetzt nutzen mehr Menschen einen Schleichweg über die Coerheide. Auf dieser Straße fahren jetzt viermal mehr Autos als vor der Sperrung, heißt es in der Vorlage.
Ein Grund dafür: Gelmer ist durch die Teilsperrung nicht mehr so gut angebunden. Die CDU kritisiert in den Westfälischen Nachrichten, dass viele Menschen aus dem Stadtteil jetzt für Alltagswege viele zusätzliche Kilometer hinter sich bringen müssen. Und die Partei ärgert sich über eine Veranstaltung im Oktober. Dort hat die Stadt mit den betroffenen Bürger:innen gesprochen, habe das Feedback aber nicht aufgegriffen, bemängelt die CDU.
Heute lesen Sie im Brief:
- Dauerleerstand: Nur zwei Eigentümer bekennen sich
- Die CDU will mehr Frauen im Rat – plötzlich woke?
- Nach 42 Jahren: Das Café Malik hat geschlossen
- Migration: Ein neues Leitbild für Münster
- Vorgezogene Bundestagswahl: Über 1.500 Erstwähler:innen weniger
- Sentruper Höhe: Neues vom Mini-Markt
- Geiststraße: Tempo-30-Schilder
- Was ist los mit der Klimaschutz-Bewegung?
- Korrekturen: Leere Ein-Satz-Zentrale und Wahlumfrage
- Klima-Update: Mehr Solarmodule
- Ein-Satz-Zentrale: Bushalte ohne Bus
- Unbezahlte Werbung: Gemüsegarten in Rumphorst
- Drinnen und Draußen: Familientag im Naturkundemuseum
Viele Menschen aus Gelmer wünschen sich laut der CDU ein ganzheitliches Vorgehen bei der Verkehrsplanung. Das steht auch in der Vorlage der Stadt. Die Verwaltung schlägt stattdessen einige Einzelmaßnahmen vor, genauer gesagt diese hier:
- Die Coerheide soll zwischen dem Recyclinghof und dem Hessenweg für den Autoverkehr gesperrt werden. Eine Durchfahrt wäre dann nicht mehr möglich und der Recyclinghof nur noch aus einer Richtung erreichbar. Das soll die Coerheide entlasten, auf der ja jetzt viel mehr Autos unterwegs sind. Der zusätzliche Autoverkehr sei vor allem für Radfahrende gefährlich, schreibt die Stadt.
- Eine Ausnahme soll für landwirtschaftliche Fahrzeuge gelten, damit die Betriebe erreichbar bleiben.
- Der Hessenweg soll frei bleiben. Ein Durchfahrtsverbot wäre aus Sicht der Verwaltung unverhältnismäßig, weil der Hessenweg eine bewohnte Straße ist. Immerhin zeigt die Auswertung der Stadt: Der Verkehr hat auf dem Hessenweg durch die Teilsperrung an der Coermühle um die Hälfte abgenommen.
- Es soll keine neuen Parkplätze geben, sondern eine bessere Parkplatzbeschilderung.
- Nach einem Jahr will die Stadt schauen, was das alles gebracht hat. Je nachdem werde man nachjustieren, heißt es.
Neben dem Verkehr hat das Ganze noch eine andere Seite. Hier geht es um die Frage des Naturschutzes. Die Ratskoalition aus Grünen, SPD und Volt hatte die Teilsperrung 2021 beschlossen, weil der Durchgangsverkehr aus ihrer Sicht mit einem international bedeutsamen Vogelschutzgebiet einfach unvereinbar sei.
Die CDU wollte deshalb wissen, ob die Teilsperrung auch wirklich ökologisch sinnvoll ist. Und bekam die Antwort von der Stadt: Ja, das ist sie. Durch den geringen Verkehr werden weniger Tiere überfahren und Vögel können in Ruhe brüten.
Aber wie lässt sich der Naturschutz mit der Anbindung nach Gelmer vereinbaren? Das Tiefbauamt schreibt an die CDU, der Verkehr ließe sich problemlos über andere Straßen umleiten. Ob sich der Rat dieser Einschätzung anschließt, entscheidet sich in der nächsten Sitzung am 26. Februar. (sfo)
+++ Wenn eine Wohnung länger als sechs Monate unbewohnt bleibt, müssen Eigentümer:innen den Leerstand bei der Stadt melden. Sonst verstoßen sie gegen die Wohnraumschutzsatzung der Stadt, die Dauerleerstände verbietet. Vergangenes Jahr haben nur zwei Eigentümer:innen ihren Leerstand ordnungsgemäß bei der Stadt angezeigt. Das teilt uns die Stadt auf Anfrage mit. Insgesamt wurden 44 Leerstände gemeldet. Die restlichen Anzeigen kamen von Anwohner:innen oder aus der Stadtverwaltung. (sfo)
+++ Nanu, ist die CDU auf einmal woke? Die CDU Münster möchte ihren Frauenanteil im Rat deutlich erhöhen. So berichten es die Westfälischen Nachrichten diese Woche. Die Liste zur Kommunalwahl soll deshalb zur Hälfte aus Frauen bestehen, zumindest lautet so der Wunsch des Kreisvorsitzenden Stefan Nacke. Eine verbindliche 50-prozentige Frauenquote bestehe laut WN-Artikel für die Ortsunionen nämlich nicht, das Ganze ist stattdessen eher eine Empfehlung für die Kandidatenwahl. Bisher sitzen für die CDU nur sieben Frauen im Rat, insgesamt besteht die Fraktion aus 24 Mitgliedern. Wie weiblich die Fraktion ab Herbst sein wird, hängt allerdings auch davon ab, wie viele Frauen die CDU als Direktkandidatinnen aufstellt. Die meisten Fraktionsmitglieder ziehen nämlich als Wahlkreissieger:innen in den Rat ein. Fest steht allerdings jetzt schon: Die CDU-Fraktion wird nach der Kommunalwahl deutlich anders aussehen als bisher. Rund die Hälfte der Mitglieder will nicht noch mal antreten, berichten die WN. (sfo)
+++ Über vierzig Jahre war das Café Malik, wie man so schön sagt, eine Institution in Münster. Wirtin Maria Kraft betrieb ihr Café zuerst an der Frauenstraße, später ein paar Meter weiter an der Ecke Schloßplatz/Bäckergasse. Das Malik, benannt nach einem Roman der jüdischen Schriftstellerin Else Lasker-Schüler, sollte mehr sein als ein Café: ein Ort der Begegnung und der intellektuellen Auseinandersetzung mit dem Zeitgeschehen. Das Café wurde 1983 vom Verein zur Förderung der Pressefreiheit, der Lesekultur und des Medienpluralismus in Münster gegründet. Dementsprechend bot das Malik eine ungewöhnlich große Auswahl an Zeitungen, dazu kamen immer wieder politische Veranstaltungen und Kunstausstellungen. Seit Anfang Februar hat das Café Malik geschlossen. Nach 42 Jahren ist Maria Kraft in den Ruhestand gegangen. (sfo)
+++ Mitten in einer Zeit, in der hitzig über Zuwanderung gestritten wird, hat sich die Stadt Münster ein neues Migrationsleitbild für die kommenden fünf Jahre gegeben. Das 62-seitige Papier macht deutlich: Die Stadt will Migration nicht als Problem begreifen, sondern als Chance. Münster soll sich als weltoffene und diskriminierungsfreie Stadt positionieren. Dazu hat das Leitbild verschiedene Maßnahmen für die Wirtschaft, Politik und Verwaltung ausgearbeitet. Zum Beispiel sollen ausländische Berufsabschlüsse in Münster leichter anerkannt werden, Menschen mit Migrationsgeschichte sollen häufiger in der Verwaltung arbeiten und sich öfter politisch engagieren. Besonders im Fokus stehen bei der Umsetzung Stadtteile mit hohem Migrationsanteil, etwa Coerde und Berg Fidel. (sfo)

Eigentlich war die Bundestagswahl für den 28. September geplant. Viele Jugendliche, die bald 18 Jahre alt werden, hatten sich bestimmt schon gefreut, zum ersten Mal wählen zu dürfen. Der vorgezogene Termin Ende Februar macht vielen jetzt allerdings einen Strich durch die Rechnung. In Deutschland gehen insgesamt rund 400.000 Erstwähler:innen durch die vorgezogene Bundestagswahl verloren. In Münster sind es laut Stadtverwaltung genau 1.563. Sie müssen sich jetzt noch bis 2029 gedulden, zumindest voraussichtlich. (ani)
(Quelle: Anfrage bei der Stadt Münster)
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… an der Sentruper Höhe
Der kleine Lebensmittelmarkt an der Sentruper Höhe, der seit Anfang Januar geschlossen ist (RUMS-Brief), wird laut dem Stadtteilverein in ein bis zwei Wochen wieder öffnen. Durch die Spendenaktion sind laut der Spendenseite 33.000 Euro zusammengekommen. „Wir sind tief beeindruckt vom Zusammenhalt und der erlebten Unterstützung hier im Viertel“, schreibt der Stadtteilverein in einer Mitteilung. Vollkommen sicher scheint die Wiedereröffnung noch nicht zu sein. Aber man sei optimistisch. „Vorher haben wir noch einige kleinere Hürden zu nehmen, aber das klappt schon“, heißt es in der Mitteilung. (rhe)
… an der Geiststraße
Ende Dezember hat die Stadt Münster angekündigt, die Geiststraße ab Beginn des Jahres zwei Jahre lang testweise zu einer Tempo-30-Zone zu machen. Das ist inzwischen passiert. Seit einer Woche stehen in beide Richtungen neue Schilder.
In der Klima-Krise?
Die Parteien sparen den Klimaschutz als Wahlkampfthema großzügig aus. Auch medial gibt es kaum noch Berichterstattung. Druck von der Straße fehlt bislang. Wo bleibt die Klimaschutzbewegung? Steckt sie in der Krise?
Vor Kurzem stand „Greenpeace“ mit einem großen roten S aus Pappe vor der Halle Münsterland. Draußen in der Kälte wollten die acht Aktivist:innen mit dem S an das soziale Gewissen von Olaf Scholz appellieren. Noch immer gebe es kein Klimageld, das ärmere Menschen entlaste, und auch das Deutschlandticket sei teurer geworden, kritisiert „Greenpeace“. Der Bundeskanzler war auf Einladung der SPD für einen Wahlkampftermin nach Münster gekommen.
Die Kritik von „Greenpeace“ hätte noch schärfer ausfallen können. Denn bislang hat man von der SPD in Sachen Klimaschutz nichts Substanzielles gehört. Scholz sagte bei dem Wahlkampftermin in der Halle Münsterland zwar, er wolle die Klimakrise mit dem Ausbau sich erneuernder Energien und einer Neuausrichtung der Industrie lösen, das wollen die meisten anderen Parteien aber auch.
Die SPD ist mit ihrer klimapolitischen Zurückhaltung im Wahlkampf aber nicht allein. Keine Partei mit Chancen auf den Einzug in den Bundestag platziert Ökologie gerade prominent in ihrer Kampagne. Selbst die Grünen machen gerade einen großen Bogen um den Klimaschutz. Auf den sechs Wahlplakaten der Ökopartei findet sich ihr einstiges Kernthema nur auf einem einzigen. Auch Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck, immerhin noch amtierender Bundesminister für Klimaschutz, fällt gerade weniger mit ambitionierten Reden gegen die globale Erhitzung auf.
Das Interesse ist noch da
Klimaschutz scheint zum Nischenthema geschrumpft zu sein. Das war bei der letzten Bundestagswahl vor vier Jahren noch anders. Damals dominierten die Klima- und Umweltpolitik noch den Wahlkampf. Dabei wäre jetzt der richtige Moment für einen Klimawahlkampf. 2024 war schließlich das erste Jahr in der Geschichte, in der die Menschheit das 1,5-Grad-Limit gerissen hat. Jüngst erklärte der Expertenrat der Bundesregierung, dass Deutschland seine Klimaschutzziele nicht erreichen werde, allen voran im Verkehr und im Gebäudesektor.
In der Bevölkerung scheint noch immer ein Restinteresse vorhanden zu sein. Die Wirtschaft und Zuwanderung rangieren zwar im ARD-Deutschlandtrend mit weitem Abstand auf den vorderen Rängen der derzeit wichtigsten Themen. Aber immerhin geben 13 Prozent der Befragten an, der Klimaschutz sei für sie das wichtigste Thema. Bei unserer eigenen nicht-repräsentativen Umfrage landete der Klimaschutz auf Platz 1 der zentralen Wahlkampfthemen.
Es ist also Potenzial da, um von der Straße aus Druck auszuüben. Bisher scheint die „Greenpeace“-Aktion die bislang einzige gewesen zu sein, die in Münster mehr oder minder öffentlichkeitswirksam den Klimaschutz zum Thema gemacht hat. Nächste Woche soll aber wieder eine große Demo stattfinden. An Valentinstag ruft „Fridays for Future“ zum globalen Klimastreik auf.
Frust und Optimismus
Wie ist im Vorfeld die Stimmung in Münsters Klimaschutzbewegung? Dazu ein Anruf bei Christian Ladleif. Das ist der Mann, der per Informationsfreiheitsgesetz erfahren wollte, was die Stadt unternehmen möchte, um bis 2030 klimaneutral zu werden (RUMS-Brief). Dieses Ziel hatte sich die Stadt 2019 per Ratsbeschluss gesetzt. Passiert ist seitdem nur wenig. Kaum jemand kennt die Klimaschutzbewegung in Münster so gut wie Christian Ladleif.
Am Telefon ärgert er sich. Die Parteien und die Medien scherten sich im Moment kaum um den Klimaschutz. Das Thema sei fast vollständig aus allen politischen Talkshows verschwunden. Und ja, die Klimaschutzbewegung habe es gewurmt, dass der letzte Klimastreik im September ausgefallen sei.
Kurzer Rückblick. Die „for Future“-Bewegung hatte vor der Europawahl im Juni noch mit rund 3.000 Teilnehmenden demonstriert. Statt danach den globalen Klimastreik im September zu organisieren, konzentrierte man sich auf den „Parking Day“ an der Wolbecker Straße, der am selben Tag stattfand. Keine Auftaktdemo, kein Protestzug, keine Abschlusskundgebung.
Warum? Die Ursache sei laut Christian Ladleif gewesen, dass sich der Motor hinter den Klimastreiks in Münster, die Ortsgruppe von „Fridays for Future“, zwischenzeitlich faktisch aufgelöst hatte. Die Gruppe habe Nachwuchsprobleme gehabt, sagt er. Jetzt sei aber wieder frisches Personal da. Gerade stecke „Fridays“ mitten in der Neugründung und bereite sich auf den nächsten Streik am 14. Februar vor.
Neue „Fridays for Future“-Gruppe
Eine Aktive, die daran mitwirkt, ist Rieke Claußen. Die Lehramtsstudentin für Physik und Politikwissenschaft, die perfekte Kombination für Klimaschutzaktivismus, gehört zum festen Kern der neuen „Fridays“-Gruppe. Die bestehe aus rund 15 Personen, zu jedem Treffen kämen aber mehr Leute. Viele von „Fridays for Future“ würden sich auch anderweitig engagieren, sagt Claußen. Sie selbst macht noch beim „Treibhausdefekt“ mit, einer Gruppe, die sich im Zuge des Lützerath-Abrisses in Münster formiert hat.
Aber warum war der Aktivismus von „Fridays for Future” eine Zeitlang eingeschlafen? Am mangelnden Interesse habe es nicht gelegen, antwortet Claußen. Auch politische Differenzen hätten die Gruppe nicht lahmgelegt. Die Sache ist laut Rieke Claußen einfacher: Viele Aktive studierten, gingen zur Schule oder machten eine Ausbildung. Wenn sie das dann noch mit einem Nebenjob vereinbaren wollten, falle der Klimaschutzaktivismus manchmal hinten rüber.
Jetzt will die Ortsgruppe nach vorne schauen. Für die Bundestagswahl hat sie zusammen mit „Fridays for Future“ auf Bundesebene Forderungen an die Politik erarbeitet. Beim Klimastreik am 14. Februar wolle man in Münster 3.000 Menschen auf die Straße bringen. Nur? Es waren doch mal über 20.000, damals, im Jahr 2019, bei der größten Klimademo in Münster. „Das erreichen wir leider nicht mehr“, sagt Rieke Claußen. So ehrlich müsse man sein.
Bewegung in der Bewegung
„Fridays for Future“ ist aber nicht die einzige Akteurin im Klimaschutz, die sich in Münster neuformiert. Auch der Klimaentscheid bewege sich, berichtet Christian Ladleif in zwei weiteren Telefonaten. Der Klimaentscheid, das ist seit vier Jahren der lockere Verbund von 45 Organisationen in Münster, die sich auf irgendeiner Weise mit Klimaschutz beschäftigen.
Gerade mit Blick auf die Kommunalwahl im Herbst wolle der Klimaentscheid aktiver werden. Es habe sich ein Stab herausgebildet, der sich regelmäßig treffen und die Mitglieder des Klimaentscheids untereinander besser vernetzen will. Dadurch soll es einfacher werden, Stellungnahmen an die Politik in Münster abzugeben.
Was genau passieren wird, das stehe noch nicht fest, sagt Christian Ladleif. Erstmal komme die Bundestagswahl, danach blicke man wieder nach Münster. Aber er ist optimistisch. In den vergangenen Jahren habe die Klimaschutzbewegung in der Stadt einiges erreicht, sagt Ladleif. Ohne den Druck von außen hätte der Rat nie den Klimanotstand ausgerufen, die Stadt hätte nie ein Klima-Controlling eingeführt und die Europäische Union hätte nie ein „Mission Label“ für Münsters Bemühungen im Klimaschutz verliehen. Was die Klimaschutzaktiven vom neuen Oberbürgermeister und Stadtrat erwarten können, werden wir sehen. (sfo)
+++ Im RUMS-Brief am Dienstag haben wir nach einer Korrektur vergessen, die Ein-Satz-Zentrale wieder in den Brief zu kopieren. Auf der Website haben wir sie eingefügt.
+++ Im RUMS-Brief am vergangenen Freitag fehlten in den Antworten auf die Fragen aus unserer „Correctiv“-Umfrage einige Antworten der Satire-Partei „Die Partei“. Inzwischen haben wir sie ergänzt.
+++ Die Solaranlagen in Münster können mittlerweile etwa 37.000 Haushalte mit Stromversorgen, meldet der städtische Netzbetreiber Stadtnetze. Wie wir am Dienstag berichteten, wurden im vergangenen Jahr 3.055 neue Photovoltaikanlagen ans Netz angeschlossen. Damit steigt die installierte Solarleistung um ein knappes Drittel (28 Prozent) auf 144 Megawatt. Insgesamt beträgt die Leistung aller erneuerbaren Energiequellen in Münster 228 Megawatt. Damit könnte man, wenn die Sonne tatsächlich mal scheinen würde, eine Stadt wie Rheine mit Strom versorgen. In Rheine leben 76.000 Menschen. (rhe)

Anonymer Briefkasten
Haben Sie eine Information für uns, von der Sie denken, sie sollte öffentlich werden? Und möchten Sie, dass sich nicht zurückverfolgen lässt, woher die Information stammt? Dann nutzen Sie unseren anonymen Briefkasten. Sie können uns über diesen Weg auch anonym Fotos oder Dokumente schicken.
+++ Der Münsteraner Sänger Hauke Löber, auch bekannt als „Equa Tu“, nimmt am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teil. (Eurovision.de, hier ein musikalischer Vorgeschmack)
+++ Weil der Pachtvertrag Ende August endet, sucht die Kneipe „Spooky’s“ an der Hammer Straße eine neue Adresse. (Facebook)
+++ Die Bushaltestelle „Kanalbrücke“ in Amelsbüren hat zwar ein neues Häuschen bekommen, allerdings fährt immer noch kein Stadtbus dorthin. (WDR)
+++ Vergangenes Jahr hat die Stadt 11,6 Millionen an Verwarnungs- und Bußgeldern im Straßenverkehr eingenommen, 1,8 Millionen mehr als 2023. (Stadt Münster)
+++ Die Zahl der Passant:innen in Münsters Innenstadt ist 2024 deutlich gestiegen. (Antenne Münster)
+++ Die FDP und die Grünen finden die Idee des Volksbank-Chefs Dietmar Dertwinkel gut, einen Wirtschaftsbeirat einzurichten. (FDP Münster und Grüne Münster)
+++ Der Logistikdienstleister Fiege hat ein neues Bürogebäude am Münsteraner Hafen eröffnet. (Antenne Münster)
+++ Der Bau des neuen Stadions an der Hammer Straße hat mit Eingang der Baugenehmigung für den ersten Abschnitt begonnen. (Antenne Münster)
+++ Das Bistum will Laien stärker einbinden, um einen Nachfolger für Bischof Felix Genn zu finden. (Westfälische Nachrichten)
+++ Die Münsteraner Franziskanerinnen sind mit ihren Videos über den Alltag im Kloster auf TikTok und Instagram recht beliebt (WDR)
Stellen Sie sich mal vor, Sie hätten von Ende April bis Anfang November ständig erntefrisches Gemüse. Möhren, Kartoffeln, Bohnen, Salat, frische Kräuter. Klingt toll, oder? Wenn Ihnen ein Garten dazu fehlt, dann schauen Sie mal am Hoppengarten in Rumphorst vorbei. Dort vergibt die Initiative „Gärtnern macht glücklich“ noch für diese Gemüsesaison Anbauflächen. Die nötigen Gerätschaften und eine Anleitung, wie das alles ökologisch korrekt funktioniert, bekommen Sie vor Ort. Der Saisonbeitrag beträgt knapp 200 Euro, 300 Euro für eine extra große Fläche. Anmelden können Sie sich hier.
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!
Annalena Zernott hat sich für Sie umgehört und diese schönen Tipps zusammengestellt:
+++ Der Verein „Edelfundus“ in Mecklenbeck öffnet heute und morgen von 11 bis 17 Uhr seine Türen für den monatlichen Verkauf gebrauchter Schätze. Der Erlös kommt der Krebsberatungsstelle Münster zugute. Übrigens: außerhalb der Verkaufswochen können Sie montags bis samstags zwischen 14 und 17 Uhr eigene Spenden dort abgeben (was dabei zu beachten ist, erfahren Sie hier).
+++ Bis zum 15. Februar können Sie noch die von Grundschüler:innen gestaltete Ausstellung zum Thema Kinderarmut in den Räumen der Stadtbücherei Münster anschauen. Am Samstag um 11 Uhr findet im Zeitungslesesaal außerdem die Aufführung des Stücks „Schnick & Schnack auf der Suche nach dem Glück“ des Kindertheaters Don Kidschote statt. Der Eintritt ist frei.
+++ Samstagabend um 19:30 Uhr präsentiert das Orchester der Musikhochschule sein aktuelles Programm im H1. Dirigiert vom französischen Harfenisten Aurélien Bello gibt es Werke zu hören von Beethoven, Bonis und Respighi, alles unter dem Titel „Legenden“. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht. Weitere Hinweise finden Sie hier.
+++ Am Sonntag ist Familientag im LWL-Naturkundemuseum. Es gibt verschiedene Mitmach-Aktionen zur aktuellen Ausstellung zum Thema Gene, Kinderschminken, Vorträge, Rätsel und Kreativangebote. Nachmittags werden Märchen erzählt und wer mag, kann sich vor Ort verkleiden. Es gelten die üblichen Eintrittspreise, geöffnet hat das Museum von 10 bis 18 Uhr.
+++ Für das Spiel der Bundesliga-Basketballmannschaft Uni Baskets gegen die Mannschaft aus Vechta gibt es noch wenige Tickets (hier): Einlass ist am Sonntag ab 17 Uhr in der Sporthalle Berg Fidel, das Spiel beginnt um 18 Uhr.
Am Dienstag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
Herzliche Grüße
Sebastian Fobbe
Mitarbeit: Anna Niere (ani), Jan Große Nobis (jgn), Ralf Heimann (rhe), Annalena Zernot (aze) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Susanne Bauer
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PS
Papageien sind wirklich faszinierende Vögel. Ich mag sie besonders gerne, weil sie unsere Sprache nachahmen können. Sympathisch sind sie mir auch für ihren Hang zur Zweisamkeit: Papageien sind monogame Lebewesen, die Liebe zu einem Mitgeschöpf bleibt meist ein ganzes Leben lang bestehen. Das können in einigen Fällen bis zu 80 Jahre sein. Kürzlich zeigten Papageien aus Münster, was für treue Weggefährten sie doch sind. Am Mittwochabend verscheuchten Papageien an der Gerhardstraße in Mauritz bislang unbekannte Einbrecher:innen, die zuvor die Tür zu einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus aufgehebelt hatten. „Vermutlich wurden sie durch die Haustiere verschreckt und flüchteten ohne Beute“, berichtet die Polizei Münster. Hinweise auf die Identität der Täter:innen konnten die heldenhaften Vögel leider nicht geben. Wenn Sie etwas wissen, melden Sie sich bei der Polizei.
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