Der Musik-Campus: Welche Kultur wollen wir?

Seit 80 Jahren diskutiert die Stadt über ein neues Konzerthaus. Die letzte große Debatte vor 13 Jahren scheiterte an einem Bürgerentscheid. 70 Prozent der Münsteraner:innen wollte keine Musik-Halle fürs Bildungsbürgertum. Die neue Idee ist in Deutschland einzigartig: Die Musikhochschule, die städtische Musikschule und das Sinfonieorchester sollen auf einen gemeinsamen Campus ziehen. Das Projekt ist beschlossen. Aber viele Fragen sind offen: Wo soll der Musik-Campus stehen? Wer soll das alles bezahlen? Und kann Münster von anderen Städten etwas lernen?
Wenn Sie dazu nichts verpassen wollen: Abonnieren Sie unseren Brief und unsere Kolumnen. Sie erfahren darin regelmäßig, wenn es eine neue Recherche gibt.
Teil 1: Der Lewe-Campus
Nach mehreren vergeblichen Anläufen soll Münster endlich ein Konzerthaus bekommen. Es soll Teil eines Campus-Geländes sein, neben der Musikschule und der Musikhochschule. Oberbürgermeister und Unirektor wollen das Projekt unbedingt durchsetzen. Und genau daran könnte es scheitern.
Text: SEBASTIAN STACHORRA
Redaktion: RALF HEIMANN
Foto: HENDRIK WARDENGA
Im Februar 2020 soll das Jahrhundertprojekt einen großen Schritt machen. Der Oberbürgermeister hat zu einem Stadtforum in die Mensa am Aasee eingeladen. Um die Worte herum soll nun endlich auch ein konkretes Bild wachsen. Denn es gibt viele offene Fragen. Zum Beispiel die, was das eigentlich sein soll – der Musik-Campus, von dem nun seit knapp vier Jahren die Rede ist. Geht es einfach um ein Gebäude oder tatsächlich um ein ganzes Areal, also einen echten Campus? Wo wird dieser Ort sein? Welche Rolle spielt er im Stadtbild? Wird er ein Satellit zum Stadtzentrum oder Zentrum eines neuen Stadtteils? Wer wird das alles bezahlen? Wer kommt später für die laufenden Kosten auf? In der Einladung zum Stadtforum stehen Wörter wie „Begegnung“, „Dialog“ und „Zusammenarbeit“. Und dort steht auch ausdrücklich, dass es um die Perspektive derer gehen soll, „die das Konzept mit Leben füllen werden“.
Wir auch, aber einen eleganteren Weg haben wir leider noch nicht gefunden, um Ihnen auch weiterhin Artikel wie diesen anbieten zu können. Denn wir finanzieren unsere Arbeit vor allem durch unsere Mitglieder. Sie können unseren Newsletter aber gerne auch erst einmal 30 Tage lang kostenlos und unverbindlich ausprobieren. Wenn er Ihnen gefällt, schließen Sie danach doch ein RUMS-Abo ab. Wir würden uns freuen!
RUMS kostenlos und unverbindlich ausprobieren Schon Mitglied? Hier einloggen