Aus für den Tagestreff | Impfzentrum schließt | Auf Messers Schneide

Müns­ter, 31. August 2021

Guten Tag,

der Tages­treff für Obdach­lo­se an der Von-Esmarch-Stra­ße am Coes­fel­der Kreuz ist seit heu­te Nach­mit­tag geschlos­sen. Die Trä­ger hat­ten Mit­te August einen Brief bekom­men, in dem die Stadt ihre Ent­schei­dung mit­teil­te. Das Stra­ßen­ma­ga­zin „drau­ßen!“ hat­te es öffent­lich gemacht. Zu die­sem Zeit­punkt waren schon seit Wochen E-Mails zwi­schen der Stadt und den Par­tei­en hin- und her­ge­gan­gen, in denen die Par­tei­en ver­such­ten, Ant­wor­ten zu bekom­men, die Stadt aber vie­les nicht beant­wor­ten konn­te oder woll­te. Die Par­tei­en schick­ten Nach­fra­gen, zuletzt ges­tern. Es ging ein Brand­brief an den Ober­bür­ger­meis­ter. Man kann den Ein­druck gewin­nen, dass die Stadt an die­ser Stel­le herz­los obdach­lo­sen Men­schen die Tür vor der Nase zuschlägt. Man kann aber auch einen ande­ren Ein­druck bekom­men, und der wirft eini­ge grö­ße­re gesell­schaft­li­che Fra­gen auf.

Der Tages­treff für Obdach­lo­se hat eine recht kur­ze Geschich­te. Er exis­tiert erst seit der Coro­na-Zeit, in den ers­ten Mona­ten als Zelt­stadt am Albers­lo­her Weg. Hier fan­den obdach­lo­se Men­schen einen Ort, an dem sie sich tags­über auf­hal­ten konn­ten. Es war ein Ersatz für die Anlauf­stel­len, die wäh­rend der Coro­na-Zeit geschlos­sen waren. In der Zelt­stadt gab es Duschen und für wenig Geld etwas zu essen. Doch im Win­ter wäre es hier zu kalt gewor­den. Man brauch­te eine Alter­na­ti­ve. Aber die Suche war nicht ganz leicht.

Die leer­ste­hen­de Turn­hal­le der Wart­burg-Haupt­schu­le war eher eine Not­lö­sung, mit der nie­mand so rich­tig zufrie­den war. Ende Novem­ber haben wir über den damals neu­en Tages­treff berich­tet. Er liegt recht weit vom Zen­trum ent­fernt und ist aus der Innen­stadt schwer zu errei­chen – vor allem für obdach­lo­se Men­schen, von denen vie­le weder ein Fahr­rad haben, noch sich täg­lich ein Bus­ti­cket leis­ten kön­nen. Außer­dem war klar, dass es kei­ne Dau­er­lö­sung sein wür­de. Die Stadt hat­te das Grund­stück längst Lidl versprochen.

Bau hätte längst beginnen sollen

Der Dis­coun­ter will in dem unter Denk­mal­schutz ste­hen­den Gebäu­de­kom­plex einen Super­markt eröff­nen und drum­her­um Woh­nun­gen sowie eine Kita bau­en. Doch das kann noch dau­ern. Nach dem gel­ten­den Bau­recht ist das an die­ser Stel­le gar nicht mög­lich. Die Stadt muss das Recht ändern, sogar auf meh­re­ren Ebe­nen. Und das zieht sich nun hin. Eigent­lich hät­te der Bau schon im ver­gan­ge­nen Jahr begin­nen sol­len. Doch im Moment sieht es so aus, als wenn es noch etwas dau­ern könn­te. Die neu­en Plä­ne sind noch immer nicht öffentlich.

In einem Schrei­ben an das Sozi­al­amt hat die SPD-Frak­ti­on am 22. Juli, also vor fünf­ein­halb Wochen, die Fra­ge gestellt, wann die Stadt das Grund­stück denn nun abge­ben wird. Die Sozi­al­de­zer­nen­tin Cor­ne­lia Wil­kens ant­wor­te­te fünf Tage spä­ter, sie habe die Fra­ge an das Pla­nungs­amt wei­ter­ge­lei­tet. Als die CDU-Frak­ti­on vor knapp zwei Wochen eben­falls einen Fra­gen­ka­ta­log an die Stadt schick­te und unter ande­rem wis­sen woll­te, was denn nun aus der Fra­ge der SPD gewor­den sei, hieß es, man habe sie an das Pla­nungs­amt wei­ter­ge­lei­tet. Dort liegt sie weiterhin. 

Heu­te Nach­mit­tag sag­te mir Cor­ne­lia Wil­kens am Tele­fon, einen genau­en Zeit­punkt kön­ne sie noch nicht nen­nen. Aber sie rech­ne damit, dass die Gebäu­de noch im Win­ter an den Inves­tor gehen. 

Wann genau das pas­sie­ren wird, könn­te wich­tig sein. Denn wenn an die­ser Stel­le bis zum Früh­jahr nichts pas­sie­ren wird, wäre die nächs­te Fra­ge: War­um kön­nen die Obdach­lo­sen dann nicht noch län­ger bleiben?

Niemand wird ins Gebüsch geschickt

Das Maga­zin „drau­ßen!“ hat­te die Stadt Mit­te August gefragt, war­um denn schon jetzt Schluss sein soll in der Wart­burg-Haupt­schu­le. Die Stadt ant­wor­te­te, man wol­le nicht, dass die Men­schen plötz­lich unver­sorgt sei­en, wenn die Räu­me ab Herbst oder Win­ter nicht mehr zur Ver­fü­gung ste­hen. Des­we­gen wird erst ein­mal wei­ter Per­so­nal vor Ort sein, drei Men­schen. Duschen soll nicht mehr mög­lich sein, und auch die Toi­let­ten sol­len geschlos­sen blei­ben. Zumin­dest war davon die Rede. Aber am Ende wird wohl nie­mand ins Gebüsch geschickt, der aus der Innen­stadt hier her­aus­ge­fah­ren ist, weil er nicht wuss­te, dass es den Tages­treff nicht mehr gibt. Das bestä­tigt Cor­ne­lia Wilkens. 

Die Men­schen sol­len in Gie­ven­beck nicht von heu­te auf mor­gen vor ver­schlos­se­nen Türen ste­hen. Sie sol­len Men­schen fin­den, die ihnen hel­fen kön­nen, jeden­falls vor­über­ge­hend. Das eigent­li­che Pro­blem ist aller­dings ein ganz ande­res: Geld. Die Rech­nung für den Tages­treff liegt monat­lich bei 56.300 Euro. 12.000 Euro davon kos­tet der Sicher­heits­dienst. Bis Ende August, also bis heu­te, kommt die­ses Geld aus der Coro­na-Not­hil­fe. Das bedeu­tet: Es ist städ­ti­sches Geld, aber es belas­tet den aktu­el­len Haus­halt nicht. Die Stadt kann Coro­na-Kos­ten in einem Son­der­pos­ten iso­lie­ren und dann über Jah­re lang­sam abtragen. 

Ab heu­te muss die Stadt das Geld aus dem knap­pen Haus­halt abzwa­cken, wenn sie das Ange­bot fort­füh­ren möch­te. Aber die­ses Geld ist im Haus­halt gar nicht vor­ge­se­hen. Es locker zu machen, wäre nicht leicht. Dazu müss­te der Tages­treff enorm wich­tig sein. Aber ist er das wirk­lich? Vor Coro­na ging es ja auch ohne.

Zu die­ser Fra­ge haben die Orga­ni­sa­tio­nen, die sich in Müns­ter um obdach­lo­se Men­schen küm­mern, eine ein­hel­li­ge Mei­nung. Die „drau­ßen!“ hat die Stim­men vor zwei Wochen zusam­men­ge­tra­gen. Kars­ten Berndt, Fach­be­reichs­lei­ter beim Arbei­ter-Sama­ri­ter-Bund, kurz ASB, der den Treff für die Stadt an der ehe­ma­li­gen Wart­burg-Haupt­schu­le für die Stadt orga­ni­siert, sagt, das Ange­bot habe sich als „fes­ter Bestand­teil der Hil­fe­land­schaft eta­bliert“. Berndt hält es für den fal­schen Schritt, den Tages­treff zu schlie­ßen. Mat­thi­as Eich­bau­er vom Treff­punkt an der Cle­mens­kir­che befürch­tet, dass die Schlie­ßung einen „erhöh­ten Druck im Hil­fe­sys­tem“ zur Fol­ge haben wird, wie die „drau­ßen!“ schreibt. Tho­mas Mühl­bau­er, Lei­ter des Hau­ses der Woh­nungs­lo­sen­hil­fe, sagt, der Tages­treff in der alten Wart­burg-Haupt­schu­le sei eine gro­ße Ent­las­tung gewesen.

Richard-Micha­el Hal­ber­stadt, ehe­ma­li­ger CDU-Rats­herr und heu­te als Sach­kun­di­ger Bür­ger im Rat in der Sozi­al­po­li­tik aktiv, hat in die­ser Woche eine E-Mail mit der Über­schrift „Brand­brief“ ver­fasst, die an Ober­bür­ger­meis­ter Mar­kus Lewe und Stadt­di­rek­ter Tho­mas Paal ging. Hal­ber­stadt bemüht sich schon seit Jah­ren um einen fes­ten Stand­ort für eine Sup­pen­kü­che in Müns­ter. In sei­nem Brief weist er dar­auf hin, dass vie­le Ange­bo­te für Obdach­lo­se nach der Coro­na-Pau­se wei­ter­hin nicht voll zur Ver­fü­gung ste­hen. Er bit­tet um Unter­stüt­zung für den ASB. Und er schreibt, er habe Angst, dass hil­fe­su­chen­de Men­schen im Herbst oder Win­ter kei­ne Hil­fe fänden.

Drittel der Gäste ist wohnungslos

Richard-Micha­el Hal­ber­stadt und Tobi­as Jain­ta, der sozi­al­po­li­ti­sche Spre­cher der CDU-Frak­ti­on, sind ges­tern zur Wart­burg-Haupt­schu­le gefah­ren, um mit dem ASB-Geschäfts­füh­rer zu spre­chen und sich selbst einen Ein­druck zu machen. Auch Tho­mas Koll­mann war da, der SPD-Rats­herr und Vor­sit­zen­de des Sozi­al­aus­schus­ses. Koll­mann möch­te den Tages­treff ger­ne erhal­ten, zumin­dest vor­über­ge­hend, bis eine Alter­na­ti­ve gefun­den ist.

Am Mon­tag­abend stand der Tages­treff in der Frak­ti­ons­sit­zung von Grü­nen, SPD und Volt auf der Tages­ord­nung. Etwa zehn Minu­ten dau­er­te die Dis­kus­si­on. Auch in die­ser Run­de ist man sich grund­sätz­lich einig dar­in, dass die obdach­lo­sen Men­schen Hil­fe brau­chen – und in der Coro­na-Zeit viel­leicht auch etwas mehr Hil­fe als sonst. Aber in der Fra­ge, auf wel­che Wei­se man die­sen Men­schen am bes­ten hilft, gibt es unter­schied­li­che Meinungen.

Das hat auch damit zu tun, dass die Coro­na-Regeln etwas ans Licht brach­ten, das man vor­her allen­falls ahn­te. Weil die Men­schen, die den Treff besu­chen, eine Adres­se nen­nen müs­sen oder zumin­dest einen Ort, über den man sie errei­chen kann, weiß man heu­te, dass nur ein knap­pes Drit­tel derer, die täg­lich kom­men, tat­säch­lich woh­nungs­los sind. 

In ihrer Ant­wort auf die Fra­gen der SPD-Frak­ti­on schreibt die Sozi­al­de­zer­nen­tin Cor­ne­lia Wil­kens, täg­lich nutz­ten etwa 40 Men­schen das Ange­bot. 70 Pro­zent von ihnen gäben eine Wohn­adres­se inner­halb der Stadt an, etwa 30 Pro­zent, also etwa zwölf Men­schen, die Anschrift einer Ein­rich­tung der Woh­nungs­lo­sen­hil­fe in Münster. 

Es besteht natür­lich die Mög­lich­keit, dass Men­schen sich aus Scham eine Adres­se aus­den­ken oder die von Bekann­ten ange­ben, um ihre Wür­de zu wah­ren. Aber Cor­ne­lia Wil­kens hält es für unwahr­schein­lich, dass so etwas die Zah­len nen­nens­wert beein­flusst. Und soll­ten die Zah­len in der Ten­denz tat­säch­lich stim­men, wür­den in ihnen gleich meh­re­re inter­es­san­te Infor­ma­tio­nen stecken.

Eine neue Beobachtung

Zum einen könn­te man in ihnen einen Beleg für die Befürch­tung sehen, dass der Tages­treff zu weit drau­ßen liegt und für vie­le obdach­lo­se Men­schen schwer zu errei­chen ist. 

Zum ande­ren hät­te das Ange­bot sicht­bar gemacht, dass es vie­le Men­schen in der Stadt gibt, die zwar eine Woh­nung haben, aber sich in einer so schwie­ri­gen Situa­ti­on befin­den, dass sie den inne­ren Wider­stand über­win­den, den sicher die meis­ten Men­schen ver­spü­ren, wenn es dar­um geht, sich an einer Küche für Obdach­lo­se in die Schlan­ge zu stel­len. Und die­se Beob­ach­tung habe man auch schon in der Zelt­stadt am Albers­lo­her Weg gemacht, sagt Cor­ne­lia Wilkens. 

Aus die­sen Erkennt­nis­sen könn­te man unter­schied­li­che Schlüs­se zie­hen. Einer wäre: Ein neu­er Tages­treff für Obdach­lo­se müss­te aus Innen­stadt bes­ser erreich­bar sein. Ein wei­te­rer: Für eini­ge Men­schen ist der Tages­treff so wich­tig, dass sie sogar den wei­ten Weg nach Gie­ven­beck auf sich neh­men. Und ein drit­ter könn­te sein: Es gibt eine Nach­fra­ge nach Anlauf­stel­len in den Außen­be­zir­ken, an denen Men­schen sich tref­fen und güns­tig etwas essen kön­nen. So ein Ort könn­te anders aus­se­hen als ein Tages­treff für obdach­lo­se Men­schen. Dort bräuch­te man kei­ne Dusche und viel­leicht auch kei­nen Sicher­heits­dienst vor der Tür. Die­sen Treff­punkt könn­te man womög­lich für sehr viel weni­ger Geld betreiben.

Aber ist es über­haupt eine öffent­li­che Auf­ga­be, sol­che Ange­bo­te zur Ver­fü­gung zu stel­len? Und was was sind das genau für Men­schen, die die­se Ange­bo­te nut­zen? Brau­chen sie wirk­lich Hil­fe? Oder nut­zen sie die Mög­lich­keit ein­fach, um etwas Geld zu spa­ren? Gäbe es ande­re Mög­lich­kei­ten, sie zu unter­stüt­zen? Will man das? Das wären Fra­gen für eine poli­ti­sche Diskussion. 

Im Fal­le der obdach­lo­sen Men­schen geht es dar­um, äußers­te Not­la­gen abzu­fe­dern. Aber schon hier gehen die poli­ti­schen Vor­stel­lun­gen im Detail aus­ein­an­der. CDU und SPD hal­ten die Idee einer Sup­pen­kü­che durch­aus für sinn­voll. Die Grü­nen wür­den Ange­bo­te vor­zie­hen, hin­ter denen ein Kon­zept steht, das Men­schen auf Dau­er unab­hän­gig von Sup­pen­kü­chen macht. Man kann auch bei­des kom­bi­nie­ren. Aber dar­über muss man sich zunächst einig wer­den. Und noch gibt es kei­ne Einigung.

„Die Verwaltung möchte dies nicht verfolgen“

Aus­ge­schlos­sen scheint, dass es schnell einen neu­en Tages­treff an ande­rer Stel­le geben wird. Die Stadt­ver­wal­tung sieht in der Ein­rich­tung wei­ter das, was sie ursprüng­lich sein soll­te: eine Über­gangs­lö­sung für die Zeit, in der die Anlauf­stel­len für obdach­lo­se Men­schen wegen Coro­na geschlos­sen waren.

Vor knapp zwei Wochen schrieb Cor­ne­lia Wil­kens in einer Ant­wort auf die Fra­gen der CDU, sie gehe davon aus, dass die bestehen­den Ein­rich­tun­gen bald wie­der mehr Plät­ze anbie­ten könn­ten. Vor der Coro­na-Zeit habe es genü­gend Ange­bo­te in guter Qua­li­tät gege­ben. Dar­an habe sich seit­dem nichts geändert.

Es gibt aller­dings ein Pro­blem. Wie vie­le Plät­ze im Moment zur Ver­fü­gung ste­hen, ist nicht bekannt. Die CDU-Frak­ti­on hat­te die Stadt Mit­te August gebe­ten, die Ange­bo­te in einer Über­sicht zusam­men­zu­stel­len. Cor­ne­lia Wil­kens ant­wor­te­te: „Die Ver­wal­tung möch­te dies nicht ver­fol­gen.“ Wäh­rend der Pan­de­mie wer­de es immer wie­der zu Ände­run­gen kom­men. Das ver­rin­ge­re die Aktua­li­tät und Aus­sa­ge­kraft so einer Übersicht. 

Aber lässt sich auf die­ser Grund­la­ge über­haupt eine gute Ent­schei­dung tref­fen? Cor­ne­lia Wil­kens sagt, die Tages­treffs sei­en alle wie­der geöff­net. Eini­ge Ein­rich­tun­gen hät­ten wei­ter etwas stren­ge­re Regeln. Aber sie gehe davon aus, dass die zwölf Men­schen, die bis­lang zum Coes­fel­der Kreuz fuh­ren, sich auf die Ein­rich­tun­gen in der Stadt ver­tei­len werden.

Die SPD wür­de gern auf Num­mer sicher gehen. Sie möch­te den Tages­treff an der Von-Esmarch-Stra­ße bis zum Jah­res­en­de erhal­ten. Tho­mas Koll­mann sag­te am Nach­mit­tag, man arbei­te an einem Vor­schlag. Die CDU könn­te sich das eben­falls vor­stel­len. Eine Lösung kön­ne sein, den Treff wei­ter­hin zu öff­nen, aber auf den Sicher­heits­dienst zu ver­zich­ten, sagt Tobi­as Jain­ta. Das wür­de die Kos­ten sen­ken. Und das käme den Grü­nen ent­ge­gen, denn über 55.000 Euro, das sei im Ver­gleich zu ande­ren sozia­len Ange­bo­ten sehr teu­er, sagt Harald Wöl­ter, der sozi­al­po­li­ti­sche Spre­cher der Grü­nen-Frak­ti­on. Der Tages­treff sei ja eigent­lich nur ein Ersatz für ein vor­über­ge­hend ent­fal­le­nes Ange­bot gewesen. 

Nach Einig­keit klingt das noch nicht, aber man wol­le sich die Vor­schlä­ge der SPD erst ein­mal anse­hen und das alles in der Koali­ti­on abstim­men, sagt Harald Wöl­ter. Bis dahin bleibt noch etwas Zeit, um sich Gedan­ken zu machen. Die nächs­te Frak­ti­ons­sit­zung ist am Montag. 

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In aller Kürze

+++ Nach­dem die Preu­ßen in der ers­ten Pokal­run­de den Ver­ein aus dem Wett­be­werb gewor­fen haben, der im Moment die Bun­des­li­ga­ta­bel­le anführt, kommt in der nächs­ten Run­de der Tabel­len­letz­te, Her­tha BSC Ber­lin. In Ber­lin hät­te man sich wahr­schein­lich ein leich­te­res Los gewünscht, viel­leicht einen Kreis­li­gis­ten. Ein biss­chen so klingt jeden­falls die Über­schrift aus dem Sport­teil der Ber­li­ner Zei­tung. Dort steht: „Kniff­li­ge Pokal-Geg­ner für Her­tha und Uni­on“. Uni­on Ber­lin muss zum Dritt­li­gis­ten Wald­hof-Mann­heim. In Müns­ter sind wir nun gespannt auf die Ein­schät­zung von Preu­ßen-Prä­si­dent Chris­toph Sträs­ser. Er hat­te vor der ers­ten Pokal­run­de Wolfs­burg als „sport­lich schwe­ren, aber unat­trak­ti­ven Geg­ner“ bezeich­net und sich dafür spä­ter ent­schul­digt. Sport­lich war es am Ende näm­lich gar nicht so schwer. Die Regeln zu ken­nen, reich­te voll­kom­men aus. Die Fra­ge wäre jetzt: Was denkt Sträs­ser über die Ber­li­ner? Gro­ßer Name, aber sport­lich nicht ganz so span­nend? Könn­te sein. Kann aber auch sein, dass er ein­fach denkt: Wer kommt wohl in der drit­ten Runde?

+++ Von den sechs neu­en fünf­ten Klas­sen der Mat­hil­de-Anne­ke-Gesamt­schu­le im nächs­ten Jahr müs­sen eini­ge ein paar Mona­te lang zum Unter­richt in Con­tai­ner. Das mel­det die Stadt. Die Con­tai­ner ste­hen schon auf dem Gelän­de. Bis­lang haben die dort arbei­ten­den Bau­fir­men sie genutzt, jetzt will die Schu­le sie umbau­en. Die Men­sa-Con­tai­ner bekom­men noch ein wei­te­res Stock­werk. Das Gan­ze kos­tet laut Stadt 600.000 Euro. Nötig ist die Zwi­schen­lö­sung, weil es Pro­ble­me auf der Bau­stel­le gab und Bau­ma­te­ri­al knapp ist. Fer­tig sein soll dann alles im ers­ten Halb­jahr des nächs­ten Schul­jah­res, das im Som­mer 2022 beginnt. Dann sol­len die fünf­ten Klas­sen in den Neu­bau umzie­hen. So kün­digt es die Stadt an. Aber bis dahin kann noch sehr viel Bau­ma­te­ri­al nicht gelie­fert werden. 

Corona-Update

Mor­gen beginnt der letz­te Monat, in dem Sie sich in der Hal­le Müns­ter­land gegen Coro­na imp­fen las­sen kön­nen. Am 23. Sep­tem­ber endet die Zeit des Impf­zen­trums in Müns­ter, dann über­neh­men die Arzt­pra­xen. Das mel­det die Stadt und lie­fert dazu auch noch ein paar Zah­len. In 227 Tagen sind hier 230.000 Impf­do­sen unter die Haut gegan­gen. Wer gern noch bei­de Dosen im Impf­zen­trum bekom­men wür­de, müss­te sich bis Don­ners­tag dort die ers­te Imp­fung abge­holt haben. Sonst klappt das mit den Abstän­den nicht mehr. Wo der Impf­bus bis Mit­te Sep­tem­ber zu fin­den ist, steht eben­falls in der Pres­se­mel­dung, wie auch die neu­en Öff­nungs­zei­ten. Dann noch zu den aktu­el­len Zah­len: Müns­ter ist von allen Krei­sen oder kreis­frei­en Städ­ten im Regie­rungs­be­zirk jetzt wie­der die Stadt mit den wenigs­ten Neu­in­fek­tio­nen. Die Inzi­denz ist seit ges­tern leicht gesun­ken, von 73,3 auf 69,4 Neu­in­fek­tio­nen (in einer Woche pro 100.000 Men­schen). Zum Ver­gleich: Bot­trop ist schon bei 154,2, der Kreis Stein­furt bei 118. In Müns­ter gel­ten aktu­ell 421 Men­schen als infi­ziert. Noch mehr Zah­len fin­den Sie hier.

Unbezahlte Werbung

Einer der schöns­ten Restau­rant­hin­ter­hö­fe in Müns­ter liegt an der Neu­brü­cken­stra­ße. Und wenn man dort etwas essen oder trin­ken woll­te, dann muss­te man sich frü­her im „Ame­ri­ca Lati­na“ ver­ab­re­den. Das hat sich nun geän­dert, denn im Früh­jahr hat hier das Restau­rant Auf Mes­sers Schnei­de eröff­net, das vor allem dann für Sie inter­es­sant sein dürf­te, wenn Sie gern Fisch oder Fleisch vom Grill mögen. Ansons­ten gibt’s auch eine Gemü­se­pfan­ne oder Ofen­kar­tof­feln. Und eben den schö­nen Bier­gar­ten. Die nächs­ten Tage wären eine gute Gele­gen­heit, ihn aus­zu­pro­bie­ren. Bis Sonn­tag bleibt es warm. Wenn Sie sich vor­her die Spei­se­kar­te anschau­en möch­ten, die fin­den Sie hier.

Drinnen und draußen

Was in den nächs­ten Tagen in Müns­ter los ist, hat Eva Streh­l­ke sich heu­te ange­se­hen. Das hier sind ihre Tipps. 

+++ Mor­gen beginnt auf der Burg Hüls­hoff das Fes­ti­val West­opia. Auf der Web­site des Cen­ter for Lite­ra­tu­re heißt es auch „Fes­ti­val für eine mehr­spra­chi­ge Lite­ra­tur der Zukunft“, und dar­um geht es: um vie­le Unter­schie­de und um eine wesent­li­che Gemein­sam­keit, näm­lich das Recht auf ein selbst­be­stimm­tes Leben. Fünf Tage lang beschäf­ti­gen sich vie­le ver­schie­de­ne Künstler:innen damit in Lesun­gen, Dis­kus­sio­nen und Work­shops. Das gan­ze Pro­gramm kön­nen Sie sich hier anschau­en, Tages­ti­ckets gibt es online zu kaufen.

+++ „Sun­day is rund­ay“ heißt es ja unter Jogger:innen, der Sonn­tag ist Lauft­ag. Wenn Sie dann auch ger­ne auf den Bei­nen sind, könn­ten Sie an die­sem Sonn­tag gleich auch Spen­den für die zivi­le See­not­ret­tung sam­meln. Die Orga­ni­sa­tio­nen Sea-Eye, Mis­si­on Life­line, Mare Liber­um, SOS Medi­ter­ra­nee und Resq­ship rufen näm­lich zum Run for Res­cue um den Aasee auf. So geht es: Sie star­ten zwi­schen 9 und 18 Uhr, wo Sie wol­len, und lau­fen, radeln oder ska­ten um den Aasee. Wenn Sie möch­ten, kön­nen Sie sich vor­her Sponsor:innen suchen, die für Ihre sport­li­che Leis­tung Geld an die Orga­ni­sa­tio­nen spen­den. Oder Sie spen­den selbst etwas, ent­we­der online oder am Akti­ons­stand bei den Kugeln. An dem Stand kön­nen Sie sich natür­lich auch über die See­not­ret­tung infor­mie­ren. Und wenn Sie früh genug kom­men, bekom­men Sie für Ihren Spen­den­lauf ein Arm­band. Anmel­den müs­sen Sie sich für den Lauf übri­gens nicht, und einen gemein­sa­men Mas­sen­start aller Läufer:innen gibt es aus nahe­lie­gen­den Grün­den auch nicht.

Am Frei­tag schreibt Ihnen wie­der Con­stan­ze Busch. Haben Sie bis dahin eine gute Woche. 

Herz­li­che Grüße

Ralf Heimann

Mit­ar­beit: Eva Streh­l­ke, Con­stan­ze Busch


PS

Die CDU in Müns­ter hat ges­tern einen Tweet ver­öf­fent­licht, auf dem Anna­le­na Baer­bocks Buch zu sehen ist, aller­dings mit einem ande­ren Titel. Der neue lau­tet: „Mei­ne schöns­ten Lebens­läu­fe“. Und so etwas ver­brei­tet sich über pri­va­te Whats­app-Grup­pen wahr­schein­lich noch bes­ser als die Del­ta-Vari­an­te auf einer Kar­ne­vals­sit­zung. Als Inhalt eines offi­zi­el­len Par­tei­ac­counts macht so ein Tweet aller­dings kei­nen so rich­tig seriö­sen Ein­druck. Viel­leicht auch des­halb ver­schwand das Buch­co­ver dann gleich wie­der. Die gan­ze Pho­to­shop-Arbeit – umsonst. Mei­ne Kol­le­gin Con­stan­ze Busch hat glück­li­cher­wei­se einen Screen­shot gemacht, der hängt jetzt auf mei­nem Twit­ter-Account. Dort haben die West­fä­li­schen Nach­rich­ten ihn gefun­den und gleich beim CDU-Bun­des­tags­kan­di­da­ten Ste­fan Nacke sowie dem Kreis­vor­sit­zen­den Hen­drik Grau ange­ru­fen. Bei­de sagen sinn­ge­mäß, sie sei­en von dem Tweet nicht ganz so begeis­tert. Und wenn Sie jetzt noch etwas Inter­es­san­tes lesen möch­ten, fol­gen Sie am bes­ten die­sem Link. Da fin­den Sie eine Begriffs­er­klä­rung zum Streisand-Effekt.