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Frauenfußball, rund um Münster | Unbezahlte Werbung: „Tucano“ | Die volle Ladung RUMS: 6 Monate für 1 Euro

Guten Tag,
im vergangenen Jahr hieß es, am 17. Mai, dem internationalen Tag gegen Queerfeindlichkeit, werden sich mehrere Profifußballer outen. Die Aktion hatte Marcus Urban organisiert. Er wurde einst als Nachwuchstalent im Fußball gehandelt, schlug einen anderen Karriereweg ein, weil er sich als schwuler Mann in der Männerdomäne Profifußball hätte verstecken müssen.
Heute engagiert sich Urban für mehr Vielfalt und Akzeptanz im Profisport, kann einige Erfolge vorweisen und steht laut eigenen Aussagen mit homosexuellen Berufssportlern im Kontakt. Doch aus dem Gruppen-Coming-out, das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Weltnachricht geworden wäre, wurde nichts.
Es ist schon verrückt. Im Jahr 2025 wäre ein queerer Mann auf dem Spielfeld eine Sensation. Dabei gibt es sie, auf allen Ebenen, nur eben nicht öffentlich. Die Angst scheint groß zu sein: vor Anfeindungen und Hass, womöglich auch vor dem Karriere-Aus. Der maskuline Fußball ist eben nicht gerade bekannt für seine Toleranz gegenüber allem, was nicht maskulin wirkt. Aber wie sieht es bei den Frauen aus? Können Frauen, die Fußball spielen, offen queer sein? Oder wäre das auch ein Karrierekiller?
Diese Fragen kamen gestern bei der Veranstaltung „#Equalplay. Frauen, Fußball und Gerechtigkeit“ aus dem Publikum. Um über diese Themen zu sprechen, hatte der Verein „Rund um Münster“ ins SpecOps eingeladen. Auf dem Podium saßen die Landesfamilienministerin Josefine Paul von den Grünen, die Medizinprofessorin Bettina Pfleiderer von der Uni Münster, die Bundesligaschiedsrichterin Sina Diekmann und die Leiterin des Frauenfußballs im Kreis Münster Noemi Hutter.
Die Frage nach der Homosexualität im Frauenfußball sorgte erstmal für ein wenig Zögern auf der Bühne. Darin stecken nun mal viele Annahmen, die weitere Fragen aufwerfen. Zum Beispiel: Werden männliche und weibliche Homosexualität verschieden wahrgenommen? Und gibt es Bereiche im Sport, in denen man offen queer sein kann?
Dann griff Josefine Paul nach dem Mikrofon. Sie sagte, es gebe immer mehr Frauen, die den Sport als Bühne nutzen für mehr Sichtbarkeit: „Im Unterschied zu den Neunziger Jahren sind wir heute sehr viel weiter, was die Akzeptanz von Homosexualität im Frauensport angeht.“ Paul sieht durchaus einen Unterschied zum Männerfußball. Dort sei Homosexualität noch immer ein Tabuthema.
Trotzdem sei die Sache im Frauensport anders. „Oftmals ist es immer noch eine Herausforderung, eine Frau zu sein, um in bestimmte Machtpositionen zu gelangen“, sagte die Ministerin. Beispiel: Im Präsidium des Westdeutschen Fußballverbands sitzt nur eine Frau – neben 15 Männern.
Die Ungerechtigkeit zieht sich weiter durch. Frauen verdienen weniger als ihre männlichen Kollegen, egal ob sie Spiele pfeifen oder Fußball spielen. Frauen sind seltener Funktionärinnen im Fußball als Männer. Der Frauenfußball bekommt weniger Fördermittel von der Politik. Und auch Unternehmen geben weniger Geld für Sponsoring an Frauenfußballvereine aus. Tatsachen, die sich in der Diskussion ständig wiederholten.
Aber was könnte man selbst machen, als Fans? Auch diese Frage stellte gestern jemand aus dem Publikum. Schiedsrichterin Sina Diekmann antwortete darauf, am besten so weiterzumachen wie bisher. Also Fußballspiele schauen, ins Stadion gehen, anders gesagt: die Nachfrage steigern. Das habe in den vergangenen Jahren für eine positive Entwicklung im Frauenfußball gesorgt. Und das ist ja auch schon mal was. (sfo)
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+++ Das Südbad ist ab morgen länger geöffnet – auch samstags und sonntags. (Stadt Münster)
+++ Ein Bündnis von 60 Hochschulen, zu der die Katholische Hochschule gehört, verlässt aufgrund von rechtspopulistischen Inhalten die Plattform X. (Katholische Hochschule)
+++ Nach einem Feueralarm, der sich als Fehlalarm herausstellte, sind die Arkaden in der Innenstadt am Donnerstagnachmittag evakuiert worden. (Westfälische Nachrichten)
+++ Ab Montag steht an der Weseler Straße zwei Jahre lang in beide Richtungen nur noch eine Fahrspur zur Verfügung, weil die Leitungen für Trinkwasser, Fernwärme, Strom und Gas ausgebaut beziehungsweise erneuert werden. (Stadtnetze Münster)
+++ Der Reiseveranstalter „Rucksack Reisen“, seit den 1980er-Jahren bekannt für Kanutouren, ist insolvent, kann aber eventuell weitermachen. (Westfälische Nachrichten)
+++ Der Zoo hat im vergangenen Jahr über 750.000 Besuche gezählt – so viele wie noch nie. (Alles Münster)
+++ Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat die US-amerikanische Künstlerin Nicole Eisenman porträtiert, die den Brunnen an der Promenade für die Skulptur-Projekte 2017 gestaltet hat. (Frankfurter Allgemeine Zeitung, RUMS-Beitrag über das Kunstwerk)
+++ Nachdem am Kanal mehrere tonnenschwere Bildstöcke entfernt worden sind, die dem Ausbau im Weg sind, sollen ab nächster Woche 42 Bäume gefällt werden. (WDR)
+++ Bis zum 21. Februar kann man sich zur Müllsammelaktion „Sauberes Münster“ anmelden, die vom 21. bis zum 27. März stattfindet. (Stadt Münster)
+++ Der Flughafen Münster/Osnabrück ist mit einem knappen Drittel mehr Fluggästen innerhalb eines Jahres im Moment der deutsche Flughafen, der am schnellsten wächst. (NDR)
+++ Am 1. Februar macht Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck Wahlkampf in der Halle Münsterland. (Bündnis 90/Die Grünen)
+++ Am Geburtstag der Großmutter sind in der Uniklinik Drillinge zur Welt gekommen. (Uniklinik Münster)
Seit über 30 Jahren gibt es an der Salzstraße ein Schaufenster mit ganz warmen, leuchtenden Farben, bunten Stoffen und Lichtern; im ersten Stock darüber ist der kleine Laden „Tucano“. Dort gibt es alles, was gemütlich ist – vor allem Hängematten und Hängesitze, die, ebenfalls seit über 30 Jahren, in einem brasilianischen Familienbetrieb hergestellt werden. Man findet Kissen, Decken, Lampen und allerlei Kleinkram. Und wenn Sie eine Hängevorrichtung an Ihrer Wand anbringen möchten, können Sie sich sogar kostenlos eine Schlagbohrmaschine ausleihen. Wer möchte, kann natürlich alles auf der Website bestellen. Besser ist es aber, man kommt vorbei, denn dann sieht man auch das schöne Schaufenster. (aze)
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!
Heute hat Annalena Zernott für Sie in den Kalender geschaut. Das sind ihre Empfehlungen:
+++ Vermissen Sie die Weihnachtsmarkt-Atmosphäre? Falls ja: Im Mühlenhof-Freilichtmuseum gibt es an diesem Wochenende einen kleinen Wintermarkt mit Glühwein-, Wurst-, Grünkohlbuden, einem historischen Karussell und glühenden Ballons im Dunkeln. Heute findet das Ganze bis 21 Uhr statt, morgen und am Sonntag jeweils von 13 bis 21 Uhr.
+++ Am Sonntag gibt’s im Stadtmuseum eine Führung für Kinder ab sechs Jahren und ihre Familien. Thema: Wie Kinder in früheren Zeiten gelebt haben. Tickets kosten pro Person 5 Euro, ermäßigt 3. Um 15 Uhr geht’s los.
+++ Bei einer „Gaming-Performance“ spielen Menschen ein Computerspiel, während andere zuschauen. Am Sonntag um 14 Uhr beginnt so eine Performance im Theater im Pumpenhaus. Das Spiel heißt „asses masses“. Es geht um Esel, deren Arbeitskraft überflüssig gemacht wird. Das Publikum muss ihnen helfen, eine Revolution anzuzetteln. Das Ganze dauert siebeneinhalb Stunden, keine Sorge, in vier Pausen gibt es Essen und Trinken (im Eintrittspreis inbegriffen). Tickets gibt es für 25 Euro hier. Und hier finden Sie alles Weitere.
+++ Am Dienstag spricht die Geologie-Professorin Laura Stutenbecker im Geo-Museum darüber, wie ein Sandkorn aus den Schweizer Alpen im Lauf von 20 Millionen Jahren den Weg an den Nordseestrand gefunden haben könnte. Um 19 Uhr geht es los. Anmeldung hier. Der Eintritt ist frei.
Und sonst so?
Neues Jahr, neue Wohnung? Immer mehr Menschen versuchen in Münster, ihre Wohnungen zu tauschen. Wenn es nach der CDU geht, würden sogar noch mehr Menschen den Wohnungstausch nutzen. Die Ratsfraktion hatte 2022 eine digitale Tauschbörse für Familien und Senior:innen beantragt. Dieses Jahr soll die Verwaltung ein Konzept vorlegen. Aber ist der Wohnungstausch überhaupt eine gute Idee?
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Am Dienstag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Haben Sie ein schönes Wochenende!
Herzliche Grüße
Sebastian Fobbe
Mitarbeit: Anna Niere (ani), Ralf Heimann (rhe), Jan Große Nobis (jgn), Annalena Zernott (aze) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Susanne Bauer
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PS
Wir haben es geschafft, die erste richtige Woche des Jahres liegt hinter uns. Vielleicht haben Sie sich ein paar gute Vorsätze für 2025 vorgenommen oder auch schon angefangen, sie umzusetzen. Ich persönlich nehme mir jedes Jahr mehr oder minder dasselbe vor: mehr Zeit mit Freund:innen verbringen und mehr für die Gesundheit tun. Wie ich vor Kurzem gelesen habe, geht das eine sogar mit dem anderen einher: Freundschaften stärken unser Immunsystem, verringern die Wahrscheinlichkeit, an einer Herzerkrankung zu sterben, und können uns dabei helfen, ein langes Leben zu führen. Wenn Sie jetzt auch ein bisschen Schwung in Ihr Sozialleben bringen wollen, können Sie vielleicht etwas austesten, was die BBC vor ein paar Tagen vorgeschlagen hat. Der britische Rundfunk hat einen Vier-Tages-Plan für bessere Freundschaften herausgebracht, der sich ganz einfach zusammenfassen lässt: Schreiben Sie sich zuerst Ihre Wünsche und Erwartungen auf, teilen Sie dann Glücksmomente und gemeinsame Interessen und Unternehmungen mit Ihren Freund:innen und gehen Sie zum Schluss zusammen raus. Ich verabschiede mich damit ins Wochenende und wünsche viel Spaß beim Ausprobieren.