Münster darf öffnen, aber was? | Die Schulen bleiben zu | RUMS 30 Tage kostenlos testen

Porträt von Constanze Busch
Mit Constanze Busch

Münster, 9. April 2021

mein Kollege Ralf Heimann und ich spielen seit heute Morgen ein schönes Spiel, wir haben es Nachrichtenbingo genannt. Spielen Sie mit, es ist ganz einfach. Sie müssen nur ein bisschen die Nachrichten verfolgen. Und wenn Ihnen zwei Meldungen auffallen, die Ihnen in der Kombination komisch vorkommen: Bingo!

Hier ein Beispiel: Die Schulen bleiben nach den Osterferien erstmal geschlossen. Münster wird ab dem 19. April als Corona-Modellstadt erste Öffnungen versuchen. Bingo!

Denn das wissen wir seit heute: Münster ist eine der sechs NRW-Modellregionen, in denen ab dem 19. April Wege aus dem Lockdown ausprobiert werden sollen. Streng genommen ist die Nachricht hier auch schon zu Ende, denn das ist bisher alles, was wir sicher wissen. Was genau geöffnet werden soll, werden Stadt und Landesregierung in der kommenden Woche festlegen. Die Picknick-Konzerte, die der WDR hier meldet, sind nur eine von vielen Möglichkeiten.

Erst ein kurzer Blick nach Tübingen, der ersten Corona-Modellstadt, die viele andere nachahmen wollten. Dort läuft es nicht allzu gut. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist deutlich angestiegen, und die Stadt hat die Regeln weiter verschärft, die Außengastronomie etwa musste wieder schließen. Warum das so sein könnte, haben wir am letzten Freitag im RUMS-Brief erklärt.

Shopping, Sport, Kultur

In Nordrhein-Westfalen soll alles anders werden als in Tübingen, nämlich digital. Wir haben mit Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer über Münsters Modell-Idee gesprochen. Die besteht im Wesentlichen aus zwei Bausteinen: einem Rahmenkonzept für ein digitales System, das Testnachweise und die Kontaktverfolgung des Gesundheitsamtes miteinander verknüpft. Und aus mehreren konkreten Vorschlägen für Öffnungen. Neben Open-Air-Veranstaltungen nach dem Vorbild der oben erwähnten Picknick-Konzerte könnten das auch Sportveranstaltungen sein, zu denen Zuschauer:innen kommen dürfen. Oder auch Außengastronomie oder ein Club am Hawerkamp. Die Landesregierung werde nächste Woche eine oder mehrere Varianten aussuchen, sagte uns Wolfgang Heuer, vielleicht auch alle.



Eine digitale Lösung soll es richten – aber wie? Und wann?

Sie sollten jetzt aber noch keine großen Pläne schmieden. Denn es gibt noch einiges zu tun. Was zum Beispiel noch fehlt: die digitale Lösung, die das alles ermöglichen soll. Anders als man beim Begriff „Rahmenkonzept“ vermuten könnte, gibt es bisher zwar die Idee für das digitale System, aber nicht das System selbst. Die Idee ist, dass zum Beispiel die (nicht unproblematische) Luca-App, Ticket-Systeme und die Kontaktverfolgung des Gesundheitsamtes über digitale Schnittstellen verbunden werden. Sollte sich später herausstellen, dass eine Person trotz eines negativen Schnelltests mit dem Coronavirus infiziert war, könnte das Gesundheitsamt im Idealfall die Kontaktpersonen schnell ermitteln.

So eine Lösung wird sich vermutlich nicht innerhalb der nächsten Woche umsetzen lassen. Im RUMS-Brief erkläre ich, was das für den Modellversuch in Münster bedeutet und was es mit den geschlossenen Schulen zu tun hat.

Wenn Sie mehr wissen möchten, schließen Sie einfach unser kostenloses 30-Tage-Probeabo ab.

Am Dienstag schreibt Ihnen Ralf Heimann wieder. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende, bleiben Sie gesund.

Herzliche Grüße

Constanze Busch


PS

Heute verlinke ich Ihnen hier nochmal einen Lesetipp in eigener Sache: Zum RUMS-Jubiläum hat der IHK-Wirtschaftsspiegel zwei unserer Gründer interviewt, Marc-Stefan Andres und Götz Grommek. Hier können Sie das Interview lesen.

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