Große Pause im Schulbau? | Ausbildungslücke: Es hakt am Übergang | Straßennamen: Hiltrup darf entscheiden, Gremmendorf nicht

Portrait Redakteurin Anna Niere
Mit Anna Niere

Guten Tag,

Umbauten, Sanierungen und Neubauten sind in vielen Schulen Münsters dringend nötig. In Stadtteilen wie Kinderhaus, Handorf oder Hiltrup waren sie schon geplant. Doch die Stadt steckt mitten in einer Schulbaukrise, genauer gesagt: in einer Finanzierungskrise.

Die Stadt hat schlicht nicht genug Geld, um geplante Neu- und Umbauten an Schulen umzusetzen, das teilte Stadtdirektor Thomas Paal dem Rat am Mittwoch per Brief mit. Betroffen sind neben drei weiteren Schulen vor allem die Matthias-Claudius-Grundschule in Handorf und das Schulzentrum Kinderhaus.

Die beiden Projekte werden auf unbestimmte Zeit verschoben. Aus dem Rathaus heißt es: Priorisierung ist nötig. Nur noch das „zwingend Notwendige“ könne man finanzieren. Zum Beispiel den G9-Ausbau – den Wechsel vom achtjährigen zum neunjährigen Abitur ab nächsten Sommer. Das sei momentan wichtiger, schreibt die Stadt auf Anfrage. Sanierungen und Umbauten stehen deshalb hinten an.

Die Verwaltung – in diesem Fall Stadtdirektor Thomas Paal und Kämmerin Christine Zeller – verweist auf steigende Baupreise, komplexe Planungsverfahren und auf ein Haushaltsprinzip, das Investitionen erst mit konkretem Baubeschluss finanziert. Heißt: Auch wenn es bereits in der Planung vorgesehen wurde, werden die Baugelder erst bei konkretem Beschluss mit berechnet. So habe man das „immer gemacht“, heißt es.

Was im Schulbau gerade spürbar wird, hat eine tiefere Ursache: Münsters Haushalt funktioniert seit Jahren mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit (RUMS-Kolumne). Die Stadt plante zuletzt mit überaus optimistischen Annahmen – etwa, dass die Gewerbesteuer sich rasch erholt und dass Sozialausgaben konstant bleiben. Die Defizite sind trotzdem hoch, in diesem Jahr rechnet die Stadt mit einem Minus von 30 Millionen Euro.

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