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  • Brief von Anna Niere
29. August 2025

Neu: Der „Rums-O-Mat“ | Ein Grunderbe für Münster | Unbezahlte Werbung: Ein Film aus Münster 2095

Portrait Redakteurin Anna Niere
Mit Anna Niere

Guten Tag,

9.500 Münsteraner:innen haben bereits gewählt, dabei sind es noch zwei Wochen bis zum Kommunalwahl-Sonntag. Einige scheinen sich also schon sicher zu sein, wo sie ihre Kreuze setzen werden. Viele andere noch nicht. Insgesamt dürfen in Münster bei der Kommunalwahl mehr als 250.000 Menschen wählen. Falls Sie sich noch nicht sicher sind, haben wir gleich zwei kleine Entscheidungshilfen für Sie.

Nummer 1: Der „Rums-O-Mat“

RUMS-Leser Sebastian Eichholz hat aus unserem Parteiencheck zur Kommunalwahl einfach mal so nebenbei den „RUMS-O-Mat“ gebaut. Ja, richtig gelesen. Er hat unseren Text in eine interaktive Entscheidungshilfe programmiert – und das ohne, dass wir davon wussten (danke noch mal für die schöne Überraschung!).

Das Tool funktioniert ähnlich wie der „Wahl-O-Mat“ oder der „Lokal-O-Mat“. Heißt: Sie bekommen je 11 Aussagen zu den 7 Themenfeldern angezeigt.

Jede Aussage gehört zu einer Partei, die bei der Kommunalwahl in Münster antritt – nur sehen Sie die Namen der Parteien nicht. Sie bewerten dann jede Aussage auf einer Skala von 0 bis 10, je nachdem, wie wichtig Ihnen der Inhalt ist.

Diese Punkte rechnet der „RUMS-O-Mat“ am Ende zusammen und zeigt Ihnen an, welche Partei am besten zu den Inhalten passt, die Ihnen am wichtigsten sind.

Heute im RUMS-Brief:

  • Junge Leute I: Uni macht auf Wohnungsnot der Studis aufmerksam
  • Junge Leute II: Sport und Chillen sind beliebte Hobbys
  • Junge Leute III: 321 Ausbildungsplätze sind noch frei
  • Sondervermögen: Kommunen bekommen wohl weniger als erwartet
  • Busse I: Umleitungen wegen CSD
  • Busse II: Schon wieder Umleitungen, diesmal wegen Friedrich Merz
  • Grunderbe-Experiment in Münster: Was wird aus 20.000 Euro?
  • Klima-Update: Fischsterben im Kastellgraben
  • Korrekturen: Freitags ne Samstagabendshow, ist klar …
  • Ein-Satz-Zentrale: Trockener Lamberti-Brunnen
  • Unbezahlte Werbung: Crowdfunding für Film über Münster 2095
  • Drinnen und Draußen: Kreuzviertelfest und Brausepalast

Nummer 2: Unser OB-Check

Am 8. September, also sechs Tage vor der Wahl, nehmen wir die drei Oberbürgermeister-Kandidaten mit den größten Chancen noch einmal persönlich unter die Lupe. In der Kneisterei stellen sich Georg Lunemann (CDU), Stephan Brinktrine (SPD) und Tilman Fuchs (Grüne) unseren Fragen. Den Gesamtüberblick über die Positionen aller OB-Kandidat:innen haben wir schon Ende Juli veröffentlicht. Schauen Sie gerne noch mal in den RUMS-Beitrag.

Verfolgen können Sie die Veranstaltung per Livestream. Den Link gibt’s, wenn Sie sich anmelden. Für alle, die sich schon angemeldet haben und einen der Vor-Ort-Plätze in der Kneisterei ergattert haben: Der Veranstaltungsort ist wegen des Denkmalschutzes leider nicht barrierefrei. Aber trotzdem, wir freuen uns auf Sie! (ani)

Einladung
08Sep. 2025

Hybrid-Veranstaltung 08. September 2025, 19:00 Uhr

Der große RUMS-OB-Kandidaten-Check | Was wollen die, die regieren wollen?

„Wir müssen reden“ (#14)

Zu Gast Georg Lunemann (CDU), Stephan Brinktrine (SPD) und Tilman Fuchs (Grüne)
Moderation Ralf Heimann, Anna Niere
Veranstaltung ansehen

Wer wird neuer Oberbürgermeister für Münster? Darüber entscheiden Sie bei der Kommunalwahl am 14. September. Die besten Chancen haben Georg Lunemann (CDU), Stephan Brinktrine (SPD) und Tilman Fuchs (Grüne). Aber was haben sie vor? Was wollen sie erreichen? Was ist ihnen wichtig? Das werden wir die drei Kandidaten fragen.

Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht, aber wir führen eine Warteliste und es rücken immer wieder Interessent:innen nach. Wenn Sie gern live vor Ort dabei sein möchten, melden Sie sich bitte hier an – vielleicht ergattern Sie ja noch einen Platz.

Falls Sie nicht vor Ort dabei sein können: Wir übertragen die Veranstaltung live per Zoom. Den Zoom-Link finden Sie auf unserer Veranstaltungsseite.

mehr dazu

Kurz und Klein

+++ Die Uni Münster fördert begabte Studierende mit dem ProTalent-Stipendium. Normalerweise gibt es für die Glücklichen, die die Förderung erhalten, ein großzügiges Taschengeld. Uni-Rektor Johannes Wessels bittet potenzielle Geldgeber:innen in einer E-Mail, die RUMS vorliegt, jetzt aber auch um Wohnraum: „Ein weiteres dringendes Thema ist die Wohnungsnot unserer Studierenden, insbesondere der Erstsemester. Wenn Sie ein Zimmer oder eine Wohnung zur Miete anbieten können, wäre das eine große Hilfe“, schreibt Wessels. Besser könnte man die Verzweiflung wohl nicht rüberbringen. In diesem RUMS-Brief haben wir übrigens kürzlich ein Worst-of-Wohnen in Münster zusammengestellt. (sfo)

+++ Die Stadt hat Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren gefragt, was sie gerne in ihrer Freizeit machen. Ergebnis: Ganz hoch im Kurs stehen mit jeweils über 80 Prozent Sport (vor allem Fußball, Schwimmen und, wir sind hier ja schließlich in Münster, Radfahren), mit Freund:innen abhängen und zu Hause chillen. Mehr als ein Drittel ist in einem Verein aktiv. Fast 4.400 Jugendliche haben an der Online-Umfrage teilgenommen. Die Antworten sind wichtig, um die Jugendarbeit in Münster weiterzuentwickeln, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. (sfo)

Ankündigung des Festes Schauraum der Museen und Galerien in Münster vom 4. September bis zum 6. September 2025
Weitere Informationen finden Sie hier!

+++ Kommen wir von den Hobbys der jungen Generation aber jetzt mal zum Ernst des Lebens: Traditionell beginnt im August das Ausbildungsjahr, aber Ende des Monats sind noch immer viele Stellen unbesetzt. Insgesamt sind 321 freie Ausbildungsplätze bei der Agentur für Arbeit in Münster gemeldet. Gleichzeitig suchen 220 Jugendliche eine Stelle und lassen sich von der Arbeitsagentur beraten. Rein rechnerisch gibt es für alle Jugendlichen, die noch eine Berufsausbildung machen wollen, gute Chancen auf einen Platz. Besonders gefragt sind laut Agentur für Arbeit angehende Kaufleute, Verkäufer:innen, (zahn-)medizinische Fachangestellte sowie Fachkräfte für Lagerlogistik. Die IHK Nordwestfalen zeigt sich besorgt über die Besetzungsschwierigkeiten am Ausbildungsmarkt. In einer Pressemitteilung schreibt die Kammer, dass fast 45 Prozent der Betriebe dieses Jahr keine Bewerbung für einen Ausbildungsplatz erhalten hätten. Wer mehrmals keine Bewerbungen erhalte, der ziehe sich irgendwann aus der Ausbildung zurück, heißt es in der Mitteilung. Häufiger Grund für den Bewerbermangel sei die sinkende Zahl an Schulabgänger:innen. Allerdings stellen acht von zehn Betrieben eine unzureichende Qualifikation der Bewerber:innen fest. 65 Prozent lehnen deshalb laut der IHK-Ausbildungsumfrage potenzielle Azubis ab. (sfo)

+++ Seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland waren die Städte und Gemeinden noch nie so knapp bei Kasse wie jetzt. Auch in Münster ist die Finanzlage kurz vor der Kommunalwahl dramatisch (RUMS-Brief). Sylvia Rietenberg, grüne Bundestagsabgeordnete für Münster, sagt: „Mit dem Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität, das die Grünen zum Ende der letzten Legislatur mit ermöglicht hatten, hat die derzeitige Bundesregierung nun die Riesenchance, das Leben der Menschen zu verbessern.“ Die Chance mag da sein – allerdings ist noch unklar, wie viel die Kommunen vom Infrastruktur-Sondervermögen abbekommen werden. Das hat eine Recherche von „Correctiv“ ergeben. Im Herbst sollen die ersten 100 der insgesamt 500 Milliarden Euro über die Länder bei den Städten ankommen, damit kaputte Straßen, marode Brücken oder gammelige Schulen auf Vordermann gebracht werden können. Der größte Batzen, nämlich 21 Milliarden, soll nach Nordrhein-Westfalen gehen, doch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst will offenbar nur die Hälfte an die Kommunen weitergeben. Die grüne Bundestagsfraktion hat deshalb einen Antrag gestellt, der die Vergabekriterien fürs Infrastrukturgeld schärft. Nach Einschätzung von Sylvia Rietenberg sollen die Kriterien dafür sorgen, dass das Sondervermögen auch wirklich vor Ort ankommt. (sfo)

+++ Morgen ist wieder ganz schön was los: Die Parade zum Christopher Street Day zieht durch Münster. Wegen der großen Demo für Vielfalt und Akzeptanz werden nahezu alle Buslinien umgeleitet, berichten die Stadtwerke (hier als Servicemeldung bei den Westfälischen Nachrichten). Der Hauptbahnhof ist deshalb zeitweise nicht erreichbar. Falls Sie lieber mitfeiern wollen, kommen Sie um 14 Uhr in die Himmelreichallee. Dort startet der diesjährige CSD in Münster. (sfo)

+++ Ach ja, am Montag ist auch wieder Halligalli in der Innenstadt angesagt. Nur ist dann der Anlass nicht so kunterbunt wie beim CSD: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) besucht die nordrhein-westfälische Landesregierung im Rathaus, weshalb die halbe City abgesperrt ist, berichtet die Polizei auf Insta. Konkret: Von 6 bis rund 13 Uhr ist der Prinzipalmarkt für den Fahrrad- und Fahrzeugverkehr geschlossen, der Syndikatplatz und der Platz des Westfälischen Friedens sogar auch für Fußgänger:innen. Immerhin bleiben die Geschäfte offen. Ein Bündnis verschiedener linker Polit-Gruppen aus Münster hat bereits Protest gegen den Besuch von Merz angekündigt. Sie kritisieren den Umgang der Bundesregierung mit dem Nahostkonflikt. (sfo)

Grunderbe für Münster: Was kann aus 20.000 Euro werden?

Stellen Sie sich vor, alle würden gleich viel erben. Genau das hat Christoph Prüm mit seiner Stiftung ausprobiert: Im November wird in Münster ein Grunderbe verlost. Wie aus einer Utopie Realität werden soll.

Was würden Sie machen, wenn Sie auf einmal 20.000 Euro erben würden? Ein Auto kaufen? Das Geld in ETF oder Aktien anlegen? Eine Weltreise machen?

Christoph Prüm ist der Überzeugung, dass jede:r 20.000 Euro erben sollte – bedingungslos und unabhängig von jeglichen anderen Faktoren. Deswegen hat er die Stiftung „Ein Erbe für Jeden“ gegründet, die jedes Jahr ein Grunderbe verlost. Im November wird ein Mensch aus Münster das Geld gewinnen.

Für Prüm ist die Erbschaftslotterie eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Denn nicht jede:r erbt. Mehr als ein Drittel der Deutschen weiß nicht, ob sie erben werden. Das zeigen Zahlen einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach, die vergangenes Jahr im Auftrag der Deutschen Bank herausgekommen ist. Dort haben ein Drittel angegeben, bereits geerbt zu haben, und weniger als ein Viertel, in den nächsten Jahren zu erben.

Prüm hält diese Differenz für ein Problem. „Jeder Mensch hat Anspruch auf ein Stück dieser Welt“, sagt er. Und meint das nicht im übertragenen Sinne, sondern ganz konkret: Nahrung, ein Dach über dem Kopf, Kapital, mit dem man etwas anfangen kann. Für Prüm geht es um Eigenverantwortung. Er träumte seit der Jugend von der Idee des Grunderbes für alle. Jetzt – mit 75 als Rentner – hat der ehemalige Handwerker sie umgesetzt.

Seit 2019 verteilt seine Stiftung Grunderben. Die Summe ist immer gleich: 20.000 Euro. Drei Menschen aus ganz Deutschland pro Jahrgang, die im jeweiligen Jahr 30 werden, haben bisher gewonnen – zwölf insgesamt. Vorab werden die drei Städte und Landkreise in Deutschland ausgelost, in denen gewonnen werden kann. Vergangenes Jahr war zum Beispiel der Kreis Borken dran, der Gewinner kam aus Bocholt.

Zwischen Altersvorsorge und Weltreise

In Münster werden rund 5.000 Menschen 30 Jahre alt. Sie könnten theoretisch alle im Lostopf landen. Angemeldet haben sich bisher etwas mehr als 100. Für Prüm ist es besonders spannend, zu lesen, was die Menschen mit dem Grunderbe vorhaben. Das wird bei der Anmeldung abgefragt. Was ist den potenziellen Gewinner:innen wichtig?

Viele schreiben, sie sehen die 20.000 Euro als Chance, endlich Eigenkapital für eine Wohnung oder ein Haus anzusparen, Schulden abzubauen oder sich durch Weiterbildung beruflich neu zu orientieren. Andere würden das Geld langfristig anlegen, um ihre Altersvorsorge zu stärken. Und ja, auch Träume wie eine Weltreise oder ein Camper-Van tauchen in den Antworten auf.

Das Geld soll aber nicht direkt auf den Kopf gehauen werden – es gibt Regeln. Die wichtigste: In den ersten drei Jahren dürfen die Gewinner:innen das Geld nicht ausgeben, sondern nur anlegen. Sie können die Zinsen nutzen, aber sollen keinen spontanen Flug nach Australien buchen. „Das soll eine kleine Hilfe sein“, sagt Prüm. „Viele Menschen wissen gar nicht, wie es sich anfühlt, eine größere Summe auf dem Konto zu haben. Nach drei Jahren können sie freier damit umgehen.“

Tatsächlich gehen die, die bereits die drei Jahre Wartezeit hinter sich haben, umsichtig mit dem Geld um, sagt der Stiftungsgründer. Niemand habe es sinnlos verprasst. Viele legten es in Immobilien an oder auf Festgeldkonten.

Grunderbe als Pflicht für alle

Die Grunderbe-Interessierten aus Münster erwarten selbst kein oder nur ein sehr kleines Erbe, schreiben sie. Für sie wäre das Grunderbe nicht nur ein finanzieller Schub, sondern ein Stück Chancengleichheit.

Das ist der Ansatz der Stiftung, dahinter steckt eine größere politische Idee. Prüm möchte am liebsten das deutsche Erbrecht ergänzen. Das basiert bisher auf zwei Säulen: genetische Verwandtschaft oder ein Testament. Wer mit sogenannten Erblassern verwandt ist, darf erben. Wer im Testament steht, auch. Noch einfacher gesagt: Man bekommt erst Geld, wenn jemand verstorben ist. Wer keine reiche Familie hat oder nicht in einem Testament bedacht wird, geht leer aus.

Das Grunderbe soll diesen Kreis erweitern: Jeder Mensch bekommt einmal im Leben ein Mindest-Erbe. Finanziert würde es in Prüms Konzept nicht vom Staat, sondern von denen, die ohnehin schon viel erben. Sie müssten der Gesellschaft einen Pflichtteil überlassen, sozusagen. Fünf Prozent der jährlichen Erbmasse in Deutschland würden schon ausreichen, um allen jungen Erwachsenen 20.000 Euro zu geben – und das seien bis zu 400 Milliarden Euro, rechnet Prüm vor.

Die Idee vom Grunderbe ist nicht komplett neu, einige Parteien fordern die Umsetzung schon seit Jahren auf Bundesebene. Die Jusos fordern beispielsweise 60.000 Euro Grunderbe für alle, die Linke 50.000 Euro. Der ehemalige Kanzlerkandidat der SPD, Martin Schulz, forderte seinerzeit ein Chancenkonto mit 20.000 Euro für alle. Auch in der CDU gibt es Sympathisant:innen: Der ehemalige Generalsekretär Mario Czaja würde gern alle Menschen zum 18. Geburtstag 10.000 Euro schenken, um für gleiche Startchancen zu sorgen. Der französische Star-Ökonom Thomas Piketty fordert sogar ein Erbe in Höhe von 120.000 Euro für alle 25-Jährigen.

Auch die Forschung hat ein konkretes Konzept für ein Grunderbe entwickelt: Ein staatlich finanziertes Grunderbe von 20.000 Euro für alle Volljährigen könnte in Kombination mit höheren Steuern auf Vermögen die Ungleichheit in Deutschland deutlich verringern, hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ausgerechnet. Die Voraussetzung: Das Geld müsste zweckgebunden für Ausbildung, Wohneigentum, Unternehmensgründungen oder Altersvorsorge eingesetzt werden. So entstünde ein solides Startkapital, das gerade jungen Menschen mehr Sicherheit und Handlungsspielraum verschafft.

Höhere Steuern für die Reichen

Die Kosten von etwa 15 Milliarden Euro pro Jahr ließen sich über eine leicht höhere Steuer für große Erbschaften und Vermögen decken, schreibt das DIW. Und das sogar ohne große wirtschaftliche Schäden.

Das bisher verteilte Geld der Stiftung kam von einem privaten Großspender, einem Freund von Prüm. Nach der diesjährigen Verlosung wird dieser Topf leer sein, zumindest vorerst. „Dann haben wir zwölf Mal 20.000 Euro ausgeschüttet, und das war’s erst einmal“, sagt er. Spenden will er nicht sammeln. „Ich will nicht, dass die Leute, die es eigentlich kriegen sollen, es auch noch finanzieren.“

Ob es in Zukunft weitere Grunderben geben wird, hängt davon ab, ob sich neue Unterstützer:innen finden. Bis dahin konzentriert sich Prüm auf die Dokumentation des Projekts. Gewinner:innen geben jedes Jahr Interviews, die wissenschaftlich ausgewertet werden. „Es geht nicht nur ums Geld, sondern darum, das Bewusstsein zu verändern“, sagt er.

Deshalb sind auch die Fragen an die Gewinner:innen vor der Bewerbung so wichtig: Was würden Sie mit dem Geld machen? Erwarten Sie ein privates Erbe? Wie würde das Grunderbe Ihr Leben verändern? Und wie die Gesellschaft?

„Wir lenken den Blick erst auf das eigene Leben und dann auf die Gesellschaft“, erklärt Prüm. „Das ist eine Bewusstseinsweiterung. Nicht nur an sich selbst denken, sondern an das große Ganze.“

Für Prüm selbst war das Thema immer auch eine persönliche Frage. Seine eigenen Kinder haben mit 30 jeweils 20.000 Euro bekommen. Den Rest seines Erbes hat er in die Stiftung gesteckt. Ein Luxus, den nicht jede:r hat. „Es geht darum, Verantwortung für sich und die Welt zu übernehmen“, sagt Prüm. „Jeder sollte ein Stück davon bekommen.“ (ani)

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Wahlwerbung von der ÖDP (Kommunalwahl 2025)
www.oedp-muenster.de
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Klima-Update

+++ Wenn Sie letztens am Aasee spazieren waren, ist es Ihnen bestimmt schon aufgefallen: Die Stadt versorgt den See gerade wieder mit Frischwasser und hat dort Belüfter installiert, um das Ökosystem zu schützen. Im Kastellgraben (ausgerechnet hinter dem Institut für Evolution und Biodiversität) sind die Sauerstoffwerte im Wasser so stark gesunken, dass rund einhundert Fische gestorben sind. Zurückzuführen sind die hohen Werte laut der Stadt auf die anhaltende Trockenheit und das heiße Wetter der vergangenen Wochen. Zusätzlich zur Sauerstoffarmut sind noch Schwefelwasserstoffe aus dem Sediment des Grabens freigesetzt worden, die für Fische giftig sind. „Im Kastellgraben können wir nicht wie am Aasee mit Belüftern gegensteuern. Dafür ist das Wasser dort nicht tief genug, und die Technik würde die Situation eher verschärfen, weil Sediment vom Boden aufgewirbelt und somit der Sauerstoffverbrauch weiter erhöht würde“, sagt Umweltamt-Leiter Peter Driesch in einer Pressemitteilung der Stadt übers Fischsterben. Für Menschen und Haustiere besteht am Kastellgraben keine Gefahr. Einzig: Das faule Wasser stinkt ganz schön übel. (sfo)

Korrekturen

+++ Am Dienstag hieß es im RUMS-Brief, Baddabäm sei eine Samstagabendshow, die diesen Freitag um 19:30 Uhr in der B-Side losgeht. Sie merken’s selbst, oder? Hier sind wir natürlich mit den Daten total durcheinander gekommen. Richtig ist: Die Show findet morgen um 20 Uhr statt. Immerhin hatten wir Ihnen den richtigen Veranstaltungsort genannt. Karten für morgen gibt’s übrigens noch hier.

+++ In der Ein-Satz-Zentrale hatten wir gemeldet, dass ein Drogendealer überführt werden konnte, weil seine Kopfhörer von der Polizei geortet wurden. Ein wichtiges Detail haben wir vergessen: Die Kopfhörer wurden gestohlen, deshalb hatte die Polizei überhaupt danach gesucht. Ist auch korrigiert.

Ankündigung der Langen Nacht der Universitätsmedizin Münster am 12. September 2025 von 16 bis 22 Uhr
Weitere Informationen finden Sie hier!
Ein-Satz-Zentrale

+++ Der Schwester-Laudeberta-Weg am Ufer der Aa ist ab Montag bis Mitte November gesperrt, weil eine Brücke saniert werden muss. (Bistum Münster)

+++ Ab Montag will die Stadt den Emmy-Herzog-Platz in Rumphorst begrünen und mit Sitzbänken ausstatten. (Stadt Münster)

+++ Aus dem Lamberti-Brunnen sprudelt gerade kein Wasser und die Stadtwerke schauen jetzt, wie sie den kaputten Brunnen reparieren können. (Antenne Münster)

+++ Das alte Westfalen-Gelände in Angelmodde soll in ein Quartier mit 450 Wohnungen umgebaut werden. (Stadt Münster)

+++ Da, wo früher das Paul-Gerhardt-Haus stand, hat die Franziskus-Stiftung diese Woche den Grundstein für den neuen Pflegecampus gelegt. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die Stadt fördert seit dieser Woche wieder Projekte in Coerde mit jeweils 1.000 Euro. (Stadt Münster)

+++ Obwohl man das bei dem Namen gar nicht erwarten würde, bleibt das Geschäft der Modemarke „Closed“ am Alten Fischmarkt trotz Insolvenz geöffnet. (Westfälische Nachrichten)

+++ In Münster wurden im August deutlich mehr neue Stellen gemeldet, besonders im öffentlichen Dienst, wo viele Beschäftigte in Rente gehen. (Arbeitsagentur Ahlen-Münster)

+++ In Münster wurden 2024 rund 4,8 Millionen Euro eingesetzt, um Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu fördern. (Landschaftsverband Westfalen-Lippe)

+++ Der ADFC Münster hat mit allen acht Oberbürgermeisterkandidat:innen Interviews über die Verkehrspolitik geführt und diese als Videos bei Youtube hochgeladen. (ADFC Münster auf Youtube)

Unbezahlte Werbung

Die Filmemacher Tobias Grimstein und Jasper Rott aus Münster haben als „Epilog Pictures“ schon einige Kurzfilme produziert. Ihr Genre: Apokalypse. Das verstehen sie als politische Kunstform – was könnte uns eigentlich bevorstehen, wenn die Welt so weitermacht wie bisher? In ihrem aktuellen Projekt „Leech“ geht es um die Teenagerin Tyra, die in einem dystopischen 2095 lebt. Bisher haben die beiden ihre Filme zu zweit umgesetzt – das wollen sie mit „Leech“ ändern. Damit sie noch professioneller und vor allem mit einer Filmcrew arbeiten können, brauchen sie, klar, Geld. Wenn Sie den Filmdreh in Münster unterstützen wollen, finden Sie hier die Crowdfunding-Kampagne (Achtung, läuft nur noch bis Sonntag!) – und hier ein Video. Darin sehen Sie erste eindrucksvolle Bilder aus dem Teaser zu „Leech“, außerdem geben Tobias Grimstein und Jasper Rott weitere Infos zum Projekt. Uns gefallen der markante Stil und die Detailverliebtheit sehr und wir würden den Film sehr gerne schauen!

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Svenja Stühmeier hat heute ein paar besonders interessante Veranstaltungen für Sie herausgesucht:

+++ Das Solifestival „Subunion“ feiert heute Subkultur. Los geht es ab 17 Uhr an der Sputnikhalle. Die ganze Nacht lang werden vier Floors bespielt, außerdem gibt’s Live-Rap und Poetry Slam. Als Eintritt dürfen Sie gerne eine Spende fürs Triptychon da lassen. Hier finden Sie das komplette Programm.

+++ Das Kreuzviertelfest steht am Wochenende an. Heute Abend um 22 Uhr geht es los mit „Kino wie vor 100 Jahren“ in der Heilig-Kreuz-Kirche, alle weiteren Programmpunkte finden Samstag und Sonntag statt. Hier finden Sie einen Zeitstrahl.

+++ Im Kurz und Klein haben Sie’s schon gelesen: Am Samstag geht die CSD-Demo, als Höhepunkt der Pride Weeks in Münster, um 14 Uhr an der Himmelreichsallee los. Hier finden Sie den Tagesplan, hier Infos zu Blöcken und Route. Falls Sie noch Lust auf Input haben: Am Sonntag um 15 Uhr führt Naomi Roth durch die Dauerausstellung der Villa Ten Hompel. Schwerpunkt: queeres Leben während der NS-Zeit und darüber hinaus. Die Teilnahme kostet nichts.

+++ Am Sonntag wird das Gleis 22 zum „Brausepalast“. Das ist eine Party für alle Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre, organisiert von der Lebenshilfe. Sie steigt von 14 bis 18 Uhr, ein DJ legt auf. Der Eintritt ist frei, es gibt Getränke und Waffeln.

+++ Schauen Sie Montagabend gegen 18 Uhr doch mal am Hauptbahnhof vorbei. Das Comedy-Format „Nightwash“ ist in Münster im Rahmen seiner Bahnhofstour zu Gast. Die Comedians Anissa Loucif und Benni Stark treten auf. Für die Show müssen Sie nichts zahlen.

+++ Zum Schluss ausnahmsweise ein Tipp, der noch etwas in der Zukunft liegt: das Badda-Barcamp zum Thema Bürokratie. „Barcamp“ bedeutet: Die Organisator:innen haben sich um Dinge wie Räume, Catering und Werbung gekümmert. Die Inhalte werden allerdings am Tag selbst von den Teilnehmenden gestaltet. Möchten Sie einen Erfahrungsbericht teilen? Fachlichen Input geben? Das Thema Bürokratie kreativ beackern? Oder wollen Sie einfach nur neugierig zuschauen? Alles ist möglich und willkommen. Falls Sie Interesse haben, können Sie bis zum 7. September hier ein Ticket erwerben (zwischen 0 und 35 Euro) und am 20. September von 9 bis etwa 15 Uhr ins Kreativhaus kommen.

Am Dienstag schreibt Ihnen Sebastian Fobbe. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

Herzliche Grüße
Anna Niere

Mitarbeit: Sebastian Fobbe (sfo), Jan Große Nobis (jgn), Svenja Stühmeier (sst) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Maria Schubarth

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PS

Die Maus ist wieder da! Nachdem das Wahrzeichen des WDR mehrere Wochen auf Kur war, ist sie jetzt endlich wieder da und wurde gebührend auf ihrem gewohnten Platz in der Kölner Innenstadt begrüßt. Anfang des Monats wurde die Maus von einem Unbekannten in Brand gesetzt, sichtlich mitgenommen wurde sie dann erstmal wieder grunderneuert. Heute morgen wurde sie von jubelnden Kindern (und denen, die es innerlich noch sind) in Empfang genommen. (ani)

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