Das Bistum und der Satanismus | Bezirksvertretung lost Bürgermeister | Unbezahlte Werbung: Ein Buch über Krebs

Porträt von Sebastian Fobbe
Mit Sebastian Fobbe

Guten Tag,

zu meinem Beruf als Journalist gehört es, den Dingen auf den Grund zu gehen. Oft stößt man dabei auf Geschichten, die einen stutzig und manchmal sogar sprachlos machen.

So ist es mir auch bei der Recherche für den heutigen RUMS-Beitrag gegangen. Denn es geht um ein Thema, um das eine hitzige und emotionale Debatte geführt wird.

Anlass für meine Recherche war ein Artikel, den ich im März im Nachrichtenmagazin „der Spiegel“ gelesen habe. Die Überschrift lautet: „Im Wahn der Therapeuten“. Die Kurzfassung lautet: Einige Psychotherapeut:innen sollen ihren Patient:innen so lange Missbrauch durch satanistische Geheimkulte einreden, bis sie schließlich selbst daran glauben.

Das zentrale Schlagwort ist dabei der Begriff „rituelle Gewalt“, über dessen Auslegung kontrovers gestritten wird. Denn bisher fehlen Beweise wie Strafprozesse oder Verurteilungen, die ein solches Täternetzwerk ans Tageslicht gebracht hätte.

In dem Bericht des „Spiegels“ spielt auch das Bistum Münster eine Rolle. Über Jahre hinweg stand eine Beratungsstelle des Bistums in der Kritik, die sich auf die Arbeit mit Betroffenen von rituellem Missbrauch spezialisiert hatte. Die Beschwerden kamen dabei nicht nur aus der Fachwelt, sondern wurden auch von den Klient:innen der Stelle selbst geäußert.

Ich gebe zu: Die gesamte Geschichte hört sich zunächst ziemlich absurd an. Aber sie hat meine Neugier geweckt. Ich habe in den vergangenen Monaten mit mehreren Fachleuten über Satanismus in der Psychotherapie gesprochen und auch das Bistum mit meinen Rechercheergebnissen konfrontiert. Weiter unten finden Sie den Beitrag. (sfo)

Kurz und Klein

+++ Im Bistum Münster sind neue Missbrauchsfälle bekannt geworden. Ein 2008 verstorbener Priester der Borkener Gemeinde St. Remigius soll zu Beginn der 1990er-Jahre eine minderjährige Person mehrfach sexuell missbraucht haben. Der Priester hatte von 1977 bis 1989 in Borken gearbeitet. Gleichzeitig teilte der Missbrauchsbeauftragte des Bistums mit, dass Vorwürfe gegen einen anderen katholischen Geistlichen mit demselben Nachnamen erhoben werden. Die Person, die dem Bistum den Missbrauchsfall gemeldet hatte, soll laut Pressemitteilung dem Bistum einen Einsatzort genannt haben, an dem der Beschuldigte jedoch nie tätig war. Einer Bitte um weitere Hinweise sei die betroffene Person nicht nachgekommen. Das Ausbleiben bedaure das Bistum, heißt es in der Meldung. Beide Vorwürfe sind dem Bistum im April beziehungsweise Juli bekannt geworden. (sfo)

+++ In der „Trafostation“ an der Schlaunstraße, schräg gegenüber vom Buddenturm, geht Ende des Monats das Licht aus. „Ab November können wir den Raum nicht weiter finanzieren“, schreibt das Kulturprojekt bei Instagram. Die Gründe dafür seien so vielfältig wie die Menschen, die hinter dem Projekt stehen und sich bis zuletzt eingesetzt hätten. Der Kulturraum war im Jahr 2019 durch eine Crowdfunding-Kampagne entstanden, sehr viele Menschen hatten Geld zusammengetan. Zuletzt hatte man mit einem neuen Konzept versucht, den Kulturraum zu retten. Viele Kulturschaffende sollten die Miete gemeinsam tragen. Doch das hat offenbar nicht funktioniert. (rhe)

+++ Unbekannte haben in der Nacht zu Montag die Israelflagge vor der Bezirksregierung zerstört. Sie hatten den Mast aus der Verankerung gehoben und auf die Fahrbahn gelegt, weshalb ein Busfahrer die Polizei alarmierte. Wenige hundert Meter vom Dienstgebäude der Bezirksregierung entfernt fanden die Beamt:innen schließlich die zerrissene Israelflagge, die vergangene Woche gehisst worden war, um Solidarität mit dem angegriffenen Land auszudrücken. Auch in anderen Städten Deutschlands sind in den letzten Tagen Israelflaggen geschändet worden. In Mainz und Stuttgart hatten Unbekannte die Flaggen sogar verbrannt. Die Bezirksregierung hat Strafanzeige gestellt. Wenn Sie etwas gesehen haben oder etwas zu dem Vorfall berichten können, melden Sie sich bei der Polizei. (sfo)

+++ Wenn die Leute in Frankreich Dampf ablassen wollen, schreien sie laut „Punaise!“ Übersetzen kann man den Fluch mit „Verdammt noch mal!“, es kann aber auch „Reißzwecke“ bedeuten – oder „Wanze“. Das passt ironischerweise sehr gut zu einem aktuellen Thema, das in Frankreich gerade diskutiert wird. Die punaises de lit, also die Bettwanzen, sollen auf dem Vormarsch sein, so heißt es zumindest. Besonders schlimm soll es die Hauptstadt Paris erwischt haben, einige Horrorbilder haben Sie bestimmt schon in den sozialen Medien zu Gesicht bekommen. Die Westfälischen Nachrichten haben nun nachgeforscht, wie die Bettwanzensituation in Münster aussieht. Die Kurzfassung lautet: Dem Gesundheitsamt und der Hotellerie sind keine Fälle bekannt. Man könne trotzdem nicht ausschließen, dass sich die Krabbelviecher, die eine Zeitlang als ausgerottet galten, gerade wieder verbreiten. Warum? Laut französischem Umweltministerium haben die Wanzen mittlerweile eine Resistenz gegen Insektengifte entwickelt, außerdem brächten viele Menschen die Plagegeister unbemerkt im Reisegepäck aus dem Urlaub mit. Auch Frankreichs Gesundheitsminister entwarnt: Von einer nationalen Plage könne keine Rede sein. Wenn Bettwanzen durch die eigene Wohnung krabbeln, sei das aber die Hölle, sagt er. Immerhin: Krankheiten übertragen die Insekten nicht. (sfo)

+++ Ich weiß, ich weiß, Sie können bestimmt keine Coronanachrichten mehr lesen, aber mit dem Herbst beginnt auch wieder die Ansteckungssaison. Zum Auftakt eine vielleicht nicht ganz uninteressante Neuigkeit: Die neue Coronavariante „Pirola“ verursacht völlig andere Symptome als das, was wir bisher bei Covid-19 kannten. Juckende Augen, wunde Finger, Schwellungen im Mund, Durchfall oder Hautausschlag können jetzt theoretisch auf eine „Pirola“-Infektion hinweisen. Auf der Website des Robert-Koch-Instituts (RKI) findet man im Moment aber noch keine genauen Hinweise auf die neue Variante des Coronavirus. Das könnte auch daran liegen, dass dem RKI bisher nur drei bestätigte „Pirola“-Fälle in Deutschland bekannt sind, wie die Frankfurter Rundschau heute berichtet hat. Apropos: Die Wocheninzidenz liegt in Münster heute bei acht positiven PCR-Tests pro 100.000 Einwohner:innen. (sfo)

Beitrag von Sebastian Fobbe am 17.10.2023

Das Bistum und der Satanismus

Dom verwackelt

Das Bistum Münster hat trotz Kritik jahrelang eine satanistische Verschwörungslegende verbreitet. Am Ende schloss eine Beratungsstelle, aber der Mythos bleibt. Mit der Aufarbeitung tut sich das Bistum weiter schwer.

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Gewinner! Gewinner! Gewinner!

Am Ende sagte Martin Honderboom (SPD), der neue Bezirksbürgermeister für den Stadtbezirk Mitte, er sei vor allem erleichtert. Die entscheidende Stimme hatte der Zufall ihm gegeben. Das Los hatte entschieden, weil man sich nicht darauf einigen konnte, wer die Nachfolge des Grünen Stephan Nonhoff übernimmt (RUMS-Brief).

Nonhoff war im Streit gegangen, aber das führte nicht dazu, dass die Konflikte endeten. Sie setzen sich fort, auch ohne Nonhoff. Anders ließ sich das, was man hörte, wenn man sich umhörte, kaum deuten.

Dieser Posten sei einigen Menschen wohl sehr wichtig, hieß es da – wie wichtig, das sei manchen erst in den vergangenen Wochen klar geworden.

In der Bezirksvertretung Mitte gibt es oder gab es bislang wie im Stadtrat ein Bündnis aus Grünen, SPD und Volt. Die Grünen stellen mit sieben Sitzen die größte Fraktion, die SPD hat drei, Volt eine. Zusammen sind das elf, und das ist bei 19 Sitzen insgesamt eine solide Mehrheit.

Elf Stimmen sollten also eigentlich ausreichen, um als Kandidat der größten Fraktion die Wahl zum Bezirksbürgermeister zu gewinnen. In diesem Fall war das nicht so. Beim letzten Mal war das Gremium nicht vollständig. Kai Meyer vor dem Esche, der Kandidat der Koalition, bekam acht Stimmen, aber es stimmten auch acht Personen gegen ihn. Unter anderem fehlte die Stimme von Stephan Nonhoff, der zu seiner letzten Sitzung nicht gekommen war.

Danach hatte offenbar Martin Honderboom seine Chance gesehen, an das Amt zu kommen, zwar nicht mit den Stimmen aus dem eigenen Bündnis, aber Mehrheit ist Mehrheit. Wenn es jemandem gelingt, mehr Stimmen zu organisieren als der Gegenkandidat, kann man darin auch Gutes sehen. Es gibt keine dominierende Gruppe, die alles kontrolliert. Die Demokratie scheint dann zu funktionieren.

Eine versöhnliche Geste

Innerhalb eines Bündnisses sieht man das naturgemäß anders. Da ist es umgekehrt. Das Bündnis scheint in so einem Fall nicht mehr zu funktionieren, wenn jemand seine persönlichen Ambitionen über die gemeinsame Sache stellt. Und dieser Eindruck scheint in den vergangenen Wochen entstanden zu sein, zumindest auf einer Seite.

„Ich habe festgestellt, dass zur Vorbereitung dieser Wahl, auch wenn es nicht zur Einigung kam, viele Gespräche stattgefunden haben“, sagte Martin Honderboom.

Das war das, was man vielleicht unterm Strich noch einen Erfolg nennen konnte. Gleich nach der Wahl steuerte Honderboom auf Kai Meyer vor dem Esche, wie gute Gewinner es machen. Er schüttelte ihm die Hand, vielleicht etwas zu fest. Ganz offenkundig eine versöhnliche Geste.

Wie bei einem Tatort, an dessen Ende die entscheidende Szene noch einmal in der Rückblende gezeigt wird, sagte Honderboom: „Vielleicht haben es einige wahrgenommen, wir haben uns beide gerade abgesprochen, dass wir jetzt dieses Losverfahren anstreben, um wieder zu Sachthemen zurückzukehren.“ Das Los als kleinster gemeinsamer Nenner.

Was davor passiert war, lässt sich nur auf die Gefahr erzählen, dass einem schwindelig wird. Was in der Sitzung passieren würde, war vielen, die da jetzt saßen, auch als die Sitzung schon angefangen hatte, noch gar nicht klar.

Gina Auer, die Fraktionssprecherin der Grünen, schlug vor, die Entscheidung zu vertagen. Dann hätte man versuchen können, in weiteren Gesprächen das zu vollbringen, was in den vergangenen Wochen nicht gelungen war: einen Kandidaten oder eine Kandidatin zu finden, der oder die eine Chance hat, gewählt zu werden.

So aber schlug die FDP nun Martin Honderboom vor, die Grünen Kai Meyer vor dem Esche. Dann lehnte erst Honderboom ab, er trete nicht an, sagte er. Schließlich auch Meyer vor dem Esche. Man hätte da jetzt so noch bis Mitternacht sitzen können, doch dann opferte Paavo Czwikla (FDP) sich, um das unwürdige Schauspiel nicht noch unwürdiger in die Länge zu ziehen.

Czwikla wurde dann auch tatsächlich mit 14 Gegenstimmen nicht gewählt. Fünf Minuten Pause, neuer Wahlgang. Wieder im Rennen: Martin Honderboom und Kai Meyer vor dem Esche, die sich diesmal beide der Wahl stellten. Wieder die ganze Prozedur. Aufruf jeder einzelnen Person, einmal zwischen den Tischen an allen vorbei, Kärtchen einwerfen, zurück. Auszählen. Neun Stimmen der eine, neun Stimmen der andere. Wieder nichts. Stichwahl. Nächste Runde. Wieder das gleiche Ergebnis. Und am Ende entschied das Los.

Ein ziemliches Durcheinander

Man kann das Ergebnis unterschiedlich bewerten: Einerseits kann man sagen: Viel schlechter kann eine Amtszeit eigentlich nicht beginnen. Und ein viel schlechteres Bild kann ein Gremium, das eigentlich dazu da ist, sich um die Probleme anderer zu kümmern, nicht abgeben.

Es könnte aber auch sein, dass das unparteiische Los eine Möglichkeit eröffnet, Differenzen zu überwinden. Beide hatten die gleiche Chance, so gesehen war es eine faire Wahl.

Ganz so leicht wird es aber wohl nicht. Die Grünen hatten vorher angekündigt, das Bündnis zu verlassen, wenn ihr Kandidat nicht gewählt wird. Die Mehrheitsverhältnisse in der Bezirksvertretung könnten sich damit jetzt also neu ordnen. Nur wie?

Martin Honderboom hat seine neun Stimme mit großer Wahrscheinlichkeit von FDP, CDU, dem Linken Jörg Berning und dem fraktionslosen Gerwin Karafiol bekommen. Hätte Marvin Seidemann von der SPD am Dienstagabend nicht gefehlt, hätte Honderboom die Wahl möglicherweise verloren.

Es ist ein ziemliches Durcheinander, und wenn man ein Bild sucht, das diese Situation beschreibt, dann wäre das vermutlich ein Bild, auf dem ziemlich viele Scherben herumliegen.

„Ich wünsche uns gemeinsam Glück, hoffe, dass es weitergeht und sage nur recht herzlichen Dank“, sagte Martin Honderboom am Ende mit etwas zu großer Geste. Er werde versuchen, auch die auf seine Seite zu bringen, die ihn nicht gewählt haben. Etwas anderes wird ihm wohl auch nicht übrig bleiben. Sonst beschäftigt sich die Bezirksvertretung Mitte schon sehr bald wieder mit ihrem Lieblingsthema: mit sich selbst. (rhe)

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Longing for Peace / Sehnsucht nach Frieden!

Dienstag, 24. Oktober, 20:30 Uhr

Große emotionale Open-Air-Inszenierung auf dem Prinzipalmarkt.
Ein Zeichen der Hoffnung in unfriedlicher Zeit.

Lichtkunst: Michael Batz (Hamburg)
Live-Soundtrack: Matthias Loibner (Wien)

Dauer: etwa 45 Minuten
Eintritt frei

www.stadt-muenster.de/frieden/jubilaeum
Klima-Update

+++ Die FH Münster hat ihr neues Klimaschutzkonzept veröffentlicht. Darin stehen zum einen konkrete Pläne und außerdem weiterführende Ideen, was die Hochschule umsetzen will, um ihre Emissionen zu reduzieren. Es werden zum Beispiel Photovoltaikanlagen auf die Dächer von Fahrradstellplätzen gebaut. Außerdem soll es mehr Grün für Schatten und Abkühlung auf dem Campus geben. Es wird keine Veggie-Mensa geben, allerdings sollen pflanzliche Speisen jetzt besonders gut sichtbar präsentiert werden. Ob und wie das alles umgesetzt wird, will der neu gegründete Klimabeirat künftig in halbjährlichen Sitzungen überprüfen. Der Plan ist, dass die FH bis 2030 ihre Emissionen im Vergleich zu 2019 um etwa die Hälfte reduziert. Das sind ungefähr 14.000 Flüge vom Flughafen Münster/Osnabrück nach Mallorca und zurück weniger. (ino)

+++ Beim nächsten Nachhaltigkeitstag der Handwerkskammer soll es Anfang November um nachhaltiges Bauen gehen. Die Themen sind unter anderem: klimaschonende Baustoffe, die Wärmewende und Gebäudetechnik. Aus gutem Grund, denn kaum eine Industrie ist so klimaschädlich wie die Baubranche. Berechnungen der Vereinten Nationen zufolge verursacht das Errichten und Unterhalten von Gebäuden 38 Prozent der weltweiten Treibhausgase. Wie man in Zukunft keinen klimapolitischen Mist mehr baut, hat die Architektin Annette Hillebrandt von der Uni Wuppertal vor zwei Jahren im Podcast von Tilo Jung erklärt. Bis 2013 war Hillebrandt Professorin an der FH Münster. (sfo)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Die Dyckburgstraße in Sudmühle wird wegen Kanalarbeiten ab dem 23. Oktober für Autos und Fahrräder gesperrt. (Stadt Münster)

+++ Bei einer Untersuchung im Polizeipräsidium am Friesenring ist ans Licht gekommen, dass eine dreistellige Zahl an Verfahren, bei denen es darum geht, Menschen den Waffenschein wieder wegzunehmen, unbearbeitet herumliegt, teilweise seit Jahren. (Westfälische Nachrichten)

+++ Ein 75-köpfiges Team der Abfallwirtschaftsbetriebe wird im Herbst etwa tausend Tonnen Laub von der Straße fegen, aber nicht überall – zum Beispiel da nicht, wo Menschen selbst vor dem Haus fegen müssen. (Stadt Münster)

+++ Am ersten Schultag musste zwar niemand an Haltestellen warten, weil Buspersonal fehlte, aber doch in einigen Fällen, weil Busse Haltestellen oder Routen verpassten. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die Bürgerhalle im Historischen Rathaus wird im nächsten Jahr umgebaut, damit es drinnen nicht mehr so zieht. (Westfälische Nachrichten)

+++ Das Pelikanhaus am Clemenshospital, das zukünftig Angehörigen von schwerkranken Kindern während der Behandlung als Unterkunft dienen wird, hat Richtfest gefeiert. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die Bibliothek der Wirtschaftsfakultät ist nach einem Umbau größer als vorher. (Uni Münster)

+++ Eine neue Veranstaltungsreihe will weltweite Ansichten zu Frieden und Gerechtigkeit erkunden und darstellen. (Westfälische Nachrichten)

+++ Nachtbürgermeister:innen aus mehreren Städten in Nordrhein-Westfalen haben sich zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen. (Stadt Münster)

In eigener Sache

Für Sie zum Reinhören …

Podcast-Grafik mit Marc-Stefan Andres

Die Medienzeitschrift „Drehscheibe“ der Bundeszentrale für politische Bildung beobachtet die Entwicklungen und Trends im Lokaljournalismus und spricht mit Menschen, die neue Ideen und Konzepte voranbringen. Im aktuellen Drehscheibe-Podcast geht es um neue lokaljournalistische Start-ups. Darin erzählt RUMS-Mitgründer Marc-Stefan Andres mehr über die Hintergründe bei RUMS und darüber, welche Ideen, Pläne und Herausforderungen es gibt.

Unbezahlte Werbung

Wie sich der Alltag nach der Krebs-Diagnose anfühlt, das haben mehr als 30 Betroffene im Buch „Du musst den Drachen reiten“ aufgeschrieben: Erkrankte, ihre Eltern, Partner:innen und Kinder. Ehrlich und schonungslos berichten sie auf 300 Seiten von Schmerz, Unsicherheit und Todesangst. Aber auch von Zuversicht, Überlebenswillen und vielfältigen Bewältigungsstrategien in Zeiten der Krise. Herausgegeben wurde das von Charlotte Goetze illustrierte Buch von Ute Engelmann und Annette Waschbüsch, beide Betroffene von Brustkrebs. Annette Waschbüsch hat lange in Münster gelebt und hier als Journalistin gearbeitet, bevor sie nach Irland auswanderte. Eine weitere Betroffene aus Münster, die in dem Buch über die Diagnose ihrer Tochter schreibt, ist Kathrin Hartz, ebenfalls Journalistin. „Du musst den Drachen reiten“ ist letzte Woche im Koehler-Verlag erschienen, der Preis liegt bei 24,95 Euro. Ein Euro davon gehen jeweils an die Aktion „Wünschewagen“ des Arbeiter-Samariter-Bundes. (dte/rhe)

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Heute hat Deike Terhorst in die Veranstaltungskalender geschaut. Das sind ihre Empfehlungen:

+++ Im Haus Rüschhaus beginnt morgen um 19 Uhr eine Gesprächsrunde zum Thema „Sprachliche Gerechtigkeit? Das N-Wort, das Z-Wort und die Wörterbücher“. Eingeladen sind Laura Neuhaus, stellvertretende Leiterin der Duden-Redaktion, sowie Thomas Niehr, Sprachwissenschaftler an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Tickets gibt es für fünf Euro auf der Website der Burg Hülshoff.

+++ Ebenfalls morgen um 19 Uhr lädt der Verein Debatte zur digitalen Veranstaltung „Vertrauen ist gut!?“. In der Podiumsdiskussion soll der Blick auf unabhängige externe Ermittlungen zur Polizei, ihre Fehlerkultur und ihre Rolle in der Gesellschaft gerichtet werden. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Zugangsdaten für das Online-Event bekommen Sie, nachdem Sie sich per Mail angemeldet haben.

+++ Am Donnerstag um 19 Uhr liest Alexander Heflik, Sportchef der Westfälischen Nachrichten, aus seinem Buch „Erwin Kostedde. Deutschlands erster schwarzer Nationalspieler“ über eben jenen Ausnahmefußballer der 1970er, der seine Profikarriere beim SC Preußen Münster begann. Die Veranstaltung findet im Preußenstadion statt, der Eintritt ist frei.

+++ Am Freitag findet in der Halle Münsterland der „Sinn-Kongress“ für Soziale Innovationen statt. Es geht um Lösungen für eine nachhaltige Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Beginn ist um 10:30 Uhr, kostenlose Tickets und das Programm gibt es auf der Website der Veranstaltung.

+++ Die iranische Gruppe Hambastegi und der Verein für politische Flüchtlinge laden am Freitag um 18 Uhr zu einer Lesung ins Haus der Familie am Krummen Timpen. In „Iran – Die Freiheit ist weiblich“ porträtiert die deutsche Fernsehjournalistin Golineh Atai ihr Geburtsland aus dem Blickwinkel von neun Frauen. Die Schauspielerin Claudia Amm wird aus dem Buch vortragen, die Cellistin Donja Djember begleitet sie. Eintritt 10 Euro, ermäßigt 6 Euro.

+++ Franziska Gänsler liest am Freitag um 19 Uhr aus ihrem Debütroman „Ewig Sommer“. Das Besondere: Die Lesung findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „zwischen/miete“ in einer Wohngemeinschaft in Münster statt. Tickets sind für 5 Euro über die Website der Burg Hülshoff erhältlich. Wer sich anmeldet, erfährt dann auch gleich die Adresse der WG.

+++ Und zum Schluss noch einmal der Hinweis: Am Samstag und Sonntag findet im Localhost, also bei RUMS in der Redaktion, das „Runde Ecken“-Festival für improvisierte Musik statt. Sieben Bands und Musiker:innen spielen Songs aus verschiedenen Genres und lassen so etwas Neues entstehen. Einer der Organisatoren ist RUMS-Mitgründer Marc-Stefan Andres. Karten und weitere Infos zum Programm gibt es hier.

Am Freitag schreibt Ihnen Svenja Stühmeier. Genießen Sie das schöne Herbstwetter in dieser Woche.

Herzliche Grüße
Sebastian Fobbe

Mitarbeit: Ralf Heimann (rhe), Jan Große Nobis (jgn), Imke Noetzel (ino), Svenja Stühmeier (sst), Deike Terhorst (dte)
Lektorat: Maria Schubarth

PS

Als ich gestern Abend von der Arbeit nach Hause gelaufen bin, musste ich an einem Straßenschild kurz stehen bleiben. An dem Pfahl hingen Plakate, auf denen junge Menschen zu sehen waren, darunter auch ein Baby. Es sind Fotos von Menschen aus Israel, die bei den Terroranschlägen der Hamas verschleppt oder getötet worden sind. Wie viele Menschen seit dem Beginn des Kriegs am 7. Oktober ums Leben gekommen sind, lässt sich nur schwer sagen. Statista meldet heute 1.300 israelische Todesopfer und 2.800 Getötete im Gazastreifen. Die Folgen des Angriffs auf Israel sind für beide Seiten verheerend. Wenn Sie die Menschen mit Spenden unterstützen wollen, können Sie sich an die Deutsch-Israelische Gesellschaft, an Ärzte ohne Grenzen oder Caritas International wenden. Die Organisationen sammeln Geld, um den Menschen im Kriegsgebiet zu helfen. Und wenn Sie sich über die Lage im Nahen Osten informieren möchten, kann ich Ihnen den Presseclub vom Sonntag und diesen Artikel von David Ehl empfehlen, der bei Perspective Daily erschienen ist. (sfo)

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