CSD-Angriff: Verdächtiger in Untersuchungshaft | Wasserstoff-Pläne für Münster | Kompromiss für das Preußen-Stadion

Porträt von Constanze Busch
Mit Constanze Busch

Münster, 6. September 2022

seit Samstag sitzt der 20-jährige Mann, der mutmaßlich eine Woche zuvor den 25-jährigen trans Mann Malte beim Christopher-Street-Day angegriffen und tödlich verletzt hatte, in Untersuchungshaft. Die Polizei hatte letzte Woche etliche Zeugenhinweise, Bilder und Videos ausgewertet und dabei ein Bild des Tatverdächtigen gefunden. Eine Polizistin erkannte ihn am Freitagnachmittag am Hauptbahnhof und nahm ihn fest. Bisher hat der Mann noch keine Aussage gemacht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen ihn wegen Körperverletzung mit Todesfolge.

Laut Oberstaatsanwalt Dirk Ollech ist der 20-Jährige schon mehrfach „strafrechtlich in Erscheinung getreten“, es gab mehrere Verfahren wegen Körperverletzung. In einem Fall wurde er verurteilt (und ist damit einschlägig vorbestraft), allerdings nicht zu einer Haftstrafe. Im Jugendstrafrecht sind auch andere Sanktionen möglich, erklärt Dirk Ollech, beispielhaft nennt er Geldstrafen, gemeinnützige Arbeit oder Anti-Aggressions-Trainings.

Kundgebungen in Münster und ganz Deutschland

Kurz nachdem die Polizei am Freitagabend in einer Pressemitteilung über die Festnahme des Tatverdächtigen informiert hatte, begann am Prinzipalmarkt eine Kundgebung gegen queerfeindliche Gewalt. Mehrere tausend Menschen hatten sich zum Gedenken an den verstorbenen Malte vor dem historischen Rathaus versammelt. Im Laufe der Kundgebung wurde die Nachricht von der Festnahme bekannt gegeben. Die Teilnehmenden applaudierten daraufhin. Hass oder Häme gegenüber dem Tatverdächtigen war allerdings nicht zu spüren. Viele Teilnehmende waren einfach erleichtert.

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