Mallorca: Mutmaßliche Feuerwehrteufel in U-Haft | Wohnungsbau: Abstimmungsprobleme im Rat | 9-Euro-Ticket: großer Ansturm

Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Guten Tag,

wenn Sie gestern oder heute mit irgendeinem Medium in Kontakt gekommen sind, haben Sie sicher die Geschichte der 13 Kegelbrüder gehört, die auf Mallorca ein Feuer verursacht haben sollen und deswegen in Untersuchungshaft sitzen.

Falls nicht, hier die Kurzform: Der inzwischen europaweit bekannte Kegelclub „Stramm am Tisch“, zu dem laut der Stadt Münster auch sechs Feierwehrleute (sic!) aus Roxel und Albachten gehören sowie laut dem WDR ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung, soll sich nach seiner Ankunft am Ballermann innerhalb von wenigen Stunden so abgeschossen haben (Feuerwehrjargon: schlauchloses Löschen), dass danach eine Bar brannte. Why not? Moment, nein, das ist der Name der Bar („Why not Mallorca?“).

Der Wirt des Albachtener Stammlokals „Zum Ausspann“ hat der Bild-Zeitung über seine Kundschaft gesagt: „Das sind alles feine Jungs, die nie Stress machen. Ich habe noch nie einen von denen rauchen gesehen.“ Das kann natürlich auch daran liegen, dass wir in Nordrhein-Westfalen seit neun Jahren ein Rauchverbot haben und man von der Theke aus nicht erkennen kann, was draußen vor der Tür passiert.

Eine Ursache kann aber auch sein, dass Menschen auf Sauftrips manchmal vergessen, wer sie eigentlich sind – und die Übereinkunft gilt: „Was auf der Kegeltour passiert, bleibt auf der Kegeltour.“ Dieser Fall lehrt uns: Darauf verlässt man sich am besten nicht. Die Geschichte steht heute auf allen Titelseiten.

Wie es jetzt weitergeht, hängt davon ab, welche Zeitung man liest. Die Westfälischen Nachrichten schreiben, den Männern drohten zwischen einem und drei Jahren Haft. Die Bild-Medien schreiben von bis zu zehn Jahren. Wir machen keine Prognose, aber wir halten Sie weiter auf dem Laufenden. Die Stadt hat gestern angekündigt, sie bemühe sich um Aufklärung. (rhe)

Kurz und Klein

+++ 9-Euro-Ticket I: Gestern ist der Vorverkauf des 9-Euro-Tickets gestartet. Wer sich ein solches Ticket besorgt, hat eine Monatskarte für den Nahverkehr in ganz Deutschland und das eben für nur 9 Euro. Für viele ein verlockendes Angebot und entsprechend groß war auch der Ansturm am ersten Vorverkaufstag, berichtet Stadtwerkesprecher Florian Adler. „Wir haben gestern ungefähr 1.500 Papiertickets verkauft“, sagt er. „Viele Kunden haben gleich Monatstickets für den ganzen Sommer gekauft.“ Wie viele Kund:innen das Ticket digital bei den Stadtwerken gekauft haben, könne er nicht sagen. Fest stehe aber: Viele seien „heiß auf das 9-Euro-Ticket“ gewesen, ergänzt Adler. So heiß sogar, dass sich schon kurz vor der Öffnung um 9 Uhr eine Schlange am Stadtwerke-Servicecenter mobilé am Berliner Platz bildete. Dabei sei das Schlangestehen gar nicht nötig gewesen, sagt Adler, denn das 9-Euro-Ticket ist nicht limitiert. Ob der Ansturm anhält, ließe sich nicht sagen.

+++ 9-Euro-Ticket II: Gute Nachricht für Studierende: Sie können das Semesterticket im Sommer einfach für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr in Deutschland nutzen. Das schreibt der Studierendenausschuss AStA der Uni Münster in einer Rundmail an alle Studierende, die auch RUMS vorliegt. Unklar ist noch, wie die Kosten fürs Semesterticket erstattet werden. (sfo)

+++ 9-Euro-Ticket III: Mit dem Semesterticket können Studierende bis nach Enschede fahren – aber gilt das auch fürs 9-Euro-Ticket? Leider nein. Wie Westfalentarif klarstellt, gilt das Angebot nicht für Fahrten ins benachbarte Ausland. Einzige Ausnahme in Nordrhein-Westfalen ist der Aachener Verkehrsbund. Dort kann man mit dem Ticket auch Fahrten in die Niederlande unternehmen. (sfo)

+++ Im Sommer 2020 beauftragte der Rat die Verwaltung, ein Konzept für den Umgang mit den Kriegerdenkmälern in Münster zu erarbeiten. Um die Denkmäler entzünden sich immer wieder Debatten, weil sie kritischen Stimmen zufolge Kriegsverbrechen und Kolonialismus gutheißen (RUMS-Brief vom 14. Juli 2020). Nun hat die Stadt Lösungen vorgeschlagen, die die Botschaften der Kriegerdenkmäler historisch-kritisch mit Infostelen einordnen sollen. Angebracht werden sollen die Stelen an fünf Kriegerdenkmälern an der Promenade. Ob dieses Jahr alle Tafeln aufgebaut werden können, sei aber fraglich, weil die Rohstoffpreise gerade steigen. Je nachdem würde die Stadt dieses Jahr erst drei Stelen aufstellen oder das restliche Geld über die Spendenplattform betterplace.org einsammeln.

Das besonders umstrittene Traindenkmal am Ludgerikreisel soll einen deutlicheren Kommentar bekommen als andere Kriegerdenkmäler. Eine Bronzeplatte in der Nähe des Denkmals erinnert an Soldaten, die an Verbrechen in den deutschen Kolonien beteiligt waren. Das möchte die Stadt mit dem Satz „Die Stadt Münster bekennt sich zur deutschen Verantwortung für koloniales Unrecht und den Völkermord an den Herero und Nama zwischen 1904 und 1908. Münster, 2022“ auf der Infostele hervorheben.

Und auch ein anderes Denkmal soll stärker in den Fokus rücken. Allerdings ist dieses eigentlich schon lange verschwunden. Bis 1942 erinnerte nämlich ein Denkmal an den Westfälischen Frieden, doch dann montierten die Nazis es ab, schmolzen es ein und verarbeiteten es zu Munition. Nach Kriegsende wurde das ehemalige Friedensdenkmal am Kanonengraben aber nicht wieder aufgebaut. An all das soll eine weitere Infostele erinnern. (sfo)

+++ Wie gefällt es Ihnen eigentlich in Coerde? Das will die Stadt nun wissen – naja, vorausgesetzt, Sie wohnen auch da. Zu einigen Leuten, die in Coerde wohnen, sind Fragebögen unterwegs. Aus den Antworten soll ein umfassendes Meinungsbild entstehen, damit der Stadtteil besser nach den Wünschen der Menschen in Coerde weiterentwickelt werden kann. (sfo)

Zahlen, bitte.
Infografik zu Haushalten in Münster mit oder ohne Kinder

Im Jahr 2020 gab es in Münster 170.840 Haushalte. In 143.490 davon lebten keine Kinder. In knapp 13 Prozent der Haushalte wohnten Kinder zusammen mit zwei Elternteilen. In etwa 3 Prozent der Haushalte lebten Alleinerziehende.

(Quelle: Stadt Münster, Stand 2020)

Hier finden Sie alle unsere Infografiken. Sollte Ihnen eine davon besonders gut gefallen, teilen Sie sie gerne!

Regionaler Wohnungsbau: Das Problem mit der Augenhöhe

Eine Stadt allein kann das allgegenwärtige Wohnungsproblem nicht lösen, denn es hat viel mit Verflechtungen zu tun. Wenn das Wohnen in der Stadt zu teuer wird, ziehen die Menschen ins Umland. Dort steigen nicht nur die Preise, auch der Pendelverkehr nimmt zu. Alles hängt irgendwie miteinander zusammen.

Deswegen wollen die Kommunen in der Region enger zusammenarbeiten. Das klingt nach einer vernünftigen Idee. Die Ratssitzung am Mittwoch vermittelte allerdings einen Eindruck davon, wie kompliziert das werden kann. Denn dabei geht es nicht nur darum, pragmatische Lösungen zu finden, sondern auch um missverständliche Zwischentöne, alte Ressentiments und ganz grundsätzlich verschiedene politische Vorstellungen.

Auf dem Tisch lag ein Papier, das die Räte der Kommunen im Umland schon beschlossen hatten. Insgesamt sieben Punkte. In einem geht es um eine Studie zum Wohnungsmarkt in der Region, mit der wir uns im März schon beschäftigt haben – in den übrigen sechs um gemeinsame Ziele, ein regionales Wohnungsbauprogramm und einen Auftrag an die Stadtverwaltung. Die sollte prüfen, ob und wie man zusammen mit den Kommunen eine gemeinsame Wohnungsgesellschaft gründen könnte. Münster hat so eine Gesellschaft mit der Wohn- und Stadtbau bereits. Die Kommunen im Umland könnten so leichter selbst Wohnraum schaffen.

Münsters Bündnis aus Grünen, SPD und Volt hatte in dem Papier noch einige Änderungen ergänzt. In einem achten Punkt erinnert es die Stadtverwaltung daran, bei der Ausarbeitung an Münsters wohnungspolitische Grundsätze zu denken. In einem Absatz steht: „Die bereits in Münster geltenden Verpflichtungen zum klimagerechten Bauen müssen (…) an die Herausforderungen des Ziels der Klimaneutralität angepasst werden und somit die Grundlage für die gesamte Entwicklung innerhalb der Stadtregion bilden.“

„Ein Angebot von uns“

Die Diskussion begann mit einer Bitte des Oberbürgermeisters. Markus Lewe sagte, er habe am Morgen mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Stadtregion gesprochen. Die seien wegen der Änderungen doch etwas irritiert. Der Inhalt der eingefügten Passagen sei ja eh selbstverständlich. Ob man denn daraus nicht einfach Protokollnotizen machen könne. So hätten die Parteien die eigene Position klargestellt, aber sie wäre nicht Teil des Beschlusses.

Sylvia Rietenberg, Fraktionssprecherin der Grünen, sagte, wenn die Punkte doch so selbstverständlich seien, wie Lewe sage, dann könne man sie ja auch einfach in den Beschluss schreiben. Der Widerstand bestärke sie eher in der Überzeugung, dass die Ergänzung notwendig sei.

Lia Kirsch von der SPD holte etwas aus und erklärte den Hintergrund: Die Kommunen im Umland hätten keine eigene Wohnungsbaugesellschaften, keine Konversionsgesellschaft Konvoy und kein Programm, um sozialen Wohnraum zu schaffen. Das habe die Änderungen notwendig gemacht. „Es ist ein Angebot von uns“, sagte Kirsch. Man wolle die Kommunen mit Know-how unterstützen, wenn es darum gehe, eine eigene Wohnungsgesellschaft aufzubauen. Das sei aber nicht so gemeint, dass die anderen Kommunen alles so machen müssten wie in Münster.

Genau so könne man das geänderte Papier aber verstehen, sagte Ulrich Möllenhoff von der CDU. Die Formulierungen seien unscharf. Man lege fest, dass Grundstücke nicht verkauft, sondern in Erbpacht vergeben werden sollten, also im Eigentum der Stadt bleiben. Das sei auch in Münster noch gar nicht durchweg der Fall. Und dann dieser Satz, die Regeln aus Münster sollten zur Grundlage für die Entwicklung in der Region werden. Er könne gut verstehen, dass das im Umland falsch rüberkommen könnte, sagte Möllenhoff.

Früh Klarheit schaffen, Enttäuschungen vermeiden

Das denkt auch Jörg Berens, der Fraktionschef der FDP. So eine Formulierung stelle in Frage, ob man wirklich auf Augenhöhe zusammenarbeite, sagte er. Mit ihr mache man klar, dass eine gemeinsame Gesellschaft nur unter den in Münster geltenden Prämissen gegründet werden könne. „Das ist eine Vorfestlegung, die uns im Rahmen dieses Projektes ehrlicherweise nicht zusteht“, sagte Berens. Wenn man so etwas einseitig beschließe, stoße man den Kommunen vor den Kopf.

Michael Krapp von der ödp sieht das etwas anders. Er sagte, es sei wichtig, dass man früh klar mache, dass gewisse Dinge nicht verhandelbar seien – auch um Enttäuschungen zu vermeiden.

Und darum drehte sich die Debatte. Stellt Münster hier einfach klar, was es will? Oder nötigt es anderen die eigenen Regeln auf?

Markus Lewe sagte, den Kommunen sei ja bewusst, dass in Münster gewisse Standards gelten. Die wolle auch niemand in Frage stellen. Es gehe einfach darum, eine gemeinsame Vertrauensebene zu finden.

Das wiederum irritierte Albert Wenzel von den Grünen. Man habe doch lediglich die Verwaltung beauftragt, einige Punkte in die Diskussion einzubringen. „Wenn das jetzt nicht mehr im Rahmen der Möglichkeiten des Rates der Stadt Münster sein soll, Ihnen und der Verwaltung Aufträge zu geben, dann brauchen wir vielleicht die Vorlage nicht“, sagte Wenzel.

Lewe sagte: „Es ging eigentlich darum, dass wir einen einheitlichen Beschluss kriegen.“ Die anderen Punkte hätte man separieren müssen. Und so näherte man sich langsam dem Kern der Auseinandersetzung.

Vorgaben ja, aber separat

Mathias Kersting von der CDU wies darauf hin, dass der Änderungsantrag eben gerade kein Serviceangebot sei – „damit das Umland weiß, was wir hier Tolles in Münster machen“. Es sei mehr. „Es ist am Ende wieder der erhobene Zeigefinger aus Münster, der alles besser weiß und Telgte sagt, was sie machen sollen“, sagte Kersting.

Der parteilose Georgios Tsakalidis aus der Internationalen Fraktion sieht das eher umgekehrt. „Diese Städte gucken nach Münster“, sagte er. Dann meldete sich noch einmal Sylvia Rietenberg. Sie sagte, sie sei irritiert, wie dieser einfache Antrag jetzt uminterpretiert werde.

Martin Peitzmeier von der CDU fasste zusammen, es sei ja völlig in Ordnung, wenn der Rat der Verwaltung gewisse Vorgaben mache, aber das gehöre nicht in das gemeinsame Papier. Das sei eine interne Sache. Diese Vorgaben müsse man separat machen. Deswegen tue seine Partei sich mit den Änderungen so schwer.

Das wiederum erinnerte an die Debatte um den Musik-Campus, für den sich der Uni-Rektor vom Rat ein klares Bekenntnis wünschte, das Rathausbündnis mit diesem Bekenntnis aber gern noch verschiedene Bedingungen festschreiben wollte. Das hat möglicherweise auch mit verschiedenen Politikverständnissen zu tun.

Der Konflikt ergibt sich in Münster immer wieder. Beim Musik-Campus geht es der CDU um ein visionäres Jahrhundertprojekt, dem Bündnis, vor allem den Grünen, um eine pragmatische und möglichst bezahlbare Lösung für die Platzprobleme der Musikschule und des Sinfonieorchesters.

In der Debatte um die als „Flyover“ bekannt gewordene Fahrradbrücke am Kanonengraben wollte die CDU ein strahlendes Prestigeprojekt. Die Grünen wollten vor allem ein Verkehrsproblem lösen.

Und ein bisschen so ist es vielleicht auch in diesem Fall. Der Oberbürgermeister möchte eine interkommunale Zusammenarbeit mit Signalwirkung, Münsters Rathausbündnis vor allem möglichst viel klimaverträglichen Wohnraum. (rhe)

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Corona-Update

+++ Die Stadt meldet heute 221 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den letzten 24 Stunden. Die offizielle Wocheninzidenz liegt in Münster laut Robert-Koch-Institut bei 347 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner:innen in den letzten sieben Tagen. 1.761 Personen gelten als nachweislich infiziert. 206 Menschen sind seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit Covid-19 in Münster verstorben. (sfo)

+++ Bisher war die Ständige Impfkommission (Stiko) bekanntermaßen zurückhaltend, wenn es um die Kinderimpfung gegen Covid-19 geht. Nun empfiehlt sie aber generell eine Impfdosis für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren, am besten mit Biontech. Kinder, die vorerkrankt sind oder engen Kontakt zu Risikogruppen haben, sollten auch einen zweiten Piks bekommen. Im Spiegel begründet Stiko-Mitglied Martin Terhardt das „sehr ernst gemeinte und verantwortungsvoll ausgesprochene Angebot“ an die Eltern damit, dass man sich auf eine mögliche Infektionswelle im Herbst vorbereiten müsse. Wenn Sie dieses Angebot annehmen wollen, schauen Sie einmal hier vorbei. (sfo)

+++ Und dann erreicht uns eine Nachricht, die wohl gerade niemand gebrauchen kann: Die Affenpocken sind in Nordrhein-Westfalen angekommen. Vielleicht schießen Ihnen da die gleichen Gedanken in den Kopf, die Sie noch vom Beginn der Coronapandemie in Deutschland in Erinnerung haben: Was sind das für Viren? Wie stecke ich mich an? Bin ich gefährdet? Und wahrscheinlich kommt eine neue Frage dazu: Geht das Ganze jetzt wieder von vorne los? Gegen das Grübeln hilft Ihnen vielleicht dieses Video. Darin beantwortet Stephan Ludwig, Leiter des Instituts für Virologie an der Uni Münster und am Uniklinikum, grundlegende Fragen zu den Affenpocken. Und – so viel sei verraten – er entwarnt ein wenig: Affenpocken seien schon lange bekannt, es gebe auch Medikamente und Impfstoffe gegen das Virus. (sfo)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Nach 32 Monaten Pause war auf dem Promenaden-Flohmarkt viel los, das Geld saß aber offenbar nicht ganz so locker. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die Müllabfuhr verschiebt sich wegen des Feiertags am Donnerstag um einen Tag nach hinten. (Stadt Münster)

+++ Die Stadt will mehr Fahrradstellplätze am Bahnhaltepunkt Zentrum Nord bauen und auch an anderen Stellen in Mobilstationen investieren. (Westfälische Nachrichten)

+++ Der Autor Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki hat am Sonntag zusammen mit seiner Übersetzerin und seinem Übersetzer den Poesiepreis der Stadt Münster erhalten, musste aber absagen. (Stadt Münster)

+++ Das Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Münster hat erstmals zwei Vorsitzende – zwei Frauen, die unter anderem sexualisierte Gewalt in der Kirche aufarbeiten und verhindern wollen. (Domradio)

+++ Die Studierenden der Uni Münster wählen vom 30. Mai bis zum 3. Juni ihre Gremien, unter anderem das Studierendenparlament, die Fachschaftsvertretungen, die Ausländische Studierendenvertretung, die studentischen Mitglieder der Fachbereichsräte und die studentischen Mitglieder für den Senat. (AStA Uni Münster)

+++ Das Geschichtsmagazin „Q History“ von Radio Q hat sich mit Kaiser Wilhelm II., dem Namensgeber der Uni Münster, beschäftigt. (NRWision)

+++ Am Staufenplatz fehlt jetzt ein markantes Eckgebäude aus dem Jahr 1883. (Westfälische Nachrichten)

+++ Irgendein Trottel hat ein Hakenkreuz auf den Briefkasten der Grünen in Kinderhaus geschmiert. (Twitter/Grüne Münster Nord)

+++ 14 Menschen haben sich auf die Stelle als Nachtbürgermeister:in beworben. (Westfälische Nachrichten)

Unbezahlte Werbung

Den Biergarten am Fachwerkhaus an der Promenade mit der hübschen Gartenbeleuchtung kennen Sie vielleicht noch als Klamm & Heinrich. Die Gaststätte schloss im vergangenen Herbst. Was aus Münsters ältestem Biergarten werden würde, war nicht ganz klar. Inzwischen ist die Frage zumindest für dieses Jahr beantwortet. Seit Ende April ist der Biergarten wieder geöffnet. Unter der Woche gibt es abends kühle Getränke und Käseplatten, am Wochenende bekommen Sie schon ab 14 Uhr Kaffee und Kuchen. Reservierungen sind für Gruppen mit mindestens vier Personen hier möglich.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Heute hat Viktoria Pehlke für Sie in den Veranstaltungskalender geschaut. Das sind ihre Empfehlungen:

+++ Falls Sie am vergangenen Samstag den Flohmarkt an der Promenade verpasst haben, merken Sie sich am besten schon mal den nächsten Sonntag vor. Im Hinterhof des Cafés Dreiklang in der Wolbecker Straße 36 können Sie von 13 bis 18 Uhr stöbern und im Café für einen Kaffee oder Kuchen und Stullen einkehren.

+++ Morgen ab 17 Uhr lohnt sich ein Ausflug zum Gasometer. Dort laden zehn Initiativen aus Münster zu Workshops und Gesprächen rund um das Thema Agrar- und Ernährungswende ein. Mit dabei sind zwei brasilianische Aktivistinnen, die von ihrem Einsatz für die Rechte der indigenen Bevölkerung berichten. Das klingt sehr ernst, aber es gibt auch Unterhaltung, genauer: Live-Musik.

+++ Für FLINTA*, die sich gerne einmal an den Plattentellern ausprobieren möchten, bietet „High Voltage“ einen DJ-Workshop mit der Künstlerin Kate Logne an. Das Equipment wird gestellt. Der kostenlose Workshop findet am 3. Juni (Freitag) ab 18 Uhr an der B-Side statt, Sie können sich jetzt schon per E-Mail anmelden.

+++ Am Sonntag ist Welt-Multiple-Sklerose-Tag. Das Cineplex zeigt zu diesem Anlass die Vorpremiere des Films „Ein großes Versprechen“. Die Protagonistin Juditha lebt mit der fortschreitenden Krankheit und versucht, gemeinsam mit ihrem Partner Erik einen Weg zu finden, damit umzugehen. Karten für die Vorstellung bekommen Sie hier.

+++ Das Stadtensemble Münster wird ab Juni 13 Theaterstücke noch einmal aufführen, die im Herbst 2021 beim Festival der Demokratie zu sehen waren. Sie können eines oder mehrere dieser Stücke buchen, und zwar für einen Aufführungsort Ihrer Wahl. Alle Stücke, mehr Infos und Kontaktdaten finden Sie hier.

Am Freitag schreibt Ihnen Constanze Busch. Haben Sie eine gute Woche.

Herzliche Grüße
Ralf Heimann

Mitarbeit: Constanze Busch, Sebastian Fobbe, Jan Große Nobis, Viktoria Pehlke
Lektorat: Antonia Strotmann

PS

Bevor man neun Euro investiert, fragt man sich natürlich: Lohnt sich das überhaupt? Die Frage lässt sich in zwei Sätzen beantworten. Die Stadtwerke haben das gestern zum Verkaufsstart des 9-Euro-Tickets in einer E-Mail an ihre Kundschaft getan, zu der ich selbst auch gehöre. In der E-Mail steht unter anderem: „Der Kauf des 9-Euro-Tickets lohnt sich für Sie, wenn Sie mehr als fünf Fahrten monatlich mit dem 90-Minuten-Ticket unternehmen und die Kindermitnahme keine große Rolle spielt.“ Hier bleibt die Frage: Was bedeutet es, wenn die Kindermitnahme eine kleine Rolle spielt? Heißt das dann: Kinder sollten schon mitfahren können, können aber ruhig stehen? Oder bedeutet es: Wenn sie noch mit reinpassen, gut, ansonsten bleiben sie eben an der Haltestelle stehen? Wir werden das herausfinden. Im zweiten Satz der E-Mail steht: „Der Kauf des 9-Euro-Tickets lohnt sich für Sie, wenn Sie über Münster hinausfahren möchten.“ Das ist glücklicherweise sehr viel leichter zu verstehen. Das Ticket gilt ja in ganz Deutschland. In dem Fall müsste man vielleicht nur eine Einschränkung ergänzen: „wenn Sie über unendlich viel Zeit verfügen und Platzangst für Sie kein Thema ist“.

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