Kita-Navigator verliert Orientierung | Waffen in Münster: eine Erkundungsreise | Unbezahlte Werbung: Happy Tea Bar

Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Guten Tag,

die Stadt Münster hat am Sonntagnachmittag um 16 Uhr eine Pressemitteilung veröffentlicht. Am Wochenende. Das war ungewöhnlich. Der Inhalt der Mitteilung ließ erahnen, warum es so schnell gehen musste. Der Kita-Navigator, die Software, die in Münster die Vergabe von Kita-Plätzen regelt, hatte die Orientierung verloren. Er hatte Geschwisterkinder an unterschiedliche Kitas vermittelt oder nur einem Zwilling einen Platz zugesagt. Die Stadt hatte der Software danach den Stecker gezogen. Was das nun bedeutet, wird erst langsam klar.

Stadtdirektor Thomas Paal tingelte am Montagabend durch die Fraktionen und sprach dabei zerknirscht von einem „Desaster“. Nach Paals Schilderungen kam es zu dem Fehler, weil die Software jetzt etwas mehr kann als früher, aber das, was sie früher konnte, nicht mehr so richtig gut macht. Ungefähr so jedenfalls habe er das erklärt, erzählte jemand, der dabei war . Die SPD-Fraktion schrieb hinterher in einer Pressemitteilung, so richtig habe man noch immer nicht verstanden, woran es lag. Paal habe auch nicht erklären können, wann das Problem behoben sein werde.

Die Stadt hat sich seit Sonntag nicht mehr zu der Sache gemeldet. Das kritisieren SPD und auch die Grünen. Tenor: Transparenz sieht anders aus.

Das vorläufige Ergebnis ist mit dem Wort unglücklich noch recht wohlwollend beschrieben. Glück haben Eltern, die ihren Kita-Vertrag schon unterschrieben haben. Sie behalten laut Paal ihren Platz. Eltern, die bislang lediglich eine Zusage bekommen haben, müssen dagegen wieder hoffen. Im schlechtesten Fall muss die Stadt die komplette Vergabe wiederholen.

Das wäre die nächste Panne in einer ganzen Reihe von Widrigkeiten. Erst vor anderthalb Wochen war herausgekommen, dass die Stadt über 350 Kita-Plätze nicht vergeben kann, weil Personal fehlt. Die Westfälischen Nachrichten zitierten Jugendamtsleiterin Sabine Trockel mit dem Satz: „Wir werden zum Sommer nicht allen Kindern einen Platz anbieten können.“

Doch so einfach ist das nicht. Wenn die Kinder ein Jahr alt sind, ist die Stadt dazu verpflichtet, ihnen einen Platz anzubieten. Dann haben die Eltern einen Rechtsanspruch. Sie können einen Platz einklagen. Führt auch das nicht zum Erfolg, können sie Schadenersatz fordern.

Land startet Sofortprogramm

Am Ende kann es sogar sein, dass die Folgen des Kita-Navigator-Blindflugs auch die Kinder betreffen werden, die längst einen Kita-Platz haben. Das Verwaltungsgericht Mannheim hat im Dezember entschieden, dass Kitas bei fehlenden Kapazitäten vorübergehend mehr Kinder betreuen müssen als vorgesehen. Und das müssten dann wiederum die Menschen ausbaden, die dort arbeiten.

Einige von ihnen haben heute an Warnstreiks teilgenommen. Vier städtische Kitas blieben deswegen geschlossen, meldet die Stadt. Die Gewerkschaft Verdi fordert für die Beschäftigten mehr Geld. Allein dadurch würde sich das Problem allerdings nicht lösen.

NRW-Familienministerin Josefine Paul hat vor wenigen Tagen ein Sofortprogramm angekündigt, um die offenen Stellen in Kitas zu besetzen. Laut Bertelsmann sind das im ganzen Land etwa 24.000. Im Sommer will die Landesregierung 900 zusätzliche Lehrstellen schaffen, mehr für die Jobs werben und Studierenden die Kinderbetreuung schmackhaft machen. Aber so schnell wird auch das nicht gehen.

Mit Fachkräften, die aus dem Ausland kommen sollen, ist es ganz ähnlich. Das Rathausbündnis hat im November 2021 ein Modellprojekt gestartet, mit dem man Menschen aus Spanien dazu bewegen möchte, in Münster in Kitas zu arbeiten. Aber bewerben können die spanischen Fachkräfte sich erst ab März. Kommen sollen sie dann im November. Auch sie werden nicht alle Lücken schließen.

Wie die Stadt Münster sich bis dahin über Wasser hält, ist noch nicht ganz klar. Leon Herbstmann, der jugendpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, würde sich erst einmal wünschen, dass die Stadt die Eltern besser informiert und Kontaktmöglichkeiten zum Jugendamt herstellt. SPD-Fraktionschefin Lia Kirsch hätte gern ein Konzept für eine Notbetreuung. Aber um zu wissen, welche Kinder betreut werden müssen, müsste zunächst die Vergabe richtig funktionieren.

Wie das gelingen kann, wird Thomas Paal morgen Abend vielleicht erklären. Dann tagt der Rat. Die Linke hat zum Kita-Schlamassel eine aktuelle Stunde beantragt. (rhe)

Kurz und Klein

+++ Münsters Oberbürgermeister hat sich in dieser Woche dann doch vorsichtig zur Menschenkette bekannt, die am 24. Februar die Rathäuser von Münster und Osnabrück miteinander verbinden soll. Im vierten Absatz einer Pressemitteilung zum bevorstehenden Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine erwähnt Markus Lewe die „Friedenskette“ als eine von mehreren Veranstaltungen. Er begrüße „dieses vielfältige Engagement der münsterschen Zivil- und Stadtgesellschaft für den Frieden ausdrücklich“, und er ermutige die Menschen, „sich zahlreich an den Aktionen zu beteiligen“. Damit vermeidet er es geschickt, sich eindeutig zur Menschenkette zu äußern. Er macht also das, was Heribert Prantl am Wochenende in einem Kommentar für die Süddeutsche Zeitung an den politischen Stellungnahmen kritisiert hat. „In ihren Erklärungen eiern die Parteien in Münster herum, wohl aus Angst davor, dass schon das Wort Friede als Distanzierung von der Ukraine verstanden werden könnte“, schreibt Prantl. Dabei seien das Wort Frieden und der Aufruf zu Verhandlungen „keine Distanzierung von der Ukraine, sondern einen Distanzierung vom Krieg“. Die Friedensinitiativen aus Osnabrück haben unterdessen angekündigt, die Friedenskette am 24. Februar um 16 Uhr mit John Lennons Lied „Give Peace a Chance“ zu beenden. Anmelden können Sie sich hier. (rhe)

+++ Nachdem die Stadt Münster angekündigt hat, gegen das Nein der Bezirksregierung zur Gesamtschule in Roxel zu klagen, haben wir uns noch einmal den meterlangen Text angesehen, mit dem die Stadt ihre Klage begründet. Im Kern geht es um die Frage, ob die Bezirksregierung sich bei ihrer Einschätzung auf eine andere Bevölkerungsprognose stützen durfte, als die Stadt Münster es getan hat. Die von der Stadt beauftragte Kanzlei Meisterernst Düsing Manstetten ist sich ziemlich sicher, dass die Bezirksregierung das nicht durfte. Dadurch werde Münsters Recht auf eine eigene Schulentwicklungsplanung verletzt, schreibt Stadtdirektor Thomas Paal in dem Papier, über das der Rat morgen Abend entscheidet. Die Stadt hatte mit einer Bevölkerungsprognose belegt, dass eine Gesamtschule in Roxel die Existenz der benachbarten Anne-Frank-Gesamtschule in Havixbeck nicht gefährden würde. Die Bezirksregierung hatte die tatsächlichen Geburtenzahlen zugrunde gelegt, eins und eins zusammengezählt und war so zu einem anderen Ergebnis gekommen. Nach den Berechnungen der Bezirksregierung bleibt die Zahl der Kinder, die in Münsters Westen leben, etwa konstant; die Stadt Münster geht von steigenden Zahlen aus. Nachdem morgen Abend der Rat über die Frage entschieden haben wird, ob die Stadt Münster klagen wird (nahezu sicher: Ja), entscheidet dann irgendwann in aller Ruhe das Verwaltungsgericht. (rhe)

+++ Die Lärmkartierung der Stadt Münster zeigt: Immer noch ist der Straßenverkehr die Hauptlärmquelle. Tagsüber erreicht der durch die Straße erzeugten Lärm im Schnitt an vielen Orten über 65 Dezibel. Das ist die Grenze, die laut Umweltbundesamt nicht überschritten werden sollte, um die Gesundheit zu schützen. Herz-Kreislauf-Probleme und Bluthochdruck gehören zum Beispiel zu den Langzeitfolgen, die eintreten können, wenn ein Mensch dauerhaft Lärm ausgesetzt ist. Um dem entgegenzuwirken, gibt es Pläne, wie die Stadt Münster leiser werden kann. Besonders wirkungsvoll waren bisher lärmmindernde Fahrbahnbeläge und Geschwindigkeitsreduzierungen. (sst)

+++ Die Nachfrage nach Gymnasien und Realschulen in Münster ist gestiegen. Besonders beliebt ist das Ratsgymnasium. Insgesamt meldet die Stadt nach Ende der Frist 2.701 Anmeldungen für die weiterführenden Schulen. Allerdings reichen die Plätze nicht an allen Schulen aus. Die beiden städtischen Gesamtschulen mussten 251 Absagen verschicken. Auch an drei Realschulen gab es mehr Anmeldungen als Plätze: an der Erich-Klausener-Schule, der Geschwister-Scholl-Realschule und der Realschule Wolbeck. Das Interesse an den Hauptschulen ging weiter zurück. (rhe)

+++ Für den Fall, dass Sie es überlesen haben: Morgen Abend tagt der Rat. Ein Vögelchen hat uns gezwitschert, es werde „die kürzeste Ratssitzung des Jahres“. Das bedeutet: Wahrscheinlich verquatscht man sich dann doch bei irgendeinem Tagesordnungspunkt, und am Ende ist es wieder halb zehn. Eine lange Debatte wird es sehr wahrscheinlich über die Parkgebühren geben. Die aktuelle Stunde zur Kita-Misere dauert vermutlich eine Stunde. Es stehen 34 Punkte auf der Tagesordnung. Falls Sie sich für die Straßenumbenennungen interessieren: Die reicht der Rat morgen direkt an den Hauptausschuss weiter. Und wenn Ihnen der Weg ins Rathaus zu weit ist, den Livestream zur Ratssitzung finden Sie morgen ab 16.15 Uhr hier. (rhe)

Waffen in Münster: Löchrige Statistiken, Schweigen, Junggesellenabschiede

Wenn wir hier im RUMS-Brief größere Recherchen veröffentlichen, gibt es oft einen aktuellen Anlass dafür. Das ist heute zum Glück nicht der Fall, denn es geht um Waffen.

Aktuell ist das Thema trotzdem eigentlich immer. Es kocht in der öffentlichen Debatte meistens dann hoch, wenn etwas passiert ist. Zuletzt vor ein paar Wochen, nachdem in der Silvesternacht in Berlin Polizei und Feuerwehr mit Schreckschusspistolen angegriffen worden waren. Und im Dezember, nachdem die Polizei bei einer Razzia mehr als 100 scharfe Waffen bei Reichsbürger:innen gefunden hatte.

Dazu kommt ein Trend, in ganz Deutschland, in Nordrhein-Westfalen und auch in Münster: Immer mehr Menschen im Land haben einen Kleinen Waffenschein. Aus dieser Tatsache wird in der Berichterstattung oft die Schlagzeile „Immer mehr Menschen bewaffnen sich“, „Die Deutschen bewaffnen sich“, oder noch reißerischer: „Bürger rüsten massiv auf“.

Aber stimmt das? Um welche Waffen geht es eigentlich? Und wer besitzt sie? Constanze Busch hat die Situation in Münster recherchiert. Dabei hat sie zwei Dinge festgestellt: Viele Medienberichte nennen irreführende Zahlen. Und auf erstaunlich viele Fragen gibt es keine oder widersprüchliche Antworten.

Mehr Unsicherheit, mehr Anträge

Zum Verständnis erst einmal eine kurze Waffenschein-Kunde:

  • Die Waffenbesitzkarte: Wer Gewehre oder Pistolen mit scharfer Munition besitzen will, braucht eine Waffenbesitzkarte. Antragsteller:innen bekommen sie, wenn sie mindestens 18 Jahre alt und „waffenrechtlich zuverlässig“ sind – sie dürfen also zum Beispiel nicht wegen einer Straftat verurteilt worden sein. Darüber hinaus müssen sie die „erforderliche Sachkunde“ mitbringen, was sie etwa mit einer Jägerprüfung nachweisen können. Und sie müssen ein „waffenrechtliches Bedürfnis“ nachweisen, das heißt: Jäger:in oder Sportschütz:in sein, Waffen sammeln oder welche geerbt haben. Laut Polizei hatten vergangenes Jahr 2.666 Personen in Münster eine Waffenbesitzkarte.
  • Der Waffenschein: Den Waffenschein bekommen Personen, die glaubhaft vermitteln können, dass sie „mehr als die Allgemeinheit durch Angriffe auf ihr Leben oder Leib gefährdet sind“ und im Ernstfall in der Lage wären, sich tatsächlich mit einer Waffe verteidigen zu können. Dazu kommen dieselben Anforderungen wie für die Waffenbesitzkarte. Waffenscheine werden vor allem an Mitarbeiter:innen von Bewachungsunternehmen ausgegeben, kaum an Privatpersonen, und sie sind auf drei Jahre befristet. In Münster haben laut Polizei weniger als zehn Menschen einen solchen Schein. Mehr Infos nennt sie dazu wegen der geringen Anzahl nicht, denn es sollen keine Rückschlüsse auf die konkreten Personen möglich sein.
  • Der Kleine Waffenschein: Mit ihm dürfen Menschen Schreckschusspistolen in der Öffentlichkeit tragen – verdeckt. Einsetzen dürfen sie sie nur in Notfällen. Solche Waffen verschießen keine Projektile, sondern ausschließlich Platz-, Reizgas- oder Leuchtpatronen, was aber auch extrem gefährlich sein kann. Die Voraussetzungen für den Kleinen Schein sind dieselben wie für den Waffenschein, Antragsteller:innen müssen aber weder Sachkunde noch waffenrechtliches Bedürfnis nachweisen.

Dieser Überblick zeigt schon: Die Voraussetzungen für den Kleinen Waffenschein sind vergleichsweise leicht zu erfüllen. Außerdem wird dieser Schein unbefristet ausgestellt. Wer ihn einmal hat, behält ihn in der Regel, solange er oder sie nicht straffällig wird und den Schein deshalb entzogen bekommt. Dass die Gesamtzahl hier jedes Jahr einen neuen Höchststand erreicht, ist also erst einmal nicht überraschend, sondern Mathematik.

Allerdings gab es in den vergangenen Jahren einige sehr große Sprünge in den Statistiken. Von 2015 auf 2016 stieg die Zahl der Kleinen Waffenscheine in Münster um fast die Hälfte; laut Polizei waren es 2016 dann rund 900 Berechtigungen. In anderen Städten und Kreisen fiel der Anstieg noch krasser aus, teilweise verdoppelte sich die Zahl damals sogar.

Als Grund für diese Sprünge vermutet die Polizei unter anderem die Silvesternacht 2015/16 in Köln, auch von Verunsicherung durch damals gestiegene Einbruchszahlen und einer „diffusen Angst vor Terroranschlägen“ ist die Rede. Das sind aber tatsächlich nur Vermutungen. Bisher ist nicht systematisch erforscht, warum Menschen sich Waffen und Kleine Waffenscheine zulegen.

Inzwischen haben in Münster laut Polizei schon fast 1.500 Menschen den Kleinen Waffenschein. Hier gab es auch in den letzten beiden Jahren Ausreißer nach oben; die Zahlen stiegen um gut 11 Prozent in 2020 und gut 16 Prozent in 2021. Das ist deutlich mehr als in den Jahren zuvor und auch mehr als in allen anderen Städten und Kreisen im selben Zeitraum. Der Grund dafür ist unklar. Dennoch ist Münster immer noch das Schlusslicht im Bundesland: Im Verhältnis zur Einwohnerzahl gibt es hier nach wie vor die wenigsten Kleinen Waffenscheine.

Die Zahl der Schreckschusspistolen: unbekannt

Und nun kommt das erste Loch in der Statistik. Besitzen darf solche Waffen nämlich jeder, jedenfalls bisher. Man kann sie einfach so im Laden kaufen oder im Internet bestellen; danach darf man sie zu Hause aufbewahren oder auch im eigenen Garten herumtragen. Nur wer mit der Waffe (legal) die eigenen vier Wände oder das eigene Grundstück verlassen möchte, braucht seit 2003 den Kleinen Waffenschein.

Die Zahl der Kleinen Waffenscheine sagt also nicht direkt etwas über die Zahl der Schreckschusswaffen aus. Man kann zwar davon ausgehen, dass Besitzer dieses Scheins auch eine Waffe besitzen – sonst wäre die Erlaubnis, eine Waffe zu tragen, ja recht witzlos. Aber die Menschen könnten diese Waffen auch schon lange in der Schublade haben, bevor sie den Schein beantragen. Wirklich neu ist dann nur, dass sie die Schreckschusswaffe dann auch ganz legal unterwegs bei sich haben dürfen. Das kann für andere gefährlich werden, aber auch für die Träger:innen selbst, denn im Zweifelsfall ist auch für die Polizei der Unterschied zur scharfen Waffe nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Zahlen zu Selbst- oder Fremdverletzungen mit Schreckschusswaffen gibt es laut Polizei Münster nicht.

Gleichzeitig könnten sich auch viel mehr Menschen bewaffnen als nur die, die den Kleinen Waffenschein beantragen. Man kann die Waffen ja einfach kaufen. Deutschlandweit wird die Zahl der Schreckschuss- und Gaswaffen laut Gewerkschaft der Polizei auf 15 Millionen geschätzt – das würde bedeuten, dass im Schnitt etwas mehr als jeder fünfte Mensch im Land eine besitzt.

Werden mehr Waffen verkauft? Das kann und will niemand beantworten

Wurden in den letzten Jahren denn in der Region mehr frei erhältliche Waffen verkauft? Das könnten Waffenhändler wissen. Doch die Händler und Büchsenmacher in Münster möchten keine Fragen beantworten. Sie hätten schlechte Erfahrungen mit der Presse gemacht, sagen sie und verweisen für Fragen an ihren Bundesverband, den Verband Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler.

Der Geschäftsführer dort schickt uns zwar eine Antwort, kann die erfragten Zahlen aber auch nicht nennen. Es gebe keine Statistik über die Verkäufe von erlaubnisfreien Waffen, schreibt er. Es gebe nur sehr wenige Hersteller und Importeure von Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen (kurz SRS-Waffen). Verkaufszahlen pro Jahr könnten Rückschlüsse auf die einzelnen Firmen ermöglichen, und das liege nicht in deren Interesse. „Jedoch haben wir verifiziert, dass seit 1972 insgesamt 43 Mio. SRS-Waffen an rund 16 Mio. Menschen verkauft wurden“, steht weiter in der E-Mail; diese Zahlen beziehen sich auf ganz Deutschland.

Wenn es nach Nancy Faeser geht, wird die Lage bei diesen Waffen in Zukunft etwas übersichtlicher. Die Bundesinnenministerin bereitet eine Verschärfung des Waffengesetzes vor. Sie möchte unter anderem, dass Menschen in Zukunft eine Erlaubnis brauchen, um Schreckschusswaffen zu kaufen. Armbrüste sollen nur noch Inhaber:innen des Kleinen Waffenscheins besitzen dürfen; bisher kann man sie ohne Einschränkung kaufen und auch tragen. Den Besitz bestimmter halbautomatischer Waffen, die Menschen mit Waffenbesitzkarte Stand jetzt kaufen können, will Nancy Faeser ganz verbieten. Ob die Abgeordneten der Koalition das Gesetz tatsächlich beschließen werden, ist aber noch unklar, denn die FDP ist strikt dagegen.

Knapp 13.000 scharfe Waffen – plus Dunkelziffer

Während wir den Streit abwarten, schauen wir noch auf die Waffen, die man nur mit Erlaubnis bekommt. Und damit auf Zahlen, die erstaunlicherweise eher selten in Beiträgen zum Thema auftauchen. Oben stand es schon: Mehr als 2.600 Schütz:innen, Jäger:innen und Erb:innen in Münster haben eine Waffenbesitzkarte, dürfen also legal eine oder mehrere scharfe Waffen besitzen. Tatsächlich haben sie eher mehrere; im Schnitt besitzt jede dieser Personen knapp fünf Pistolen oder Gewehre – insgesamt sind laut Polizei 12.970 erlaubnispflichtige Schusswaffen in Münster registriert.

Ob und wie stark sich die Anzahl der scharfen Waffen und der Waffenbesitzkarten in den vergangenen Jahren verändert hat, hat die Polizei uns noch nicht mitgeteilt. Wenn wir die Zahlen bekommen, reichen wir sie nach.

Wie viele scharfe Waffen tatsächlich in münsterschen Häusern und Wohnungen lagern, ist aber unbekannt. Denn zu den angemeldeten kommen ja noch die illegalen, und deren Zahl lässt sich nur schätzen. Diese Schätzungen reichen von 35 Millionen illegalen Waffen in der ganzen EU bis zu 20 Millionen allein in Deutschland – die Dunkelziffer bleibt dunkel.

Wie häufig bei Verbrechen Schusswaffen auftauchen, also als Drohung eingesetzt oder tatsächlich abgefeuert werden, erfasst die Polizei in Münster seit 2019 in ihrer Kriminalstatistik. 2019 wurden 23 Einsätze mit Waffen vermerkt, in 2020 waren es 12 und 2021 24 Einsätze. Die Statistik für das Jahr 2022 wird erst Ende Februar veröffentlicht, man erwarte aber „tendenziell etwas höhere Zahlen als 2021“, schreibt der Sprecher der Polizei Münster. Wie oft wirklich geschossen und wie oft nur gedroht wurde, hat er in seiner Antwort an uns nicht aufgeschlüsselt. NRW-weit hält sich das laut dieser Statistik etwa die Waage: Bei 1.371 Straftaten wurde mit einer Waffe gedroht, bei 1.194 Taten wurde geschossen.

An dieser Stelle taucht in der Recherche ein weiteres Fragezeichen auf. Das Bundeskriminalamt veröffentlicht Zahlen zu Straftaten mit Schusswaffengebrauch auch schon aus früheren Jahren, hier ab 2017. Wie das möglich ist, wenn die entsprechenden Zahlen lokal erst seit 2019 vorliegen, konnten wir bisher nicht klären. Falls wir es noch herausfinden, reichen wir die Info nach. Solche Fragezeichen sind bei dem Thema allerdings nicht selten, wie sich zum Beispiel bei dieser aufwändigen Recherche gezeigt hat.

„Wie samstagsabends auf der Bowlingbahn“

Zum Schluss noch einmal zurück zu den Schreckschusswaffen. Wenn immer mehr Menschen sie tragen wollen – gibt es dann auch ein größeres Interesse an Schießtrainings oder Sportschießen? Diese Frage hätten wir gerne dem Stadtschützenverband gestellt, aber wir haben auf unsere Anfrage keine Antwort bekommen.

Wer trainieren möchte, kann das aber nicht nur bei den Schützen tun, sondern auch in anderen Schießanlagen.

Ein Anruf bei Hans-Günter Winkeler. Er betreibt seit 2015 zusammen mit seiner Frau eine Schießanlage in Wallenhorst, die auch viele Menschen aus Münster besuchen. Wer sind die Besucher:innen? Das ist ganz gemischt, sagt Hans-Günter Winkeler. Es kommen Jäger:innen zum Trainieren, im Schießkino kann man zum Beispiel aus verschiedenen Perspektiven auf virtuelle Wildschweine schießen. Es kommen auch Sportschützen, die ihrem Hobby nachgehen. Mitarbeiter:innen bestimmter Behörden, die trainieren müssen, aber keinen eigenen Schießstand haben.

Und es gibt das Freizeitangebot: Jeder, der möchte, kann Zeit im Schießstand buchen und ausprobieren, mit scharfen Waffen zu schießen. Die Angebote gibt es zum Beispiel beim Portal Jochen Schweizer oder direkt bei den Winkelers. Gebucht werden sie von Pärchen, Freundeskreisen oder für Junggesellenabschiede, von Menschen aller Geschlechter und in jedem Alter, „das ist wie samstagsabends auf der Bowlingbahn“. Für die Freizeitgäste sei es meistens der erste Kontakt mit einer Waffe. Um Leihwaffen zu bekommen, müssen sie mindestens 18 Jahre alt sein. Jeder muss Schutzbrille und Gehörschutz tragen, und am Anfang gibt es eine Einweisung. Mehr Vorgaben gebe es nicht, sonst zähle der persönliche Eindruck, sagt Winkeler.

Ob das Interesse am Schießen zugenommen hat, kann er nicht sagen, seine Anlage sei seit 2015 ohnehin immer ausgebucht. Zum Schluss äußert er noch eine Vermutung: Die Menschen, die sich jetzt Schreckschusswaffen besorgen, seien eher nicht unter seinen Kund:innen. Wer Tipps für den taktischen Umgang mit Waffen wolle, sei bei ihm ohnehin falsch. „Bei uns geht es wirklich um den Spaß, nicht darum, den Waffengebrauch zu üben.“ (cbu)

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Korrekturen

Im RUMS-Brief am Freitag haben wir in unserem Text über den Kanalausbau etwas durcheinandergebracht. Wir schreiben „Wasser- und Schifffahrtsverband Rheine (WSV)”. Den gibt es allerdings nicht. Im Zusammenhang mit dem Dortmund-Ems-Kanal steht „WSV” für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Und jetzt wird es noch etwas komplizierter: Verena Wenning und ihre Kolleginnen, um die es am Freitag ging, arbeiten für Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Westdeutsche Kanäle am Standort Rheine. Wer das abkürzen will, schreibt „WSA WdK” – oder vielleicht doch besser: die zuständige Behörde. (sst)

Klima-Update

+++ Solaranlagen brauchen Platz. Neben Münsters Autobahnen und Zugstrecken gäbe es den auch. In Zukunft soll es einfacher werden, diese freien Flächen zu nutzen. Das steht in einem Erlass des Landes Nordrhein-Westfalen von Ende Dezember. In Münster wären das zum Beispiel 2.000 Hektar, die sich neben Autobahnen und Zugstrecken befinden. Zumindest theoretisch. Praktisch wird der Entschluss wohl erst einmal acht Projekte auf 66 Hektar beeinflussen.

+++ Und weil wir gerade beim Thema sind: Das Bauen von Biogasanlagen und die Nutzung von Agri-Photovoltaikanlagen wird durch den Landeserlass auch leichter. Mit diesen Anlagen kann man Landwirtschaft betreiben und gleichzeitig Solarstrom produzieren. Ein praktisches Konzept, allerdings auch teuer. Finanzielle Förderung verspricht auf Bundesebene das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Aber es gebe immer noch zu viele Hürden, vor allem für kleinere Betriebe in der Landwirtschaft, heißt es in einem Positionspapier. (sst/fkr)

+++ Das EU-Parlament hat heute dafür gestimmt, dass ab 2035 nur noch emissionsfreie Autos verkauft werden dürfen. Allerdings: Alle Autos, die davor gekauft werden, dürfen auch im Jahr 2035 Emissionen verbrennen. Und LKW sind davon zunächst ausgenommen. Da ist Münster schon weiter, oder? Könnte man meinen, denn immerhin will die Stadt bereits bis 2030 klimaneutral werden. Aber das Ziel klammert den Verkehrssektor aus. Ralf Heimann hat im November darüber geschrieben. (fkr)

+++ Lützerath ist geräumt worden, und auch wenn kaum noch darüber berichtet wird: Der Protest geht weiter. Die Münsteraner Gruppe „Lützerath bleibt” ruft zum Beispiel am Donnerstag um 16 Uhr zu einer Fahrraddemo auf. Außerdem lädt sie zu einem Mutmach-Abend am 24. Februar um 17 Uhr in die B-Side am Hawerkamp ein. (fkr)

In eigener Sache
Infobox-Grafik mit Klemmbrett, Fragezeichen, X und Haken

RUMS-Leser:innen-Umfrage: Sagen Sie uns, was Sie denken!

Im vergangenen Jahr haben wir den RUMS-Brief verändert. Wir haben neue Rubriken und Formate eingeführt, um Ihnen einen besseren Überblick über das geben zu können, was in Münster passiert. Wir wüssten gerne, wie zufrieden Sie damit sind. Deshalb würden wir uns freuen, wenn Sie uns einige Fragen beantworten. Davon profitieren Sie auch selbst, denn wenn wir feststellen, dass vielen von Ihnen etwas nicht gefällt, ändern wir das.

Uns interessiert zum Beispiel, welche Themen Sie sich wünschen – und was Ihnen in unseren Briefen fehlt. Außerdem überlegen wir, ein neues Abo-Modell einzuführen. Wäre das interessant für Sie? Was für ein Abo wünschen Sie sich? Und wenn Sie mögen, erzählen Sie uns gern etwas über sich selbst und Ihre RUMS-Geschichte. Auch das hilft uns, den Brief weiterzuentwickeln. Ihre Antworten bleiben natürlich anonym. Wir freuen uns, wenn Sie teilnehmen.

Ein-Satz-Zentrale

+++ Heute haben nicht nur die Beschäftigten in Kitas gestreikt, sondern unter anderem auch die der Abfallwirtschaftsbetriebe, der Stadtverwaltung und der Sparkasse. (Antenne Münster und Stadt Münster)

+++ Wegen der Streiks sind die Sperrgut- und Grüngutabfuhr ausgefallen und die Entsorgungshöfe sowie das Hallenbad Ost geschlossen geblieben. (Stadt Münster und Stadt Münster)

+++ Die Polizei hat bei einer Hausdurchsuchung eine mögliche Sprengvorrichtung (was auch immer das ist) in einem Kühlschrank gefunden und sie daraufhin, nun ja, gesprengt. (Polizei Münster, hier und hier)

+++ Anders als die Staatsanwaltschaft Münster sieht Moritz Prasse, Sozialpädagoge in der LSBTI*-Beratungsstelle „Track“, in der Tatsache, dass der Täter vor seiner tödlichen Attacke auf Malte C. seine Opfer massiv beleidigt habe, ein Indiz für den queer-feindlichen Charakter der Tat. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die Stadt Münster hat über 1.100 Photovoltaik-Module in der Altstadt genehmigt oder als zulassungsfähig in Aussicht gestellt. (Die Grünen)

+++ Die Stadtwerke wollen ab dem 3. April das 49-Euro-Ticket verkaufen – digital oder per Chipkarte. (Westfälische Nachrichten)

+++ Der Wochenmarkt-Stand „Saftladen“ muss den Markt verlassen, weil der designierte Nachfolger sich nicht so beworben hat, wie die Stadt sich das vorstellt. (Westfälische Nachrichten)

+++ Ein ehemaliger Pfarrer hat in einer Messe in Rhede sexuelle Übergriffe gestanden, die mehr als 30 Jahre zurückliegen und von denen das Bistum Münster seit Mitte der 1990er Jahre gewusst haben soll. (Kirche und Leben, Bistum Münster)

+++ Den Sportvereinen in Münster ist es während der Pandemie gelungen, ihre Mitgliederzahlen trotz Austritten und wenigen Neumitgliedern zu steigern, indem sie umstrukturiert und Online-Trainings angeboten haben. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die Stadt Münster plant, im Jubiläumsjahr des Westfälischen Friedens Informationsstelen aufzustellen, die ein kritisches Gedenken an Kriegerdenkmäler anregen und einseitige Heldenverehrung vermeiden sollen. (Stadt Münster)

+++ Das Innenministerium in Nordrhein-Westfalen will mehr als 10.000 Polizisten schulen, um Klimaaktivisten, die sich mit Klebstoff an den Asphalt geklebt haben, effektiver von der Straße zu entfernen. (Spiegel)

+++ Die geplante Protestaktion der Klimaaktivisten „Letzte Generation” in Münster, bei der sie sich an Verkehrswege mit Sekundenkleber festkleben wollten, wurde abgesagt, soll aber nächsten Dienstag stattfinden. (Westfälische Nachrichten)

Unbezahlte Werbung

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Befindet man sich in der „Happy Tea Bar” oder mitten in einem Bildband? So ganz sicher kann man sich da nicht sein. Aber auf jeden Fall gibt es verschiedene persische Tee-Sorten, die vor Ort zubereitet werden, und dazu frisch gebackene Waffeln. Wer Lust auf Shopping hat, kann sich im kleinen Laden mit Tassen, Tees, Untersetzern und Keksen für zu Hause oder das nächste Geburtstagsgeschenk eindecken.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Heute hat Lara Gelbhardt für Sie in die Terminkalender geschaut. Das sind ihre Empfehlungen:

+++ Für ganz Spontane findet heute Abend die „super spontane Münster Dings-Valentins-Single-Party” statt. Los geht es um 20 Uhr im Puls am alten Güterbahnhof. Ein Teil des Eintrittspreises von 5 Euro geht an Erdbebenopfer in Syrien und der Türkei.

+++ Kunst der klassischen Moderne: Bis zum 7. Mai können Sie rund 90 Gemälde, Grafiken, Zeichnungen und Skulpturen in der Ausstellung „A Collector’s Choice” im Kunstmuseum Pablo Picasso bestaunen. Aus einer internationalen Privatsammlung werden Künstler wie Miró, Schlemmer, Kirchner und Picasso. ausgestellt. Karten gibt es für 12 Euro, ermäßigt kosten sie 10.

+++ Bis zum 7. Mai sind rund 90 Gemälde, Grafiken, Zeichnungen und Skulpturen in der Ausstellung „A Collector’s Choice” im Picasso-Museum zu sehen. Aus einer internationalen Privatsammlung werden Künstler wie Miró, Schlemmer, Kirchner und Picasso gezeigt. Die Eintrittskarten kosten 12 Euro, ermäßigt 10 Euro.

+++ Am Mittwoch findet im LWL-Museum ein Literaturgespräch mit dem Autor Tilman Röhrig zu seinem neuen Roman statt. „Der Maler und das reine Blau des Himmels” erzählt vom Leben des expressionistischen Malers Franz Marc. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr im Auditorium des LWL-Museums. Karten gibt es ab 5 Euro.

+++ Morgen ist im „Hot Jazz Club” Semesterkonzert der Musikhochschule Münster. Ab 20 Uhr zu sehen: Combos und Solo-Projekte aus, Richtung: Pop. Der Eintritt ist frei.

+++ Der Fotograf Lutz Jäkel hat Syrien bereist, als dort noch kein Krieg herrschte. Morgen um 19.30 Uhr berichtet er im Kulturbahnhof Hiltrup zusammen mit anderen, unter anderem aus Syrien, über das Land. Karten gibt es für 18 Euro hier – und an der Abendkasse für 20 Euro.

Am Freitag schreibe ich Ihnen schon wieder. Kommen Sie gut durch die Woche.

Herzliche Grüße
Ralf Heimann

Mitarbeit: Constanze Busch (cbu), Svenja Stühmeier (sst), Jan Große Nobis (jgn), Lara Gelbhardt (lge), Frieda Krukenkamp (fkr)

Lektorat: Melanie Kelter

PS

Falls Sie es aus irgendeinem Grund noch nicht gesehen haben: Es ist Valentinstag. Bei solchen Gelegenheiten erklärt man ja immer ganz gern, warum es so einen Motto-Tag gibt. In diesem Fall ist das allerdings nicht ganz so einfach. Gefühlt geht der Tag auf den Schutzheiligen der Schnittblumenindustrie zurück, mutmaßlich Valentin. In Wirklichkeit scheint die römische Göttin Juno etwas mit der Sache zu tun zu haben. Fragen Sie bitte nicht, wofür sie zuständig war — wahrscheinlich für das schlechte Gewissen. Der Brauch ist jedenfalls nach wie vor derselbe: Männer, die genau zwölf Monate lang keinen Blumenladen von innen gesehen haben, machen am 14. Februar einmal auf großen Charmeur. Harald Juhnke soll ja mal gesagt haben: „Ich hasse Silvester. Da saufen auch die Amateure.“ Und ein bisschen so ist es mit dem Valentinstag und den Blumen. Kaufen Sie lieber morgen welche, und achten Sie am besten darauf, dass sie nicht aus Afrika oder Lateinamerika kommen. Dann haben Sie nämlich ganz umsonst das Auto stehen lassen, um zum Blumengeschäft zu laufen. Oder noch besser: Warten Sie, bis es wieder warm ist, und dann pflücken Sie einen frischen Strauß auf der Wiese. (rhe)

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