Preußen Münster: Wo bleibt das Frauen-Team? | Knappe Flächen: drei Szenarien für 2045 | Spargel- und Erdbeerstände

Müns­ter, 26. Mai 2023

Guten Tag,

als Reak­ti­on auf die kürz­lich vom SC Preu­ßen Müns­ter ver­öf­fent­lich­te Stu­die dar­über, wie gut der Ver­ein der Stadt tut, hat die FDP eine Pres­se­mit­tei­lung ver­öf­fent­licht. Ist ja schön, mal ganz offi­zi­ell fest­ge­hal­ten zu haben, wie posi­tiv der öko­no­mi­sche Ein­fluss Preu­ßen Müns­ters so ist, fin­det Simon Haas­tert (das Inter­net hin­ter­fragt die­se Stu­die aller­dings, unter ande­rem das Fan­ma­ga­zin „100ProzentMeinSCP“). Was den Ver­ein sei­ner Mei­nung nach aller­dings noch tol­ler machen wür­de: eine Abtei­lung für Mäd­chen und Frauen.

Ja, Mensch, Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht. Also, in die­sem Fall eben besag­te Trai­nings­mög­lich­kei­ten für Fuß­bal­le­rin­nen bei Müns­ters frisch­ge­ba­cke­nem Dritt­li­gis­ten. Zuge­ge­ben, neu ist das The­ma nicht. Das macht’s aber nicht bes­ser, eher schlim­mer. Es zeigt im Klei­nen auf, wie ungleich Män­ner- und Frau­en­fuß­ball behan­delt werden.

Auch wenn ich abso­lut kei­ne Ahnung davon habe, was guten Fuß­ball aus­macht, leh­ne ich mich ein­fach mal aus dem Fens­ter und schrei­be: Das liegt nicht dar­an, dass Frau­en schlech­ter spie­len als Män­ner. Der Trai­ner einer Frau­en­fuß­ball­mann­schaft, der auch Fuß­ball­ma­nage­ment stu­diert hat, hat mir mal erzählt: Frau­en haben ande­re Vor­aus­set­zun­gen als Män­ner, im Prin­zip kann man die bei­den Sport­ar­ten gar nicht mit­ein­an­der vergleichen. 

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Des­we­gen brau­chen Frau­en auch die für sie pas­sen­den Trai­nings­me­tho­den. Weil Män­ner schon seit dem 19. Jahr­hun­dert pro­fes­sio­nell gegen Bäl­le tre­ten, der DFB das Frau­en aber bis 1970 ver­bo­ten hat und es bis heu­te eben erheb­li­che Ein­schrän­kun­gen für sie gibt (zum Bei­spiel, dass kei­ne Mäd­chen- und Frau­en­mann­schaf­ten in Ver­ei­nen exis­tie­ren), sind die Trai­nings­me­tho­den für Frau­en längst nicht so gut ent­wi­ckelt wie die für Männer.

Ein zwei­ter Punkt ist natür­lich der Vor­bild­cha­rak­ter. Wie sol­len jun­ge Mäd­chen auf die Idee kom­men, Fuß­ball zu spie­len, wenn sie nie Mäd­chen und Frau­en sehen, die Fuß­ball spie­len? Die­sen Som­mer gucken wir viel­leicht nicht und damit doch irgend­wie in die Röh­re, weil nicht klar ist, ob die Frau­en­fuß­ball-WM über­haupt über­tra­gen wird (65 Pro­zent der Men­schen in Deutsch­land, die am 31. Juli abends den Fern­se­her ein­ge­schal­tet hat­ten, haben übri­gens das End­spiel der Frau­en-EM ver­folgt). Stel­len Sie sich mal vor, irgend­wel­che Fuß­bal­ler müss­ten eine Peti­ti­on star­ten, damit die WM der Män­ner hof­fent­lich doch im Fern­se­hen gezeigt wird. Oder stel­len Sie sich vor, der BVB oder Bay­ern Mün­chen wür­de den mor­gen gewon­ne­nen Meis­ter­ti­tel der Her­ren nicht offi­zi­ell fei­ern, weil die Damen­mann­schaft in die­ser Sai­son nicht so gut abge­schnit­ten hat und man sich des­we­gen nicht nach Par­ty fühlt. Absurd, oder?

Und dann kom­men Ver­ei­ne mit der Aus­sa­ge um die Ecke: Wir wür­den ja, wenn es die Nach­fra­ge gäbe. Über den Unsinn die­ses Argu­ments hat mein Kol­le­ge Ralf Heimann wie­der­um mit Kol­ja Stein­röt­ter gespro­chen (RUMS-Brief), der die Frau­en­fuß­ball­mann­schaft von Blau Weiß Aasee trai­niert. Er sagt: Ange­bo­te rich­ten sich nicht nach der Nach­fra­ge, sie wer­den von Fifa und Co. kre­iert. Län­der­spie­le in „irgend­ei­nem Dorf­sta­di­on“ am Mitt­woch­nach­mit­tag neh­men Men­schen wohl genau­so ger­ne wahr wie Eltern Lust haben, ihre Töch­ter 50 Kilo­me­ter weit zum Aus­wärts­spiel zu fah­ren, weil da eben die nächs­te Mäd­chen­mann­schaft spielt.

Die gute Nach­richt: Es gibt ande­re Mög­lich­kei­ten für Frau­en und Mäd­chen, in Müns­ter Fuß­ball zu spie­len. Zum Bei­spiel in Kin­der­haus. Oder bei Borus­sia Müns­ter. Da hat sich der SC Preu­ßen Müns­ter übri­gens neu­lich ganz gön­ner­haft ange­bo­ten, sei­ne Exper­ti­se „ver­stärkt mit der Mäd­chen- und Damen­ab­tei­lung zu tei­len“. Und man wol­le schau­en, ob und wie sich Preu­ßen Müns­ter in dem Bereich wei­ter­ent­wi­ckeln kann.

Ich wün­sche mir, dass das tat­säch­lich pas­siert. Denn um noch ein­mal das Stich­wort Sicht­bar­keit in den Ring zu wer­fen: Es ist natür­lich super, dass ande­re Ver­ei­ne Mäd­chen die Mög­lich­keit geben, gemein­sam zu kicken. Beim The­ma Fuß­ball kommt vie­len aber wohl doch zuerst Preu­ßen Müns­ter in den Sinn. Ins­be­son­de­re jetzt, da der Ver­ein wie­der in die drit­te Liga auf­ge­stie­gen ist. Erfolg heißt in die­sem Fall viel­leicht auch, end­lich mehr Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men. (sst)

Kurz und Klein

+++ Die S-Bahn-Müns­ter­land ist so etwas wie das Schwei­zer Mes­ser der regio­na­len Ver­kehrs­wen­de. Geht es um gro­ße Ver­än­de­run­gen im Stra­ßen­ver­kehr, kommt in der Debat­te seit vie­len Jahr­zehn­ten zuver­läs­sig der Ein­wand: „Aber erst mal brau­chen wir Alter­na­ti­ven.“ Die S-Bahn soll so eine Alter­na­ti­ve sein, aller­dings erst in knapp 20 Jah­ren. Bis es so weit ist, kann man von der eier­le­gen­den Woll­milch­bahn immer­hin schon mal träu­men. Und in die­sem Traum dür­fen ab sofort auch das Nord­kreuz und das Süd­kreuz vor­kom­men, denn von die­sen zwei Bahn­hö­fen ist nun in einem städ­ti­schen Papier zum ers­ten Mal die Rede. Sie sol­len dafür sor­gen, dass nicht alle Men­schen über den Haupt­bahn­hof fah­ren müs­sen. Und falls Sie ein biss­chen den Über­blick ver­lo­ren haben, was die S-Bahn Müns­ter­land denn über­haupt sein soll, kön­nen Sie das hier noch ein­mal nach­schla­gen – und irgend­wann viel­leicht auch auf einer Web­site. Die wünscht sich die CDU nun in einem Antrag. (rhe)

​​+++ Eine RUMS-Lese­rin frag­te uns: Was ist eigent­lich aus der Rad­we­ge­be­nut­zungs­pflicht gewor­den? Die Stadt Müns­ter hat­te vor einem Jahr ange­kün­digt, dass Fahr­rä­der in der Stadt bald so gut wie über­all auf der Stra­ße fah­ren dür­fen. Das soll­te eigent­lich eh längst der Fall sein. Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt hat­te schon vor 13 Jah­ren ent­schie­den, dass Städ­te Men­schen nur dort zwin­gen kön­nen, Rad­we­ge zu benut­zen, wo es beson­ders gefähr­lich ist. Im Febru­ar gab die Stadt einen Zwi­schen­stand bekannt: Man arbei­te dran. Jetzt ant­wor­tet das Kom­mu­ni­ka­ti­ons­amt, ein Team habe eine Kar­te aller wich­ti­gen Rad­we­ge erstellt und prü­fe nun, ob und wo Ände­run­gen nötig sind. Man schaue, an wel­chen Stel­len die Pflicht ent­fal­len kön­ne und wo sie blei­ben müs­se. Wich­tig sei, dass es für Men­schen auf Fahr­rä­dern hin­ter­her auch siche­rer sei. Wie lan­ge die Pla­nun­gen noch dau­ern wer­den, schreibt die Stadt nicht. (rhe)

+++ Der Sozi­al­aus­schuss hat am Mitt­woch über einen Antrag gespro­chen, der schon vor zwei Jah­ren beschlos­sen wur­de. Grü­ne, SPD, Volt, die Lin­ke, die Par­tei und die ÖDP haben die Ver­wal­tung beauf­tragt, ein Koor­di­nie­rungs­zen­trum für Schwan­ger­schafts­ab­brü­che ein­zu­rich­ten, das Frau­en dann bera­ten und auf Pra­xen hin­wei­sen könn­te. Und wie ist der Stand der Din­ge? Bis­her ist nichts pas­siert, aber man arbei­te „ver­wal­tungs­in­tern an einer orga­ni­sa­to­ri­schen Lösung“, schreibt die Stadt. Sie soll sich beei­len, schrei­ben die Grü­nen. Das The­ma ist noch ein­mal auf­ge­kom­men, weil das Gesund­heits­amt einen Bericht über die Ver­sor­gungs­la­ge ver­öf­fent­licht hat (RUMS-Brief). (lar)

+++ Nach lan­gem Hin und Her soll jetzt eine unab­hän­gi­ge Kom­mis­si­on den Miss­brauch in der katho­li­schen Kir­che in Müns­ter auf­klä­ren. Wie das Bis­tum in einer Mit­tei­lung schreibt, stellt es für die kom­men­den drei­ein­halb Jah­re 1,75 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung. Die Kom­mis­si­on besteht aus acht Per­so­nen, unter ande­rem dem His­to­ri­ker Tho­mas Groß­böl­ting, der schon die Stu­die zum Miss­brauch erstellt hat, die im ver­gan­ge­nen Jahr erschie­nen ist, sowie dem Kir­chen­recht­ler Tho­mas Schül­ler, der sich immer wie­der kri­tisch zur Auf­ar­bei­tung der Kir­che geäu­ßert hat­te. Drei von Miss­brauch Betrof­fe­ne sind eben­falls Teil der Kom­mis­si­on. Den Vor­sitz hat der Päd­ago­gik-Pro­fes­sor Chris­ti­an Schrap­per, der selbst in kei­ner Kir­che ist. Die Kom­mis­si­on soll Miss­brauchs­fäl­le unter­su­chen und dafür sor­gen, dass Opfer Unter­stüt­zung und Hil­fe bekom­men. Betrof­fe­ne brau­chen „jeman­den, der ihnen vor­be­halt­los zuhört“, sag­te Schrap­per im Gespräch mit RUMS. Das Gre­mi­um will unter ande­rem Hin­wei­se auf Struk­tu­ren fin­den, die heu­te noch Miss­brauch in der Kir­che ermög­li­chen. Dazu gehört der Umgang mit Sexua­li­tät in der Pries­ter­aus­bil­dung. „Wer nicht über Sexua­li­tät reden kann, kann auch nicht über sexu­el­le Über­grif­fe spre­chen“, sagt Schrap­per. Die Kom­mis­si­on arbei­tet unab­hän­gig, die Mit­glie­der sind laut Bis­tum nur ihrem Gewis­sen ver­pflich­tet. In drei Jah­ren will man die Arbeit der Kom­mis­si­on bewer­ten und dann ent­schei­den, ob die Arbeit wei­ter­geht. (lar, rhe)

+++ Im letz­ten Moment hat die Evan­ge­li­sche Kir­che von West­fa­len doch noch einen Rück­zie­her gemacht, jeden­falls erst mal. In einer Sit­zung am Mitt­woch sprach die Syn­ode der Kir­che sich dage­gen aus, das öku­me­ni­sche Stu­die­ren­den­wohn­heim Vol­ke­n­ing­heim zu schlie­ßen, wie es zunächst erwar­tet wor­den war, schreibt der Ver­ein der Freun­din­nen und Freun­de des Heims einer Mit­tei­lung. Eine Arbeits­grup­pe beschäf­ti­ge sich nun mit der Fra­ge, wie man das Heim auch ohne Geld der Lan­des­kir­che erhal­ten kön­ne, so heißt es. Bis Ende des Jah­res wol­le die Grup­pe ein Finan­zie­rungs­kon­zept ent­wi­ckeln. (rhe)

Münster von oben 

Wer über Flä­chen­pla­nung spricht, muss ganz schön vie­le Bedar­fe berück­sich­ti­gen. Men­schen wol­len irgend­wo woh­nen und arbei­ten. Außer­dem braucht es Grün, nicht nur für die Erho­lung, son­dern auch etwa für eine küh­le Stadt und gute Luft. Und es braucht Platz für Lebens­mit­tel und sich erneu­ern­de Ener­gie­quel­len. Der Platz in Müns­ter ist begrenzt. In ihrem neu­en Flä­chen­kon­zept muss die Stadt mög­lichst flä­chen­spa­rend vorgehen.

Knappe Flächen: drei Szenarien für 2045

In der Mehr­zweck­hal­le der Stadt­wer­ke ste­hen vie­le blaue Stüh­le, auf eini­gen sit­zen Men­schen. Sie wol­len wis­sen, was sich ande­re so in den ver­gan­ge­nen Mona­ten über­legt haben, damit die Stadt Müns­ter ihre Flä­chen mög­lichst zukunfts­fä­hig und nach­hal­tig nutzt. Naja, zuge­ge­ben: Ein Teil der Anwe­sen­den hat bereits in den nicht-öffent­li­chen Werk­stät­ten zum soge­nann­ten inte­grier­ten Flä­chen­kon­zept Müns­ter (IFM) mit­ge­ar­bei­tet. Sie gehö­ren also zu denen, die die Ver­wal­tung schon im Vor­feld in den Pro­zess ein­be­zo­gen hat.

Nicht alle waren mit dem Ablauf zufrie­den. Aber dazu spä­ter mehr. Grund­sätz­lich ist es wohl eine gute Sache, wenn die Stadt ver­sucht, Bürger:innen über das zu infor­mie­ren, was sie zusam­men mit Planer:innen und Vertreter:innen aus der Stadt­ge­sell­schaft umset­zen möch­te. Denn um den Lei­ter des Stadt­pla­nungs­amts Chris­to­pher Fes­ter­sen zu zitie­ren: Es ist schließ­lich wich­tig, dass die Leu­te ver­ste­hen, was da eigent­lich bespro­chen wird.

Kon­kret waren das drei Sze­na­ri­en, die eine mög­li­che Wei­ter­ent­wick­lung der Flä­chen dar­stel­len. Die drei Per­spek­ti­ven, die die Planer:innen dabei ins­be­son­de­re berück­sich­tigt haben, sind „Sied­lung“ (Wo woh­nen und arbei­ten wir?), „Frei­raum“ (Wo bleibt Platz für Grün, natür­li­che Lebens­räu­me und Land­wirt­schaft?) und „Ener­gie“ (Wo pro­du­zie­ren wir Energie?).

Szenario 1: Alle gehen zu Fuß

Sze­na­rio eins heißt „Leben­di­ge Kern­stadt“. Hier soll Wachs­tum mög­lichst im Inne­ren der Stadt gesche­hen. Also: dicht und nach oben bau­en, den Fokus auf platz­spa­ren­de und effi­zi­en­te Wind­kraft­an­la­gen zur Ener­gie­er­zeu­gung legen und die Außen­be­rei­che mög­lichst frei las­sen. Das wür­de weni­ger Flä­chen ver­sie­geln und im Schnitt zu kom­pak­te­rem Wohn­raum füh­ren. Und dazu, dass Men­schen sich mehr zu Fuß oder mit emis­si­ons­ar­men Ver­kehrs­mit­teln fort­be­we­gen. Schließ­lich wäre so alles gut erreich­bar, Stich­wort 15-Minu­ten-Stadt. In die­sem Bei­spiel plant man damit, in den soge­nann­ten zwei­ten Grün­ring ein­zu­grei­fen. Also die Grün­flä­che, die eigent­lich laut Rats­be­schluss mög­lichst nicht bebaut wer­den soll, weil sie als wich­tig für etwa den Erhalt von Bio­di­ver­si­tät, Stadt­küh­lung und Erho­lung ange­se­hen wird.

Dass das nicht so gut ankommt, wis­sen die Planer:innen aus vor­he­ri­gen Werk­stät­ten. Des­we­gen haben sie sich den Aus­druck „Hucke­pack-Ansatz“ über­legt. Das soll die Idee ver­an­schau­li­chen, dass in Wohn­quar­tie­ren auch gleich­zei­tig Frei­flä­chen und Natur­räu­me mit­ge­dacht wer­den. Und in Sze­na­rio 1 lie­ße sich das beson­ders gut umsetzen.

Szenario 2: Hauptsache, die Bahn fährt

Das zwei­te Sze­na­rio heißt „Star­ke Ach­sen“. Die Idee hier­bei ist, dass sich Sied­lun­gen ins­be­son­de­re im Radi­us von einem Kilo­me­ter um Bahn­hal­te­stel­len her­um ent­wi­ckeln. Trotz­dem geht man davon aus, dass in die­sem Fall vie­le Leu­te regel­mä­ßig mit dem Auto fah­ren wür­den. Die CO2-Ein­spa­run­gen wären hier also nicht so hoch wie im ers­ten Sze­na­rio. Die Bebau­ung wür­de dabei zwar punk­tu­ell ver­dich­tet, aber eben nicht ganz so rigo­ros wie in Sze­na­rio 1. Dafür wür­de die Siche­rung der Grün­zü­ge mehr in den Vor­der­grund rücken und Gewer­be­stand­or­te könn­ten da ent­ste­hen, wo ihre Emis­sio­nen nicht so vie­le stö­ren. Als Ener­gie­quel­len wür­den ver­stärkt Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen in den Blick genommen.

Szenario 3: Ohne Auto geht’s nicht

Bei Sze­na­rio 3, das „Stadt und Land(-schaft)“ heißt, ist die Sied­lungs­bil­dung noch wei­ter auf die Außen­be­rei­che ver­teilt. Die Idee dahin­ter: Man baut an ganz vie­len Stel­len ein biss­chen, sodass eigent­lich nie­man­dem auf­fällt, dass es mehr Gebäu­de gibt. Qua­si als wür­de man Kon­fet­ti schmei­ßen, sagt Klaus Over­mey­er von Urban Cata­lyst, eines der Pla­nungs­un­ter­neh­men. So sei es schnel­ler mög­lich, auf eine wach­sen­de Bevöl­ke­rung zu reagie­ren. Wenn die dann aller­dings ver­mehrt in Außen­be­rei­che zieht, fährt sie auch häu­fi­ger Auto, was wie­der­um mehr CO2-Aus­stoß bedeutet.

Man wür­de außer­dem inten­si­ver nach geeig­ne­ten Flä­chen für Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen suchen und den Aus­bau von Wind­kraft­an­la­gen eher nicht prio­ri­sie­ren. Das mit dem Hucke­pack Tra­gen von Wohn­sied­lun­gen und Frei­flä­chen wür­de hier aller­dings nicht so gut funk­tio­nie­ren, die Flä­chen sei­en dafür zu klein­tei­lig und wür­den ja erst nach und nach entwickelt.

Haben Sie nun drei Visio­nen von Müns­ter im Jahr 2045 im Kopf? Und fra­gen Sie sich, ob man nicht eini­ge Aspek­te ein­fach kom­bi­nie­ren und damit ein noch bes­se­res Sze­na­rio schaf­fen könn­te? Das ist auch die Idee die­ser Gedan­ken­spie­le. Mög­lich­kei­ten auf­zei­gen, Aspek­te anspre­chen – und dar­über spre­chen, was die Men­schen in Müns­ter am sinn­volls­ten fin­den. Das fand Diens­tag­abend statt, bis zum 11. Juni kön­nen Sie aber auch noch an die­ser Online­be­fra­gung teilnehmen.

Und wer interessiert sich für sowas?

Die Stadt nennt das „Betei­li­gung der Stadt­ge­sell­schaft“. Was bei der Ver­an­stal­tung am Hafen­platz jedoch auf­fäl­lig war: Neben den­je­ni­gen, die eh schon im Pro­zess invol­viert waren, kamen inter­es­sier­te Bürger:innen dazu, wobei man das „inter­es­siert“ mit Neon­far­be mar­kie­ren und drei­mal unter­strei­chen muss. Zumin­dest die Fra­gen und Gesprä­che haben den Ein­druck erweckt, dass die Men­schen sich schon seit eini­ger Zeit damit aus­ein­an­der­set­zen, wie Leben und Flä­chen­ver­brauch in Zukunft aus­se­hen soll­ten. Eine brei­te Öffent­lich­keit stel­len die gut 100 Men­schen, die bei der Ver­an­stal­tung waren, nicht dar. Dabei woll­te sie eigent­lich genau die erreichen.

Und selbst wenn noch mehr Men­schen dort gewe­sen wären: Über­haupt zu ver­ste­hen, wel­che Aspek­te in die kom­ple­xe The­ma­tik Flä­chen­pla­nung hin­ein­spie­len und was sich die Architekt:innen und Stadtplaner:innen über­legt haben, ist ein stram­mes Pro­gramm für ein paar Stun­den, womög­lich nach einem Arbeits­tag. Sich dann auch noch spon­tan zu über­le­gen, wo die­se Sze­na­ri­en Knack­punk­te haben könn­ten und ob es nicht viel­leicht noch kom­plett ande­re Sze­na­ri­en 4 oder 5 geben könn­te, wäre eine star­ke Leis­tung. Oder anders­her­um: Wer par­ti­zi­pie­ren will, muss sich ziem­lich ins Zeug legen.

Die Grup­pe „Fri­days for Future“ bemän­gelt: Selbst die­je­ni­gen, die schon an den Werk­statt­ge­sprä­chen teil­ge­nom­men haben, hät­ten kei­ne fun­dier­te Par­ti­zi­pa­ti­ons­mög­lich­keit gehabt. Vie­le Grund­la­gen stan­den im Vor­hin­ein fest. Zum Bei­spiel wie vie­le Woh­nun­gen, Wirt­schafts­flä­chen und Bau­flä­chen die Men­schen bis dahin brau­chen. Was das angeht, hat sich die Stadt an die Pro­gno­sen der Bezirks­re­gie­rung gehalten.

Klar, auf der einen Sei­te muss man sich ja an irgend­wel­chen Zah­len ori­en­tie­ren. Auf der ande­ren Sei­te argu­men­tiert die Initia­ti­ve: Es kann nicht sein, dass Müns­ter damit rech­net, dass Men­schen ihren Lebens­stil über­haupt nicht an die Anfor­de­run­gen der Kli­ma­kri­se anpas­sen. Auch für Tere­sa Häu­ser vom Kli­ma­ent­scheid ein wich­ti­ger Punkt. „Lei­der fehl­te die Dis­kus­si­on über Suf­fi­zi­enz“, schreibt sie nach der Veranstaltung.

Achtung, Zahlen: So kommen die Prognosen zum Wohnungsbedarf zustande

Also zum Bei­spiel dar­über, inwie­fern Men­schen viel­leicht etwas näher bei­ein­an­der woh­nen soll­ten, damit man nicht noch viel mehr in die Natur ein­greift. Die Bezirks­re­gie­rung geht schließ­lich davon aus, dass in Müns­ter bis 2045 etwa 19.500 neue Woh­nun­gen ent­ste­hen müs­sen, aus­ge­hend vom Jahr 2021. Und dass dafür gut 390 Hekt­ar Flä­che nötig sind. Das alles vor dem Hin­ter­grund, dass 2045 etwa 326.000 Men­schen in Müns­ter leben. Dazu gibt es laut einem Spre­cher der Stadt ver­schie­de­ne Pro­gno­sen, aller­dings gehen alle davon aus, dass Müns­ter wei­ter wächst.

2021 leb­ten etwa 316.500 Men­schen in Müns­ter. Also zwei Woh­nun­gen und ein Kel­ler­raum für jede neue Per­son? Das scheint ziem­lich viel zu sein. Und ganz so ein­fach kann man das auch nicht auf­lö­sen, erklärt uns eine Spre­che­rin der Bezirks­re­gie­rung. Beim Woh­nungs­be­darf geht es nicht um Ein­zel­per­so­nen, son­dern um Haus­hal­te. Und da ist es in Müns­ter so, dass grund­sätz­lich schon vie­le Men­schen allei­ne woh­nen. Die Bezirks­re­gie­rung teilt aller­dings mit: Das hat sich vor­aus­sicht­lich lang­sam ein­ge­pen­delt. Im Schnitt leben gera­de knapp zwei Per­so­nen (1,7) in einem Haus­halt und das soll sich bis 2045 auch nicht groß­ar­tig ver­än­dern. Sprich: Man rech­net mit 9.500 neu­en Per­so­nen und 8.000 neu­en Haushalten.

Und wo kom­men die rest­li­chen 11.500 Haus­hal­te her? Die Bezirks­re­gie­rung hält sich an die Vor­ga­ben des Lan­des­ent­wick­lungs­plans NRW (LEP). Gewis­ser­ma­ßen zeigt die Stadt also auf den Ent­wurf des Regio­nal­plans und die Bezirks­re­gie­rung auf den LEP, sodass auf die Fra­ge, wie sie auf die­se Zah­len kom­men, bei­de sagen: „Weil wir das halt so machen sollen.“

Wie dem auch sei. Was steht in die­sem LEP genau? Die Stadt muss Reser­ven bereit­stel­len, um auf den Ver­lust von Woh­nun­gen vor­be­rei­tet zu sein. In Müns­ter etwa sind 8.100 Woh­nun­gen für den Fall vor­ge­se­hen, dass Woh­nun­gen abge­ris­sen oder zusam­men­ge­legt wer­den. Wei­te­re 3.400 Woh­nun­gen sol­len die Ver­sor­gung sichern, falls doch mehr Woh­nun­gen gebraucht wer­den als prognostiziert.

Dann wäre da aber noch die Sache mit der Flä­che. Wenn man 19.500 Wohn­ein­hei­ten auf 390 Hekt­ar baut, wären das etwa 50 Woh­nun­gen pro Hekt­ar Brut­to­wohn­bau­land. Das ist die mitt­le­re Dich­te, die der Regio­nal­plan für gro­ße Städ­te wie Müns­ter vor­sieht. Denen steht aller­dings frei, flä­chen­spa­ren­der zu planen. 

Ein Blick in die Pla­nungs­werk­statt 2030 lässt ver­mu­ten, dass Müns­ter das auch will. Da steht, dass die Stadt mit 55 bis 65 Wohn­ein­hei­ten pro Hekt­ar arbei­ten möch­te. Aller­dings: Die Zahl bezieht sich auf Net­to­wohn­bau­land, umge­rech­net wären das etwa 40 Woh­nun­gen pro Hekt­ar Brut­to­wohn­bau­land, teilt uns ein Spre­cher der Stadt mit. Damit liegt sie also deut­lich unter der Vor­ga­be der Bezirks­re­gie­rung. Aber: Die Dich­te sei als Min­dest­vor­ga­be zu ver­ste­hen, die auch in den Stadt­tei­len umge­setzt wer­den kön­ne. In der Innen­stadt wird’s deut­lich enger, sodass die durch­schnitt­li­che Dich­te min­des­tens den Vor­ga­ben der Bezirks­re­gie­rung ent­spricht. So der Plan.

Anony­mer Briefkasten

Haben Sie eine Infor­ma­ti­on für uns, von der Sie den­ken, sie soll­te öffent­lich wer­den? Und möch­ten Sie, dass sich nicht zurück­ver­fol­gen lässt, woher die Infor­ma­ti­on stammt? Dann nut­zen Sie unse­ren anony­men Brief­kas­ten. Sie kön­nen uns über die­sen Weg auch anonym Fotos oder Doku­men­te schicken.

Was wir über die Pla­nung der Bezirks­re­gie­rung aller­dings wis­sen: Sie schaut dabei eher in die Ver­gan­gen­heit und nicht in die Zukunft. Zum Bei­spiel, wie vie­le Leu­te zusam­men­ge­wohnt haben. Sie bezieht in ihre Pla­nung kei­ne mög­li­chen ver­än­der­ten Ver­hal­tens­wei­sen in der Zukunft ein. Die Spre­che­rin schreibt uns auch, dass die Anzahl von Haus­hal­ten in Bezug aufs Flä­chen­spa­ren kei­ne all­zu gro­ße Rol­le spielt, son­dern eher, wie groß der ein­zel­ne Haus­halt ist.

Den­noch ist es ja so, dass drei Men­schen in drei klei­nen Woh­nun­gen drei Küchen und drei Bäder brau­chen. In einer könn­ten sie sich jeweils einen Raum tei­len. Und hier hakt eben die Kri­tik von eini­gen Initia­ti­ven ein: Soll­ten wir es ein­fach so hin­neh­men, dass Men­schen häu­fig allei­ne woh­nen, und vor­sichts­hal­ber noch groß­zü­gi­ge­ren Platz pro Woh­nung ein­räu­men? Oder wäre es nicht sinn­voll, mit der Pla­nung zumin­dest mög­li­che Ver­hal­tens­wei­sen und ihren Ein­fluss auf flä­chen­spa­ren­des Woh­nen aufzuzeigen?

Die Stadt nennt das „(pla­ne­ri­sche) Vor­sor­ge“. Ein Spre­cher schreibt uns, dass eine fina­le Bebau­ung ja immer noch mal hin­ter­fragt, begrün­det und vom Rat ent­schie­den wer­den muss. Stef­fen Lam­brecht von „Fri­days for Future“ fin­det, dass ein „Wir kön­nen ja erst­mal Flä­chen theo­re­tisch zur Ver­fü­gung stel­len und dann schau­en, was pas­siert“ kei­ne gute Idee ist. Er sagt: Es mög­lich zu machen, Flä­chen zu bebau­en, hat mög­li­cher­wei­se zur Fol­ge, dass das Men­schen anzieht, die es dann auch tat­säch­lich tun.

Wo bauen wir demnächst Lebensmittel an?

Und dann ist da ja noch die Kri­tik des Kli­ma­ent­scheids: Der fin­det, dass das Flä­chen­kon­zept die Grün­ord­nung nicht aus­rei­chend sichert (RUMS-Brief). Als Gegen­ent­wurf zur IFM-Char­ta, in der die Stadt ihre Absich­ten mit sehr vie­len Aus­ru­fe­zei­chen ver­se­hen fest­ge­hal­ten hat, hat die Initia­ti­ve jetzt ihr Grün­flä­chen-Mani­fest ver­öf­fent­licht. Dar­in übt sie Kri­tik am Begriff „Frei­flä­chen“, denn schließ­lich sei­en das kei­ne Flä­chen, die zur kom­plett frei­en Ver­fü­gung stün­den, son­dern unbe­baut einen Zweck erfüllten.

Zum Bei­spiel für den Erhalt von Bio­di­ver­si­tät und den Anbau von Lebens­mit­teln. Das hat eine Teil­neh­me­rin auch bei der Ver­an­stal­tung am Diens­tag­abend ange­bracht. Sie spricht sich dafür aus, land­wirt­schaft­li­che Flä­chen eben auch als sol­che zu beti­teln und sie nicht unter dem Begriff „Frei­flä­chen“ unsicht­bar zu machen.

Also: Bei der Ver­an­stal­tung am Diens­tag­abend hat die Stadt Bürger:innen infor­miert und damit schon ein­mal etwas Gutes gemacht. Sie hät­te aber wohl noch frü­her anset­zen müs­sen, um wirk­lich für Par­ti­zi­pa­ti­on zu sor­gen. Die Ideen, die Bürger:innen vor Ort an ver­schie­de­nen Sta­tio­nen geäu­ßert oder online bei der Befra­gung ein­brin­gen wer­den, sol­len in die Vor­be­rei­tung für das nächs­te öffent­li­che Werk­statt­ge­spräch im Herbst und somit auch in die kon­kre­te Pla­nung des Flä­chen­kon­zepts ein­flie­ßen. Pas­sen­des Schluss­wort von Chris­to­pher Fes­ter­sen: „Wir wol­len jetzt das Gan­ze ver­dich­ten.“ (sst)

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Klima-Update

+++ In einem Wäld­chen am Haus-Kle­ve-Weg sind mit einem Mal sehr vie­le Bäu­me ver­schwun­den. Das war einer RUMS-Lese­rin auf­ge­fal­len. Sie frag­te, ob das denn erlaubt sei. Und das wuss­ten wir auch nicht. Daher haben wir die Stadt gefragt. Das Grün­flä­chen­amt schreibt, das Wald­stück sei ein Pri­vat­wald. Davon, dass dort Bäu­me gefällt wur­den, habe man auch schon erfah­ren, und geneh­migt wor­den sei das von der Stadt zwar nicht. Aber trotz­dem habe nie­mand gegen Natur­schutz­ge­set­ze ver­sto­ßen. Zwi­schen dem 1. März und dem 30. Sep­tem­ber sei es zwar grund­sätz­lich ver­bo­ten, Bäu­me zu fäl­len. Aber es gebe Aus­nah­men inner­halb von Wald­stü­cken, wenn es die Fäl­lun­gen der Forst­wirt­schaf­ten dien­ten. Immer­hin: Man habe Kon­takt zur Forst­ver­wal­tung des Eigen­tü­mers auf­ge­nom­men. Und der habe bestä­tigt, dass man die Bäu­me auf Nes­ter über­prüft habe, bevor man sie umschlug. Ob das wirk­lich so war, wis­sen wir nicht. (rhe)

+++ Eine Vor­war­nung: Müns­ters Ver­wal­tung schickt in den kom­men­den Tagen die Bür­ger­be­fra­gung 2023 an 10.000 zufäl­lig aus­ge­wähl­te Per­so­nen. Das The­ma der dies­jäh­ri­gen Umfra­ge ist Kli­ma­schutz. Falls Sie zu die­sen 10.000 Per­so­nen gehö­ren, kön­nen Sie das Mei­nungs­bild Müns­ters mit­ge­stal­ten. Je mehr Ant­wor­ten zusam­men­kom­men, des­to genau­er wird das Ergeb­nis der Umfra­ge. Sie kön­nen online, per Post oder gar nicht ant­wor­ten, die Teil­nah­me ist frei­wil­lig. Die Ant­wor­ten wer­tet die Stadt­ver­wal­tung anony­mi­siert aus. (lar)

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Ein-Satz-Zentrale

+++ Unbe­kann­te haben eine älte­re Frau am Tele­fon mit einer fal­schen Schock­ge­schich­te betro­gen und so wert­vol­le Mün­zen erbeu­tet. (Poli­zei Müns­ter)

+++ Die Ems ist in Dor­baum ab sofort nicht mehr gesperrt, weil die Bun­des­wehr eine Übung abge­sagt hat. (Bezirks­re­gie­rung Müns­ter)

+++ Der Mie­ter­schutz­ver­ein warnt nach der Ver­öf­fent­li­chung des neu­en Miet­spie­gels vor Miet­erhö­hun­gen mit zwei­fel­haf­ten Begrün­dun­gen. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Im Bau­ge­biet Hil­trup-Ost sind 1.060 Woh­nun­gen und 300 Dop­pel- und Rei­hen­häu­ser geplant, die nach öko­lo­gi­schen Stan­dards gebaut wer­den sol­len. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ In Müns­ter gibt es ein neu­es Sys­tem mit roten Schil­dern auf Rad­we­gen, das hel­fen soll, sich zu ori­en­tie­ren. (Stadt Müns­ter)

+++ Nach­dem 1.700 Kin­der in Müns­ter kei­nen Kita­platz bekom­men haben, hat nur ein Eltern­paar eine Kla­ge ein­ge­reicht. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Ein gro­ßer Test an Müns­ters Grund­schu­len zeigt, dass die Fit­ness vie­ler Kin­der in der Coro­na­zeit schlech­ter gewor­den ist. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Das Thea­ter­päd­ago­gi­sche Zen­trum Müns­ter bekommt 36.500 Euro aus einem Bun­des­pro­gramm. (Pres­se­mit­tei­lung Sven­ja Schul­ze, nicht online)

+++ Die Stadt Müns­ter über­legt, einen Con­tai­ner mit Toi­let­te und Wasch­ge­le­gen­heit für Pro­sti­tu­ier­te an der Sie­mens­stra­ße auf­zu­stel­len, aber es fehlt noch das Geld dafür. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Mit dem „natür­lich unverpackt“-Laden an der Waren­dor­fer Stra­ße schließt der letz­te Laden in Müns­ter, der Lebens­mit­tel ohne Ver­pa­ckun­gen ver­kauft. (Radio Q)

+++ Tierschützer:innen haben gegen einen Schwei­ne­mast­be­trieb aus dem Müns­ter­land Anzei­ge wegen Tier­quä­le­rei erstat­tet. (WDR)

+++ Die Stadt stellt wie­der über­all in Müns­ter gro­ße Was­ser­tanks auf, damit Men­schen die Bäu­me in ihrem Vier­tel vor dem Ver­trock­nen ret­ten kön­nen. (Stadt Müns­ter)

+++ Es gibt jetzt ein Flug­zeug, das Müns­ter heißt. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Müns­ters Ober­bür­ger­meis­ter Mar­kus Lewe bleibt Städ­te­tags­prä­si­dent. (Deut­scher Städ­te­tag)

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Sie wer­den es bemerkt (und geschmeckt) haben, es ist Erd­beer- und Spar­gel­sai­son. Unüber­seh­bar sind die vie­len Ver­kaufs­bu­den unter­schied­li­cher Höfe im Stadt­ge­biet. Der Spar­gel­hof Bäcker hat zusätz­lich noch Auto­ma­ten auf­ge­stellt, an denen Sie unter ande­rem Spar­gel und Erd­bee­ren unab­hän­gig von der Tages­zeit kau­fen kön­nen. Einer von die­sen Auto­ma­ten steht neben dem Schloss­thea­ter. Eine Lis­te mit ande­ren Ver­kaufs­stand­or­ten gibt es hier, die Auto­ma­ten sind lei­der nicht hinterlegt.

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Drinnen und Draußen 

+++ Nach vie­len Mona­ten Bau­zeit und Vor­be­rei­tung fei­ert das Han­sa­floß mor­gen Eröff­nung am Stadt­ha­fen, direkt vor der Kunst­hal­le. Ab 14:30 Uhr gibt’s Live­mu­sik, DJs und künst­le­ri­sche Per­for­man­ces. Dazu Snacks und Geträn­ke für zwi­schen­durch. Der Ein­tritt ist frei. Für mehr Infor­ma­tio­nen kön­nen Sie hier vorbeischauen.

+++ Weni­ges tut so weh, wie für Kon­zer­te von groß­ar­ti­gen Musiker:innen zu spät gebo­ren wor­den zu sein . Ein klei­nes Trost­pflas­ter bie­ten Leu­te wie Ran­dy Han­sen. Am Sonn­tag­abend spielt er im Hot Jazz Club als Jimi-Hen­drix-Imi­ta­tor. Das Kon­zert fin­det um 20 Uhr statt, der Vor­ver­kauf kos­tet 25 Euro. Kar­ten kön­nen Sie hier kau­fen, dort gibt es auch wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu Han­sen und Hendrix.

+++ Es wird schön am Wochen­en­de. Schau­en Sie doch mal wie­der im Bota­ni­schen Gar­ten der Uni vor­bei, dort gibt es nun einen Bar­fuß­pfad. Der Ein­tritt in den Gar­ten ist kos­ten­los und noch blüht es an jeder Ecke. Die Öff­nungs­zei­ten sind täg­lich von 8 bis 19 Uhr.

+++ Der Film­club Müns­ter führt am Mon­tag­abend den Film „Lost in Trans­la­ti­on“ im Ori­gi­nal­ton auf. Ein Film über eine neue Bekannt­schaft zwei­er sehr unter­schied­li­cher Men­schen, gespielt von Bill Mur­ray und Scar­lett Johans­son, in einem für sie frem­den Land. 2004 bekam der Film sogar einen Oscar für das bes­te Dreh­buch. Die Vor­stel­lung beginnt mit einem kur­zen Plä­doy­er von David Klu­ge. Sie fin­det im Schloss­thea­ter statt und beginnt um 20 Uhr, Tickets erhal­ten Sie hier.

+++ Wenn Sie in der Stadt unter­wegs sind und eine Pau­se machen wol­len, müs­sen Sie dafür an vie­len Orten zumin­dest ein klei­nes Was­ser kau­fen. Nicht so im Foy­er des Stadt­thea­ters. Dort kön­nen Sie mor­gen in der Zeit von 15 bis 18 Uhr kurz durch­at­men, sich ein­fach mal selbst auf die Büh­ne stel­len und mit Ensem­ble­mit­glie­dern quatschen.

+++ Nächs­te Woche Frei­tag und Sams­tag fin­den, ver­an­stal­tet vom Stadt­thea­ter, Tanz­aben­de in der Stadt­bü­che­rei statt. Den Abend fül­len Live-DJs und Tanz­auf­füh­run­gen von ver­schie­de­nen Tänzer:innen, die damit Geschich­ten erzäh­len wol­len. Für bei­de Aben­de gibt es noch ein paar Tickets, die und wei­te­re Infor­ma­tio­nen erhal­ten Sie hier.

Am Diens­tag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Haben Sie ein schö­nes Wochenende.

Herz­li­che Grü­ße
Sven­ja Stühmeier

Mit­ar­beit: Luzia Arling­haus (lar), Fabi­an Cohrs (fco), Jan Gro­ße Nobis (jgn), Ralf Heimann (rhe)
Lek­to­rat: Anto­nia Strotmann

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PS

Ende April hat die Stadt auf ihrer Sta­tis­tik­sei­te wie­der neue Zah­len ver­öf­fent­licht, und im Grun­de scheint man in Müns­ter so gut wie alles zu ver­mes­sen: den Nie­der­schlag am Flug­ha­fen Münster/Osnabrück, die Zah­len der Men­schen, die sich um einen Jagd­schein bewor­ben und die Zah­len der, die ihn dann auch tat­säch­lich bekom­men haben, oder die Anzahl der Stän­de auf dem Send, geglie­dert nach Spar­ten. Im Dezem­ber hat jemand die Stadt aller­dings mit einer Anfra­ge ziem­lich in Ver­le­gen­heit gebracht, wie wir jetzt sahen. Jemand woll­te wis­sen, wie vie­le Park­plät­ze es in Müns­ter gibt. Das wäre ja tat­säch­lich ganz inter­es­sant, denn dann könn­te man das ins Ver­hält­nis zu den Autos set­zen, die in Müns­ter so her­um­fah­ren, und viel­leicht könn­te man hier und da bes­ser abschät­zen, was pas­siert, wenn hun­der­te von Park­plät­zen ver­schwin­den, weil dort Fahr­rad­bü­gel auf­ge­stellt wer­den oder Fahr­rad­stra­ßen mehr Raum bekom­men. Die Stadt ließ die Frist mehr­fach ver­strei­chen. In einer Erin­ne­rung, die am 24. April raus­ging, steht, die Stadt sei jetzt schon 91 Tage in Ver­zug. Und dann dau­er­te es nur noch zwei Wochen, bis tat­säch­lich eine Ant­wort kam. Die Stadt ent­schul­dig­te sich für die Ver­spä­tung, und ich ver­su­che, die Ant­wort, die Sie hier nach­le­sen kön­nen, in einem Satz zusam­men­zu­fas­sen. In der Ant­wort steht unge­fähr: Wir wis­sen es lei­der nicht. (rhe)