Studie zu Grundeinkommen: Die Ergebnisse sind da | Neun Fakten zum neuen Mietspiegel | Unbezahlte Werbung: Homesick Merch

Porträt von Sebastian Fobbe
Mit Sebastian Fobbe

Guten Tag,

als wir vor zwei Jahren mit Samira Korves über das Grundeinkommen gesprochen haben, sagte sie, sie möchte eigentlich gar nicht so viel ändern (RUMS-Beitrag). Korves hat drei Jahre lang 1.200 Euro pro Monat überwiesen bekommen. Einfach so, ohne Bedingungen.

Wie bitte? Die Schwimmlehrerin aus Münster hat an einer wissenschaftlichen Studie teilgenommen, die die Auswirkungen eines Grundeinkommens untersuchen sollte. Vorgestern hat das deutsche Institut für Wirtschaftsforschung die Ergebnisse veröffentlicht.

Die belegen: Keine:r der Teilnehmenden hat es sich in der sozialen Hängematte bequem gemacht. Im Gegenteil: Die Leute, die das Grundeinkommen erhalten haben, sind unverändert arbeiten gegangen. Über ein Drittel hat außerdem Geld auf die hohe Kante gelegt. Die Versuchsgruppe war während des Experiments zufriedener als die Vergleichspersonen, blickte insgesamt optimistischer und gelassener in die Zukunft.

Es klingt zu schön, um wahr zu sein, wäre da nicht ein entscheidendes Aber: Der Geldsegen war von vornherein zeitlich befristet und die Versuchsgruppe mit etwas mehr als 120 Teilnehmenden überschaubar. Ob dieselben Effekte auftreten, wenn Deutschland ein dauerhaftes Grundeinkommen für alle einführen würde, lässt sich daher trotz wissenschaftlicher Auswertung nur mutmaßen.

Das Experiment zeigt immerhin, dass eine sanktionsfreie Grundsicherung eine gute Idee ist. Die baldige Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD scheint aber Medienberichten zufolge das genaue Gegenteil zu planen. (sfo)

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Wie es weiterging

… mit den Ratten in Hiltrup

Das Rattenproblem in der Hiltruper Kita Wielerort ist gelöst, meldet die Stadt. Ab übernächsten Montag können die Kinder wieder in ihre Räume (RUMS-Brief). (rhe)

Kurz und Klein

+++ In der Debatte um die Frage, ob die Baukosten in Münster zu hoch sind, hat CDU-Fraktionschef Stefan Weber mit einem Brief auf einen Kommentar des früheren RUMS-Kolumnisten Michael Tillmann reagiert, der in den „Westfälischen Nachrichten“ als Leserbrief erschienen war. Tillmann hatte die höheren städtischen Dämmstandards verteidigt und betont, ehrgeizige Klimapolitik sei „keineswegs ideologisch“. Weber kontert nun, die Stadt betreibe „Symbolpolitik“, die das Bauen „erheblich verteuert“, ohne im Verhältnis wirksam zu sein. Die Folge: Junge Familien würden ins Umland gedrängt – mit „ökologisch kontraproduktiven“ Pendelwegen. Münsters Sonderweg führe dazu, dass Klimaschutz seine „Bodenhaftung“ verliere, so Weber. Die CDU hatte zu den Baukosten eine Vergleichsrechnung in Auftrag gegeben, die zeigte, dass die Standards in Münster das Bauen teurer machen als anderswo – so teuer, wie die CDU behauptete, allerdings auch nicht (RUMS-Brief). (rhe)

+++ Die Stadtverwaltung schlägt vor, in den städtischen Bädern keine geschlechterspezifischen Schwimmzeiten mehr anzubieten. Hintergrund ist ein Pilotprojekt, das im Hallenbad Wolbeck stattfand und das sich gezielt an Frauen sowie inter-, nichtbinäre und transgeschlechtliche Personen richtete. Laut einem Verwaltungspapier waren die Rückmeldungen zwar positiv, doch das Interesse an dem Angebot gering. Weil das Personal in den Bädern ohnehin knapp ist, schlägt die Stadt eine andere Lösung vor: Vereine sollen die Organisation solcher Schwimmzeiten übernehmen. Der Sportausschuss entscheidet darüber am 29. April. (rhe)

+++ Die Stadt Münster hat im vergangenen Jahr über 200 Bau- und Umbauprojekte abgeschlossen und dafür 94 Millionen Euro ausgegeben. Laut einem Bericht des städtischen Amts für Immobilienmanagement gehören zu den größten Projekten der Umbau der Gesamtschule Münster-Mitte (fast 20 Millionen Euro), der Anbau am Pascal-Gymnasium inklusive der Sanierung mit Schadstoffen belasteter Räume (über 11 Millionen), die Erweiterung der Dreifaltigkeitsschule (gut 6 Millionen), eine neue Sporthalle an der Peter-Wust-Schule (knapp 4 Millionen) und eine neue Kita am Nordkirchenweg (knapp 3 Millionen). Auch das Feuerwehrhaus in Geist wurde neu gebaut (knapp 2 Millionen). Die Dominikanerkirche in der Innenstadt ist saniert worden (4 Millionen). Weitere große Projekte waren die energetische Sanierung des Ludwig-Erhard-Berufskollegs (über 2 Millionen) sowie der Umbau und die Erweiterung der Oxford-Grundschule (über 1 Million). Außerdem hat die Stadt laut dem Bericht Grundstücke verkauft, zum Beispiel in Wolbeck und am Nordkirchenweg, wo neue Einfamilienhäuser entstehen sollen. (rhe)

Zahlen, bitte.
2025-04-10-Infografik-Niederschlag-Maerz

Seit 1891 wird der Niederschlag in Münster gemessen – und noch nie war der Messwert für den Monat März so niedrig wie 2025. Die Messstation des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hat 3,1 Millimeter am Flughafen Münster/Osnabrück gemessen, die Messstation der Kachelmann-Group (zu der Meteorologe Lars Dahlstrom gehört) 3 Millimeter am Kapuzinerkloster in der Innenstadt. Zum Vergleich: Der niederschlagsreichste März wurde in Münster 1914 mit 130,5 Millimetern gemessen. 1929 und 1993 war es hingegen ebenfalls ziemlich trocken. Die Jahre belegen Rang 2 und 3 der trockensten Märze mit jeweils gut 6 Millimetern. Dass es gerade so wenig Niederschlag gibt, ist kein Münster-Phänomen. Seit Wochen ist es in Deutschland extrem trocken. Ein kurzer, dafür link- und informationsreicher Text aus dem „Spotlight“-Newsletter des Recherchenetzwerks „Correctiv“ geht auf die Ursache (Erderhitzung) und Folgen der Dürre in Deutschland ein.

(Quelle: Meteorologe Lars Dahlstrom)

Hier finden Sie alle unsere Infografiken. Sollte Ihnen eine davon besonders gut gefallen, teilen Sie sie gerne!

Der neue Mietspiegel: Was er aussagt und was nicht

Seit dem 1. April gilt in Münster ein neuer Mietspiegel. Wie hat die Stadt ihn errechnet? Wie hoch sind die aktuellen Preise? Und überhaupt: Warum ist der Mietspiegel wichtig? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Als am Sonntag der „Tatort“ im Ersten lief, ging es nicht nur um einen Todesfall, sondern auch um ein gesellschaftskritisches Thema: den Mietenwahnsinn in Münster. Der Krimi zeigte Studierende, die hinter dem Schloss kampierten, weil sie sich kein WG-Zimmer in der Stadt leisten konnten. Weit hergeholt ist diese Szene nicht: Vergangenes Jahr mussten wohnungslose Erstsemester notgedrungen in einer Turnhalle übernachten.

Aber wie sieht es im Moment aus? Das Lagebild hat die Stadt am 1. April auf einer Pressekonferenz im Haus der Niederlande vorgestellt. Seit diesem Tag gilt der neue Mietspiegel in Münster. Verschaffen wir uns einen Überblick – mit neun Antworten auf die neun wichtigsten Fragen.

#1 Was ist der Mietspiegel?

Der Mietspiegel gibt das Preisniveau für den freifinanzierten Wohnraum in Münster wieder. Im Mittelpunkt steht die Frage: Wie teuer ist eine andere vergleichbare Wohnung normalerweise in Münster? Die Antwort ist die ortsübliche Vergleichsmiete. Wie genau der Wert berechnet wird und was er aussagt, steht weiter unten.

Münster hat einen qualifizierten Mietspiegel „nach anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen“ entwickelt. Alle zwei Jahre müssen die Zahlen je nach Marktgeschehen aufgefrischt und alle vier Jahre muss der Mietspiegel komplett neu erhoben werden. Der letzte Mietspiegel ist 2021 herausgekommen (RUMS-Brief). Wir haben es in der diesjährigen Version also mit einer Rundum-Überarbeitung zu tun. Der nächste Zwischenstand kommt 2027.

#2 Warum ist der Mietspiegel wichtig?

Der Mietspiegel hat verschiedene Funktionen, die wichtigste ist: Nur der städtische Mietspiegel ist rechtsgültig. Einige Vermieter:innen beziehen sich dennoch auf Mietspiegel von Anbietern wie „Immoscout“ oder „Engel und Völkers“, obwohl die (meist höheren) Zahlen irrelevant sind.

Vermieter:innen können (und sollten) sich am städtischen Mietspiegel orientieren, um die Miete für einen neuen Mietvertrag festzusetzen. Außerdem ist die ortsübliche Vergleichsmiete der entscheidende Gradmesser für Mieterhöhungen.

Für Mieter:innen bedeutet das wiederum: Sie können im Mietspiegel ablesen, ob sie eine ortsübliche Miete zahlen. Diese Info ist wichtig, um zum Beispiel eine Mietrüge auf den Weg zu bringen (das wäre bei einem Neuvertrag ab 10 Prozent über der ortsüblichen Miete möglich) oder Mietwucher zu identifizieren. Das Ganze ist aber rechtlich kompliziert. Lassen Sie sich im Zweifel fachlich beraten.

Sollte es zwischen den beiden Parteien krachen, ist der Mietspiegel ein bewährtes Mittel, um Streitigkeiten in den Griff zu bekommen. Das Instrument habe schon einigen den Gang vor Gericht gespart, betont die Stadt in ihrer Pressemitteilung zum aktuellen Mietspiegel.

#3 Für welche Wohnungen gilt der Mietspiegel und für welche nicht?

Generell gilt der Mietspiegel nur für freifinanzierten Wohnraum in Münster. Darunter fallen vermietete Wohnungen in Mehrparteienhäusern, Einliegerwohnungen, Eigentumswohnungen und auch Einfamilienhäuser. In die Statistik fließen außerdem nur Mietverträge ein, die in den vergangenen sechs Jahren geändert oder abgeschlossen wurden. Das will der Gesetzgeber so.

Daneben steht eine ganze Reihe von Ausnahmen. Nicht berücksichtigt werden im Mietspiegel öffentlich geförderte Wohnungen (sprich: Sozialwohnungen), einzeln vermietete WG-Zimmer, Wohnheime für Studierende, Auszubildende oder Jugendliche, (teil-)möblierte Wohnungen, Ferienwohnungen und Sonderfälle (zum Beispiel sehr günstige Hausmeister- oder Werkswohnungen).

Auch ein gewisser Bestand an Neubauten fällt aus dem Mietspiegel heraus, genauer gesagt: alle Wohnungen, die nach Mai 2024 fertiggestellt wurden. Diese Lücke hat einen praxisnahen Grund: Ab dann wurden die erhobenen Daten ausgewertet.

Die letzte Ausnahme sind besonders kleine oder besonders große Wohnungen: Nur Wohnraum zwischen 20 und 160 Quadratmetern kommt im Mietspiegel vor.

Die Ausnahmen sind übrigens nicht gesetzlich festgelegt, sondern von Stadt zu Stadt unterschiedlich. Der Dortmunder Mietspiegel berücksichtigt zum Beispiel nur Wohnungen bis 145 Quadratmeter und anders als Münster keine vermieteten Einfamilienhäuser. Diese Details machen überregionale Vergleiche schwierig.

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#4 Wie hat die Stadt den Mietspiegel errechnet?

Um die Daten für den Mietspiegel zu gewinnen, hat die Stadt 7.500 Fragebögen verschickt, jeweils zur Hälfte an zufällig ausgewählte Mieter:innen und Vermieter:innen. Die Stadt hat dabei darauf geachtet, keine Wohnung doppelt zu erfassen.

Anders als in den Vorjahren war diesmal die Teilnahme an der Befragung durch eine Gesetzesänderung verpflichtend. Insgesamt haben sich allerdings weniger als 4.000 Personen zurückgemeldet. Von diesen Antworten wurden wiederum einige Fragebögen aussortiert, weil sie Wohnungen betrafen, die nicht im Mietspiegel vorkommen sollen (siehe #3 zu den Ausnahmen). Unterm Strich konnte das Regensburger EMA-Institut für empirische Marktanalyse weniger als 30 Prozent der Fragebögen auswerten.

Eine weitere Änderung zu den Vorjahren: Erstmals wurden die Geodaten der Stadt mit ausgewertet. Das hat einen konkreten Vorteil: Es spart Papierkram und ist genauer. Früher wurde auch die Wohngegend genau abgefragt, zum Beispiel: „Wie weit ist es zum nächsten Supermarkt?“ oder „Steht vor dem Haus eine Bushaltestelle?“ Durch die Geodaten ist das jetzt nicht mehr nötig.

Aus all diesem Material hat das EMA-Institut die ortsübliche Vergleichsmiete berechnet. Startwert ist die Basismiete, die von Größe und Baujahr der Wohnung abhängt. Dazu kommen Zu- und Abschläge für bestimmte Merkmale wie Ausstattung, Energieeffizienz oder die Lage. Zwei Beispiele: Eine Kellerwohnung bekommt 6 Prozent Abzug, für eine Wohnung in der Altstadt gibt es hingegen 25 Prozent obendrauf.

#5 Wie hoch ist das Preisniveau in Münster?

Jetzt aber konkrete Zahlen, bitte! Die ortsübliche Vergleichsmiete liegt seit dem 1. April bei 9,85 Euro pro Quadratmeter in Münster. Die Stadt schrammt also haarscharf an der 10-Euro-Marke vorbei. Wichtig: Der Wert bezieht sich nur auf die Nettokaltmiete. Betriebskosten für die Müllabfuhr, Wasser oder Heizung bleiben außen vor.

2023 betrug die ortsübliche Vergleichsmiete in Münster noch 9,37 Euro. Macht also ein Plus von 48 Cent (oder 5,1 Prozent in den vergangenen Jahren). Interessanter wird es mit einem längeren Blick in die Vergangenheit. 2021 lag der Wert bei 8,55 Euro und 2017 noch bei 7,25 Euro. Die Mieten steigen also in Münster, nur eben nicht mehr so schnell.

#6 Wird jetzt alles teurer?

Das kann man so nicht sagen. Die beruhigende Antwort ist: Für Mieterhöhungen gelten in Münster bestimmte Regeln. Bei freifinanzierten Wohnungen können die Mieten nur steigen, wenn innerhalb von zwölf Monaten die Miete nicht erhöht wurde. Die Grenze ist dabei die ortsübliche Vergleichsmiete. Nur so weit dürfen Mieten angehoben werden.

Dazu kommt die sogenannte Kappungsgrenze. Sie bremst Mieterhöhungen binnen drei Jahren ab. Normalerweise liegt die Kappungsgrenze bei 20 Prozent. Da der Markt in Münster aber so heiß ist, ist hier aber schon bei 15 Prozent Schluss.

Vermieter:innen können die Miete auch nicht einseitig erhöhen. Wenn der Mietpreis geändert werden soll, müssen Mieter:innen zustimmen. Nachdem Sie Post bekommen, haben Sie zwei Monate Bedenkzeit und können sich beraten lassen.

#7 Was sagen Mieterschützer:innen?

Noma Hajar von Mieter:innen-Schutzverein Münster hat grundsätzlich keine Kritik am Mietspiegel. Einige Ausnahmen, die auf den ersten Blick wie Lücken in der Statistik aussehen, seien durchaus sinnvoll. In den vergangenen Jahren wurden beispielsweise vermehrt kleine möblierte Apartments in Münster vermietet mit zum Teil schwindelerregend hohen Quadratmeterpreisen. Würde der Mietspiegel diese Wohnungen mit einrechnen, würde das die ortsübliche Vergleichsmiete nach oben treiben – was einige Vermieter:innen zum Nachziehen anregen dürfte.

Das Hauptproblem ist aber: „In Münster fehlt preiswerter Wohnraum“, sagt Hajar. Die Mieten steigen und brächten immer mehr Menschen an die Belastungsgrenze. Der Zensus 2022 hat beispielsweise ergeben, dass Mieter:innen in Münster fast ein Drittel ihres Einkommens fürs Wohnen ausgeben. Das ist mehr als der Landesdurchschnitt und viel mehr sollte es auch nicht sein.

#8 Was sagt die Wohnungswirtschaft?

Einerseits braucht die Wohnungswirtschaft steigende Einnahmen. Bis 2045 muss in Deutschland klimaneutrales Wohnen möglich sein – diese Aufgabe sei ohne höhere Mieten schlicht nicht zu stemmen, sagte Jörg Dickmann vom Arbeitskreis Münsteraner Wohnungsunternehmen bei der Pressekonferenz der Stadt zum neuen Mietspiegel. Bei Modernisierungen ist es aber generell oft möglich, die Miete zu erhöhen.

Andererseits, sagte Sabine Thiel vom Haus- und Grundeigentümerverein, seien nicht alle Eigentümer:innen Investor:innen. Viele Vermieter:innen würden alte Mietverträge in Münster anbieten, die weit unter der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen.

#9 Wie bekomme ich den neuen Mietspiegel?

Die gedruckte Version bekommen Sie für 5 Euro im Stadthaus 1 und in den Geschäftsstellen des Haus- und Grundeigentümervereins, des deutschen Mieterbunds sowie des Mieter:innen-Schutzvereins. Sie können den Mietspiegel aber auch kostenlos von der Website des Amts für Wohnungswesen und Quartiersentwicklung herunterladen. Dort finden Sie auch einen Mietspiegelrechner, der Ihnen sagt, ob Sie mehr oder vielleicht ja auch weniger als die ortsübliche Vergleichsmiete zahlen. (sfo)

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Ein-Satz-Zentrale

+++ Brigitte und Titus Dittmann haben dem „Spiegel“ verraten, warum ihre Beziehung schon seit 57 Jahren hält (Spoiler: gegenseitiger Respekt, Offenheit und ein liebevoll-pragmatischer Umgang miteinander). (Spiegel)

+++ Der Industrieunternehmer Lars Baumgürtel löst Benedikt Hüffer als Präsident der Industrie- und Handelskammer in Münster ab, der nach 15 Jahren an der Spitze der Kammer nicht mehr kandidiert hatte. (Wirtschaft aktuell)

+++ Die Stadt startet am 1. Mai mit dem Freibad Coburg in die Freibadsaison und schenkt allen den Eintritt, die an dem Tag mit dem Rad kommen. (Stadt Münster)

+++ In Münster laufen am Hafen, an der Kunsthalle, am Aasee und an der Lambertikirche die Dreharbeiten zu einem neuen „Tatort“ (Titel: „Die Erfindung des Rades“), in dem es – warum auch nicht? – um einen Fahrradunternehmer geht. (Antenne Münster)

+++ Die Zahl der gemeldeten Fälle von illegaler Müllentsorgung in Münster ist deutlich gestiegen, allerdings möglicherweise auch, weil die Stadt das Melden leichter gemacht hat. (Westfälische Nachrichten, Stadt Münster)

+++ Rund um Ostern steht der Müll möglicherweise etwas länger an der Straße. (Stadt Münster)

+++ Ab Montag stehen auf dem Domplatz wieder 80 gelbe Stühle. (Stadt Münster)

+++ Der neue Physik-Komplex an der Wilhelm-Klemm-Straße, in dem Nanotechnologie-Forschung stattfinden soll, hat Richtfest gefeiert. (Antenne Münster)

+++ Ab Ende April fahren auf der Warendorfer Straße zwischen Dodostraße und Gereonstraße ein Jahr lang Busse und Fahrräder auf derselben Spur, um den Verkehr sicherer zu machen, die Busse schneller und um der Außengastronomie mehr Raum zu geben. (Stadt Münster)

Unbezahlte Werbung

Die kleine Münsteraner Marke „Homesick Merch“ druckt mithilfe einer speziellen Technik, dem Siebdruck, selbst designte oder von Kund:innen mitgebrachte Motive auf verschiedene Textilien. Die Motive entstehen durch das schichtweise Auftragen von Farbe mit Schablonen. So bleiben die Farben lange kräftig und leuchtend. Auf ihrer Website zeigt die Marke eine Blanko-Kollektion, es gibt einen Online-Shop. Die Werkstatt ist an der Friedrich-Ebert-Straße. Auf Instagram finden Sie viele Beispiele, unter anderem die Mützen mit dem umgekehrten Anker, die im Winter oft zu sehen waren. Und wenn Sie mehr über die Marke wissen möchten: Die Fachhochschule hat sie in einem Beitrag porträtiert. (aze)

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Heute hat Annalena Zernott in den Veranstaltungskalender geschaut. Das sind ihre Empfehlungen:

+++ Wussten Sie, dass die Quantenmechanik vor genau hundert Jahren entdeckt wurde? Die Physiker:innen der Uni Münster laden am Samstag zu diesem Anlass zur ersten Veranstaltung aus der Reihe „Physik zur Mittagszeit“ ein. Im Hörsaal F2 im Fürstenberghaus am Domplatz erfahren Sie ab 12 Uhr 45 Minuten lang etwas über die Geschichte der Quantenmechanik. Bis Juli folgen drei weitere Termine. Genaue Infos hier.

+++ Seit Ende März stellen 33 Künstler:innen in der Ausstellungshalle am Hawerkamp ihre Werke an Wandstreifen aus, die ihnen zugelost worden sind. Klingt erstmal nicht besonders, ist es aber, denn die Künstler:innen können nach der Eröffnung ihre Kunst jederzeit umstellen, anpassen, austauschen oder sogar ganz entfernen: dynamisch wechselnde Positionen in der Wanderausstellung „Lenz 25“. Am Samstag ab 17 Uhr endet die Ausstellung mit Musik, Lagerfeuer und einem Grill. Wenn Sie dabei sein wollen, einfach Grillgut mitbringen. Der Eintritt ist frei. Um 15 Uhr findet dazu noch ein Improvisationsworkshop statt, am Sonntag zwischen 12 und 18 Uhr ist die Schau auch noch einmal zu sehen. Das komplette Programm steht hier.

+++ Studierende der klassischen Gesangsklassen bringen am Samstag- und Sonntagabend jeweils um 19:30 Uhr ihr aktuelles Opernprojekt auf die Bühne der Musikhochschule. In diesem Jahr Mozarts „Der Schauspieldirektor“ und Jodi Gobles „Meow & Forever“, ein zeitgenössisches Stück über Freundschaften junger Erwachsener. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen – am Samstag gehen sie an den Verein „Hakuna Matata“. Weitere Infos hier.

+++ Am Sonntag ist auf der Burg Hülshoff Kindernachmittag: Von 14 bis 17 Uhr erfahren Gruppen von drei bis neun Personen (davon mindestens eine erwachsene Person) bis zu zwei Stunden lang spielend, wie Familien früher zusammengelebt haben. Es gibt zwei Spielvarianten: eine ab sechs und eine ab zwölf Jahren. Die Spieleboxen müssen vorher reserviert werden. Alles zum Kindernachmittag hier.

+++ Und noch ein zeitloser Tipp: Der Filmemacher Ansgar Moek aus Münster hat für den Kultursender Arte einen Dokumentarfilm über seine Schwester Britta gemacht, die Lehrerin am Schiller-Gymnasium im Kreuzviertel war, Anfang vergangenen Jahres die Diagnose ALS bekam, eine unheilbare Nervenkrankheit, und die im November daran starb. Ansgar Moek hat sie in den letzten Monaten begleitet. Ein sehr bewegender Film.

Am Dienstag schreibe ich Ihnen wieder. Bis dahin wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende!

Herzliche Grüße
Sebastian Fobbe

Mitarbeit: Ralf Heimann (rhe), Jan Große Nobis (jgn), Svenja Stühmeier (sst), Annalena Zernott (aze) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Maria Schubarth

PS

Ostern ist ein Fest mit vielen Bräuchen. Viele davon haben eine lange Tradition. Bei mir ist das so: Ich schaue mir jedes Jahr dasselbe Video an, weil ich mir einfach nicht merken kann, wie man einen Hefezopf so flechten muss, damit am Ende auch ein ordentlich geflochtener Hefezopf entsteht. Eine andere schöne Tradition ist, wie ich finde, ein alljährlicher Wettbewerb in den Arkaden. Kitas aus Münster stellen dort riesige Ostereier aus, die die Kinder gebastelt haben. Die Kita, die bei der Wahl zum schönsten Osterei die meisten Stimmen bekommt, erhält eine Spende in Höhe von 250 Euro. Dieses Jahr machen 18 Kitas mit. Vielleicht waren Sie schon da oder haben jetzt Lust, sich einmal alle Ostereier anzuschauen und abzustimmen. Vielleicht wollen Sie auch lieber das schöne Wetter am Wochenende genießen. Dann können Sie sich die Ostereier auch online ansehen und Ihre Stimme abgeben.

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