Déjà-vu in der Kaufhaus-Krise | Satan. Bistum schließt Beratungsstelle | Ristorante da Leo

Müns­ter, 14. März 2023

Guten Tag,

es ist schon wie­der gera­de noch mal gut gegan­gen. Kar­stadt und Kauf­hof in Müns­ter blei­ben . Sie ste­hen nicht auf der Streich­lis­te des Kon­zerns, die ges­tern öffent­lich wur­de. Die Beschäf­tig­ten sind erleich­tert. Der Ober­bür­ger­meis­ter sagt, die Stadt sei mit einem blau­en Auge davon­ge­kom­men. Und das alles erscheint wie ein Déjà-vu.

Die letz­te Streich­run­de ist drei Jah­re her. Damals kün­dig­te der Kon­zern an, 62 Häu­ser zu schlie­ßen. Die West­fä­li­schen Nach­rich­ten titel­ten: „Müns­ter behält sei­ne bei­den gro­ßen Waren­häu­ser.“ Jetzt schlie­ßen 52 der 129 Filia­len. Die West­fä­li­schen Nach­rich­ten schrei­ben: „Bei­de Waren­häu­ser in Müns­ter blei­ben erhalten.“

In der Gesamt­schau erge­ben sich dar­aus drei Erkennt­nis­se. Ers­tens: Gro­ße Kauf­häu­ser gera­ten immer mehr in Bedräng­nis. Zwei­tens: In Müns­ter sind die Bedin­gun­gen offen­bar so gut, dass sich wei­ter zwei gro­ße Waren­häu­ser in unmit­tel­ba­rer Nähe zuein­an­der betrei­ben las­sen. Und drit­tens: Ewig wird das nicht mehr gut gehen.

Die Han­dels­exper­tin Han­na Schramm-Klein hat heu­te Mor­gen im Deutsch­land­funk gesagt, in den Städ­ten, die es nun getrof­fen hat, habe man im Prin­zip schon seit Jahr­zehn­ten mit der Schlie­ßung rech­nen müs­sen. „Die Idee, alles unter einem Dach anzu­bie­ten, funk­tio­niert nicht mehr“, sag­te sie. Die Waren­häu­ser hät­ten das Online-Geschäft ver­schla­fen, sie sei­en „ein biss­chen alt­ba­cken, nicht auf jün­ge­re Ziel­grup­pen aus­ge­rich­tet“. Jede Stadt, die auf die Schlie­ßun­gen nicht vor­be­rei­tet gewe­sen sei, müs­se sich das selbst als Defi­zit ankrei­den. Aber was kommt, wenn ein gro­ßes Kauf­haus geht?

Ges­tern Abend haben RUMS-Redak­teur Sebas­ti­an Fob­be und Jan Kamp­s­hoff (Frei­haus MS) in der RUMS-Redak­ti­on vor unge­fähr 35 Gäs­ten mit der Archi­tek­tin Andrea Schwapp­ach unter ande­rem dar­über gespro­chen. Sie beschäf­tigt sich für die Stadt Frank­furt mit der Fra­ge, wie der Wan­del der Innen­stadt gelin­gen kann.

Und wie kann er gelin­gen? So genau weiß das nie­mand. Das bedeu­tet: Man muss Din­ge aus­pro­bie­ren. Wir ken­nen das aus Müns­ter von den Ver­kehrs­ver­su­chen oder dem Real­la­bor an der Wol­be­cker Straße. 

Um her­aus­zu­fin­den, wie Ver­kehrs­raum sich anders nut­zen lässt, hat die Stadt Frank­furt zum Bei­spiel pro­be­wei­se den Main­kai gesperrt, eine mehr­spu­ri­ge Stra­ße im Zen­trum. Im Som­mer soll das wie­der pas­sie­ren. So wird der Wan­del erfahr­bar. Im Han­del braucht es dazu kein Experiment. 

Seit ges­tern ist bekannt, dass die bereits aus­sor­tier­te Kar­stadt-Filia­le an der Zeil Ende des Jah­res schlie­ßen wird, ein Jahr frü­her als geplant. Die Ent­schei­dung dar­über, was an die­ser Stel­le pas­sie­ren wird, fällt in Gre­ven. Das Gebäu­de gehört dem Immo­bi­li­en-Unter­neh­men Sah­le. Und das hat bereits ange­kün­digt: Es will das Haus abreißen.

Damit ent­steht auch die Chan­ce auf etwas Neu­es, denn Innen­stadt kann etwas ganz ande­res sein als Ein­kaufs­mei­le. Frü­her ging es dar­um, den Men­schen bloß kei­ne Gele­gen­heit zu geben, sich in der Fuß­gän­ger­zo­ne hin­zu­set­zen, denn das könn­te sie ja von den Schau­fens­tern ablen­ken. Inzwi­schen weiß man: Die Innen­städ­te haben bes­se­re Chan­cen, wenn die Men­schen nicht nur zum Kau­fen kom­men, son­dern auch, weil sie sich ger­ne in der Stadt aufhalten.

Aber was kön­nen die Städ­te machen? Sie kön­nen sich ja nicht aus­su­chen, wel­ches Unter­neh­men wo ein­zieht? Die Kar­stadt-Immo­bi­lie in Müns­ter zum Bei­spiel gehört der Ver­si­che­rung LVM. Und die kann selbst ent­schei­den, wem sie das Gebäu­de ver­mie­tet. Aber wie kön­nen die Städ­te Ein­fluss neh­men? „Das Pla­nungs­recht ist ein schar­fes Schwert“, sagt Andrea Schwapp­ach. Über den recht­li­chen Rah­men kön­nen die Städ­te zum Bei­spiel klein­tei­li­ge­re Struk­tu­ren vor­schrei­ben. So kön­nen sie gro­ße Ket­ten aus­schlie­ßen, die klei­ne Läden gar nicht mie­ten würden.

Es gibt posi­ti­ve Bei­spie­le für einen gelun­ge­nen Struk­tur­wan­del (RUMS-Brief). In Lünen hat die Stadt­ver­wal­tung es geschafft, im alten Her­tie-Kauf­haus loka­le Geschäf­te, Arzt­pra­xen und Woh­nun­gen anzu­sie­deln. In Olden­burg ist aus einem alten City-Cen­ter eine Markt­hal­le mit einem gro­ßen, hel­len Co-Working-Bereich geworden.

Auch in Müns­ter gibt es ein Bei­spiel für ein gro­ßes Kauf­haus in der Innen­stadt, aus dem etwas ganz ande­res wur­de. Im Salz­hof, dem alten Kar­stadt-Haus an der Salz­stra­ße, befin­den sich heu­te das Stadt­mu­se­um und eine Pas­sa­ge im Erd­ge­schoss. Auch hier hat man ver­sucht, aus einem gro­ßen Ele­ment vie­le klei­ne zu machen. Das ist aller­dings nur teil­wei­se gelun­gen. Über die Schwie­rig­kei­ten dabei, die Pas­sa­ge wie­der­zu­be­le­ben, haben wir vor zwei­ein­halb Jah­ren berich­tet. Eine gute Lösung gefun­den hat man noch immer nicht. (rhe)

Kurz und Klein

+++ Anfang März mach­te die Nach­richt die Run­de, dass es mit der Bahn­stre­cke Müns­ter-Sen­den­horst wie­der mal län­ger dau­ert. Kurz dar­auf schrie­ben die Grü­nen in einer Pres­se­mit­tei­lung: Ein Grund dafür sei, dass die Bahn lan­ge bekann­te Bau­stel­len nicht recht­zei­tig ange­gan­gen sei. Wir woll­ten wis­sen, wie die Bahn das Gan­ze sieht. Und natür­lich: Die Bahn sieht das anders. Eine Spre­che­rin schreibt, die Grün­de für die Ver­zö­ge­run­gen lägen in den „auf­wän­di­gen Pla­nun­gen“, die not­wen­dig gewor­den sei­en, damit Elek­tro­zü­ge auf der Stre­cke fah­ren kön­nen. Außer­dem müs­se man ver­al­te­te tech­ni­sche Anla­gen kom­plett aus­tau­schen und Tei­le der Tras­se neu ver­le­gen. Das hät­ten die durch die Flut­schä­den ohne­hin schon über­las­te­ten Inge­nieur­bü­ros nicht auf­fan­gen kön­nen. Aber ist nicht schon seit Jah­ren bekannt, dass auf der Stre­cke elek­tri­sche Züge fah­ren sol­len? Die Spre­che­rin schreibt: Im Lau­fe der Pla­nun­gen ergä­ben sich „oft neue Erkennt­nis­se“, und dann daue­re es län­ger. Vor­stel­len muss man sich das wahr­schein­lich wie bei einem Umzug – wenn sich plötz­lich her­aus­stellt: Da ist auch noch der Kel­ler. Im Moment lie­fen „die Vor­pla­nun­gen“ für das Gleis 20 und die neue Abstell­an­la­ge. Also immer­hin schon nicht mehr die Vor­vor­pla­nun­gen. Der nächs­te Schritt sei die Ent­wurfs­pla­nung. Die Fra­ge hier: Wo ver­lau­fen die Glei­se? Das wer­de bis Ende des Jah­res geklärt sein. (rhe)

+++ Till Wyler von Ball­moos lei­tet bereits seit eini­gen Wochen das Thea­ter im Pum­pen­haus. Eini­ge Mona­te frü­her als geplant hat der Schwei­zer die Auf­ga­ben sei­nes Vor­gän­gers Lud­ger Schnie­der über­nom­men, der plötz­lich im Janu­ar gestor­ben ist. Je nach­dem, wo man nach­schaut, ist Wyler von Ball­moos Regis­seur, Musi­ker und auch selbst Per­for­mer. Gera­de steckt er übri­gens noch in einem ande­ren Pro­jekt: In „Oxford Space­ba­se“ spielt die ehe­ma­li­ge Oxford-Kaser­ne eine zen­tra­le Rol­le. Die Thea­ter­in­stal­la­ti­on soll­te eigent­lich schon ver­gan­ge­nen Som­mer auf dem Gelän­de statt­fin­den, muss­te aller­dings wegen der hohen Schad­stoff­be­las­tung auf Juni 2023 ver­scho­ben wer­den. (sst)

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+++ Der Ver­kehrs­club Deutsch­land hat einen Vor­schlag gemacht, wie man schon vor Fer­tig­stel­lung der S-Bahn Müns­ter­land mehr Men­schen dazu bewe­gen könn­te, öffent­li­che Ver­kehrs­mit­tel zu benut­zen. Die Idee lau­tet in einem Wort: Bus­tan­gen­te. Schnell erklärt: Bis­lang gibt es in Müns­ters Bus­netz drei zen­tra­le Kno­ten­punk­te (Lud­ge­ri­platz, Haupt­bahn­hof, Bült), die ein Drei­eck bil­den (natür­lich). Gut ver­bun­den sind aller­dings nur zwei Sei­ten des Drei­ecks (jeweils vom Haupt­bahn­hof zum Lud­ge­ri­platz und zum Bült). Die drit­te Sei­te fehlt (Bült zum Lud­ge­ri­platz). Die Bus­tan­gen­te wür­de das behe­ben (über Bült am Schloss­platz vor­bei, links rein Rich­tung Ägi­di­i­stra­ße). Und der Clou: Gro­ße und schnel­le Metro­bus­se, die von außer­halb kom­men, fah­ren über die­sen Ring am Zen­trum vor­bei. Klei­ne Bus­se kur­ven inner­halb der Stadt her­um. Und falls Sie jetzt nur noch Bus­bahn­hof ver­ste­hen: Die West­fä­li­schen Nach­rich­ten haben den Vor­schlag mit einer Gra­fik illus­triert und ein paar Stel­lung­nah­men zusam­men­ge­tra­gen. (rhe)

+++ Nura­di A. steht momen­tan als Ange­klag­ter im Fall Mal­te C. vor Gericht. Jetzt hat er selbst geklagt, und zwar gegen sei­ne Abschie­bung. Asyl­recht­lich steht der nichts ent­ge­gen, hat das Ver­wal­tungs­ge­richt ent­schie­den. Dabei sei aus­schlag­ge­bend, was mit ihm in sei­nem Hei­mat­land pas­sie­ren könn­te, erklärt ein Spre­cher. Ob er Deutsch­land tat­säch­lich ver­las­sen muss, ist aller­dings die Ent­schei­dung der Aus­län­der­be­hör­de. In die­se Ent­schei­dung könn­te dann wie­der­um der Pro­zess gegen Nura­di A. hin­ein­spie­len. Was momen­tan im Fokus steht: Die Fra­ge, ob Nura­di A. selbst homo­se­xu­ell ist oder nicht. Für das Land­ge­richt sei die Dis­kus­si­on über sei­ne Sexua­li­tät und vor allem sei­ne Hal­tung dazu wich­tig, um ein­schät­zen zu kön­nen, aus wel­chen Beweg­grün­den Nura­di A. Mal­te C. am Chris­to­pher Street Day ange­grif­fen hat, sagt eine Spre­che­rin. Und zum ande­ren sind que­e­re Men­schen in sei­nem Hei­mat­land Tsche­tsche­ni­en Ver­fol­gung aus­ge­setzt. „Soll­te der Antrag­stel­ler homo­se­xu­ell sein, stell­te die­ses (sic!) jeden­falls kein zen­tra­les Ele­ment sei­ner Iden­ti­tät dar“, beur­teilt das Ver­wal­tungs­ge­richt aller­dings laut West­fä­li­schen Nach­rich­ten. (sst)

Die Reportage 

Liebe, Sex und Ehrlichkeit

Stu­die­ren­de gehen in Schul­klas­sen und spre­chen über Sex und Selbst­be­frie­di­gung. Damit ist unge­fähr das beschrie­ben, was die Initia­ti­ve „Mit Sicher­heit ver­liebt“ in 40 Städ­ten anbie­tet, unter ande­rem in Müns­ter. Unse­re Autorin Han­nah Jäger hat sich mit Anna Thimm und Jea­nette Wei­­nelt-Krie­­se­­mer aus dem Lei­tungs­team der Initia­ti­ve getrof­fen und mit ihnen dar­über gespro­chen, wie man jun­ge Men­schen heu­te auf­klärt – und war­um man das etwas anders macht als früher.

Zum Bei­trag

Bistum schließt Beratungsstelle

Das Bis­tum Müns­ter hat ges­tern die Bera­tungs­stel­le für ritu­el­le Gewalt mit sofor­ti­ger Wir­kung geschlos­sen. Der kor­rek­te Umgang mit dem The­ma sei in der Fach­welt „umstrit­ten“, zudem gebe es kei­ne Bewei­se für „Theo­rien über ritu­el­le Netz­wer­ke“ und „ritu­el­len Miss­brauch durch angeb­lich im Ver­bor­ge­nen orga­ni­sier­te Täter­or­ga­ni­sa­tio­nen“. So steht es in der Pres­se­mit­tei­lung, die das Bis­tum ges­tern Nach­mit­tag ver­schickt hat. Inter­es­san­ter ist aber, was nicht dar­in nicht steht. Das Bis­tum ver­schweigt näm­lich den Aus­lö­ser für die Schlie­ßung der Bera­tungs­stel­le: Das Nach­rich­ten­ma­ga­zin „der Spie­gel“ erhebt in einer Recher­che schwe­re Vor­wür­fe gegen die Trau­ma­the­ra­peu­tin Jut­ta Ste­ge­mann, die die Bera­tungs­stel­le für ritu­el­le Gewalt gelei­tet hat. Laut Spie­gel hat Ste­ge­mann einer ihrer Patient:innen ein­ge­re­det, sie sei von sata­nis­ti­schen Sek­ten miss­braucht worden.

Was das bedeu­ten soll, kann man in der Bis­tums­zei­tung „Kir­che und Leben“ nach­le­sen: Schon 2019 ver­an­stal­te­te das Bis­tum eine Fach­ta­gung mit über 140 Gäst:innen, bei der sexu­el­ler Miss­brauch und schwers­te Gewalt in einem Zusam­men­hang mit Sata­nis­mus gebracht wird. Gehei­me Täter­grup­pen wür­den sich dem­nach etwa auch im „Geschäft um Kin­der­por­no­gra­fie, Zwangs­pro­sti­tu­ti­on und Kin­der­han­del“ bestä­ti­gen und ihre Taten wür­den „ideo­lo­gisch ver­brämt und im Diens­te von Satan, Luzi­fer, Odin, Seth oder Luna gerecht­fer­tigt“. Auf der Tagung stell­te laut „Kir­che und Leben“ die dama­li­ge Lei­te­rin der Fach­stel­le für Sek­ten und Welt­an­schau­ungs­fra­gen beim Bis­tum, Bri­git­te Hahn, einen Zusam­men­hang zwi­schen dem Miss­brauchs­kom­plex von Lüg­de und einem gehei­men Täter­netz­werk her.

Die Pres­se­mel­dung des Bis­tums lässt aller­dings eini­ge Fra­gen offen: Dar­in heißt es, die Mit­ar­bei­te­rin­nen der auf­ge­lös­ten Bera­tungs­stel­le wür­den kei­ne Bera­tun­gen mehr zur ritu­el­len Gewalt mehr durch­füh­ren. Wel­che Auf­ga­ben sie jetzt wahr­neh­men oder ob Jut­ta Ste­ge­mann noch immer für das Bis­tum arbei­tet, teilt uns das Bis­tum nicht mit. Auf Anfra­ge schreibt Pres­se­spre­cher Ste­phan Kro­nen­burg, das Bis­tum äuße­re sich nicht zu Personalangelegenheiten. 

Obwohl das Bis­tum kei­ne Hin­wei­se auf die Exis­tenz von ritu­el­ler Gewalt in Deutsch­land sieht, schließt es in der Pres­se­mel­dung nicht aus, wei­ter­hin auf dem Gebiet bera­tend tätig zu sein. Wie passt das zusam­men? Kro­nen­burg ant­wor­tet uns, das Bis­tum kön­ne nicht aus­schlie­ßen, dass es ritu­el­le Gewalt und damit auch Opfer gibt. Und „für die­se Men­schen braucht es pro­fes­sio­nel­le Unter­stüt­zung und Bera­tung“, schreibt der Pres­se­spre­cher des Bistums.

Außer­dem zieht das Bis­tum Info­ma­te­ri­al über ritu­el­le Gewalt zurück. Ste­phan Kro­nen­burg schreibt uns, das Bis­tum habe ein Video mit dem Titel „Im Namen des Teu­fels: Ritu­el­le Gewalt in sata­ni­schen Sek­ten“ aus dem Jahr 2016 von sei­nem You­tube-Kanal ent­fernt. Auch wol­le das Bis­tum ein Buch über ritu­el­le Gewalt nicht mehr aus­lie­fern, das die Bis­tü­mer Müns­ter, Osna­brück und Essen gemein­sam her­aus­ge­ge­ben haben. (sfo)

Zahlen, bitte. 

Obwohl es im Müns­ter­land 5.000 freie Aus­bil­dungs­plät­ze gibt, haben zum Start des Aus­bil­dungs­jahrs am 1. August 2022 ins­ge­samt 1.400 Jugend­li­che kei­nen Job gefun­den. Wie passt das mit dem Fach­kräf­te­man­gel zusammen?

Quel­le: Bun­des­agen­tur für Arbeit

Korrekturen

+++ Im Kli­ma-Update sind wir am Frei­tag beim Stark­re­gen- und Hoch­was­ser­ma­nage­ment der Stadt ein biss­chen durch­ein­an­der gekom­men. Des­halb noch mal zum Mit­schrei­ben, wor­um es geht: Hoch­was­ser ist, wenn ein Fluss über­tritt. Stark­re­gen ist, wenn es stark reg­net. Bei­des kann zusam­men­hän­gen, muss es aber nicht. Unser Feh­ler war: Wir haben über Hoch­was­ser geschrie­ben, aber eine Stark­re­gen­ge­fah­ren­kar­te ver­linkt. Bes­ser wäre die Hoch­was­ser­kar­te der Bezirks­re­gie­rung gewe­sen. Wir haben die Links aus­ge­tauscht. (fkr/sfo)

+++ Am Frei­tag haben wir geschrie­ben, obdach­lo­se Frau­en sei­en bis 2019 am Albers­lo­her Weg in Wohn­con­tai­nern unter­ge­kom­men. Da hat sich ein klei­ner Feh­ler ein­ge­schli­chen: Rich­tig ist, die Con­tai­ner stan­den nur im Win­ter 2019/2020 dort. Wir haben das kor­ri­giert. (sfo)

Grü­ne Damen und Her­ren im Krankenhaus

Wir besu­chen Pati­en­ten im EVK und hören uns ein­fühl­sam Sor­gen und Nöte an, trös­ten, beten, ermu­ti­gen und machen klei­ne Boten­gän­ge. Wir erle­ben oft, wie im Gespräch Ver­zweif­lung und Hoff­nungs­lo­sig­keit über­wun­den wer­den, wie Mut, Lebens­freu­de und Lachen wie­der­keh­ren. Für die­ses Ehren­amt suchen wir Unter­stüt­zung. Tel.: 0251 270630284.

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Klima-Update

+++ Das Bis­tum Müns­ter hat jetzt eine Kli­ma­schutz-Mana­ge­rin. Begrün­det wird das mit dem Gedan­ken der Schöp­fungs­be­wah­rung und christ­li­cher Soli­da­ri­tät. Ende 2024 soll dann ein Kli­ma­schutz­kon­zept erschei­nen. Das betrifft zum Bei­spiel Gebäu­de und Grund­stü­cke oder die Mobi­li­tät des Bis­tums. Nun ist das schön und gut. Wenn man aber an Unter­neh­men und Kli­ma­schutz denkt, so hat man eigent­lich ande­re im Kopf. Hier in der Regi­on haben wir bei einer Aus­wahl mal nach­ge­fragt, wie es um Kli­ma­schutz in den eige­nen Rei­hen steht. Die Ant­wor­ten: BASF macht das, Fla­schen­post kann das so schnell nicht sagen, Bril­lux möch­te nicht ant­wor­ten und West­fleisch hat nicht geant­wor­tet. (fkr)

+++ Müns­ter wird 2090 kli­ma­neu­tral. Moment, da stimmt doch was nicht: hieß es nicht 2030? So wird es aber sein, wenn die CO2-Redu­zie­rung der Stadt wei­ter ver­läuft wie bis­her. Das schreibt der Kli­ma­bei­rat der Stadt in einer Stel­lung­nah­me. Ver­gan­ge­ne Woche erschien näm­lich die ernüch­tern­de Ener­gie­bi­lanz von Müns­ter. Am ver­gan­ge­nen Frei­tag schrieb Ihnen Sven­ja Stüh­mei­er, wie man sol­che Ergeb­nis­se kom­mu­ni­ziert, ohne dass wir resi­gniert und frus­triert zurück­blei­ben. (fkr)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Der Park­haus­be­trei­ber hat sich nun doch dazu ent­schie­den, die defek­ten Tore am Park­haus Bre­mer Platz zu repa­rie­ren, weil immer wie­der Per­so­nen aus der Dro­gen­sze­ne des Hau­ses ver­wie­sen wer­den muss­ten. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Im Wes­ten von Müns­ter wer­den immer mehr Gift­kö­der für Hun­de gefun­den. (Poli­zei Müns­ter)

+++ Nach­dem der neue Rasen wegen der Tro­cken­heit im Som­mer und Herbst nicht wuchs, hofft die Stadt nun, dass der Fuß­ball­platz in Grem­men­dorf nach dem ers­ten Rasen­schnitt im April wie­der frei­ge­ge­ben wer­den kann. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Der Mens­a­neu­bau am Schul­zen­trum Kin­der­haus wur­de fer­tig­ge­stellt. (Stadt Müns­ter)

+++ Vie­le Eltern wün­schen sich eine wei­te­re Gesamt­schu­le im Süd­os­ten der Stadt, so steht das Schlaun-Gym­na­si­ums mit sei­nem Umzug dort­hin zur Dis­po­si­ti­on. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die CDU hat sich zur Regio­nal­kon­fe­renz in Müns­ter getrof­fen und dort her­aus­ge­ar­bei­tet, was sie eigent­lich von ande­ren Par­tei­en unter­schei­det. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Es gibt kei­ne Lohn­ent­schä­di­gung für Schlacht­be­trie­be, die wäh­rend der Pan­de­mie nicht arbei­ten konn­ten, hat das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Müns­ter ent­schie­den. (WDR)

+++ Die Hand­werks­kam­mer for­dert, dass Aus­zu­bil­den­de ähn­li­che Vor­tei­le erfah­ren wie Stu­die­ren­de, zum Bei­spiel ein Ticket für Bus und Bahn. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Müns­ters Que­er­ge­mein­de lobt den Syn­oda­len Weg, da die Seg­nung gleich­ge­schlecht­li­cher Paa­re auf den Weg gebracht wur­de, wünscht sich aber trotz­dem wei­ter­füh­ren­de Beschlüs­se. (Que­er­ge­mein­de)

+++ Das Künst­ler­kol­lek­tiv „Vier­wärts“ hat­te das Fürs­ten­berg-Denk­mal mit Sand­sä­cken „geschützt“ und hat die­se nun gegen Spen­de für die Stif­tung „Him­mel über Charkiv“ ver­kauft. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

Anony­mer Briefkasten

Haben Sie eine Infor­ma­ti­on für uns, von der Sie den­ken, sie soll­te öffent­lich wer­den? Und möch­ten Sie, dass sich nicht zurück­ver­fol­gen lässt, woher die Infor­ma­ti­on stammt? Dann nut­zen Sie unse­ren anony­men Brief­kas­ten. Sie kön­nen uns über die­sen Weg auch anonym Fotos oder Doku­men­te schicken.

Unbezahlte Werbung

Ver­steckt hin­ter dem Thea­ter liegt das Ris­tor­an­te da Leo an der Mar­ti­ni­stra­ße. In einem rus­ti­ka­len Flair wird hier klas­si­sche ita­lie­ni­sche Küche ser­viert. Das Per­so­nal ist freund­lich und ser­viert schnell. Beson­ders gut: der Mit­tags­tisch ab 12 Uhr für 13,90 Euro. Sie kön­nen sich eins von drei Nudel­ge­rich­ten aus­su­chen, dazu gibt es einen Bei­la­gen­sa­lat und ein klei­nes Glas Wein oder ein nicht­al­ko­ho­li­sches Getränk. Was natür­lich nicht feh­len darf: der Espres­so zum Schluss. Das gefällt vie­len, des­we­gen ist Reser­vie­ren eine gute Idee.

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Drinnen und Draußen

Lara Gelb­hardt hat für Sie geschaut, was in Müns­ter los ist in den kom­men­den Tagen:

+++ „Ein­fach raus­ge­hen und machen“ heißt die Natur­fo­to­gra­fie-Aus­stel­lung von Michae­la Stenz. Wann immer die Hob­by-Foto­gra­fin Zeit fin­det, lich­tet sie in den Rie­sel­fel­dern alles ab, was zirpt, grast oder wat­schelt. Sie will das zei­gen, was wir mit blo­ßem Auge über­se­hen. Die Aus­stel­lung ist vom 4. März bis 21. April in der Frau­en­stra­ße 24 zu sehen.

+++ Mor­gen haben Sie die Chan­ce, Schauspieler:innen und Regisseur:innen im Thea­ter Müns­ter ken­nen­zu­ler­nen und sich mit ihnen aus­zu­tau­schen. Der Thea­ter­treff beginnt um 18 Uhr. Die Kar­ten kos­ten 30 Euro. Für Mit­glie­der des Schau­spiel­clubs gibt es einen Rabatt.

+++ Der Bota­ni­sche Gar­ten hat wie­der geöff­net. Von 8 bis 19 Uhr kön­nen Sie die Pflan­zen­häu­ser besich­ti­gen. Der Ein­tritt ist frei. Ach­ten Sie auf das Glo­cken­ge­läut, denn kurz dar­auf wird der Gar­ten geschlossen.

+++ Am Mitt­woch spielt die Blues-Rock-Sän­ge­rin Sari Schorr im Hot Jazz Club. Sie wur­de kürz­lich in die New York Blues Hall of Fame auf­ge­nom­men. Das Kon­zert star­tet ab 20 Uhr. Kar­ten gibt es ab 21 Euro und an der Abend­kas­se für 22 Euro.

+++ Kat­zen­klo Kat­zen­klo … Ja, das macht die Kat­ze froh! Hel­ge Schnei­der spielt die­sen Frei­tag in der Hal­le Müns­ter­land. Das Kon­zert star­tet um 20 Uhr. Tickets gibt es ab 35 Euro hier.

+++ Am Frei­tag ist Nacht der Biblio­the­ken. Über­all in der Stadt­bi­blio­thek wer­den ab 16:30 Uhr ver­schie­de­ne Ange­bo­te für Erwach­se­ne, Jugend­li­che und Kin­der bis spät in den Abend ange­bo­ten. Sie kön­nen zum Bei­spiel hin­ter die Kulis­sen der Biblio­thek schnup­pern und an Lesun­gen oder Work­shops teilnehmen.

+++ Einen Mix aus Musik und Lite­ra­tur gibts beim „Luft­rui­nen-Fes­ti­val für kul­tu­rel­le Viel­falt und gegen Ras­sis­mus“. Dabei sind zum Bei­spiel die Autorin­nen Safi­ye Can und Sybil­le Len­gau­er. Musik machen Klaus der Gei­ger und Mari­us Peters aus Köln und auch Men­schen aus Müns­ter, zum Bei­spiel Pit Bud­de und das Duo Cao­Ti­na. Das Fes­ti­val fin­det am Sams­tag ab 16 Uhr im Black Box/Cuba Cul­tur in der Ach­ter­mann­stra­ße 12 statt.

Am Frei­tag schreibt Ihnen Sebas­ti­an Fob­be. Und so lang­sam scheint es etwas bes­ser zu wer­den mit dem grau­en und öden Wet­ter. Für Frei­tag sagt die Wet­ter-App 17 Grad vor­aus und aus­nahms­wei­se kei­nen Regen. Kom­men Sie gut durch die Woche! 

Herz­li­che Grü­ße
Ralf Heimann

Mit­ar­beit: Sebas­ti­an Fob­be (sfo), Sven­ja Stüh­mei­er (sst), Jan Gro­ße Nobis (jgn), Frie­da Kru­ken­kamp (fkr), Lara Gelb­hardt (lge)
Lek­to­rat: Lau­ra Badura

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PS

Als die Stadt Düs­sel­dorf vor elf Jah­ren ein neu­es Logo such­te, gab sie den Auf­trag an eine Wer­be­agen­tur. Dort drück­te irgend­wer zwei Mal auf die Tas­ta­tur. Das Ergeb­nis war ein lächeln­des Gesicht aus einem Dop­pel­punkt und einem gro­ßen D. Dann peil­te man über den Dau­men, was man dafür ver­lan­gen könn­te und schrieb auf die Rech­nung: 150.000 Euro. So etwas woll­te die Uni Müns­ter nicht ris­kie­ren, als sie einen Namen für die neue Kita am Schloss­platz such­te. Daher frag­te man die Eltern. 60 Vor­schlä­ge gin­gen ein. Nie­mand schrieb eine Rech­nung. Und jetzt möch­ten Sie natür­lich noch den Namen wis­sen, für den die Uni sich ent­schie­den hat. Voi­là: Kita am Schloss­platz. (rhe)

PPS

Damit es hin­ter­her nicht heißt, wir hät­ten nicht oft genug drauf hin­ge­wie­sen: Bis mor­gen Abend haben Sie noch die Chan­ce, an unse­rer Umfra­ge teil­zu­neh­men. Wir wür­den gern von Ihnen wis­sen, wie Ihnen RUMS gefällt. Hier ent­lang.