Neue Abo-Preise ab September | Klimaanpassung: Mit Lyrik gegen Hitze, Sturm und Starkregen | Stadtfest: RUMS mittendrin

Müns­ter, 18. August 2023

Guten Tag,

heu­te star­ten wir den Brief in eige­ner Sache. Wir wer­den ab dem 1. Sep­tem­ber unse­re Abo-Prei­se erhö­hen. Qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ger Lokal­jour­na­lis­mus kos­tet Geld, und auch wir spü­ren die stei­gen­den Prei­se. Wir bezah­len unser her­vor­ra­gen­des Team, unser Büro, Ver­si­che­run­gen, Lizen­zen, Bezahl-Dienst­leis­ter, E-Mail-Anbie­ter und vie­le ande­re klei­ne und gro­ße Auf­wän­de. Daher wer­den wir ab Sep­tem­ber fol­gen­de Preis­struk­tur haben:

  • Das Stan­dard-Abo kos­tet zukünf­tig 12 Euro (bis­lang 10 Euro).
  • Der Preis für das Idea­lis­tisch-Abo steigt auf 18 Euro (15 Euro).
  • Das Groß­zü­gig-Abo kos­tet nun 36 Euro (25 Euro).
  • Der Preis für das ermä­ßig­te Stan­dard-Abo erhöht sich auf 6 Euro (5 Euro). Die­ses Ange­bot kön­nen Schüler:innen, Stu­die­ren­de oder Men­schen bezie­hen, die Arbeits­lo­sen­geld II empfangen.
  • Alle Abos blei­ben monat­lich kündbar.

Wir set­zen das Geld außer­dem ein, um die Tech­nik zu ver­bes­sern, mit deren Hil­fe wir Ihnen den Jour­na­lis­mus prä­sen­tie­ren. Auch davon pro­fi­tie­ren Sie. Seit Mona­ten arbei­ten wir dar­an, unser tech­ni­sches Sys­tem zu über­ar­bei­ten. Im Okto­ber prä­sen­tie­ren wir Ihnen das Ergebnis. 

Hier schon mal ein Aus­blick: Es wird alles anders aus­se­hen, fri­scher und über­sicht­li­cher. Außer­dem wer­den wir das Idea­lis­tisch- und das Groß­zü­gig-Abo auf­wer­ten. Das heißt:

  • Mit dem Idea­lis­tisch-Abo kön­nen Sie dann über zwei E-Mail-Adres­sen RUMS bezie­hen und RUMS so leich­ter teilen.
  • Mit dem Groß­zü­gig-Abo ste­hen Ihnen bis zu vier E-Mail-Adres­sen zur Verfügung.

Um die­se Vor­tei­le nut­zen zu kön­nen, müs­sen die Idea­lis­tisch- und Großzügig-Abonennt:innen Anfang Okto­ber ein neu­es Pro­dukt buchen. Das liegt dar­an, dass sich die Tech­nik im Hin­ter­grund geän­dert hat. Aber kei­ne Sor­ge, Sie müs­sen sich jetzt noch nichts mer­ken. Wir wer­den Ihnen das im Sep­tem­ber noch ein­mal erklä­ren. Im Prin­zip ist es auch ganz leicht. 

Vie­len Dank, dass Sie RUMS unterstützen.

Herz­li­che Grü­ße
Götz Grom­mek und Marc-Ste­fan Andres

Und hier geht’s jetzt wei­ter mit dem RUMS-Brief.

Kurz und Klein

+++ In ein paar Jah­ren wird die Jus­tiz­voll­zugs­an­stalt umzie­hen, aus der Innen­stadt her­aus nach Wol­beck. Das Gebäu­de an der Gar­ten­stra­ße soll aller­dings erhal­ten blei­ben, schließ­lich sind vie­le Tei­le des Gefäng­nis­ses ein Bau­denk­mal. Im Zukunfts­kon­zept der Stadt steht, dass man mal aus­lo­ten will, inwie­fern das Are­al als neu­es Innen­stadt­quar­tier genutzt wer­den kann. Über die­sen Grund­satz­be­schluss wird der Rat in der ers­ten Sit­zung nach der Som­mer­pau­se ent­schei­den. In der Vor­la­ge sind vier Pla­nungs­zie­le mit Aus­ru­fe­zei­chen ver­se­hen: das Gebäu­de denk­mal­ge­recht nut­zen, das Quar­tier in der Stadt ver­net­zen, Frei­räu­me sichern und das Quar­tier mög­lichst viel­fäl­tig und kli­ma­ge­recht gestal­ten. Dazu will die Stadt ins­be­son­de­re die Nach­bar­schaft früh­zei­tig ein­be­zie­hen und zum Bei­spiel Nut­zungs­ideen dis­ku­tie­ren, sobald es kon­kre­te gibt. (sst)

+++ Ist Ihnen auch schon die neue Rad­weg­füh­rung auf der Wol­be­cker Stra­ße auf­ge­fal­len? Seit eini­ger Zeit machen gro­ße Schil­der dar­auf auf­merk­sam, dass Rad­fah­ren­de auf der Fahr­bahn fah­ren dür­fen. Jetzt müs­sen sie das vor einem Super­markt sogar. Der ehe­ma­li­ge Rad­weg ist inzwi­schen grau ein­ge­färbt und bie­tet Fußgänger:innen mehr Platz. Das soll Unfäl­len vor­beu­gen, die laut Pres­se­mit­tei­lung der Stadt an die­ser Stel­le in der Ver­gan­gen­heit häu­fi­ger zwi­schen Rad- und Fuß­ver­kehr pas­siert sind. Statt­des­sen gibt’s jetzt einen neu­en roten Schutz­strei­fen auf dem Asphalt. Außer­dem wird’s bald noch vier Lade­zo­nen für Lie­fer- und Paket­diens­te geben. Und aus gege­be­nem Anlass noch ein­mal eine klei­ne Erin­ne­rung: Wer mit dem Auto Rad­fah­ren­de über­holt, muss sowohl mit als auch ohne auf­ge­mal­ten Schutz­strei­fen andert­halb Meter Abstand zu ihnen hal­ten. Und auch da, wo die Stra­ße nicht rot ein­ge­färbt ist, dür­fen Rad­fah­ren­de auf der Wol­be­cker Stra­ße zwi­schen Ser­va­tii- und Han­sa­platz fah­ren. (sst)

+++ Es hat viel gereg­net, gleich­zei­tig war es warm: Das mögen Pil­ze, die gera­de aus dem Boden schie­ßen. Bes­te Vor­aus­set­zun­gen also für einen Wald­aus­flug mit Mes­ser und Korb. Bevor Sie sich jedoch zum Sam­meln auf­ma­chen, ver­ge­wis­sern Sie sich, dass Sie auch ganz sicher ein ess­ba­res Exem­plar gefun­den haben. Laut West­fä­li­schen Nach­rich­ten hat das Uni­kli­ni­kum die­ses Jahr schon vier Men­schen auf­ge­nom­men, die sich mit einem Knol­len­blät­ter­pilz ver­gif­tet haben. Der sieht Cham­pi­gnons täu­schend ähn­lich und ist laut NDR für neun von zehn töd­li­chen Pilz­ver­gif­tun­gen ver­ant­wort­lich. Falls Sie auf Num­mer sicher gehen wol­len, kön­nen Sie zum Bei­spiel einen Ter­min mit Pilz­sach­ver­stän­di­gen über die Daten­bank der Deut­schen Gesell­schaft für Myko­lo­gie ver­ein­ba­ren. (sst)

Wie es weiterging – mit den Luftbildern

Am Diens­tag haben wir im RUMS-Brief auf 400 Luft­bil­der von Müns­ter aus dem Jahr 1993 hin­ge­wie­sen, die der Land­schafts­ver­band West­fa­len-Lip­pe ver­öf­fent­licht hat. Und wir baten dar­um, auf Din­ge hin­zu­wei­sen, die wir bei der Sich­tung über­se­hen haben. Hen­ry Rob­bert schreibt uns: „Das Erstaun­lichs­te ist mit das Offen­sicht­lichs­te: Die Pro­me­na­de, wie wir sie heu­te ken­nen, war gar nicht Allee, die sie heu­te qua­si über­all ist, son­dern vor allem ein schö­ner Weg auf einem Wall mit Rasen drum­her­um.“ Auf die­sem Bild ist das sehr gut zu sehen. Johan­nes Massol­le ist auf­ge­fal­len, dass ein Foto vom Stadt­ha­fen spie­gel­ver­kehrt ist. Und ein inter­es­san­ter Hin­weis steht unter dem Brief in den Kom­men­ta­ren: Luft­bil­der von Müns­ter aus den ver­gan­ge­nen 20 Jah­ren, geord­net nach Jah­ren, fin­den Sie auch auf den Sei­ten der Stadt Müns­ter. (rhe)

Mit Lyrik gegen Hitze, Sturm und Starkregen

In den ver­gan­ge­nen Wochen hat es geschüt­tet und gestürmt, jetzt steht eine Hit­ze­wel­le bevor. Ist Müns­ter auf die Kli­ma­kri­se vor­be­rei­tet? Sebas­ti­an Fob­be ist die­ser Fra­ge nach­ge­gan­gen – eine Zusam­men­ar­beit von RUMS mit dem Recher­che­zen­trum Correctiv.

Ein gro­ßer Teil unse­rer Arbeit bei RUMS besteht dar­in, Rats­pa­pie­re und Ver­wal­tungs­do­ku­men­te zu lesen. Das kann ganz schön ermü­dend sein. Ich sage nur: Behör­den­deutsch.

Da ist es doch schön, wenn sich die Autor:innen ins Zeug legen und die inhalts­schwe­re Büro­kra­tie­pro­sa mit ein paar ent­zü­cken­den Stil­mit­teln auf­hüb­schen. Ein wun­der­ba­res Bei­spiel hier­für fin­det sich in einem Ent­wurf für das Innen­stadt­kon­zept der Stadt Müns­ter. Dar­in heißt es, Müns­ter sei „Groß­stadt und ‚Hyg­ge‘ zugleich“. Ah ja. Und was soll das bedeu­ten? Müns­ters Innen­stadt soll laut Kon­zept­ent­wurf „mehr groß­städ­ti­sches Flair erhal­ten, ohne sei­ne Behag­lich­keit zu verlieren“.

Wenn es aber so wei­ter­geht, wie es die Wis­sen­schaft vor­her­sagt und es im Som­mer deut­lich hei­ßer wird, stär­ker stürmt und hef­ti­ger reg­net, ist es mit der hyg­ge­li­gen Innen­stadt in Müns­ter bald vor­bei. Einen Vor­ge­schmack auf die­ses Sze­na­rio haben wir in den ver­gan­ge­nen Jah­ren schon erlebt. Der Sturm Kyrill 2007, das Hoch­was­ser 2014, das Fisch­ster­ben im Aasee 2018 – und die Unwet­ter in die­sem Jahr.

Immer­hin hat die Stadt schon 2015 ein Kli­ma­an­pas­sungs­kon­zept erar­bei­tet. Zen­tra­ler Punkt hier­bei ist „ein Schirm für Müns­ter“ – die nächs­te Meta­pher in Müns­ters Kli­ma­ly­rik. Der auf­ge­spann­te Schirm soll die Stadt sowohl vor Hit­ze als auch vor Stark­re­gen schüt­zen. Das Zen­trum Kli­ma­an­pas­sung, das im Sep­tem­ber eine Akti­ons­wo­che mit dem Bun­des­um­welt­mi­nis­te­ri­um aus­rich­ten wird, mel­det den „Schirm für Müns­ter“ auf sei­ner Web­site als Pra­xis­bei­spiel für ande­re Städ­te und Gemein­den in Deutschland.

Die Klimakrise wird heftig und teuer

Aber wie steht es um die Kli­ma­an­pas­sung in Müns­ter? Die Ant­wort dar­auf fin­det sich in einer Umfra­ge des Recher­che­zen­trums Cor­rec­tiv. Das Lokal-Netz­werk hat zusam­men mit dem WDR, NDR und BR alle 400 Land­krei­se und kreis­frei­en Städ­te in Deutsch­land ange­fragt, um zu erfah­ren, ob und wie sie auf die Kli­ma­kri­se vor­be­rei­tet sind. 330 haben geant­wor­tet, dar­un­ter auch Münster.

Die Stadt Müns­ter schreibt in der Umfra­ge, sie sehe sich bis zum Jahr 2050 mit extre­men Wet­ter­ereig­nis­sen kon­fron­tiert. 96 Pro­zent der Städ­te und Land­krei­se, die auf die Cor­rec­tiv-Umfra­ge geant­wor­tet haben, äußern sich genauso.

Kon­kret heißt das laut Stadt: Müns­ter wird mit mehr Hit­ze­wel­len und Dür­re­pe­ri­oden zu tun haben. Was das angeht, sah es in der Ver­gan­gen­heit schon nicht gut aus. Ver­gan­ge­nes Jahr hat die Wet­ter­sta­ti­on am Flug­ha­fen in Gre­ven 22 hei­ße Tage mit mehr als 30 Grad Cel­si­us gezählt. Der Schnitt der Jah­re 1993 bis 2022 lag bei fast neun hei­ßen Tagen. Und das trock­net die Böden aus. Zwi­schen 2018 und 2022 herrsch­te jedes Jahr im Schnitt fast ein Drei­vier­tel­jahr lang Dürre.

Gleich­zei­tig geht die Stadt von hef­ti­ge­ren Stür­men und stär­ke­ren Regen­fäl­len aus. Zudem rech­net sie mit mehr Über­schwem­mun­gen. Das Bun­des­amt für Gewäs­ser­kun­de hat aus­ge­rech­net, dass bei einem Fluss­hoch­was­ser 1.200 Men­schen in Müns­ter betrof­fen wären. Unklar ist nach aktu­el­len Daten nur, ob Müns­ter einen Trink­was­ser­man­gel erle­ben wird.

Die­se Schä­den wer­den sehr teu­er: Müns­ter erwar­tet im Ver­lauf der Kli­ma­kri­se „signi­fi­kant höhe­re finan­zi­el­le Belas­tun­gen“ bis 2050. Das geben ins­ge­samt 86 Pro­zent der Krei­se und kreis­frei­en Städ­te in der Umfra­ge an.

Zahlen, bitte. 

Es wird immer hei­ßer in Müns­ter. Die Wet­ter­sta­ti­on am Gre­ve­ner Flug­ha­fen hat ver­gan­ge­nes Jahr 22 hei­ße Tage mit über 30 Grad Cel­si­us gemes­sen. Zwi­schen 1993 und 2022 gab es im Durch­schnitt durch­schnitt­lich neun hei­ße Tage.
Quel­le: Wet­ter­sta­ti­on FMO, Cor­rec­tiv

Die Stadt tut schon alles – sagt sie

Fest steht aber auch: Noch teu­rer wäre es, nichts zu tun und der Kli­ma­kri­se ein­fach ihren frei­en Lauf zu las­sen. Doch die­se Bot­schaft scheint noch nicht über­all ange­kom­men zu sein: Nur ein Vier­tel der Städ­te und Krei­se, die Cor­rec­tiv geant­wor­tet haben, ver­fü­gen über ein Kli­ma­an­pas­sungs­kon­zept. In Sach­sen-Anhalt haben 82 Pro­zent weder ein Kon­zept noch pla­nen sie eines. Anders in NRW. Dort hat mehr als die Hälf­te der kreis­frei­en Städ­te und Krei­se ein Konzept.

Des­halb zurück zum „Schirm für Müns­ter“. Wie viel hat die Stadt denn schon in Sachen Kli­ma­an­pas­sung geleis­tet? Laut Cor­rec­tiv-Umfra­ge steht Müns­ter vor­bild­lich dar. Logisch, denn die Stadt hat ja auch den Fra­ge­bo­gen aus­ge­füllt. Egal ob beim Hit­ze- oder Hoch­was­ser­schutz: Die Stadt schreibt, sie habe bereits alle mög­li­chen Maß­nah­men umgesetzt.

Super, Pro­blem gelöst. Oder? Tere­sa Häu­ser vom Kli­ma­ent­scheid Müns­ter sagt, die Stadt pas­se sich zwar in eini­gen Berei­chen an die Kli­ma­kri­se an, aber eben nicht im gro­ßen Stil. Mit der Anpas­sung sei es wie mit der Kli­ma­neu­tra­li­tät. Es feh­le laut Häu­ser ein Plan, der die nöti­gen Schrit­te auf­zeigt, um die Kli­ma­kri­se abzu­fe­dern. Die Stadt schreibt in der Cor­rec­tiv-Umfra­ge, sie ent­sieg­le zum Bei­spiel Flä­chen, pflan­ze Bäu­me und baue Hoch­was­ser­rück­hal­te­be­cken. Das stimmt alles, sagt Häu­ser. Aber bis­her sei­en es eben nur punk­tu­el­le Ver­bes­se­run­gen. Es feh­le ein Kon­zept für die gesam­te Stadt.

Ich habe bei der Stadt nach­ge­fragt und um kon­kre­te Bei­spie­le gebe­ten. Im Rah­men mei­ner Frist habe ich lei­der kei­ne Ant­wor­ten vom Pres­se­amt bekom­men. Falls sich die Stadt noch mel­det, lie­fe­re ich die Stel­lung­nah­me im RUMS-Brief nach.

Die Übertragbarkeit fehlt, die Abkehr vom Wachstum auch

Trotz­dem zwei Bei­spie­le: Die Stadt hat den Kin­der­bach in Kin­der­haus rena­tu­riert, aber eben nicht alle Flüs­se in Müns­ter. Für die Wol­be­cker Stra­ße gibt es Vor­schlä­ge, um dort die Ver­kehrs­wen­de vor­an­zu­trei­ben, aber eben nicht für alle Stra­ßen. Alles schön und gut. Tere­sa Häu­ser kri­ti­siert, dass die Stadt die­se Maß­nah­men nicht auf alle rele­van­ten Stel­len überträgt.

Es sind also klei­ne Schrit­te, die die Stadt in Rich­tung Kli­ma­an­pas­sung geht. Man könn­te es aber auch här­ter aus­drü­cken und von Kli­ma-PR oder Green­wa­shing spre­chen. Dazu gibt es noch einen zwei­ten Kri­tik­punkt des Kli­ma­ent­scheids: Die Stadt set­ze wei­ter­hin auf Wachs­tum, sagt Tere­sa Häuser.

Beson­ders plas­tisch erklärt sich die­se Kri­tik anhand der diver­sen Flä­chen­kon­zep­te, die die Stadt erstellt hat. Bei­spiel Bau­leit­pla­nung: Die soll es „erheb­lich erschwe­ren“, neue Gebäu­de im zwei­ten Grün­ring zu errich­ten (RUMS-Brief). Der zwei­te Grün­ring liegt zwi­schen Müns­ter-Mit­te und den Außenbezirken.

Aller­dings soll­te man hier auf die For­mu­lie­rung ach­ten: Dass der Neu­bau „erheb­lich erschwert“ wer­den soll, bedeu­tet nicht, dass er kom­plett unter­sagt wird. Das wird in der Pra­xis tat­säch­lich nicht so eng gese­hen. Gera­de plant die Stadt, zwei Modell­quar­tie­re im zwei­ten Grün­ring mit neu­en Woh­nun­gen und Gewer­be­flä­chen zu errich­ten. Tere­sa Häu­ser bezwei­felt, dass zum Aus­gleich genau­so viel Flä­che wie­der ent­sie­gelt wird.

Ausgleich, der keinen Ausgleich schafft

Apro­pos Aus­gleichs­flä­chen, hier­von gibt es zwei Sor­ten: Aus­gleichs­flä­chen, die per Ent­sie­ge­lung Ersatz schaf­fen, und Aus­gleichs­flä­chen, die durch eine öko­lo­gi­sche Aus­wer­tung ent­ste­hen. Wenn Sie wis­sen wol­len, wo in Müns­ter Aus­gleichs­flä­chen zu fin­den sind, set­zen Sie im Umwelt­ka­tas­ter beim Kom­pen­sa­ti­ons­flä­chen­ka­tas­ter einen Haken.

Da wer­den Ihnen dann eini­ge Flä­chen ange­zeigt. Det­lef Lob­mey­er vom Nabu Müns­ter sagt aller­dings, man sto­ße bei den Aus­gleichs­flä­chen auf vie­le Flä­chen, die ihren Zweck nicht erfül­len. Das Pro­blem sei, dass die Stadt man­che Aus­gleichs­flä­chen nicht pflegt. So wür­den zum Bei­spiel Obst­bäu­me auf Sand­bö­den gepflanzt, obwohl die Flä­che für sol­che Bäu­me unge­eig­net ist.

Kom­men wir zurück zur Aus­gangs­fra­ge: Was kann die Stadt Müns­ter tun, um sich an die Fol­gen der Kli­ma­kri­se anzupassen?

Nachverdichtung und Wassermanagement

In einem Bei­trag in der Zeit­schrift „Aus Poli­tik und Zeit­ge­schich­te“ (Apuz) heißt es, die Städ­te müss­ten im Zuge der Kli­ma­an­pas­sung das Prin­zip einer drei­fa­chen Innen­stadt­ent­wick­lung in den Blick neh­men. Dabei geht es um bau­li­che Ver­dich­tung, mehr Stadt­grün und platz­spa­ren­de Mobilität.

Die Nach­ver­dich­tung sei laut Apuz „das Gebot der Stun­de“, denn dadurch wür­den Brach­flä­chen und Leer­stand res­sour­cen­scho­nend genutzt. Das wäre ein Argu­ment, den zwei­ten Grün­ring in Müns­ter unan­ge­tas­tet zu las­sen. Aller­dings hat die Nach­ver­dich­tung auch einen Nach­teil. Wenn zum Bei­spiel Bau­lü­cken geschlos­sen wer­den, kön­nen Schnei­sen für Kalt- und Frisch­luft in den Wohn­quar­tie­ren ver­schwin­den. Das ver­grö­ßert Hit­ze­inseln. Und das wie­der­um wäre ein Argu­ment, den zwei­ten Grün­ring ein biss­chen zu bebauen.

Außer­dem soll­ten Flä­chen im Ide­al­fall meh­re­re Funk­tio­nen erfül­len, heißt es in der Apuz. Ein Bei­spiel hier­für ist die Stadt Rot­ter­dam in den Nie­der­lan­den. Laut Arti­kel hat Rot­ter­dam für jeden Stadt­teil einen eige­nen Was­ser­plan erstellt. Neben Dei­chen und Grün­dä­chern wer­den auch Was­ser­plät­ze gebaut, die Regen auf­fan­gen. Wenn es tro­cken ist, kön­nen die Was­ser­plät­ze als Auf­ent­halts­or­te oder für Sport genutzt werden.

Die­se Form der Stadt­pla­nung soll ver­hin­dern, dass bei Stark­re­gen die Kana­li­sa­ti­on über­läuft und es im schlimms­ten Fall zu Hoch­was­sern kommt. Zudem ver­bes­sern sich die Grund­was­ser­qua­li­tät und das Stadt­kli­ma, wenn Was­ser nicht mehr direkt abfließt. Über die­ses Prin­zip der soge­nann­ten Schwamm­stadt hat Ann-Mar­len Hoolt vor zwei Jah­ren einen RUMS-Brief geschrie­ben. Mehr Grün, weni­ger Ver­sie­ge­lung und mehr Rück­hal­te­be­cken sind wich­ti­ge Ele­men­te einer Schwammstadt.

Zahlen, bitte. 

Tre­ten die Flüs­se über ihre Ufer, wären 1.200 Men­schen in Müns­ter von dem Hoch­was­ser betrof­fen. Quel­le: Bun­des­amt für Gewässerkunde

Schwitzen gegen die Hitze

Was das angeht, sei Müns­ter sehr gut auf­ge­stellt, sagt der Stadt­hy­dro­lo­ge Hel­mut Grü­ning von der Fach­hoch­schu­le Müns­ter. „Die Stadt hat unter­ir­di­sche Becken, die zum Teil so groß sind wie Turn­hal­len“, sagt Grüning.

Die­se Becken sind aber beim Hoch­was­ser 2014 über­ge­lau­fen. Damals sei in kur­zer Zeit zu viel Regen gefal­len, sagt Grü­ning. Das waren fast 300 Liter Regen­was­ser pro Qua­drat­me­ter in weni­gen Stun­den. Immense Mas­sen, wie ein aktu­el­ler Ver­gleich zeigt: Die­se Woche sind in Frank­furt 50 bis 60 Liter Regen pro Qua­drat­me­ter gefal­len. Das war genug, um die Lan­de­bahn am Flug­ha­fen unter Was­ser zu set­zen und den Flug­ver­kehr lahmzulegen.

Auch beim Hit­ze­schutz spie­len Was­ser­flä­chen eine Rol­le, sagt Grü­ning. Eine blau-grü­ne Infra­struk­tur küh­le die Innen­stadt ab. Dunk­le Flä­chen, zum Bei­spiel schwar­zer Asphalt, hei­zen die Stadt hin­ge­gen auf. Um Hit­ze­inseln zu bekämp­fen, müs­se man statt­des­sen laut Grü­ning „die Stadt zum Schwit­zen brin­gen“. Noch mehr schwit­zen im Som­mer. Muss das sein?

„Jupp“, ant­wor­tet Hel­mut Grü­ning west­fä­lisch-knapp. Im Grun­de sei es wie beim Men­schen: Wenn uns zu heiß wird, schwit­zen wir, um uns abzu­küh­len. Gäbe es mehr grü­ne und blaue Flä­chen in der Stadt, könn­te sich das Stadt­kli­ma über die Ver­duns­tung abküh­len. Feucht­wie­sen wären dafür ide­al, sagt Grü­ning. Aller­dings gäbe es sol­che Flä­chen in Städ­ten prak­tisch nie.

Baumrigolen als Lösung

Eine ande­re Mög­lich­keit sei­en Baum­ri­go­len. Eine sol­che Rigo­le hat einen Regen­was­ser­spei­cher unter­halb des Bau­mes. Der ver­sorgt den Baum nicht nur mit Was­ser, son­dern spei­chert auch Feuch­tig­keit für Ver­duns­tungs­pro­zes­se. Hel­mut Grü­ning hat bei der FH Müns­ter Baum­ri­go­len ent­wi­ckelt, die 90 Pro­zent des Regen­was­sers auf­fan­gen können.

Laut Grü­ning sei Bochum baum­ri­go­len­mä­ßig sehr gut auf­ge­stellt. Wie sieht’s da aus? Ein Stadt­spre­cher teilt uns auf Anfra­ge mit, in Bochum gebe es mehr als 30 Baum­ri­go­len. 150 wei­te­re sei­en geplant. Aller­dings sind Baum­ri­go­len nicht gera­de bil­lig. Ein Pilot­pro­jekt mit 18 unter­ein­an­der ver­netz­ten Rigo­len hat allein rund 800.000 Euro gekos­tet. Für jeweils 8.000 Euro hat Bochum hin­ge­gen elf ein­zel­ne errichtet.

Kos­ten, gutes Stich­wort. In die­sem Punkt ist die Stadt in der Cor­rec­tiv-Umfra­ge über­ra­schend ehr­lich. Sie schreibt, in den kom­men­den Jah­ren könn­te die erfor­der­li­che Kli­ma­an­pas­sung nur „zum Teil“ finan­ziert wer­den. Die Maß­nah­men finan­zie­re sie „über­wie­gend oder aus­schließ­lich aus eige­nen Mitteln“.

Einen eige­nen Etat hat die Kli­ma­an­pas­sung im städ­ti­schen Haus­halt aller­dings nicht. Das soll sich aber ändern. Das Rats­bünd­nis hat zusam­men mit den Lin­ken und der inter­na­tio­na­len Frak­ti­on ein Kli­ma­bud­get bean­tragt. Ein sol­ches Bud­get soll auf­zei­gen, wie viel Treib­haus­ga­se Müns­ter noch bis 2030 aus­sto­ßen darf und wel­che Maß­nah­men wirk­sam sind, um die Kli­ma­neu­tra­li­tät zu errei­chen. Die­se Maß­nah­men sol­len dann im Haus­halt ver­an­kert wer­den. Bis zur Som­mer­pau­se hät­te die Stadt­ver­wal­tung laut Antrag Ergeb­nis­se lie­fern sol­len. Aber zum Kli­ma­bud­get gibt es noch kei­ne Neuigkeiten.

Keine Alternativen

Neben dem Geld gibt es noch einen zwei­ten Haken. Den the­ma­ti­siert das fer­ti­ge Innen­stadt­kon­zept. Dar­in heißt es zwar, dass Grün- und Was­ser­flä­chen für die Kli­ma­an­pas­sung benö­tigt wer­den, gewohnt poe­tisch schreibt die Stadt aber, die­se Flä­chen müss­ten „im Ein­klang mit den his­to­ri­schen Prä­gun­gen der Stadt­struk­tur und der erhal­tens­wer­ten Gebäu­de“ ste­hen. Hier steht also der his­to­ri­sche Städ­te­bau im Weg.

Nur: Zur Kli­ma­an­pas­sung gibt es kei­ne Alter­na­ti­ve. Wie die­se Auf­nah­me zeigt, ist die Innen­stadt schon jetzt eine rie­si­ge, dun­kel­ro­te Hit­ze­insel. Es ist also drin­gend gebo­ten, dass die Stadt mehr Ergeb­nis­se pro­du­ziert als ein paar ein­zel­ne Ver­bes­se­run­gen und schön­schrei­be­ri­sches Stadt­mar­ke­ting. Im Innen­stadt­kon­zept steht über den Kli­ma­schutz der poe­ti­sche Satz: „Dass die Alt­stadt von dem grün-blau­en Band der Aa durch­zo­gen wird und vom Pro­me­na­den­ring prä­gnant grün gesäumt ist, kommt die­sem Ziel ent­ge­gen.“ Wir wer­den also sehen, was sich aus der Kli­ma­ly­rik der Stadt ent­wi­ckelt. (sfo)

Die­se Recher­che ist Teil einer Koope­ra­ti­on von RUMS mit CORRECTIV, NDR, BR und WDR. Das Netz­werk CORRECTIV.Lokal recher­chiert zu ver­schie­de­nen The­men, dar­un­ter in einem Schwer­punkt lang­fris­tig über die Kli­ma­kri­se. Wei­te­re Infos unter correctiv.org/klima.


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Korrekturen

Im RUMS-Brief am Diens­tag hat­ten wir in der Ein-Satz-Zen­tra­le die „Müns­ter­sche Volks­zei­tung“ zitiert, sie aber „Müns­teri­sche Volks­zei­tung“ genannt. Im ers­ten Wort war also ein „i“ zu viel. Das tut uns leid, wir haben den Feh­ler kor­ri­giert. Man kommt da ja schnell durch­ein­an­der. Frü­her gab es auch noch die Müns­ter­sche Zei­tung. Und mor­gens am Kiosk sieht es so aus, als wäre das auch wei­ter­hin so. Tat­säch­lich pro­du­zie­ren aber die West­fä­li­schen Nach­rich­ten den Lokal­teil für die Müns­ter­sche Zei­tung, und da heißt das Loka­le, so steht es jeden­falls über der Sei­te, dies­mal mit einem „i“ in der Mit­te: „Müns­teri­scher Anzei­ger“. (rhe)

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Haben Sie eine Infor­ma­ti­on für uns, von der Sie den­ken, sie soll­te öffent­lich wer­den? Und möch­ten Sie, dass sich nicht zurück­ver­fol­gen lässt, woher die Infor­ma­ti­on stammt? Dann nut­zen Sie unse­ren anony­men Brief­kas­ten. Sie kön­nen uns über die­sen Weg auch anonym Fotos oder Doku­men­te schicken.

Klima-Update

+++ Der Flug­ha­fen Münster/Osnabrück gibt in einer Pres­se­mel­dung an, in der Feri­en­zeit rund 250.000 Flug­gäs­te beför­dert zu haben. Das sind 10 Pro­zent mehr als ver­gan­ge­nes Jahr und sogar 13 Pro­zent im Ver­gleich zu 2019. Die meis­ten sind nach Mal­lor­ca und Anta­lya geflo­gen, gefolgt von den grie­chi­schen Inseln. Damit hat der Flug­ha­fen sein Vor-Coro­na-Niveau wie­der erreicht. Die Pres­se­ab­tei­lung fin­det das super und schreibt von einem „opti­mis­ti­schen Aus­blick“ auf die Herbst­mo­na­te. Nicht ganz so opti­mis­tisch ist der Aus­blick auf die damit aus­ge­sto­ße­nen Treib­haus­ga­se: Der Flug nach Anta­lya ver­ur­sacht laut Emis­si­ons­rech­ner pro Stre­cke für jede:n über eine hal­be Ton­ne CO2, nach Pal­ma de Mal­lor­ca eine knap­pe Drit­tel­ton­ne. Um kli­ma­ver­träg­lich zu leben, müs­sen wir weni­ger als eine Ton­ne CO2 pro Kopf und Jahr aus­sto­ßen. Aktu­ell sind es durch­schnitt­lich 11,2 Ton­nen. Falls Sie Ihre Rei­sen etwas kli­ma­freund­li­cher gestal­ten, aber trotz­dem ger­ne auf Mal­lor­ca Urlaub machen wol­len: Ab Paris kön­nen Sie mit dem Zug zum Bei­spiel nach Tou­lon oder Bar­ce­lo­na durch­fah­ren und von dort aus die Fäh­re neh­men. Dau­ert deut­lich län­ger, aber viel­leicht sehen Sie unter­wegs dafür noch ande­re schö­ne Orte. (ewi/sst)

+++ Für’s Pro­to­koll: Die Ver­tie­fungs­stu­die zum Fahr­rad­ver­leih­sys­tem in Müns­ter ist nun ver­öf­fent­licht wor­den. Dass es das doch nicht geben wird, hat­te der Rat aber schon vor ein paar Mona­ten beschlos­sen. Wäh­rend die Lin­ke und CDU genau die­se Stu­die noch abwar­ten woll­ten, um die end­gül­ti­ge Ent­schei­dung zu fäl­len, war das Rats­bünd­nis der Mei­nung: Die­ses Pro­jekt hät­te viel­leicht Pres­ti­ge gehabt, aber wäre kein Trei­ber der Ver­kehrs­wen­de gewor­den. Und dafür sei es zu teu­er (RUMS-Brief). Die Ver­tie­fungs­stu­die spricht sich aller­dings für so ein Sys­tem aus. Argu­men­te dafür sind laut Stu­die etwa, dass es die güns­tigs­te Leih­mög­lich­keit für Nut­zen­de sei, dass es rund um die Uhr nutz­bar sei und dass es poten­zi­ell Zweit- und Dritt­rä­der über­flüs­sig mache. (sst)

Grüße aus dem Urlaub 

Erfri­schen­de Grü­ße kom­men heu­te vom Kas­bek rüber­ge­weht. Das ist der dritt­höchs­te Berg Geor­gi­ens, den RUMS-Abon­­nent Tim Roh­le­der im Urlaub bestie­gen hat. Waren auch Sie in den Som­mer­fe­ri­en flei­ßig? Dann schi­cken Sie uns ger­ne ein Urlaubs­fo­to an redaktion@rums.ms.

Ein-Satz-Zentrale

+++ Es wur­de schon wie­der etwas im Boden gefun­den, das aus­sieht wie ein Blind­gän­ger, die­ses Mal süd­lich des Dües­berg-Parks. (Stadt Müns­ter)

+++ Die Stadt und Bezirks­re­gie­rung strei­ten sich am 8. Sep­tem­ber vor Gericht über die geplan­te Gesamt­schu­le in Roxel. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die Gewerk­schaft Ver­di ver­an­stal­tet einen Erfah­rungs­aus­tausch für Medi­en­schaf­fen­de, die nicht so genau wis­sen, wie das mit der Rück­zah­lung von Coro­na-Sofort­hil­fen läuft. (Ver­di)

+++ Die Post hat vie­le Zustell­pro­ble­me in Meck­len­beck, will aber die Rück­stän­de abar­bei­ten. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die Volks­bank will ihr Haupt­ge­bäu­de umbau­en mit einem Extra­ge­schoss und einem neu­en Durch­gang vom Drub­bel zum Stadt­thea­ter. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Nach­dem drei Stör­che und ein Faul­tier im Müns­te­ra­ner Zoo gestor­ben sind, hat die Tier­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on Peta den Zoo und das Vete­ri­när­amt ange­zeigt. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Die Stadt hat ein neu­es Online­por­tal, über das Män­gel bei Stra­ßen, Wegen und Anla­gen in Müns­ter gemel­det wer­den kön­nen. (Män­gel­mel­der)

+++ Am 15. Sep­tem­ber soll eine Frie­dens­kon­fe­renz in Müns­ter statt­fin­den, zu der Kyjiws Bür­ger­meis­ter Wita­lij Klytsch­ko ein­ge­la­den ist. (Wirt­schaft­li­che Gesell­schaft für West­fa­len und Lip­pe)

+++ Ver­schie­de­ne Akteur:innen aus der Wirt­schaft haben eine Bro­schü­re ver­öf­fent­licht, in der sie auf­ge­schrie­ben haben, was sie sich für Müns­ter als Wirt­schafts­stand­ort wün­schen. (IHK Nord­west­fa­len)

Veranstaltungseinladung

Rechtspopulist:innen erhal­ten immer mehr Zuspruch, Men­schen in Deutsch­land haben immer weni­ger Ver­trau­en in die Demo­kra­tie und die Wahl­be­tei­li­gung war auch mal höher. Wie kann eine Gesell­schaft die Demo­kra­tie stär­ken und die­sen Ten­den­zen ent­ge­gen­wir­ken? Ein Instru­ment, das eini­ge für eine Mög­lich­keit hal­ten, nennt sich Bürger:innenrat. Was könn­te so ein Rat in Müns­ter bewe­gen? Wie funk­tio­nie­ren sie in ande­ren Städ­ten und wo könn­te es zu Schwie­rig­kei­ten kommen?

Dar­über spricht RUMS-Redak­­teu­rin Sven­ja Stüh­mei­er am 7. Sep­tem­ber mit Andre­as Schiel von der Initia­ti­ve Demo­kra­tie Update Müns­ter und Nora Frei­er vom Insti­tut für Demo­­kra­­tie- und Par­ti­zi­pa­ti­ons­for­schung. Sie sind herz­lich ein­ge­la­den und wir freu­en uns, wenn Sie mit­dis­ku­tie­ren.

Die­se Ver­an­stal­tung ist übri­gens die fünf­te des gemein­nüt­zi­gen Ver­eins Rund um Müns­ter – Forum für loka­le Öffent­lich­keit.

Unbezahlte Werbung

Als es beim Ham­mer-Stra­ßen-Fest wie aus Eimern geschüt­tet hat, konn­ten wir unse­re Sachen bei unse­ren Standnachbar:innen in Sicher­heit brin­gen. Das waren die freund­li­chen Mitarbeiter:innen des Spi­ri­tuo­sen­händ­lers „Vom Fass“. Das Geschäft an der Ham­mer Stra­ße 8 hat eine gro­ße Aus­wahl an Wei­nen, Likö­ren und Schnäp­sen. Es gibt aber auch alko­hol­freie Spe­zia­li­tä­ten wie Fein­kost, Pes­to, Pas­ta, Anti­pas­ti, Essig und Öle. Wenn Sie für die nächs­te Par­ty ein Mit­bring­sel suchen, fin­den Sie außer­dem bestimmt ein schö­nes (und schmack­haf­tes) Geschenkset.

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Drinnen und Draußen

Fabi­an Cohrs hat heu­te in den Ter­min­ka­len­der geguckt und ein paar schö­ne Ver­an­stal­tun­gen für Sie herausgesucht:

+++ Wenn Sie heu­te schon in der Innen­stadt unter­wegs waren, haben Sie bestimmt gese­hen, dass über­all Stän­de fürs Stadt­fest auf­ge­baut wor­den sind. RUMS ist mit­ten­drin dabei, genau­er gesagt an der Hein­rich-Brü­ning-Stra­ße beim Stadt­haus 1. Kom­men Sie ger­ne auf einen Schnack vor­bei. Es gibt wie immer eine Tom­bo­la für klei­ne RUMS-Fans, die mit einem aus­ge­mal­ten Rürup-Car­toon drei­mal einen 10-Euro-Gut­schein von Mukk gewin­nen kön­nen. Bis Sonn­tag fin­det das Stadt­fest statt. Das Pro­gramm fin­den Sie hier.

+++ Mor­gen ver­wan­delt sich die Pro­me­na­de wie­der in einen rie­si­gen Floh­markt zwi­schen Aasee und Schloss. Wie immer gilt: Wer Rares für Bares ergat­tern will, muss früh auf­ste­hen. Beginn ist um 8 Uhr.

+++ Und was ist mit dem Wochen­markt? Der fällt mor­gen aus. Auf dem Dom­platz steht ja die Kon­zert­büh­ne fürs Stadtfest.

+++ Um 13 Uhr star­tet mor­gen das „Laut und Heimlich“-Festival in der Sputnik­hal­le am Hawerk­amp mit Live­mu­sik, Kunst und Work­shops. Es gibt noch Tickets für 25 Euro, der Abend­pass ab 22 Uhr kos­tet 19 Euro. Zum Pro­gramm bit­te ein­mal hier ent­lang.

+++ Am Sonn­tag spie­len ver­schie­de­ne DJs „Beats am Becken­rand“ im Frei­bad Sta­pel­skot­ten. Musi­ka­lisch rei­chen die Sets von House bis Hip-Hop, schreibt das Sport­amt. Die Frei­bad­fe­te geht von 15 Uhr bis 20 Uhr.

+++ Noch bis zum 27. August ist in der Stadt­haus­ga­le­rie die Aus­stel­lung „Off the Pedes­tals“ zu sehen, in der es um die Krie­ger­denk­mä­ler in Müns­ter geht. Das Schloss­thea­ter zeigt im Rah­men der Aus­stel­lung am Mon­tag einen Film: Beim Drei­tei­ler „Ahnen“ geht es um Denk­mä­ler, die im Lau­fe der Zeit immer wie­der ideo­lo­gisch umge­wid­met wur­den. Hier gibt’s mehr Infos und hier bekom­men Sie Kar­ten für die Vorführung.

+++ Und noch ein letz­ter Tipp: Bis zum 27. August ist in der Joseph­kir­che eine Aus­stel­lung über die Dis­kri­mi­nie­rung von quee­ren Katholik:innen zu sehen. Der Ein­tritt ist frei.

Am Diens­tag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Ich wün­sche Ihnen ein tol­les Wochenende.

Viel­leicht tref­fen wir uns beim Stadt­fest. Ich ste­he mor­gen von 13 bis 17 Uhr am RUMS-Stand und freue mich, wenn Sie vorbeikommen.

Herz­li­che Grü­ße
Sebas­ti­an Fobbe

Mit­ar­beit: Jan Gro­ße Nobis (jgn), Ralf Heimann (rhe), Sven­ja Stüh­mei­er (sst), Eli­ja Wink­ler (ewi)
Lek­to­rat: Anto­nia Strotmann


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PS

Vor mehr als 20 Jah­ren rief die Grü­nen­le­gen­de Hans-Chris­ti­an Strö­be­le auf einer Para­de in Ber­lin einen Satz, der spä­ter wochen­lang im Radio zu hören war. Jetzt ist ein­ge­tre­ten, was Strö­be­le damals gefor­dert hat: Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Karl Lau­ter­bach gibt das Hanf frei. Ei, ei, ei, den­ken Sie jetzt viel­leicht. Ob das wohl gut geht? Damit bei der Lega­li­sie­rung auch nichts schief­läuft, bie­tet die nord­rhein-west­fä­li­sche Land­wirt­schafts­kam­mer als ers­te Sicher­heits- und Qua­li­täts­maß­nah­me einen Lehr­gang an. Wer den erfolg­reich durch­läuft, darf sich im Anschluss Cannabis-Fachkultivierer:in nen­nen. Vor­her müs­sen Sie aller­dings erst ein­mal Landwirt:in oder Gärtner:in wer­den. Und damit wirk­lich alles gut wird, hat Müns­ter natür­lich sei­ne Fin­ger im Bubatz­spiel. Die Lehr­lin­ge absol­vie­ren ihre Wei­ter­bil­dung näm­lich in einem Bil­dungs­zen­trum in Wol­beck. Der Abschluss­test fin­det übri­gens ohne THC und Ver­kos­tung statt. Dafür müss­te man dann viel­leicht auf die Absol­ven­ten­par­ty gehen.