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Finalrunde Wahlkampf | Morddrohungen an FDP-Kandidat | Unbezahlte Werbung: Kaleido Bar

Guten Tag,
als wir am Montagabend die Gäste bei unserer Veranstaltung verabschiedeten, nickten Tilman Fuchs (Grüne), Stephan Brinktrine (SPD) und Georg Lunemann (CDU) sich nur zu und sagten: „Bis morgen.“ Die drei Oberbürgermeister-Kandidaten verbringen in dieser Woche besonders viel Zeit miteinander.
Kein Wunder, dass sie sich mittlerweile gut kennen. Auf die Frage, welche Aufgabenverteilung die drei bei einem OB-Dreigespann vornehmen würden, waren die Antworten klar: Georg Lunemann wäre für den Morgensport zuständig, Tilman Fuchs für die Versorgung mit gutem Humor und Stephan Brinktrine für die Auswahl des passenden Friseurs.
Gut, dann wäre das schonmal geklärt, aber wie sieht es jetzt politisch aus? Da sind sich die drei nicht ganz so einig. Genaueres können Sie in unserem Podcast „Die große Frage“ nachhören. In welche Richtung Münster kommunalpolitisch geht, hängt allerdings deutlich stärker vom Rat als vom OB ab.
Heute im RUMS-Brief:
- Nienberge: FDP-Kandidat erhält Morddrohung
- Wohnungslosigkeit: 1.750 Menschen ohne eigene Wohnung in Münster
- Neue Zahlen: Mieten binnen 14 Jahren fast verdoppelt
- Nazi-Aufmarsch: Antifa-Songs als Begleitmusik
- Preußen: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ex-Kapitän Lorenz
- Wärmepumpen-Streit mit der LEG: 1:0 für die Mieter:innen
- Transfeindlicher Verein demonstriert vor der Uniklinik
- Neuer Buchhandel: Run auf Lyx-Shop in den Arkaden
- Fundbüro: Aus Milchkarton mach Kippenorakel
- Ein-Satz-Zentrale: Rolling Stones rockten vor 60 Jahren in Münster
- Unbezahlte Werbung: „Kaleido Bar“
- Drinnen und Draußen: Kinofest, Zootag, Theaterpremiere
Politikwissenschaftler Norbert Kersting hat mithilfe des Kommunalwahl-Navi für die Westfälischen Nachrichten geschaut, wie ähnlich sich alle antretenden Parteien in ihren Forderungen sind – und dabei einige Übereinstimmungen gefunden. Kersting sieht zwei Lager: den progressiven und den konservativen Block.
Besonders nah sind sich die kleineren, linken Parteien: Linke, Volt und Die Partei teilen sich viele Ideen. Aber auch bei den Grünen und der SPD gibt es viele Überschneidungen. Beim Wohnen oder beim Verkehr zum Beispiel sind sich alle fünf Parteien recht nah. Die Unterschiede liegen in den Nuancen. Hier lassen sich auch die ÖDP und die IDL einordnen. So viel zum progressiven Block.
Dann gibt es aber auch noch die andere Seite: CDU und FDP bewegen sich im konservativen Lager, finden aber zumindest bei einigen Themen zueinander.
Ganz allein steht die AfD. Im Programm gibt es kaum Verbindungen zu anderen Parteien. Mit Forderungen wie der „Streichung aller Ausgaben für Klimaschutz“ wird es für die Partei schwer, im Rathaus Anschluss zu finden. Dazu sagt Kersting den WN: „Wir überhöhen die Partei völlig. Sie hat sich in Münster nicht besonders kommunalpolitisch hervorgetan, hat auch kein Personal und keine Kompetenzen.“
Die Chancen für neue Bündnisse liegen also vor allem links der Mitte. Bisherige Prognosen sehen die meiste Zustimmung für Grüne, CDU, SPD. Demnach könnte die Linke ihr Ergebnis von der vergangenen Kommunalwahl fast verdoppeln und eine wichtigere Rolle im zukünftigen Rat spielen. (ani)
Falls Sie sich noch ein letztes Mal vergewissern wollen, wofür Sie am Sonntag Ihr Kreuz setzen wollen, finden Sie in unserem Parteien-Check oder im RUMS-O-Mat noch einmal die Standpunkte aller Parteien zu den wichtigsten Themen. Unser OB-Kandidat:innen-Check hilft Ihnen, den passenden Nachfolger oder die passende Nachfolgerin für Markus Lewe zu küren. Weitere sehr gute Entscheidungshilfen für den kommenden Wahlsonntag sind besagter Kommunalwahl-Navi und der Lokal-O-Mat. Und eine letzte Service-Anmerkung: Alle praktischen Infos zu den Wahllokalen, zur Briefwahl und was Sie machen können, wenn Sie Ihre Unterlagen verloren haben, finden Sie auf dieser Seite der Stadt.
Damit bleibt mir nur noch der Appell: Gehen Sie wählen!
Veranstaltung vor Ort 28. September 2025, 10:00 Uhr
„Westfalen, wo es weh tut“ – eine Radtour zu schwierigen Orten der Zeitgeschichte in Münster
„Was bewegt Münster?“ (#7)
Wie viel Geschichte steckt in unseren Straßen? Eine geführte Radtour mit Stefan Querl, dem Leiter der Villa ten Hompel, lädt dazu ein, Münster aus einer ungewohnten Perspektive zu erleben.
Die Route führt zu historisch sensiblen Stätten der NS-Zeit sowie zu jüngeren Orten wie dem Kiepenkerl und kontrovers diskutierten Punkten, wie etwa dem Anschlagsort, an dem Malte C. angegriffen wurde. Es sind Orte, die berühren und zum Nachdenken anregen.
Die Radtour wird veranstaltet vom Verein „Rund um Münster – Forum für lokale Öffentlichkeit e. V.“ und findet in Kooperation mit der Villa ten Hompel und dem Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. statt.
Wir freuen uns, wenn Sie auch dabei sind! Der Eintritt ist frei. Anmeldung erforderlich.
+++ Die FDP Münster hat ihren Wahlkampf in Nienberge eingestellt. Grund hierfür ist die Aufschrift „Reich erschießen“ auf einem Wahlplakat der Linken, das an derselben Straßenlaterne hängt wie Wahlwerbung für den FDP-Kandidaten Bastian Reich. „Der Schutz unseres Kandidaten steht über allem“, sagt FDP-Kreisvorsitzender Paavo Czwikla in einer Pressemitteilung. Die Partei habe Anzeige gegen den unbekannten Urheber der Morddrohung gestellt, heißt es darin außerdem. SPD und Grüne solidarisieren sich mit der FDP. „Die Verrohung der Debatte ist für ein demokratisches Miteinander gefährlich“, sagt Oberbürgermeisterkandidat Stephan Brinktrine in einer Pressemitteilung der SPD. „Gewalt und Androhungen von Gewalt haben in der Politik nichts zu suchen“, sagt Grünen-Fraktionssprecher Christoph Kattentidt in einer Pressemeldung. Die Linke zeigt sich bestürzt und hat das betreffende Plakat bereits von dem Laternenmast entfernt. Auf Nachfrage erklärt der Kreisverband, die Linke habe mit dem Vorfall nichts zu tun und verurteile die Morddrohung. (sfo)
+++ Zum gestrigen Tag der Wohnungslosen kommen zur Abwechslung mal gute Nachrichten. Jahrelang hieß es, immer mehr Menschen in Münster verlieren ihr Zuhause und landen in Unterkünften, Notschlafstellen oder schlimmstenfalls auf der Straße. Jetzt zeigen neue Zahlen des nordrhein-westfälischen Sozialministeriums, dass Münster zu den 14 kreisfreien Städten im Land gehört, in denen die Zahl zurückgeht. Vergangenes Jahr hatten laut dem Bericht des Ministeriums 2.550 Menschen keine eigene Wohnung. Dieses Jahr sind es 1.750 * – also 800 weniger. Trotzdem ist und bleibt Wohnungslosigkeit ein großes Problem in der Stadt. Die Grünen haben gestern einen 10-Punkte-Plan vorgelegt, wie sie Wohnungslose aus den Unterkünften oder von der Straße in ein eigenes Zuhause vermitteln wollen. Ein Punkt auf der Liste ist „Housing First“ (RUMS-Brief). Bei dem Ansatz geht es darum, Wohnungslosen zuerst eine feste Wohnung zu vermitteln und danach einen Job oder Entzug. Der LWL fördert seit 2022 „Housing First“-Projekte in Westfalen-Lippe und hat inzwischen 94 Wohnungen vermitteln können. (sfo/rhe)
* Korrekturhinweis: Das ist leider eine Falschmeldung. Die Stadt hatte uns falsche, weitaus niedrigere Zahlen mitgeteilt. In Wahrheit haben in Münster derzeit über 2.300 Menschen keine eigene Wohnung. In diesem RUMS-Beitrag erklären wir, wie der Fehler zustande gekommen ist.
+++ Warum verlieren so viele Menschen in der Stadt ihre Wohnung? Das könnte vielleicht mit den schwindelerregend hohen Mieten in der Stadt zusammenhängen. 2010 zahlten Mieter:innen noch 7,07 Euro nettokalt pro Quadratmeter, vergangenes Jahr waren es bereits 13,81 Euro, also fast doppelt so viel. Die Zahlen hatte die Linksfraktion im Bundestag erfragt, die sich mit einer Kleinen Anfrage nach der mieten- und wohnungspolitischen Entwicklung in NRW erkundigt hatte. Demnach ist Münster landesweit die zweitteuerste Stadt nach Köln. Die Linken-Bundestagsabgeordnete Kathrin Gebel aus Münster kritisiert in einer Pressemitteilung (leider nicht online), dass sich seit 2006 der Bestand an Sozialwohnungen in NRW halbiert habe und es kaum bezugsfreie Wohnungen in Münster gebe. Unterm Strich bliebe somit kaum bezahlbarer Wohnraum für Mieter:innen mit geringem Einkommen übrig, schreibt Gebel. (sfo)
+++ Das Bündnis „Kein Meter den Nazis“ ruft am Samstag zu Kundgebungen entlang der geplanten Route des Neonazi-Aufmarschs auf – unter anderem ab 13 Uhr am Berliner Platz, Servatiiplatz, Piusallee und ab 13:15 Uhr an Bült und Mauritzstraße. Münster sei kein Ort für Faschismus, Rassismus und Antisemitismus, sagt Sprecher Carsten Peters und kündigt an, sich der rechtsextremen Demo laut zu widersetzen. Münsters Campusradio Radio Q hat sich dazu etwas ganz Nettes ausgedacht. Ab 12 Uhr begleitet der Sender die Proteste mit antifaschistischen Songs. (rhe)
+++ Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ex-Preußen-Kapitän Marc Lorenz. Es bestehe ein Anfangsverdacht, berichtet der WDR. Welcher genau, steht nicht in dem Bericht. Im August hatten die Preußen Lorenz fristlos gekündigt. Ihm wird vorgeworfen, Spendengelder nicht rechtzeitig weitergeleitet zu haben. Lorenz erklärte das mit einer psychischen Erkrankung, wegen der er seit einiger Zeit in Therapie sei. Die ausstehenden Beträge habe er beglichen, wenn auch verzögert (RUMS-Brief und Preußenbrief von Carsten Schulte). In vier Wochen treffen sich der Verein und Lorenz zu einem ersten arbeitsrechtlichen Gerichtstermin. Möglich sei es, dass sich beide Parteien vorzeitig einigen könnten, heißt es. Dass Marc Lorenz bald wieder für Preußen auflaufen könnte, ist laut WDR aber unwahrscheinlich. Lorenz hält sich derzeit bei seinem Jugendverein, dem 1. FC Gievenbeck, fit. (sfo)
+++ Im Geistviertel will die LEG bei ihren Mieter:innen sogenannte Luft-Luft-Wärmepumpen einbauen, damit die Wohnungen nicht mehr mit fossilen Brennstoffen beheizt werden müssen. So weit, so vernünftig. Allerdings hätten die Mieter:innen einen Vertrag mit einer hundertprozentigen LEG-Tochter schließen müssen, die sich um die Wärme und die Anlagen gekümmert hätte. Das bedeutet: Sie hätten nicht nur für die Heizenergie, sondern zusätzlich für den Betrieb und die Wartung der Technik zahlen müssen. Und das hätte die Heizkosten in schwindelerregende Höhen getrieben, hat der deutsche Mieterbund errechnet. Als das ARD-Investigativmagazin „Panorama“ über den Wärmepumpen-Streit im Geistviertel berichtete, versprach die LEG, eine „Lernkurve zu durchlaufen“ (RUMS-Brief). Das ist jetzt abgeschlossen. Mit dem Ergebnis: Es wird wohl doch keinen Vertrag mit einer LEG-Tochter geben. Jetzt soll laut Mieterbund die Warmmiete nur noch rund 28 Cent pro Quadratmeter und Monat steigen. Der Bund hofft, dass die LEG ihr Wort hält und auf das Contracting in Siedlungen verzichtet, die schon Luft-Luft-Wärmepumpen haben. „Wenn mit der Dekarbonisierung die Heizkosten durch die Decke gehen, wird die Wärmewende keine Akzeptanz in der Bevölkerung finden“, sagt Max Fuhrmann, Experte für große Wohnungskonzerne, in einer Pressemitteilung des deutschen Mieterbundes. (sfo)
+++ Am Montag will der Verein „Frauenheldinnen“ vor der Uniklinik Münster protestieren. Warum? „Die Uniklinik Münster steht exemplarisch für Einrichtungen, die geschlechtsangleichende Behandlungen bei Jugendlichen anbieten“, schreibt der Verein auf seiner Website. Und mehr noch: Georg Romer, der Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie, verantworte eine neue Behandlungsleitlinie, die unumkehrbare medizinische Eingriffe und Operationen als „als einzige wirksame Option“ zur Behandlung von Genderdysphorie im Kinder- und Jugendalter darstelle, kritisieren die „Frauenheldinnen“. Die Kommission, die die Leitlinie erarbeitet hat, betont hingegen, dass die Leitlinie die Selbstbestimmung der Betroffenen und Einzelfallentscheidungen in der Behandlung stärke. Gegen die Demo vor der Uniklinik haben einige Gruppen in Münster Gegenproteste angekündigt und werfen den „Frauenheldinnen“ Transfeindlichkeit vor. (sfo)
+++ Man wirft jungen Leuten ja oft vor, sie würden gar nicht mehr lesen und nur am Handy hängen. Vom Gegenteil überzeugt wurden vermutlich Besucher:innen der Arkaden am vergangenen Samstag. Eine lange Schlange zierte den neuesten Buchladen der Innenstadt: Ein Shop des Verlags „Lyx“. Als Vertreterin der Gen Z und Tiktok-Nutzerin wundert mich das gar nicht. Denn der Verlag wird unter Booktoker:innen (Influencer:innen, die Bücher auf Tiktok empfehlen) total gehypt. In den Büchern geht es um verbotene Liebesbeziehungen gemischt mit Fantasy oder historischen Bezügen – aber stets nach dem „50 Shades of Grey“-Prinzip, nur eben für ein junges Publikum aufbereitet. Klingt wild, scheint aber zu funktionieren. Für den Kölner Verlag ist der Laden in den Arkaden die erste eigene Buchhandlung. Drinnen sieht es aus wie eine rosa-pastellige Feenwelt, schreibt die Spiegel-Autorin Anna Weiß, die am Samstag bei der Eröffnung war. Der Zielgruppe scheint es zu gefallen, und wer weiß, vielleicht wird Münster dadurch ja noch zum Mekka der Booktok-Gemeinde? (ani)
Fundbüro

Auf dem Weg von der Überwasserkirche zum Dom konnten Raucher:innen in den vergangenen Tagen abstimmen, wo sie lieber ihre Zeit verbringen (oder schwimmen gehen, wenn sie sich trauen): am Aasee oder am Hafen. Das Ergebnis sieht recht ausgeglichen aus. Interessanter ist die Initiative, die dahintersteckt: Das Team vom Müllwandern. Sie sammeln regelmäßig Abfall im öffentlichen Raum ein, zum Beispiel auch am Sonntag um 13 Uhr am Hansaring 59 bis 65. Falls Sie ebenfalls etwas Kurioses in der Stadt entdecken, senden Sie uns doch ein Foto im Querformat an redaktion@rums.ms zu. (ani)

Anonymer Briefkasten
Haben Sie eine Information für uns, von der Sie denken, sie sollte öffentlich werden? Und möchten Sie, dass sich nicht zurückverfolgen lässt, woher die Information stammt? Dann nutzen Sie unseren anonymen Briefkasten. Sie können uns über diesen Weg auch anonym Fotos oder Dokumente schicken.
+++ Gestern vor 60 Jahren gaben die Rolling Stones ihr erstes Deutschland-Konzert in der Halle Münsterland, das von der damaligen Presse brachial heruntergeschrieben wurde. (Westfälische Nachrichten, Frankfurter Allgemeine Zeitung – und hier noch ein Beweisvideo)
+++ Anfang Dezember wird die Schauspielerin Mechthild Großmann zum letzten Mal in ihrer Rolle als dauerrauchende Staatsanwältin Wilhelmine Klemm im Tatort Münster zu sehen sein. (ARD)
+++ Das Bündnis Sahra Wagenknecht hat vergangene Woche einen Kreisverband im Münsterland gegründet und den ehemaligen Linken-Ratsherrn Theo Knetzger aus Münster zum Vorsitzenden gewählt. (Bündnis Sahra Wagenknecht)
+++ Die Feuerwehr muss einen Blindgänger entschärfen, der bei Bauarbeiten am Preußenstadion gefunden wurde. (Stadt Münster)
+++ Gestern hat eine Filiale der Outdoor-Marke „Globetrotter“ an der Windhorststraße 64 aufgemacht, heute eine Filiale vom niederländischen Elektrohändler „Coolblue“ in der Stubengasse. (Globetrotter Münster, Coolblue)
+++ Am Sonntag können Sie das frisch sanierte Torhaus am Neutor beim Tag des Denkmals besuchen. (Stadt Münster)
+++ Frühestens Mitte 2026 sind die dauerhaft leerstehenden Britenhäuser am Angelsachsenweg in Gremmendorf bezugsfertig, weil bei der Sanierung mehrere Schadstoffe in den Gebäuden gefunden wurden. (Westfälische Nachrichten)
+++ Rund 1.800 Kinder nehmen am kommenden Donnerstagvormittag beim Kinder-Friedenstreff am Domplatz teil. (Stadt Münster)
+++ Beim gestrigen Warntag hat alles gebimmelt, was bimmeln sollte. (Antenne Münster)
+++ Morgen machen die Anwohner:innen in Kinderhaus-Brüningheide die Grünschleife sauber. (Stadt Münster)
Anfang des Jahres musste das „Prütt Café“ an der Bremer Straße 32 traurigerweise aufgeben. Inzwischen hat das vegetarische Traditionslokal im Bahnhofsviertel mit der „Kaleido Bar“ einen würdigen Nachfolger gefunden. Von Mittwoch bis Sonntag serviert die gemütliche Rockkneipe Getränke, Snacks, Süßkram und alles andere, was man sonst noch für einen guten Abend braucht (hier finden Sie die ganze Karte – wir empfehlen das Andechser Helle vom Fass und einen Blick in die üppige Cocktailauswahl). Am Wochenende gibt’s außerdem ein Frühstücksangebot für Verkaterte – mit Pancakes, Baked Beans, Eiern, Bacon, Ahornsirup und einem guten Pott Kaffee. Die „Kaleido Bar“ möchte sich übrigens auch als Eventlocation für Comedy und Livemusik in Münster etablieren. Wir sind gespannt, welche Veranstaltungen wir demnächst im RUMS-Brief ankündigen können.
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!
Ja, es gibt auch noch andere Dinge in der Stadt, jenseits des Wahlkampfs. Was sonst so los ist, hat Sebastian Fobbe heute für Sie aufgeschrieben:
+++ Trauen Sie niemals Ihrem Gedächtnis. Dieser eine Satz fasst das wissenschaftliche Werk der Gedächtnisforscherin Elizabeth Loftus zusammen. Sie beschäftigt sich mit dem bizarren Phänomen der Erinnerungsverfälschung und setzt sich gegen schädigende Auswirkungen von Traumatherapie ein (über die wir bei RUMS auch schon öfter berichtet haben). Jetzt ist ein filmisches Porträt über die Ausnahmewissenschaftlerin erschienen, das gestern erstmals im Schlosstheater lief. Alle weiteren Termine für die Doku mit dem prägnanten Titel „Memory Wars“ („Erinnerungskriege“) finden Sie hier.
+++ Apropos: Morgen und übermorgen ist das Kinofest in Münster. Dann kosten alle Filme nur 5 Euro.
+++ Ich muss Ihnen bestimmt nicht erklären, was der Lange Freitag ist. Zur Sicherheit kommen hier noch mal die Spielregeln: Ab 18 Uhr ist der Eintritt ins LWL-Museum für Kunst und Kultur frei und es gibt ein schönes Programm mit Rundgängen durch die Ausstellungen, Performances und Musik im Foyer.
+++ Und noch mehr Kunst: Heute Abend beginnt die Fotoausstellung „Edition T21“. Die Fotografin Merle Weidemann hat Menschen mit Trisomie 21 porträtiert und stellt die Bilder bis zum 17. November im Kulturcafé Yolk im Bennohaus aus. Die Vernissage geht von 18 bis 20 Uhr.
+++ Morgen ist wieder Zootag. Dann kostet der Eintritt in den Allwetterzoo nur halb so viel wie sonst. Tickets bekommen Sie hier.
+++ Jenny Erpenbeck gilt als eine der wichtigsten deutschen Autor:innen der Gegenwart und wird international als Anwärterin für den Literaturnobelpreis gehandelt. Ihr Roman „Heimsuchung“ erzählt über Generationen die bewegte und bewegende Geschichte einer Familie, ausgehend von einem Haus am See vor den Toren Berlins. Das Wolfgang-Borchert-Theater bringt „Heimsuchung“ jetzt auf die Bühne. Am Wochenende feiert das Stück Premiere. Mehr dazu hier.
+++ Das Buch „Die Straße holt sich den Fußball zurück“ ist zwar schon sechs Jahre alt, trotzdem stellt es Ex-Preußen-Spieler Ansgar Brinkmann am Montag im Atlantic Hotel vor. Besser spät als nie. In dem autobiografischen Buch geht es um Straßenfußball und die Kommerzialisierung des Sports, mit der Brinkmann so gar nichts anfangen kann. Die Lesung beginnt um 20 Uhr, der Eintritt kostet krumme 29,37 Euro.
+++ Am Montag überträgt die Vhs per Livestream ein Gespräch mit niemand Geringerem als Wirtschaftsnobelpreisträger und Trump-Kritiker Joseph Stiglitz, der mit dem FAZ-Redakteur Simon Strauss über eine Ökonomie für eine gerechte Gesellschaft nachdenkt. Hier können Sie sich anmelden. Los geht’s um 19:30 Uhr. Die Veranstaltung ist auf Englisch, der Eintritt frei.
(Korrekturhinweis: Hier stand zuerst, die Veranstaltung finde vor Ort statt. Schön wär’s.)
+++ Last, but definitely not least darf die Kommunalwahl nicht fehlen: Von 8 bis 18 Uhr können Sie Ihre Stimme in Ihrem Wahllokal abgeben. Gegen 20:15 Uhr moderiert RUMS-Redakteur Ralf Heimann die Elefantenrunde mit den acht OB-Kandidat:innen in der Bürgerhalle des Rathauses. Die Debatte können Sie auch per Livestream in Münsters Parlamentsfernsehen verfolgen.
Die Kolumne am Sonntag schreibt Ruprecht Polenz. Und weil wir den Sonntag bis zur Schließung der Wahllokale gern politikfrei halten möchten, hatten wir mit Ruprecht Polenz vorab vereinbart, dass sein Text um 18 Uhr erscheint, wenn die Lokale geschlossen sind. Und schon mal vorab: Weil der Wahlkampf bis zur Stichwahl weitergeht, wird in der nächsten Woche auch noch eine Replik erscheinen. Und: Sie können unter der Kolumne natürlich auch kommentieren.
Am Dienstag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Ich wünsche Ihnen eine gute Woche!
Herzliche Grüße
Anna Niere
Mitarbeit: Sebastian Fobbe (sfo), Ralf Heimann (rhe) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Maria Schubarth
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PS
Am Dienstag hatten wir hier zweimal zwei Karten für das Filmfestival verlost. Allerdings hatten wir bei einem Film das falsche Datum genannt. Der prämierte Film des Spielfilmwettbewerbs ist am 28. September zu sehen (nicht am 29.). Jeweils zwei Karten gewonnen haben: Gabriele Hard und Reinhold Großelohmann. Zwei Karten für Marie Luise Lehners Langfilmdebüt „Wenn du Angst hast, nimmst du dein Herz in den Mund und lächelst“ am 21. September gehen an: Paul Biciste und Jutta MacDonald. Die Tickets bekommen Sie am Festivalcounter im Schloßtheater-Foyer. Viel Spaß!
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