Corona-Update: Was ist Phase? | Die Pariser Mobilitätswende – und was Münster sich abgucken kann | Billard in der Pool Hall

Müns­ter, 25. August 2023

Guten Tag,

vor ein paar Wochen sind wir in unse­rer Bericht­erstat­tung auf eine städ­ti­sche Umfra­ge ein­ge­gan­gen, die „Was haben wir aus der Pan­de­mie gelernt?“ heißt. Wir haben das beti­telt mit „Pan­de­mie im Rück­spie­gel“ (RUMS-Brief). Unter dem Brief fin­den Sie einen sehr aus­führ­li­chen Kom­men­tar eines Lesers. Er hat vie­le Fra­gen auf­ge­wor­fen und Anre­gun­gen zur Bericht­erstat­tung gege­ben. Mit der Quint­essenz: „Bevor wir die Pan­de­mie […] läs­sig aus dem Rück­spie­gel betrach­ten […], wäre es sehr wün­schens­wert, wenn nicht unum­gäng­lich, vie­le die­ser Pro­blem­fel­der auf­zu­ar­bei­ten, um tat­säch­lich aus Feh­lern zu lernen.“

Und, ja, was soll ich sagen? In Bezug auf die momen­ta­ne Lage ist das wahr­schein­lich eine gute Idee. Des­we­gen möch­te ich Sie heu­te ger­ne dar­auf auf­merk­sam machen und Ihnen eine Ein­ord­nung geben. 

Was ist Phase?

Die Covid-19-Infek­tio­nen stei­gen seit sechs Wochen an, berich­tet das Robert-Koch-Insti­tut (RKI). Das jedoch auf einem nied­ri­gen Niveau, zumin­dest in Bezug auf die gemel­de­ten Fäl­le (wis­sen Sie noch, wann Sie das letz­te Mal einen Coro­na­test gemacht haben?). Vom 14. bis zum 20. August wur­den in Deutsch­land knapp 4.000 neue Infek­tio­nen gemel­det, in der Woche davor waren es etwa 2.500. Gera­de lie­gen in Müns­ter zwei Men­schen mit Covid-19 auf der Inten­siv­sta­ti­on, eine Per­son wird inva­siv beatmet. 

Zum Ver­gleich: An einem Mitt­woch Ende März 2022 hat das Robert-Koch-Insti­tut gut 280.000 neue Fäl­le im Ver­gleich zum Vor­tag ver­zeich­net (zu der Zeit haben Sie sich wahr­schein­lich recht regel­mä­ßig getes­tet). In Müns­ter lagen damals acht Men­schen auf der Inten­siv­sta­ti­on, drei von ihnen wur­den beatmet. Dass es nun wie­der einen leich­ten Anstieg gibt, liegt an einer neu­en Vari­an­te: EG.5, auch „Eris“ genannt.

Wie gefährlich ist „Eris“?

Die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) hat sie inzwi­schen als „Virus­va­ri­an­te von Inter­es­se“ ein­ge­stuft. Bis­her bewer­tet die WHO sie in ihrem Risi­ko­be­richt nicht als beson­ders gefähr­lich. Sie schreibt aber auch: Das soll­te man wei­ter auf­merk­sam beob­ach­ten. Ab Sep­tem­ber soll es neue Impf­stof­fe geben, die an die zir­ku­lie­ren­den Vari­an­ten inklu­si­ve EG.5 ange­passt sind.

Wie gut ist Münster auf höhere Infektionszahlen vorbereitet?

Noch sei das Infek­ti­ons­ge­sche­hen nicht besorg­nis­er­re­gend, schreibt eine Spre­che­rin der Uni­kli­nik. Falls sich das aber ändern soll­te, sei das Kran­ken­haus bes­ser vor­be­rei­tet als in der Ver­gan­gen­heit. Es gebe dort ein soge­nann­tes Eska­la­ti­ons­sche­ma, das wäh­rend der Pan­de­mie erar­bei­tet wur­de. Das Stu­fen­kon­zept habe sich laut Spre­che­rin gut bewährt. Die Vor­sichts­maß­nah­men, die sich bei Covid-19 als sinn­voll erwie­sen haben, wer­den gege­be­nen­falls auch auf ande­re Infek­ti­ons­wel­len angewandt.

Die Vor­sit­zen­de des Haus­ärz­te­ver­ban­des in West­fa­len-Lip­pe, Anke Rich­ter-Scheer, spricht von Hygie­ne­kon­zep­ten in den Pra­xen, die unab­hän­gig von Infek­ti­ons­zah­len Bestand haben. Zum Bei­spiel Infek­ti­ons­sprech­stun­den, Hand­des­in­fek­ti­on und Mund-Nasen-Schutz. Men­schen, die zu Risi­ko­grup­pen gehö­ren, wür­den zu sinn­vol­len Schutz­imp­fun­gen bera­ten. Sie beschreibt die Haus­arzt­pra­xen als „gut ein­ge­spielt und vorbereitet“.

Und auf städ­ti­scher Ebe­ne? Der Kri­sen­stab kön­ne kurz­fris­tig ein­ge­setzt wer­den, schreibt uns ein Spre­cher. Und außer­dem gebe es inzwi­schen Per­so­nal, das sich um das Pan­de­mie- und Kri­sen­ma­nage­ment kümmert.

Das neue „Normal“

Klingt sehr nach: „Kei­ne Sor­ge, wir haben das im Griff.“ Gut so, denn es gibt Men­schen Sicher­heit und, na ja, irgend­wie müs­sen wir als Gesell­schaft mit Coro­na leben. Aber zu der Wahr­heit, dass das Virus jetzt irgend­wie „nor­mal“ ist, gehört auch: Fol­ge­schä­den sind All­tag gewor­den. Immer wie­der berich­ten Men­schen über Long Covid. Wie vie­le das betrifft, kann man laut RKI noch nicht genau sagen. Die Ein­schrän­kun­gen sind zum Teil mas­siv. Ande­re haben das Post-Vac-Syn­drom.

Und auch wenn Müns­ter hohe Inten­siv­ka­pa­zi­tä­ten hat: Sie erin­nern sich bestimmt an den unglaub­li­chen Stress, der Coro­na für Pfle­ge­kräf­te zusätz­lich bedeu­tet. An die grund­sätz­li­che Per­so­nal­knapp­heit und dar­an, dass vie­le Pfleger:innen in der Pan­de­mie ihren Job auf­ge­ge­ben haben.

Dann Kin­der und Jugend­li­che, für die die ver­gan­ge­nen Jah­re eine gro­ße Her­aus­for­de­rung waren und deren psy­chi­sche Gesund­heit des­we­gen stark beein­träch­tigt ist, dar­über berich­tet zum Bei­spiel „Zeit Online“.Und nicht zuletzt vul­nerable, also beson­ders gefähr­de­te Men­schen, die sich auch heu­te nicht frei bewe­gen können. 

Kurz: Eine Infek­ti­on kann grö­ße­re Fol­gen haben als einen Schnup­fen und ein paar Tage im Bett lie­gen. Viel­leicht ist es nicht an der Zeit, Angst vor einer neu­en star­ken Infek­ti­ons­wel­le zu haben. Aber sich ein­mal kurz zu erin­nern, wel­che Aus­wir­kun­gen die­ses Virus hat­te und immer noch hat, scha­det sicher­lich nicht.

Welche Maßnahmen sollte ich jetzt ergreifen?

Die Spre­che­rin des Uni­kli­ni­kums schreibt: Die Fach­leu­te dort hal­ten beson­de­re per­sön­li­chen Schutz­maß­nah­men momen­tan nicht für not­wen­dig. Gleich­zei­tig sei es gera­de mit Blick auf die kom­men­de Infek­ti­ons­sai­son sinn­voll, im Zwei­fel Abstand zu hal­ten, sich regel­mä­ßig die Hän­de zu waschen und Mas­ke zu tra­gen (AHA-Regeln). Die stän­di­ge Impf­kom­mis­si­on emp­fiehlt vul­ner­ablen Grup­pen, regel­mä­ßig eine Auf­fri­schungs­imp­fung durch­zu­füh­ren, am bes­ten mit einem ange­pass­ten Impf­stoff wie die, die im Herbst zugäng­lich sein sol­len. Und sicher­lich ein guter Hin­weis für alle: In der Süd­deut­schen Zei­tung sagt Epi­de­mio­lo­ge Hajo Zeeb, es sei an der Zeit, bei Erkäl­tungs­sym­pto­men wie­der einen Selbst­test zu machen – die sei­en auch wirk­sam bei der neu­en Variante.

Stel­len Sie sich gera­de auch Fra­gen zum The­ma Covid-19? Mel­den Sie sich damit ger­ne bei uns, wir möch­ten das wei­ter im Blick behal­ten. (sst)

Kurz und Klein

+++ Das Land will es ein­fa­cher für Kom­mu­nen machen, För­de­run­gen für den Städ­te­bau zu bean­tra­gen. Des­we­gen gibt es ab 2024 eine neue Richt­li­nie. Für Müns­ter bedeu­tet das: Es wird weni­ger auf­wän­dig als gedacht, Mit­tel für die Vor­ha­ben aus dem städ­ti­schen Ent­wick­lungs­kon­zept „INSEK“ zu bean­tra­gen. Dar­in steht, wie sich die Innen­stadt in Zukunft ver­än­dern soll. Etwas Vor­be­rei­tung braucht das Gan­ze aber doch, ers­te Anträ­ge wer­den wohl 2024 oder 2025 gestellt. Und falls Sie sich fra­gen, was das denn kon­kret hei­ßen kann: In der Beschluss­vor­la­ge steht auch, was sich in der Stadt schon ver­än­dert hat. Ein paar Bei­spie­le: Auf dem Dom­platz ste­hen jetzt Stüh­le, auf dem ehe­ma­li­gen West­fa­len­fleiß-Park­platz sol­len etwa ab Okto­ber Möbel für alle ste­hen. An der Königs­stra­ße ste­hen nun an eini­gen Stel­len Bäu­me statt Autos und auf dem Platz der Lud­ge­ri-Kir­che gibt es jetzt den Lud­ge­ri-Gar­ten. Neben der Städ­te­bau­för­de­rung hat sich die Stadt noch auf wei­te­res För­der­geld bewor­ben. (sst)

+++ Vor ein paar Wochen haben die West­fä­li­schen Nach­rich­ten dar­über berich­tet, dass sich ein Anwoh­ner sehr dar­über ärgert, dass par­ken­de Autos ihn (und ande­re) dar­an hin­dern, an der Pan­ta­le­on­stra­ße in Roxel in den Bus ein­zu­stei­gen. Und dass es ihn auch ärgert, dass das Ord­nungs­amt bis­her nicht auf sei­ne Beschwer­de reagiert habe und die Stadt­wer­ke an Ver­stö­ßen nichts ändern könn­ten. Im Sin­ne der ser­vice- und lösungs­ori­en­tier­ten Bericht­erstat­tung haben wir bei der Stadt und den Stadt­wer­ken gefragt, wie das denn grund­sätz­lich aus­sieht mit zuge­park­ten Bus­hal­te­stel­len und was man machen kann, wenn man so was ent­deckt. Die schlech­te Nach­richt zuerst: Die Stadt schreibt, es sei bis­her kei­ne Beschwer­de zur kon­kre­ten Hal­te­stel­le ein­ge­gan­gen. Das ist natür­lich wirk­lich ärger­lich, sofern man sich die Mühe gemacht hat, eine zu ver­fas­sen. Zumal das auch der Vor­schlag ist, den das Kom­mu­ni­ka­ti­ons­amt macht. Falls Sie öfter an der Pan­ta­le­on­stra­ße ein­stei­gen (wol­len) und im Gegen­satz zum Ord­nungs­amt Ver­stö­ße fest­stel­len, kön­nen Sie die per E-Mail mel­den (gilt auch für alle ande­ren Bus­hal­te­stel­len). Außer­dem kön­nen Pri­vat­per­so­nen Anzei­ge erstat­ten, wenn sie Halt- und Park­ver­stö­ße sehen, etwa per E-Mail an die Buß­geld­stel­le der Stadt. (sst)

+++ Falls Sie die Tage in Mün­chen sind: Die New Yor­ker Künst­le­rin Nico­le Eisen­man stellt dort noch bis zum 10. Sep­tem­ber im Muse­um Brand­horst aus. In Müns­ter ist eines ihrer Wer­ke dau­er­haft zu sehen, der Brun­nen oder der „Ent­wurf für einen Brun­nen“ (Sketch for a Foun­tain), das ist der Titel der Skulp­tur an der Kreuz­schan­ze, die Teil der Skulp­tur-Pro­jek­te 2017 war, danach wie­der abge­baut und in einem gro­ßen Kraft­akt vie­ler Men­schen aus Müns­ter zurück­ge­holt wur­de (RUMS-Brief). Wenn Men­schen aus Müns­ter über 600.000 Euro sam­meln, um so etwas in der Stadt mög­lich zu machen, könn­te man eigent­lich anneh­men, um Unter­halt und Pfle­ge könn­te sich auch die Stadt küm­mern. Aber so ist es nicht, der Ver­ein „Dein Brun­nen für Müns­ter“ hat sich ver­pflich­tet, sich auch dar­um zu küm­mern. Am 3. Sep­tem­ber sam­melt der Ver­ein beim Müns­ter-Mara­thon. Falls Sie sich betei­li­gen möch­ten: Alles Wei­te­re fin­den Sie hier. (rhe)

+++ Ober­bür­ger­meis­ter Mar­kus Lewe hat 160 Men­schen aus Müns­ter emp­fan­gen, die im ver­gan­ge­nen Jahr die deut­sche Staats­bür­ger­schaft ange­nom­men haben, mel­det das Kom­mu­ni­ka­ti­ons­amt. Ins­ge­samt haben im ver­gan­ge­nen Jahr 818 Men­schen aus 72 Län­dern in Müns­ter einen deut­schen Pass bekom­men. Der par­tei­lo­se Rats­herr Geor­gi­os Tsa­ka­li­dis kri­ti­siert bei Twitter/X, Lewe habe die Men­schen zwar an ihre Pflich­ten erin­nert, aber nicht an ihre Rech­te. Das habe daher er über­nom­men, schreibt Tsa­ka­li­dis. Vor allem habe er sie auf ihr Wahl­recht auf­merk­sam gemacht. (rhe)

Neue Abo-Preise ab 1. September

Wie bereits ange­kün­digt, wer­den wir ab dem 1. Sep­tem­ber unse­re Abo-Prei­­se erhö­hen. Ab dann wird es fol­gen­de Preis­struk­tur geben:

  • Das Stan­­dard-Abo kos­tet zukünf­tig 12 Euro (bis­lang 10 Euro).
  • Der Preis für das Ide­a­­lis­­tisch-Abo steigt auf 18 Euro (15 Euro).
  • Das Gro­ß­­zü­­gig-Abo kos­tet nun 36 Euro (25 Euro).
  • Alle Abos blei­ben monat­lich kündbar.

Außer­dem ver­bes­sern wir unser tech­ni­sches Sys­tem für Sie. Im Okto­ber prä­sen­tie­ren wir Ihnen das Ergeb­nis. Hier schon mal ein Aus­blick: Es wird alles anders aus­se­hen, fri­scher und über­sicht­li­cher. Außer­dem wer­den wir das Ide­a­­lis­­tisch- und das Gro­ß­­zü­­gig-Abo auf­wer­ten. Das heißt:

  • Mit dem Ide­a­­lis­­tisch-Abo kön­nen Sie dann über zwei E-Mail-Adres­­sen RUMS bezie­hen und RUMS so leich­ter teilen.
  • Mit dem Gro­ß­­zü­­gig-Abo ste­hen Ihnen bis zu vier E-Mail-Adres­­sen zur Verfügung.

Wei­te­re Infos dazu bekom­men Sie von uns dann im Sep­tem­ber. Vie­len Dank, dass Sie RUMS unterstützen.

Die Pariser Mobilitätswende – und was Münster sich abgucken kann 

Wer mal in Paris war, weiß: Dort ist es laut, hek­tisch, tru­belig. Unse­re Autorin Han­nah Jäger hat ein paar Mona­te lang in Frank­reichs Haupt­stadt gelebt und zwi­schen all­dem vor allem eine schnell vor­an­schrei­ten­de Ver­kehrs­wen­de wahr­ge­nom­men. Kon­kret bedeu­tet das zum Bei­spiel Die­sel­fahr­ver­bot, ver­kehrs­be­ru­hig­te Zonen und weni­ger Park­plät­ze. Sie hat sich die Fra­ge gestellt: Was wäre auch in Müns­ter machbar?

Zur­zeit blickt die Welt häu­fig nach Paris. Erst wegen der Aus­schrei­tun­gen nach dem töd­li­chen Poli­zei­schuss auf Nahel M., dann wegen der Vor­be­rei­tun­gen auf die Olym­pi­schen Spie­le 2024. Und noch etwas hält dort in rasen­dem Tem­po Ein­zug, wenn­gleich auch mit etwas weni­ger Auf­merk­sam­keit: die Ver­kehrs­wen­de. Sie ist ein Pro­jekt der Bür­ger­meis­te­rin Anne Hidal­go vom Par­ti socia­lis­te, also der sozia­lis­ti­schen Par­tei. Ihre ambi­tio­nier­te Kli­ma­po­li­tik hoben unter ande­rem die Ver­ein­ten Natio­nen auf der Welt­kli­ma­kon­fe­renz in Glas­gow hervor.

Zuge­ge­ben: Müns­ter und Paris las­sen sich eher schlecht mit­ein­an­der ver­glei­chen. Dafür sind Stadt­grö­ße, Ein­woh­ner­zahl, Städ­te­bau und das poli­ti­sche Kli­ma zu ver­schie­den. Aber es lohnt sich trotz­dem, einen Blick auf die zen­tra­len ver­kehrs­po­li­ti­schen Zie­le der Stadt Paris zu wer­fen und sich die Fra­ge zu stel­len: Wie schafft Anne Hidal­go es, die Men­schen von der Ver­kehrs­wen­de zu überzeugen?

Gesunde Stadt statt Kampf gegen die Klimakrise

Seit ihrem Amts­an­tritt 2014 ver­sucht die Bür­ger­meis­te­rin, Paris umwelt­freund­li­cher zu gestal­ten. Vor drei Jah­ren wur­de sie bei ihrer Wie­der­wahl ein­deu­tig bestä­tigt. In Paris zie­hen die öko­lo­gi­schen Wahl­ver­spre­chen offen­sicht­lich. Auf Bun­des­ebe­ne haben sie aller­dings nicht funk­tio­niert: 2022 war sie Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­tin und erhielt nur 1,7 Pro­zent der Stim­men, obwohl sie für den Wahl­kampf den Kli­ma­for­scher Jean Jou­zel in ihr Team hol­te. Nach der Wahl kehr­te sie als Bür­ger­meis­te­rin zurück nach Paris.

Hidal­go nimmt die Kli­ma­kri­se ernst. Aller­dings ist die­se in ihrer Kom­mu­ni­ka­ti­on sel­ten The­ma: Statt von einer Kri­se zu spre­chen, wirbt die Bür­ger­meis­te­rin für eine „gesun­de Stadt“, um ihre Plä­ne umzu­set­zen. Dabei benennt sie klar die Pro­ble­me, zum Bei­spiel die hohen Fein­staub­wer­te. Sie benutzt kei­ne abs­trak­ten For­mu­lie­run­gen, son­dern spricht über die Lun­gen der Schul­kin­der und warnt vor dem Risi­ko, an Asth­ma zu erkran­ken (RUMS-Brief).

Mit Slo­gans wie „Paris respi­re“ (Deutsch: „Paris atmet“) berei­tet Hidal­go die Bürger:innen auf die Ver­än­de­run­gen in der Stadt vor. Der Hin­ter­grund ist:, Seit Beginn des Jah­res sind am ers­ten Sonn­tag im Monat eini­ge Stadt­tei­le ver­kehrs­be­ru­higt. An einem Tag im Jahr fin­det seit 2015 der „Tag ohne Autos“ statt, an dem gar kei­ne Autos in Paris fah­ren. So kön­nen die Men­schen aus­pro­bie­ren, wie es ist, wenn in der Stadt kei­ne Autos fahren.

Bürger:innenbeteiligung mit wenig Interesse

Hidal­go sagt, die Mensch­heit habe zehn Jah­re Zeit zu han­deln: „Das heißt machen, und nicht dis­ku­tie­ren, was man unter­neh­men könn­te“, so zitiert das Maga­zin „Der Spie­gel“ sie. Gleich­zei­tig ver­sucht Frank­reich, Bürger:innen stär­ker an demo­kra­ti­schen Ent­schei­dun­gen zu betei­li­gen. Anne Hidal­go hat in Paris zum Bei­spiel den Bür­ger­rat für eine kli­ma­freund­li­che Stadt­ent­wick­lung ins Leben geru­fen, die Ergeb­nis­se wur­den am 10. Novem­ber 2020 vor­ge­stellt. Die­ser lang­wie­ri­ge Pro­zess wur­de im Sep­tem­ber 2020 ein­ge­lei­tet und soll bis 2024 abge­schlos­sen sein.

So ein­fach ist das mit der Par­ti­zi­pa­ti­on aller­dings nicht: Bei einer bin­den­den Befra­gung zum E-Scoo­ter-Ver­bot in Paris in die­sem Früh­jahr stimm­ten zum Bei­spiel nur 7,5 Pro­zent der Wahl­be­rech­tig­ten ab, das Ver­bot wur­de trotz der gerin­gen Wahl­be­tei­li­gung durchgesetzt.

War da nicht auch was mit einem Bürger:innenrat in Müns­ter? Ja, stimmt. Es soll einen geben, die Ver­wal­tung arbei­tet gera­de an der Durch­füh­rung. Doch wie genau das aus­se­hen wird, ver­rät sie bis­lang nicht (RUMS-Brief).

Ein ruhiges Paris während der Olympischen Spiele?

Ein wei­te­rer Punkt in der Pari­ser Ver­kehrs­wen­de: Der Auto­ver­kehr soll aus­ge­dünnt wer­den. Noch vor den Olym­pi­schen Spie­len in Paris möch­te Anne Hidal­go nicht nur Die­sel­fahr­zeu­ge ver­bie­ten, son­dern auch eine ver­kehrs­be­ru­hig­te Zone in der Innen­stadt ein­rich­ten. Außer­dem sol­len 2026 mehr Fahr­rad­stell­plät­ze, mehr Stadt­wäl­der und ins­ge­samt 180 Kilo­me­ter Rad­we­ge exis­tie­ren. Für den Kauf von Fahr­rä­dern und E-Bikes möch­te Hidal­go Prä­mi­en aus­zah­len, Fahr­rad­ver­leih- und Car­sha­ring-Diens­te sol­len geför­dert werden.

In Müns­ter wur­den im Mai die­ses Jah­res die Plä­ne für ein öffent­li­ches Fahr­rad­ver­leih­sys­tem gestoppt (RUMS-Brief), obwohl ein Gut­ach­ten der Stadt­ver­wal­tung es emp­fiehlt. Grün­de sind laut der grü­nen Rats­frak­ti­on die hohen Kos­ten und dass die Räder wenig Auto­fahr­ten erset­zen wür­den. Man wol­le sich auf mehr Rad­we­ge und Fahr­rad­stell­plät­ze konzentrieren.

Der Envi­ron­men­tal Insights Explo­rer (Ana­ly­se­werk­zeug für Umwelt­in­for­ma­tio­nen) zeigt, dass Müns­ter Paris auf dem Rad weit vor­aus ist: Jeden fünf­ten Weg legen die Men­schen in Müns­ter mit dem Rad zurück; in Paris ist es nur jeder zwan­zigs­te. Las­ten­rä­der sieht man in Paris kaum auf den Stra­ßen. In Müns­ter wur­den die­se 2019 und 2020 mit 450.000 Euro geför­dert, außer­dem hat die Stadt Las­ten­rad­stell­plät­ze geschaf­fen. Aber: Ins­ge­samt bewe­gen sich die Pariser:innen kli­ma­freund­li­cher fort. Denn die Anzahl der in Paris zu Fuß zurück­ge­leg­ten Stre­cken ist fast dop­pelt so hoch wie in Müns­ter. Zudem sind Auto­fahr­ten in Paris (14,3 Pro­zent) sel­te­ner als in Müns­ter (44,3 Prozent).

Und wie steht es um den öffent­li­chen Nah­ver­kehr? Um Mét­ro und Bus attrak­ti­ver und sozi­al gerech­ter zu machen, fah­ren Min­der­jäh­ri­ge in Paris kos­ten­los mit öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln. Klei­ne­re fran­zö­si­sche Städ­te wie Mont­pel­lier, deren Infra­struk­tur bes­ser mit Müns­ters ver­gleich­bar ist, gehen einen Schritt wei­ter: Dort ist der öffent­li­che Nah­ver­kehr am Wochen­en­de für alle Einwohner:innen gra­tis. Bald soll das an allen Tagen gel­ten.

Dass Bus- und Bahn­fah­ren in der Stadt kos­ten­los ist, liegt aber auch an einer Trans­port­steu­er, die Fir­men seit den Sieb­zi­ger­jah­ren für ihre Ange­stell­ten ent­rich­ten müs­sen. Ein Drit­tel der Betriebs­kos­ten kön­nen damit für den öffent­li­chen Nah­ver­kehr finan­ziert wer­den. In Müns­ter sind sol­che Aktio­nen laut den Stadt­wer­ken nicht geplant und auch nicht finan­zier­bar. Güns­ti­ge Tari­fe wie das 29-Euro-Ticket müs­se die Stadt Müns­ter gegenfinanzieren.

Zahlen, bitte. 

Von zehn Wegen, die in Müns­ter zurück­ge­legt wer­den, wird für die Hälf­te das Auto genutzt. Zwei davon wer­den mit dem Rad bestrit­ten, und ein Vier­tel der Wege zu Fuß. Quel­le: Envi­ron­men­tal Insights Explorer

Keine sanften Anreize, sondern Autos verbannen

Trotz Gegen­stim­men, vor allem aus dem Pari­ser Umland, ent­fern­te die Stadt Auto­park­plät­ze und wan­del­te sie in Grün­flä­chen, Spiel­plät­ze, Rad- und Fuß­we­ge oder in Lade­stel­len für E-Autos um. Bis 2025 sol­len 70.000 Park­plät­ze umge­wan­delt wer­den – das ist etwa die Hälf­te aller ober­ir­di­schen Park­plät­ze der Stadt. Zudem gilt Tem­po 30, obwohl vor allem der Inter­es­sen­ver­band der Auto­fah­ren­den das kri­ti­sier­te.

Wie ist das in Müns­ter? In Deutsch­land gilt die Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung, sie schreibt den Städ­ten und Gemein­den die Geschwin­dig­keits­be­gren­zun­gen vor. Müns­ter hat hier also wenig eige­nen Hand­lungs­spiel­raum. Den habe die Stadt laut Pres­se­stel­le bereits aus­ge­schöpft. Also: Über­all, wo Tem­po 30 mög­lich ist, sei es umge­setzt worden. 

Um den Autos in Paris noch weni­ger Raum zu geben, will Hidal­go nach den Olym­pi­schen Spie­len einen Fahr­strei­fen der Stadt­au­to­bahn aus­schließ­lich Fahr­ge­mein­schaf­ten und Bus­sen vor­be­hal­ten. Dage­gen star­te­te die regio­na­le Rech­te bereits eine Peti­ti­on. Eine wei­te­re Fahr­spur soll bis 2030 in eine Grün­flä­che umge­wan­delt wer­den, sodass Autos, in denen nur eine Per­son sitzt, zwei Spu­ren genom­men werden.

Ähn­li­ches geschieht in Müns­ter, nur deut­lich lang­sa­mer: Das inte­grier­te Park­raum­kon­zept (RUMS-Brief) soll Park­plät­ze abbau­en und mög­lichst bar­rie­re­freie Geh­we­ge schaf­fen – erscheint aber erst Ende des Jah­res. Den Park­platz­man­gel behe­ben sol­len die wenig aus­ge­las­te­ten Stadt­park­häu­ser und ein gestärk­tes Carsharing.

Cars­ten Peters von den Grü­nen sagt, im Stadt­rat arbei­te man dar­an, die Struk­tu­ren in Müns­ter zu ver­bes­sern. Der Bus­ver­kehr soll beschleu­nigt wer­den, indem meh­re­re Lini­en zusam­men­ge­legt wer­den, Ampeln sol­len so geschal­tet wer­den, dass Bus­se Vor­rang haben. Außer­dem sei­en Metro­bus­se geplant, damit Pendler:innen aus dem Umland auf den öffent­li­chen Nah­ver­kehr umsteigen.

Ein Schritt auf dem Weg zur „weit­ge­hend auto­frei­en Innen­stadt“, so hieß es im Wahl­kampf, soll der auto­freie Dom­platz sein. Wei­te­re Vor­ha­ben sol­len fol­gen, etwa eine intel­li­gen­te Ver­kehrs­füh­rung. Zum Bei­spiel auf der König­stra­ße, damit der Stau vor dem Arka­den­park­haus ver­schwin­det. Doch ins­ge­samt geht es lang­sam vor­an mit der Ver­kehrs­wen­de (ein biss­chen wie sams­tag­mor­gens auf der Königsstraße).

Zurück zu Anne Hidal­go und soge­nann­ten Push-Maß­nah­men – also denen, die eher Peit­sche als Zucker­brot sind: Wer in Paris parkt, zahlt inzwi­schen fünf Euro pro Stun­de. Müns­ter hat ver­sucht, Par­ken für Anwohner:innen teu­rer zu machen. Nach­dem das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt die Umset­zung in Frei­burg für rechts­wid­rig erklär­te, ruder­te auch Müns­ter zurück (RUMS-Brief), wobei wich­tig ist: Mit der Höhe der Gebüh­ren hat­te die Ent­schei­dung in Frei­burg nichts zu tun. Müns­ters Ord­nungs­de­zer­nent Wolf­gang Heu­er for­dert in einer Pres­se­mel­dung der Stadt zum Urteil mehr Mög­lich­kei­ten für Geschwin­dig­keits­be­schrän­kun­gen, Gebüh­ren und Parkraummanagement.

Fahr­rä­dern mehr und Autos weni­ger Raum geben möch­te die Stadt mit dem 3.000-Fahrradstellplätze-Programm. Auf ehe­ma­li­gen Auto­park­plät­zen wer­den Fahr­rad­bü­gel ange­bracht. Pro Bügel kön­nen zwei Fahr­rä­der oder ein Las­ten­rad abge­stellt wer­den. Laut Stadt hat man im Jahr 2021 genau 134 neue Abstell­plät­ze auf­ge­stellt, 2022 waren es 420,2023 sind 539 neue dazu­ge­kom­men. Bis alle 3.000 Fahr­rad­stell­plät­ze ste­hen, dau­ert es bei dem Tem­po aller­dings noch eine Weile.

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Der lange Weg zur 15-Minuten-Stadt

All die­se Maß­nah­men ver­fol­gen ein Ziel: Paris soll eine 15-Minu­ten-Stadt wer­den. Das Kon­zept stammt von Pro­fes­sor Car­los Moreno, der an der Pari­ser Sor­bon­ne lehrt. Dabei sol­len alle Ein­rich­tun­gen für den täg­li­chen Bedarf, also zum Bei­spiel der Arbeits­platz, der Super­markt und Sport­an­ge­bo­te, inner­halb von 15 Minu­ten erreich­bar sein – und das ohne Auto.

Paris ist dicht besie­delt und lan­ge man­gel­te es an Grün­flä­chen und Fahr­rad­we­gen. Dass jede zwei­te Stre­cke zu Fuß zurück­ge­legt wird, spricht dafür, dass das Kon­zept bereits jetzt rela­tiv gut funk­tio­niert. In den Vor­or­ten ist die 15-Minu­ten-Stadt aller­dings umstrit­ten. Die Men­schen dort haben Angst, dass sie wei­ter abge­hängt wer­den. Schnel­le­re U-Bahn-Ver­bin­dun­gen bis 2030 sol­len dem entgegenwirken.

Auch wenn Müns­ter deut­lich klei­ner ist: Die Idee funk­tio­niert hier ähn­lich. Schließ­lich geht es nicht dar­um, die Innen­stadt in 15 Minu­ten zu errei­chen, son­dern die Infra­struk­tur im eige­nen Stadt­teil vor­zu­fin­den. Kon­zep­te der Smart City wie eine Ampel­steue­rung, die Bus­se, Radfahrer:innen und Fußgänger:innen bevor­zugt und ihre Wege kür­zer macht, kann man hier mitdenken.

Mobilitätsrevolution mit Vorbildcharakter – bis jetzt

Paris gilt als Vor­bild für den schnel­len und kli­ma­freund­li­chen Umbau der Stadt. Müns­ter könn­te sich eini­ges abschau­en: die Push-Maß­nah­men, also höhe­re Park­ge­büh­ren, damit die Zahl der Autos in der Innen­stadt sinkt, aber auch finan­zi­ell ent­las­ten­de Maß­nah­men wie den kos­ten­lo­sen ÖPNV für Min­der­jäh­ri­ge oder die stär­ke­re Betei­li­gung der Menschen. 

Final beur­tei­len, ob das mit der Ver­kehrs­wen­de in Paris gut klappt, kann man wohl frü­hes­tens 2024. Dann stellt sich die Stadt dem olym­pi­schen Här­te­test. Zudem wer­den eini­ge Plä­ne, zum Bei­spiel die redu­zier­ten Fahr­strei­fen der Stadt­au­to­bahn, erst im kom­men­den Jahr umge­setzt. (hja)

Klima-Update

+++ Die Otto-Bren­ner-Stif­tung der Gewerk­schaft IG Metall hat unter­sucht, wie Medi­en über Wind­kraft, Natur­schutz und die Ener­gie­wen­de berich­ten. Dabei hat Geor­gi­a­na Bani­ta, Kul­tur­wis­sen­schaft­le­rin und Autorin der Unter­su­chung, Medi­en iden­ti­fi­ziert, die Wind­kraft befür­wor­ten, unter ande­rem den „Spie­gel“ und die „Süd­deut­sche Zei­tung“, wäh­rend ande­re Medi­en, etwa die „Frank­fur­ter All­ge­mei­ne Zei­tung“ und „Die Welt“, Wind­rä­dern eher kri­tisch gegen­über­ste­hen. Bani­ta schreibt: „In den wenigs­ten Dis­kus­sio­nen in der Welt und FAZ über die Wind­kraft und ihre Aus­wir­kun­gen auf Umwelt und Anwoh­ner­schaft wird auch nur ange­deu­tet, was bei der Ener­gie­wen­de auf dem Spiel steht, also die Ver­hin­de­rung eines rasan­ten Kli­ma­wan­dels.“ Die „Frank­fur­ter All­ge­mei­ne Zei­tung“ wie­der­um nennt die Unter­su­chung heu­te ein „Pam­phlet“. Die Autorin habe einen vor­ge­fass­ten Stand­punkt. „Ihr zufol­ge scheint es etwas Unziem­li­ches zu haben, der Wind­ener­gie reser­viert gegen­über­zu­ste­hen“, heißt es in dem Arti­kel. Die taz hat mit Geor­gi­a­na Bani­ta über die Stu­die gespro­chen. (rhe)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Ein 13-jäh­ri­ger Jun­ge mit Dia­be­tes wird seit Sams­tag ver­misst. (Poli­zei Müns­ter)

+++ Der ver­meint­li­che Blind­gän­ger am Gerst­kamp war doch kei­ner. (Stadt Müns­ter)

+++ Nach der Strom­preis­sen­kung für bestimm­te Neu­ver­trä­ge Ende Juli schrau­ben die Stadt­wer­ke ab dem 1. Okto­ber die Prei­se in der Strom­grund­ver­sor­gung her­un­ter, bis zum Jah­res­en­de dann auch die in der Gas­grund­ver­sor­gung. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die Stadt­wer­ke-Toch­ter Stadt­net­ze hat eine Ent­nah­me­stel­le, ein Pump­werk und eine Fern­was­ser­lei­tung gekauft, um die Trink­was­ser­ver­sor­gung in Müns­ter siche­rer zu machen. (Stadt­net­ze)

+++ Thys­sen­gas und Stadt­net­ze Müns­ter haben eine Ver­ein­ba­rung unter­zeich­net, um gemein­sam die Was­ser­stoff­ver­sor­gung in der Regi­on Müns­ter zu orga­ni­sie­ren und aus­zu­bau­en. (Stadt­net­ze)

+++ Par­ken an Stu­die­ren­den­wohn­hei­men soll künf­tig 10 Euro im Monat kos­ten. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Die Stadt plant an der Theo­dor-Schei­we-Stra­ße ein nach­hal­ti­ges und kli­ma­scho­nen­des Modell­quar­tier, in dem Wohn­raum und Arbeits­plät­ze ent­ste­hen sol­len. (Stadt Müns­ter)

+++ Der Bau­start für das Erwei­te­rungs­ge­bäu­de an der Annet­te-von-Dros­te-Hüls­hoff-Grund­schu­le ver­schiebt sich auf die Herbst­fe­ri­en, weil es Pro­ble­me mit der Aus­schrei­bung für die Con­tai­ner gab, in denen der Unter­richt vor­über­ge­hend statt­fin­den soll. (Stadt Müns­ter)

+++ Die 400-Meter-Lauf­bahn an der Sport­an­la­ge Sen­tru­per Höhe wird digi­ta­li­siert, der Ten­nen­platz zum Kunst­ra­sen­platz umge­wan­delt. (Stadt Müns­ter)

+++ Die Stadt Müns­ter plant an der Wese­ler Stra­ße einen Natur­er­fah­rungs­raum auf einem frü­he­ren Wald­ge­biet, das durch den Sturm Kyrill beschä­digt wur­de. (Stadt Müns­ter)

+++ Wohn + Stadt­bau hat im ver­gan­ge­nen Jahr einen Jah­res­über­schuss von 4,8 Mil­lio­nen Euro erwirt­schaf­tet und 381 neue Wohn­ein­hei­ten gebaut – sowie eine Kin­der­ta­ges­stät­te. (Wohn und Stadt­bau)

+++ Müns­ter erhält im kom­men­den Jahr schät­zungs­wei­se knapp 133 Mil­lio­nen Euro über die NRW-Gemein­de­fi­nan­zie­rung, ein Drit­tel mehr als zuletzt. (Die Grü­nen)

+++ Müns­ters Wohl­fahrts­ver­bän­de kri­ti­sie­ren in einer gemein­sa­men Erklä­rung die geplan­ten Kür­zun­gen in der Migra­ti­ons­be­ra­tung. (GGUA Flücht­lings­hil­fe)

Senio­ren hel­fen Senioren

Ehren­amt­li­che Hil­fe für Kleinst­re­pa­ra­tu­ren und haus­halts­na­he Dienst­leis­tun­gen. Rufen Sie uns ger­ne an: 0251 6869694 (Mo–Do: 10 bis 15 Uhr; Fr: 10 bis 13 Uhr). Dusch­kopf wech­seln, Schub­la­de klemmt, Aus­tausch von Leucht­mit­teln, TV-Sen­der neu ein­stel­len, Gar­di­nen­leis­te ist locker, der Dru­cker streikt, Rei­ni­gung des Flu­sen­siebs usw.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den Sie hier!

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Bil­lard ist ein schö­nes Spiel und ein wun­der­ba­rer Zeit­ver­treib für einen Abend als klei­ne Grup­pe. Falls Sie nicht gera­de einen eige­nen Tisch im Kel­ler haben, fin­den Sie in Müns­ter aller­dings gar nicht so vie­le Orte zum Spie­len. Einer davon ist die Pool Hall am alten Güter­bahn­hof. Hier gibt es zahl­rei­che Bil­lard- und Snoo­ker­ti­sche, zusätz­lich Steel-Dart­schei­ben und eine Küche, die für klei­ne und grö­ße­re Snacks sowie Geträn­ke sorgt. Ach­tung: Falls Sie am Wochen­en­de spie­len wol­len, lohnt es sich, einen Tisch zu reservieren. 

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Drinnen und Draußen

Heu­te hat Fabi­an Cohrs eini­ge Wochen­end-Ver­an­stal­tun­gen für Sie aufgeschrieben:

+++ Mor­gen fin­det der Chris­to­pher Street Day in Müns­ter statt. Die Demo wird um 14:30 Uhr am Aasee star­ten, wo sie gegen 17 Uhr auch wie­der enden soll. Zahl­rei­che que­e­re Ver­ei­ne wer­den am Nach­mit­tag zwi­schen 13 und 19 Uhr auch eine „Info­mei­le der Viel­falt“ in der Innen­stadt ver­an­stal­ten, bei der Sie die Arbeit der ver­schie­de­nen Initia­ti­ven ken­nen­ler­nen kön­nen. Aktu­el­le Infor­ma­tio­nen gibt es auf der Insta­gram-Sei­te der Veranstalter:innen.

+++ Die Abschluss­par­ty des CSD wird die­ses Jahr nicht von den Organisator:innen aus­ge­rich­tet, son­dern fin­det am Hawerk­amp statt, auf dem am Sams­tag­nach­mit­tag bis tief in die Nacht das Heinz Som­mer Open Air statt­fin­det. Tags­über gibt es Musik und Kunst auf dem Coco­nut Beach, für die Nacht ver­la­gert sich das Gesche­hen in den Fusi­on Club. Mehr Infor­ma­tio­nen gibt es hier bei Insta­gram, Tickets erhal­ten Sie hier.

+++ Sams­tag­abend ist die Pre­mie­re des Thea­ter­stücks „Mass“. Vor zwei Wochen schrie­ben wir bereits über die Mati­née, die der Pre­mie­re vor­aus­ging. Das Stück han­delt davon, wie Gott immer und immer wie­der gro­ßes Leid über die Mensch­heit brin­gen kann und stellt den Glau­ben in Fra­ge. Kar­ten für die Vor­stel­lung um 19:30 Uhr gibt es noch hier, auf der Sei­te fin­den Sie auch wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Stück.

+++ Eben­falls Sams­tag­abend fin­det auf der Som­mer­büh­ne des Kap.8 das Kon­zert „Down­townMS: Live on Stage“ statt. Hier wer­den Klas­si­ker ab den Sieb­zi­ger­jah­ren geco­vert, bei­spiels­wei­se von U2, den Beat­les und ande­ren, um für gute Stim­mung zu sor­gen. Tickets gibt es im Vor­ver­kauf für 11 Euro hier, Kurz­ent­schlos­se­ne zah­len an der Abend­kas­se einen Euro mehr.

+++ Mor­gen von 16 Uhr bis 22 Uhr eröff­net die Pop-up-Bar „Mil­le Mil­le Ciao Ciao“, dies­mal auf dem Gelän­de des SC Müns­ter 08. Auf der ita­lie­nisch ange­hauch­ten Ver­an­stal­tung fin­den Sie ein hübsch deko­rier­tes Gelän­de, Ape­ri­tifs und Musik vom Live-DJ. Mehr Infor­ma­tio­nen erhal­ten Sie hier.

+++ Sams­tag in einer Woche, also am 2. Sep­tem­ber, fin­det direkt neben unse­rer Redak­ti­on im Local Host ein Dop­pel­kon­zert von And­res­Goe­ring und Tunnel&Meadow statt. Wäh­rend das Gitar­ren-Duo And­res­Goe­ring eher auf Impro­vi­sa­ti­on und Spon­ta­nes setzt, hält sich Tunnel&Meadow an sein Mot­to „the joy of repe­ti­ti­on“ und spielt mit Klang­wie­der­ho­lun­gen. Ein­lass ist ab 19 Uhr, los geht es dann eine Stun­de später. 

Am Diens­tag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Ich wün­sche Ihnen ein erhol­sa­mes Wochenende.

Herz­li­che Grü­ße
Sven­ja Stühmeier

Mit­ar­beit: Fabi­an Cohrs, Jan Gro­ße Nobis, Ralf Heimann, Han­nah Jäger
Lek­to­rat: Anto­nia Strotmann

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PS

Im Sep­tem­ber bekom­men wir zum vier­ten Mal Besuch von der Repor­ta­ge­schu­le Reut­lin­gen. Eine gan­ze Klas­se recher­chiert und schreibt eine Woche lang für RUMS in Müns­ter, und das Gan­ze nennt sich zwar Schu­le, aber tat­säch­lich ist es eher eine ein­jäh­ri­ge Fach­aus­bil­dung für jun­ge Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten, die in ihrem Beruf arbei­ten, teil­wei­se für gro­ße Medi­en wie „Spie­gel”, „Zeit” oder „Süd­deut­sche Zei­tung”, und die sich in einem Aus­wahl­ver­fah­ren gegen vie­le ande­re durch­ge­setzt haben. Wenn die Repor­te­rin­nen und Repor­ter in Müns­ter sind, müs­sen sie zwi­schen­durch natür­lich auch irgend­wo schla­fen. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren haben Sie uns Bet­ten und Zim­mer zur Ver­fü­gung gestellt, wir haben uns getrof­fen und ken­nen­ge­lernt, das war für alle sehr schön. Und weil das so gut funk­tio­niert hat, möch­ten wir das auch in die­sem Jahr wie­der pro­bie­ren. Wenn Sie also zwi­schen dem 16. und dem 22. Sep­tem­ber eine Schlaf­mög­lich­keit zur Ver­fü­gung haben, wür­den wir uns sehr freu­en, wenn Sie sich mel­den. Und wenn Sie kein Bett, aber ein Fahr­rad erüb­ri­gen kön­nen, wäre auch das groß­ar­tig, denn die benö­ti­gen wir eben­falls. Das Schö­ne ist: In die­sem Jahr fei­ern wir mit RUMS am 16. Sep­tem­ber eine Par­ty, zu der all die Men­schen kom­men wer­den, die uns unter­stüt­zen, bei RUMS mit­ar­bei­ten oder mit uns ver­bun­den sind. Dazu möch­ten wir auch die Men­schen ein­la­den, die uns Bet­ten und Fahr­rä­der zur Ver­fü­gung stel­len. Mel­den Sie sich ein­fach per E-Mail. Und vor­ab schon mal: ganz herz­li­chen Dank! (rhe)