Seit November kann man in Telefonzellen nur noch mit Telefonkarten zahlen. Am Montagsende schaltet die Telekom sie ganz ab. Bevor sie verschwinden, haben wir uns die letzten Exemplare in Münster noch einmal angesehen.
Mit 16 Jahren zog Tilman Holze das erste Mal an einem Joint. Mit 24 starb er an einer Überdosis Fentanyl. Seine Eltern wollen nicht, dass der Tod das letzte Wort hat. Sie gründeten eine Stiftung und versuchen so, in anderen Familien das zu verhindern, was ihrem Sohn passierte.
Ein schwuler Mann heiratet eine Frau, sie bekommen Kinder. Dann entdeckt sie seine Gay-Magazine. Doch die Heimlichkeiten gehen weiter. Er wird Diakon in einer katholischen Gemeinde. Sie wird depressiv. Erst jetzt, mit fast 60 Jahren, outet er sich öffentlich.
Immer höhere Strom- und Gasrechnungen, die Lebensmittelpreise explodieren: Wenn es dem Land schlecht geht, spüren das zuerst die Pfandhäuser. Ein Besuch im Leihhaus Münster an der Hafenstraße.
Jede fünfte Frau ist im Alter armutsgefährdet, für sie geht es in diesem Winter um die Existenz. Vielen fällt es dennoch schwer, Unterstützung anzunehmen. Christel Salmen aus Münster schämt sich nicht mehr, nach Hilfe zu fragen.
Münster hat seit Kurzem eine Nachbürgermeisterin und einen Nachtbürgermeister. Wir haben mit den beiden über das Nachtleben, Konflikte und K.o.-Tropfen gesprochen – und über das, was in der Stadt fehlt.
Alle reden von Inflation und Energiekrise. Aber auf dem Send dreht sich wie immer das Riesenrad. Wie passt das zusammen? Oder ist das gar kein Widerspruch. Ein Besuch an einem Ort, der scheinbar so überhaupt nicht mehr in diese Zeit passt.
In Münster bleiben jede Woche große Stapel der Gratiszeitung „Hallo“ unverteilt an der Straße liegen. Das ist ein Problem für die Umwelt. Wir wollten wissen, was mit den Zeitungen passiert. Dazu haben wir einen GPS-Tracker in einen Stapel gesteckt. Das letzte Signal kam aus Köln.