Mit den RUMS-Infografiken zeigen wir Ihnen Münster auf einen Blick in Zahlen. Hier haben wir alle Grafiken gesammelt.
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Etwas mehr als die Hälfte der Münsteraner:innen ist weiblich. Die politischen Gremien, die die Entscheidungen für die Stadt, ihre Finanzen und ihre Zukunft treffen, bilden das nicht ab. Mehr als 60 Prozent der Mitglieder im Stadtrat und in den Ausschüssen sind Männer, in den Bezirksvertretungen sind es über 70 Prozent. Unter den politisch Engagierten mit Migrationsvorgeschichte ist das Geschlechterverhältnis allerdings ausgeglichener als bei den Menschen ohne internationale Familiengeschichte. Das einzige Gremium mit quasi paritätischem Männer- und Frauenanteil ist der Integrationsrat.
4.425 Menschen aus Münster haben im vergangenen Jahr beim Amtsgericht Münster ihren Kirchenaustritt erklärt, davon 3.214 Katholik:innen. Die katholische Kirche hat damit so viele Mitglieder verloren wie noch nie innerhalb eines Jahres. 2020 hatten 1.717 Menschen aus Münster die katholische Kirche verlassen, wegen der Coronapandemie eine vergleichsweise kleine Zahl. 2019 traten 2.035 münstersche Katholik:innen aus, 1.436 im Jahr 2018. Auch deutschlandweit hat die katholische Kirche im Jahr 2021 so viele Mitglieder verloren wie noch nie. Zum ersten Mal gehören nun weniger als die Hälfte der Menschen in Deutschland einer der christlichen Konfessionen an.
Ihnen fehlen ein Rückzugsort, Privatheit und die Sicherheit der eigenen vier Wände. 1.218 Menschen in Münster galten 2020 als wohnungslos, neuere Zahlen gibt es noch nicht. Sie übernachten in Notunterkünften wie dem Haus der Wohnungslosenhilfe oder dem Gertrudenhaus, einer Einrichtung für wohnungslose Frauen. Die Dunkelziffer dürfte aber höher liegen. Denn Obdachlose, die auf der Straße leben und nicht mit Hilfseinrichtungen in Kontakt stehen, tauchen in der Statistik nicht auf. Pro 10.000 Einwohner:innen sind 39 Menschen in Münster wohnungslos. In Nordrhein-Westfalen liegt der Schnitt bei 28 Wohnungslosen auf 10.000 Einwohner:innen.
Zum Katholikentag im Jahr 2018 hat die Stadt erhoben, wie viele Menschen in Münster Mitglieder der römisch-katholischen Kirche sind. Das Ergebnis: knapp die Hälfte der Bevölkerung. Deutschlandweit waren es im Jahr 2020 etwa 27 Prozent. In Münster gab es allerdings große Unterschiede zwischen den Stadtteilen. In Nienberge, Amelsbüren und Sprakel liegt der Anteil der katholischen Bevölkerung zwischen 55 und 58 Prozent. In Gremmendorf-West (39 Prozent), Berg Fidel (37 Prozent) und Coerde (35 Prozent) sind die Zahlen dem bundesweiten Schnitt etwas näher.
In Münster gibt es 2.038 Straßen. 22 von ihnen sind nach Bischöfen benannt, weitere 122 nach Priestern, Ordensangehörigen, Kirchen, Klöstern und Heiligen. Darunter sind nur eine Handvoll Frauennamen. Und auch insgesamt sind Frauen bei der Benennung von Straßennamen noch stark unterrepräsentiert. Rund 600 Straßen sind nach Personen benannt, 88 davon nach Frauen. Wie viele andere Städte bemüht sich Münster um ein ausgeglicheneres Geschlechterverhältnis. 19 der 88 Frauennamen wurden seit Anfang 2020 vergeben, insgesamt wurden in dem Zeitraum 39 Straßen neu benannt.
Vielleicht trügt der Eindruck, dass es in Münster allen sehr gut geht, ja doch. Das verfügbare Durchschnittseinkommen der Menschen in der Stadt hebt sich jedenfalls nicht sehr von dem der Bundesbürger:innen ab. Wenn dann noch die im Vergleich zu vielen anderen Städten hohen Lebenshaltungskosten – vor allem wegen der Mieten – in Betracht gezogen werden, ist das aus Münster-Sicht positive Vorurteil wohl genau das: ein Vorurteil.
Zum Kirchentag 2018 hat die Stadt die Statistiken etwas feiner aufgefächert als üblich. Dabei stellte sich heraus, dass unter den über 80 Jahre alten Menschen in Münster zwei Drittel (67 Prozent) katholisch sind. Bei den unter 20-Jährigen ist es nur ein Drittel.
Das zeigt sich auch bei der Altersverteilung der 145.636 Katholik:innen in Münster. 15 Prozent von ihnen sind jünger als 20, etwa ein Drittel in der Altersgruppe zwischen 20 und 39 Jahren, ein Viertel zwischen 40 bis 59 Jahren und ein Fünftel zwischen 60 und 79 Jahren. Die Über-80-Jährigen haben einen Anteil von knapp 8 Prozent der katholischen Bevölkerung. Ein Fünftel von Münsters Bevölkerung war Ende 2017 Mitglied der evangelischen Kirche. Ein knappes Drittel (32 Prozent) war konfessionslos oder bekannte sich zu anderen Glaubensgemeinschaften.
Im Jahr 2020 gab es in Münster 170.840 Haushalte. In 143.490 davon lebten keine Kinder. In knapp 13 Prozent der Haushalte wohnten Kinder zusammen mit zwei Elternteilen. In etwa 3 Prozent der Haushalte lebten Alleinerziehende.
In Münster war die Wahlbeteiligung im Vergleich zum Landesschnitt hoch. Woran lag das? Ein Teil der Erklärung könnte das relativ hohe Bildungsniveau in Münster sein. Erklärungsversuche für die historisch geringe Wahlbeteiligung in Nordrhein-Westfalen sind: zu wenig unterscheidbare Inhalte und zu wenig unterscheidbares Personal auf den Wahlzetteln. Oder vielleicht auch: das Wetter.